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Landschaftsfotografie, mein Praxislehrgang, Teil 1 Kamera und Objektive

Landschaftsfotografie, mein Praxislehrgang, Teil 1 Kamera und Objektive

Landschaftsfotografie, mein Praxislehrgang, Teil 1 Kamera und Objektive. Immer wieder hört man ja den Satz, „Der Fotograf macht das Bild, nicht die Technik“! Natürlich ist da was Wahres dran, allerdings ist der Fotograf ohne die entsprechende Technik in seinen kreativen und gestalterischen Möglichkeiten schon stark eingeschränkt!

Verschiedenen DSLR und unterschiedliche Objektive

Grundsätzlich sollte man meiner Meinung nach die Sache allerdings langsam angehen. Als Anfänger reicht ein „Golf“ allemal. Wenn man dann sicherer geworden ist und seine Vorlieben herausgefunden hat, kann man ohne Probleme mehr Geld für „bessere“ Ausrüstung investieren. Hier stehen für mich die Objektive dann im Vordergrund. Diese entscheiden in der Hauptsache über die technische Qualität der Aufnahme!

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Landschaftsfotografie, mein Praxislehrgang, Teil1 Kamera und Objektive

Mit einem Standard Zoom Objektiv wie z.B. das AF-S NIKKOR 24–85 mm 1:3,5–4,5G ED VR* lassen sich natürlich tolle Bilder machen. Den Bildeindruck einer extrem weiten Landschaft kann man damit so aber nicht einfangen! Zu meiner Ausrüstung, welche ich für die Landschaftsfotografie selbst benutze oder empfehle, habe ich hier einen Artikel geschrieben.

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Weiterhin sollte man nicht vergessen, dass gerade hochwertige und lichtstarke Objektive wie mein altes Tamron 15-30 mm F/2,8 häufig ziemlich schwer und groß sind. Ist man den ganzen Tag unterwegs, kommt da einiges an Gewicht zusammen, das getragen werden muss! Hier sollte man also vorab genau überlegen, was man später wirklich benötigt.

Landschaftsfotografie Kameratypen

Bei den Kameras kann man grob zwischen Kompaktkameras, Bridgekameras, DSLM Systemkameras und DSLR Systemkameras unterscheiden. Dazu kommen noch die heute sehr beliebten Smartphones, Tablets und Actioncams. Schon bei der Auswahl der Kamera sollte man etwas genauer überlegen, was für ein „Fototyp“ man selber ist.

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Verschiedene Kompaktkameras

Gehört man eher zu den Wanderfotografen wie ich z.B., ist den ganzen Tag unterwegs, evtl. auch im unwegsamen Gelände, vielleicht sogar mit Kletterpassagen. Hier sollte man sicherlich verstärkt auf das Gewicht und eine kompakte und robuste Ausrüstung achten. Wer eher sportlich unterwegs ist z.B. mit Mountainbike oder Kanu sollte sein Augenmerk vielleicht in erster Linie auch auf Wetterfestigkeit legen. Auch hier spielt die Transportkapazität eine Rolle.

Panorama Landschaft

Kroatien Insel Pag, Festland Velebit Gebirge als Panorama

Dann gibt es noch die Zeitgenossen, die ein möglichst großes Brennweitenspektrum abdecken möchten, aber nicht so technikaffin sind, dass sie eine DSLR oder DSLM mit Wechselobjektiven wünschen. Natürlich spielen die touristischen oder Urlaubs-Vorlieben eine große Rolle. Eher der genügsame Strandtyp oder der abenteuerlustige Safarityp?

Wie man sieht, sind die Anforderungen an eine Kamera oder eine komplexe Fotoausrüstung durchaus vielschichtig. Daher lässt sich hier viel Geld sparen, wenn man im Vorfeld seine eigenen Bedürfnisse und Anforderungen möglichst genau kennt. Einfach mal die teuerste Kamera kaufen, muss also nicht die beste Entscheidung für einen selbst sein. Für den täglichen Arbeitsweg würde man ja auch nicht unbedingt einen Maserati kaufen. Der genügsame Golf Diesel würde für viele wahrscheinlich viel besser passen.

