Lightroom vom Import zum Export Teil 5/2, die Bibliothek.
Heute folgt der zweite Teil meines fünften Kapitels Lightroom vom Import zum Export, die Bibliothek. Da die Bibliotheksfunktionen in Lightroom sehr umfangreich sind, habe ich mich entschlossen, zwei Teile daraus zu machen. Die Bibliothek ist sicherlich eines der Highlights von Lightroom und für mich absolut unverzichtbar.
Mittlerweile gibt es ja glücklicherweise wieder etwas Konkurrenz auf dem Feld der Bildbearbeitungssoftware (DxO Photolab, Luminar, Exposure X5, Capture One, etc.) , allerdings bietet die Konkurrenz immer noch keine so umfassende Lösung wie Lightroom an. Den meisten fehlt z.B. eine leistungsfähige Bildverwaltung.
Lightroom vom Import zum Export Teil 5/2, die Bibliothek II
Im zweiten Teil meines Bibliothekskapitels beginne ich mit den Smart Vorschauen, dann geht es weiter über die Sammlungen & Smart Sammlungen zum Lightroom Markierungssystem, um abschließend Metadaten und Stichwörter zu behandeln.
Smart Vorschauen nutzen.
Lightroom erstellt für jedes Bild eine Vorschau. Sollten diese nun auf einer externen Festplatte liegen und nicht am Computer angeschlossen sein, kann man mit den Bildern nicht mehr weiterarbeiten. Denn die normalen Vorschauen sind nur Vorschauen und nicht für die Bearbeitung geeignet. Deshalb gibt es seit Lightroom 5 Smart-Vorschauen. Dabei handelt es sich um komprimierte DNG-Dateien, die eine Größe von ca. 1 MB oder weniger haben und eine Auflösung von 2500 Pixeln auf der längeren Kante.
So ist es möglich, sehr viel Speicherplatz zu sparen. Ein Beispiel: eine Bilddatenbank von 500 Raw-Dateien benötigt ca. 14 GB an Festplattenspeicher, die Smart-Vorschauen dazu benötigen nur ca. 400 MB. Die Smart Vorschauen sind noch relativ neu in Lightroom *. Daher sind einige Nutzer mit dem dazugehörigen Workflow noch nicht so vertraut. Um die Vorteile der Smart Vorschauen nutzen zu können, muss man diese allerdings erst einmal selbst erstellen.
Dies wiederum ist ziemlich einfach und schnell erledigt. Allerdings gibt es dafür verschiedene Wege. In jedem Fall brauchst du aber Zugriff auf deine RAW Dateien. Nur aus diesen können Smart Vorschauen erstellt werden. Der einfachste und schnellste Weg ist direkt beim Import der Fotos in Lightroom. Klick dazu einfach im Importfenster auf Smart Vorschauen erstellen. Erstellen der Vorschauen.
Lightroom Importdialog Smart Vorschauen erstellen
Hat man beim Import versäumt, diese zu erstellen, lässt sich das ohne Probleme nachträglich erledigen. Markiere dazu alle Fotos und geh dann in der Menüleiste zu -> Bibliothek -> Vorschauen -> Smart Vorschauen erstellen. Falls du von einzelnen Fotos Smart Vorschauen erstellen willst, markiere nur die jeweiligen Fotos, der restliche Vorgang bleibt gleich.
Lightroom Bibliothek Smart Vorschauen erstellen
Ein großer Vorteil der Vorschauen ist die Möglichkeit, seine Bilder zu bearbeiten, auch wenn man nicht die Original RAW Dateien zur Verfügung hat. Sobald diese dann wieder zur Verfügung stehen, die externe Festplatte z.B. wieder angeschlossen ist, werden die Änderungen mit den Originalen abgeglichen.
Ein weiterer Vorteil der Smart Vorschauen ist – bedingt durch die wesentlich kleinere Dateigröße – ein etwas schnellerer Workflow. Möchte man also die schnellere Bearbeitung mit den Smart Vorschauen nutzen, hat man seit Lightroom 2015.7 noch die Möglichkeit, in den Voreinstellungen unter dem Menüpunkt Leistung die Option für die Bildbearbeitung anstelle der Originale Smart Vorschauen verwenden.
Voreinstellungen Vorschauen
Lightroom Bibliothek Smart Vorschauen Einstellungen
Damit kann man auch an Smart Vorschauen arbeiten, selbst wenn die Originaldateien ebenfalls mit dem Computer verbunden sind. Dadurch, dass die Smart Vorschauen deutlich kleiner sind, verkürzen sich die Ladezeiten von Lightroom* zum Teil erheblich.
Smart Vorschauen Histogrammanzeige
Sobald Smart Vorschauen vorhanden sind, wird dies im Histogramm auf der rechten Seite angezeigt: je nachdem, ob Smart Vorschauen & Originale vorhanden sind oder nur die Smart Vorschauen. Da ich mir für die Smart Vorschauen ein Smart Sammlung angelegt habe, kann ich immer sofort überblicken, von welchen Bildern ich diese Vorschau generiert habe und damit diese bei Bedarf auch schnell wieder