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Kroatien Insel Pag Sommer 2019, Nikon D750 & Tamron 15-30mm F/2,8

Natürlich macht auch die beste Kamera nicht automatisch bessere Bilder! Allerdings kann eine gute Technik mit eingängiger Bedienung hilfreich dabei unterstützen. Das Auge für das Motiv muss man letztlich selber haben oder trainieren. Die Technik kann einen bei dieser Suche allerdings mehr oder weniger entlasten.

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Lüneburger Heide im Spätherbst, Nikon Z7 & z 24-70mm F/2,8 s-Line*

Kompaktkamera

Wie heißt es doch immer so schön: „Die Kamera macht nicht das Bild, sondern der Fotograf“! Da ist sicherlich viel Wahres dran“! Allerdings werden wir mit einer Kompaktkamera oder 50 mm Objektiv in der Regel nur wenig beeindruckende Landschaftsbilder machen können! In manchen Bereichen ist die Technik dann doch der limitierende Faktor!

Damit haben wir dann eigentlich schon das Ausschlusskriterium für die Kompaktkamera beschrieben. In der Regel fehlt es zumindest den einfachen Geräten dieser Klasse an dezidierten Einstellmöglichkeiten wie Blende oder manuelle Fokussierung. Auch das Bildrauschen ist häufig noch ein Problem, werden in dieser Klasse doch vorwiegend recht kleine Sensoren verbaut.

Nikon Coolpix Kompaktkamera

Nikon Coolpix Kompaktkamera

Letzter Schwachpunkt ist natürlich das Objektiv. Wer wirklich Landschaftsbilder aufnehmen möchte, die einen Eindruck hinterlassen benötigt, entweder eine kurze Brennweite, sprich ein Weitwinkelobjektiv oder ein gutes Zoom. Beides ist in dieser Geräteklasse kaum zu bekommen. Daher wird man immer in der Gestaltung seiner Landschaftsbilder sehr limitiert sein.

Bridgekamera

Die nächste Kategorie sind die sog. Bridgekameras. Diese sollen die Mängel der Kompakten ausgleichen und so deren Einschränkungen gerade auch in der Landschaftsfotografie aufheben. Diese sind dann oft etwas größer und häufig mit einem Zoomobjektiv ausgestattet. Damit wird in der Regel vom Weitwinkel bis zum starken Tele der gesamte Brennweitenbereich abgedeckt.

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Nikon Coolpix Bridgekamera

Dazu kommen grundsätzlich fast alle Einstellmöglichkeiten einer ausgewachsenen DSLR. Damit lässt sich dann flexibel arbeiten. Auch hier gilt natürlich, umso größer der verbaute Sensor, umso besser ist in der Regel auch die Bildqualität. Die Bridgekameras sind also bei aller Kompaktheit enorm vielseitig. Dabei entfällt dank fest verbautem Zoom der lästige Objektivwechsel.

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Sardinien Mt. Limbara Panoramaaufnahme

Ganz klar muss man hier aber sagen, umso größer der Zoombereich und umso lichtschwächer, umso mehr leidet die Abbildungsqualität. Hier muss man ganz klar Abstriche machen, wenn man jedoch sowieso nur Bilder auf Instagram postet, ist das eher nachrangig. Für alle, die bis A3 drucken wollen, gibt es heutzutage sicherlich schon empfehlenswerte Modelle.

DSLM Systemkamera

In dieser Kategorie entfällt eine große Unzulänglichkeit, das fest verbaute Objektiv! Hier ist man in der Lage, sogenannte Wechselobjektive zu verwenden. Egal ob es sich um Festbrennweiten oder ebenfalls um Zoomobjektive handelt, es gibt je nach System und Hersteller in der Regel eine breite Palette an verfügbaren Objektiven.

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Der grundsätzlich Vorteil der spiegellosen Systemkameras, kurz DSLM genannt, ist ihre Kompaktheit. Dies fällt gerade im Vergleich zu einer Spiegelreflexkamera auf. Durch den Wegfall des Spiegelkastens und in Kombination mit kleineren Sensoren konnten hier wirklich sehr kompakte Gehäuse realisiert werden.

Nikon DSLM Z Serie

Nikon DSLM Z Serie

Nachdem diese Kameraklasse anfangs gerade von den großen Spiegelreflexkameraherstellern etwas belächelt wurden, haben sie sich quasi zum neuen Technik-Standard entwickelt. Verfügbar sind mittlerweile nicht nur diverse Hersteller, sondern auch die gesamte Bandbreite hochwertiger Sensorgrößen. Hier geht es beim Micro Four Thirds Format los über APS C bis zum Vollformat. Selbst die Kameras mit großem Vollformatsensor fallen ein erhebliches Stück kleiner aus. Dazu kommt, dass auch die Objektive kompakter gebaut werden können.

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Meine neue Nikon Z 7

Was in der Anfangszeit ein großer Nachteil dieser Kameras war, der elektronische Sucher, hat sich mittlerweile fast zu deren Vorteil gewandelt. Die Darstellungsqualität des Sucherbildes ist bei modernen Kameras ein Highlight. Ich für meinen Teil vermisse meinen alten optischen Sucher nicht mehr. Was nachteilig bleibt ist natürlich der erhöhte Stromverbrauch, hauptsächlich bedingt durch die elektronische Bilddarstellung.

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Kapverdische Inseln Boa Vista Deserto Viana, Nikon Z7 & 14-30mm F/4,0

Auch die anfänglich kaum verfügbaren neuen und modernen Objektive sind mittlerweile ausreichend lieferbar und decken die meisten Anwendungsfälle ab. Vielfach lassen sich auch per Adapter alte Optiken an die neuen Kameras und Bajonette adaptieren. Ich selber bin im Februar dieses Jahres von einer DSLR Nikon D750 auf eine spiegellose Vollformatkamera, die Nikon Z7 umgestiegen. Meine Erfahrungen sind durchweg positiv!

DSLR Spiegelreflexkamera

Die Spiegelreflexkamera war seit Jahrzehnten der Standard unter Profis und anspruchsvollen Amateuren. Erst analog, mit Rollfilm ab den 2000er Jahren dann mehr und mehr als digitale Ausführung. Ich selber bin 2010 wieder mit einer digitalen DSLR namentlich Nikon D90 wieder in die Fotografie eingestiegen. Über die Jahrzehnte haben sich hier extrem ausgereifte Systeme bei den großen Herstellern entwickelt.

Jede denkbare Brennweite ist erhältlich sowie umfangreiches Zubehör. Alles ist in den unterschiedlichsten Preissegmenten verfügbar, von einfach bis Profiqualität. Natürlich ist auch der Gebrauchtmarkt hervorragend sortiert. Mit ein bisschen Suchen findet sich alles, was der Liebhaber sich wünscht. Lange Jahr galt der optische Sucher als das Non plus Ultra für die Motivgestaltung. Auch heute noch ist die Motivdarstellung bei den hochwertigen DSLR bemerkenswert.

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Verschiedene Nikon DSLR

Beim Einstieg in ein System eines Herstellers sollte immer größtes Augenmerk auf die Objektive gelegt werden. Nicht alles ist bei allen Herstellern in gewünschter Qualität verfügbar. Zum Teil werden die DSLR Bereich nur noch eingeschränkt für die Zukunft weiter entwickelt. Canon hat z.B. schon verlauten lassen, dass man wohl keine neuen Optiken und DSLR mehr entwickeln will.

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Meine alte Nikon D750 mit 50mm Nikon F/1,8

Bei Nikon scheint die Sache wohl noch etwas anders auszusehen. Hier wird sowohl über neue DSLR als auch über neue Objektive für diese spekuliert. Auf jeden Fall sollte man sich genau anschauen, was der jeweilige Hersteller in seinem Portfolio hat. Gerade auch für Spezialanwendungen, Architekturfotografie oder Makro gibt es da schon Unterschiede.

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Nikon D750* & Tamron 24-70mm F/2,8 Sardinien

Insgesamt sind hochwertige DSLR System immer noch in der Lage, vorausgesetzt es sind aktuelle und hochwertige Sensoren verbaut Top-Bildergebnisse zu liefern. Auch ist die Vielfalt der verfügbaren Objektive und Brennweiten nach wie vor konkurrenzlos!

Landschaftsfotografie Objektive

Grundwissen Objektive

In die Kategorie Kameras für Wechseloptiken fallen also Spiegelreflexkameras und die kompakten spiegellosen Systemkameras. Beide Kameratypen zeichnet aus, dass die Optik, also das Objektiv, gewechselt werden kann. Der Vorteil für den Nutzer liegt darin, dass motivbezogen die bestmögliche Optik gewählt werden kann. Je nach fotografischem Motiv und Intention verwendet man das Normalobjektiv, Teleobjektiv, Weitwinkelobjektiv. Zu den Spezialobjektiven würde ich die Makroobjektive, die Fisheyeobjektive und die Tilt/Shift Objektive zählen.

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Nikon D750, Stativ Novoflex C2253

Was bedeutet aber der Begriff Brennweite genau? Die Brennweite wird in Millimetern angegeben und bedeutet streng genommen die Entfernung zwischen der Aufnahmeebene (CCD-Chip oder Film) und der Objektiv-Hauptebene. Je größer die Brennweite, desto enger wird der Bildwinkel und somit der Bildausschnitt.

Mit anderen Worten: mit zunehmender Brennweite nimmt auch der Vergrößerungsfaktor zu. In der Praxis bezeichnet man ein 50-mm-Objektiv als Normalobjektiv, weil es in etwa dem Blickwinkel des menschlichen Auges (46°) entspricht.

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Nikon z-Mount Objektive

Objektive unterhalb von 50 mm bezeichnet man als Weitwinkelobjektive. Wie der Name schon sagt, ist der Blickwinkel hier weit bis sehr weit. Unter 20 mm spricht man schon von Superweitwinkelobjektiven, es gibt sogar sogenannte Fisheye-Objektive, die einen Bildwinkel von 180 Grad besitzen und meistens ein kreisförmiges Bild produzieren.

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Brennweiten oberhalb von 50 mm gehören zu den Teleobjektiven. Weitwinkel- und Teleobjektive haben, vom Bildwinkel mal abgesehen, spezielle Eigenschaften, was die Perspektive und die Verzerrung betrifft, die nicht mehr der menschlichen Sehweise entsprechen.

Welche Objektive / Brennweiten sind geeignet?

Für die Landschaftsfotografie sind in der Regel alle Objektive, vom Superweitwinkel bis zum Teleobjektiv, einsetzbar. Das macht ja auch den Reiz der Landschaftsfotografie mit aus. Die Sichtweise auf das Motiv kann durchaus unterschiedlich sein. Natürlich ist ein Weitwinkelobjektiv von Haus aus die „Mutter aller Landschaftsobjektive“! Allerdings sind Landschaftsaufnahmen, die lediglich den Weitwinkel als Perspektive / Sichtweise nutzen, auf Dauer auch ein wenig einfallslos und langweilig.

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Schleswig Holstein Himmelmoor bei Quickborn Nikon Z7 & 24-70mm F/2,8

Es muss in der Landschaftsfotografie nicht immer das Weitwinkelobjektiv sein. Für eine Übersichtsaufnahme ist es natürlich das Mittel der Wahl, ebenso wenn die Landschaft besonders weit wirken soll. Aber ist das Bild dann auch spannend? Manchmal ist es besser, sich auf das Hauptmotiv zu konzentrieren und einige Millimeter mehr Brennweite einzusetzen. Es sollte in jedem Fall nichts Überflüssiges im Bild sein. Und wenn es doch so ist, dann muss man entweder näher ans Motiv ran oder eine größere Brennweite wählen.

Normalobjektive

Standard-Objektive kommen dem natürlichen Seheindruck des Menschen am nächsten. In der Regel sind diese Objektive sehr lichtstark und als Festbrennweiten-Objektiv verfügbar. Sie erzeugen einen angenehmen Unschärfeeffekt im Hintergrund. Der Blick wird also automatisch auf das Motiv im Vordergrund geführt. Die Bilder wirken insgesamt sehr natürlich. Normalobjektive sind sehr handlich. Ihre Brennweite liegt bei 50 mm.

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Im Bereich um die 50 mm kann man z.B. besonders gut Porträts aufnehmen. Aber auch Landschaftsaufnahmen und viele weitere Dinge lassen sich mit einer solchen Brennweite sehr gut einfangen. Die meisten Normalobjektive sind in der Regel Festbrennweiten, klein, leicht, handlich und ganz wichtig: sehr lichtstark. Damit lassen sich dann bei geöffneter Blende die Motive schön vom Hintergrund freistellen.

Weitwinkelobjektive

Von Weitwinkelobjektiven spricht man dann, wenn die Brennweite unter 50 mm liegt. Sie sind extrem handlich. Ihre Wirkungsweise leitet sich aus ihrem Namen her:  Der Blickwinkel ist weiter, als der von Normalobjektiven. Aber auch in der Landschaftsfotografie spielen sie ihre Stärke aus, wenn es darum geht, die Weite noch imposanter darstellen zu wollen.

Weitwinkelobjektive mit sehr kurzen Brennweiten (ca. 10-28 mm) können – richtig eingesetzt – sehr viel Dramatik und Weite  in ein Bild transportieren. Je niedriger die Brennweite beim Weitwinkelobjektiv, desto stärker ist die Verzerrung. Für eine extreme Verzerrung sorgen Fischaugen-Objektive. Sie nehmen im Regelfall einen 180-Grad-Winkel auf, im Extremfall sogar 220 Grad. Gerade Linien, die durch die Bildmitte laufen, erscheinen auf diese Weise gekrümmt.

Extreme Weitwinkelobjektive unterhalb des Nikon AF-S 20 mm f/1,8, also von 15 bis 18 mm, ermöglichen Bilder von gewaltigen, weiten und dramatischen Landschaften, die den Betrachter förmlich in das Geschehen ziehen. Solche Bilder entstehen nur bei Verwendung von Weitwinkelobjektiven. Diese Fotos funktionieren besonders gut in Kombination mit einem guten Vordergrund, um Größenverhältnisse noch besser ins Bild transportieren zu können.

Allerdings ist der Umgang mit solchen Objektiven nicht ganz einfach und will gelernt sein. Denn nur Bilder mit viel darauf haben keinen großen Reiz. Die Bildgestaltung ist bei Weitwinkelobjektiven enorm wichtig und sollte auf keinen Fall vernachlässigt werden. Einen Fototipp dazu findest du hier. Zum obigen Nikon 20 mm habe ich hier einen Erfahrungsbericht geschrieben.

Teleobjektive

Mit Teleobjektiven lassen sich Distanzen überbrücken und Motive verdichten. Teleobjektive werden mit Brennweiten ab 70 mm bis 1200 mm angeboten. Ihre Ausmaße sind deutlich größer, als die von Normalobjektiven. Insbesondere die leichten Teleobjektive von 70 bis 200 mm werden gern auch in der Porträtfotografie eingesetzt. Liegt die Brennweite über 300 mm, dann spricht man von Super- oder Ultrateleobjektiven.

In der Wildlife- und Sport-Fotografie kommen bevorzugt Teleobjektive mit mehr als 600 mm zum Einsatz. Je länger die Brennweite ist, desto empfehlenswerter ist der Einsatz eines Stativs. Sie holen weit entfernte Motive nah heran. Auch ändert sich die Tiefenwirkung erheblich. Je weiter man in den Telebereich geht, desto eher verschwimmt der Hintergrund in Unschärfe, die Entfernungen werden verdichtet.

Richtig hochwertige Teleobjektive sind bauartbedingt sehr teuer, groß und schwer. Allerdings gibt es auch zahlreiche Einsteiger-Objektive in diesem Bereich, dessen Qualität sich in Relation zu den Anschaffungskosten durchaus sehen lassen kann. Mein derzeit absolutes Lieblingsobjektiv, das Nikon AF-S Nikkor 300 mm 1,4E PF ED VR ist ein genialer Kompromiss. Durch Einbau einer Phasen-Fresnel-Linse ( Beugungsglied) ist es kaum größer und schwerer als ein 70-300 mm Telezoom.

Meine Artikel zur Fototechnik

Festbrennweite oder Zoom?

Zoomobjektive haben veränderbare Brennweiten, man kann sie also innerhalb eines bestimmten Bereichs auf eine gewünschte Brennweite und damit einen gewünschten Bildwinkel einstellen. Oft haben sie leider auch Nachteile: Die Abbildungsleistung und die Lichtstärke sind meist nicht so gut, auch die Naheinstelldistanz und die Streulichtanfälligkeit ist oft höher als bei Festbrennweiten. Diese Gattung findet sich am häufigsten bei den Kit- oder Einsteigerobjektiven wieder. Zu den Vorteilen der Zoomobjektive zählt der schnelle Wechsel zwischen verschiedenen Brennweiten.

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Nikon D-Objektive

Sie vereinigen verschiedene Brennweiten in einem Objektiv. So ist es möglich, mit einem Nikon 18-200 mm Zoomobjektiv an einer DSLR sowohl Aufnahmen im Bereich 18 mm, also Weitwinkel, als auch im Bereich 200 mm, also Tele, zu machen. Oft haben Zoomobjektive ein geringeres Gewicht und benötigen weniger Platz, als die Sammlung verschiedener Festbrennweiten, die sie „ersetzen“. Wenn man sich über ihre Einschränkungen und „Probleme“ im Klaren ist, stellen sie in vielen Bereichen eine gute Alternative zu den Festbrennweiten dar.

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Tamron 15-30mm F/2,8 & 24-70mm F/2,8 für Nikon Vollformat*

Für das obige Tamron 15-30 mm f/2,8 trifft das alles nicht zu. Ohne Zweifel gehört dieses Weitwinkelzoom, was ich seit ca. 1 Jahr besitze, zu den besten Objektiven in diesem Segment, Festbrennweiten eingeschlossen. Damit bildet es allerdings auch eine Ausnahme im Zoombereich. Das Objektiv hat eine hervorragende Abbildungsleistung bis an die Ränder. Es ist relativ lichtstark, groß und schwer. Meinen Erfahrungsbericht dazu findet ihr hier. Meine Empfehlungen für Nikon Vollformat Zoom Objektive findet ihr hier.

Abbildungsfehler

Verzeichnung

Dieses Phänomen tritt hauptsächlich bei einfachen und günstigen Zoomobjektiven auf. Die Ursache dafür liegt in der Konstruktion des Zoomobjektives in Kombination mit der gewählten Brennweite. Bei dem einen Extrem, der Weitwinkeleinstellung tritt meistens eine tonnenförmige Verzeichnung auf und bei dem anderen Extrem, dem Tele, die kissenförmige Verzeichnung.

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Sardinien Mt. Limbara Nikon D750 & Tamron 15-30mm F/2,8*

Chromatische Aberration

Dieser Fehler zeigt sich in mehr oder weniger ausgeprägten blau-violetten Säumen in kontrastreichen Bereichen im Foto. Dunkle Äste vor hellem Hintergrund z.B., bei den Übergängen von hell nach dunkel werden die Farbsäume sichtbar. Am stärksten am Fotorand. Die Ursache hierfür ist die unterschiedliche Brechung der verschiedenen Farben des Lichtspektrums durch die Linse. Dadurch werden die Farben unscharf. Selbst teure, professionelle Objektive können diesen Fehler oft nicht gänzlich korrigieren.

Vignettierung

Abschattungen am Bildrand kennzeichnet diesen Fehler. Nutzt man z.B. Cropkameras zusammen mit Objektiven, die über einen größeren Bildkreis verfügen, wie jene aus Analogzeiten oder für das Vollformat, so hat man in der Regel kaum Probleme mit Vignettierungen in den Bildecken. Neuere und aktuelle Objektive oder solche, die direkt für den kleineren Bildkreis gerechnet, kämpfen heutzutage ebenfalls nicht mehr so stark mit diesem Fehler.

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Langzeitaufnahme Sardinien Nikon D750

Weitere Fehler

Hier sind vorrangig unscharfe Ecken und Randbereiche, sowie Blendenflecken, sog. Lens Flares zu nenne. Die letzteren sind interne Linsenspiegelungen, die häufig im Gegenlicht auftreten können. Was eigentlich ein Fehler ist sehen viele Fotografen mittlerweile unter dem künstlerischen Aspekt und provozieren diese Flecken extra für das Bild. Unterschiedliche Bildbearbeitungssoftware erlaubt es sogar diese Bildfehler künstlich nachträglich zu erzeugen.

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Kroatien Insel Pag Gegenlichtaufnahme mit Nikon D750 & Tamron 15-30mm F/2,8

Digitale Korrektur der Objektivfehler

Einer der größten Vorteile der digitalen Fotografie besteht darin, dass man sehr viele Objektivfehler ziemlich gut nachträglich, entweder schon direkt in der Kamera oder aber später im Bildbearbeitungsprogramm korrigieren kann! Allerdings koste manche „digitale“ Korrektur z.B. Auflösung oder beschneidet die Bildfläche.

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Schleswig Holstein, Dosenmoor, HDR Aufnahme aus 5 Bildern

Ein wirklich perfektes Objektiv im Sinne von 100 % fehlerfreier Abbildung ist mit noch so viel Aufwand nicht zu realisieren! Hier gilt es immer abzuwägen, worauf der Fokus des Fotografen liegt. Preis, Gewicht, Abmessungen, Schärfe, Kontrast und Bokeh sind hier die Stichworte! In diesem Spannungsfeld muss jeder selbst für sich abwägen, wo er die Schwerpunkte setzt!

Grundsätzlich sind alle wirklich gut korrigierten Objektive, welche zusätzlich eine scharfe und kontrastreiche Abbildung über die gesamte Diagonale des Bildes erbringen, eher im hochpreisigen Segment zu finde! Ausnahmen bestätigen diese Regel natürlich und diese gilt es dann auch zu finden!

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Fazit / Empfehlung

Natürlich spielt die Technik eine große Rolle, aber nicht die Hauptrolle! Man muss keine Unsummen ausgeben und tolle Bilder zu machen! Der bekannte Ausspruch „ Nicht die Technik macht das Bild, sondern der Fotograf“ fasst es eigentlich gut zusammen. Allerdings ganz ohne Technik geht es natürlich auch nicht. Die Technik ist nicht alles, aber eben auch ein wichtiger Pfeiler unseres Hobbys! Das Gesamtpaket macht den Reiz aus und da trägt die „Faszination Technik“ eben ein Gutteil dazu bei. Am besten ist es natürlich, wenn diese Technik dann auch zum Einsatz kommt und uns tolle Bilder ermöglicht!

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Die Landschaftsfotografie ist ein weites Feld. Nicht immer muss man weite Reisen für beeindruckende Bilder unternehmen. Weitere allgemeine Anregungen, um die eigenen Bilder zu verbessern, gibt es hier. Im nächsten Kapitel geht es weiter mit der Filterfotografie und deren Sinn und Zweck in der Landschaftsfotografie. Ich empfehle jedem „klein“ einzusteigen, eigne Erfahrungen zu sammeln und dann gegebenenfalls mehr Geld für „bessere“ Technik zu investieren. Meine „Technischen Lebenslauf“ findet ihr hier. Alles was ich aktuell an Technik verwende hier.

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Hier findet ihr meinen Artikel zur Ausrüstung f. Landschaftsfotografie

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Über den Autor

Mein Name ist Stefan Mohme, ich bin 60 Jahre alt, verheiratet und habe 3 Kinder. Leider musste ich aus gesundheitlichen Gründen meinen Beruf vor 12 Jahren aufgeben. Fotografieren hat mich schon immer interessiert, so ist dann aus meinem Hobby dieser Blog entstanden. In meiner Galerie und auf meiner Portfolio-Seite findet ihr einen Überblick meiner aktuellen Arbeiten. Ich hoffe, Euch gefällt das eine oder andere. Grundsätzlich sind alle Fotos verkäuflich sowohl als digitaler Download als auch als Print bis A2, direkt über mich verfügbar. Bei Interesse oder Sonderwünschen bitte gerne mailen.

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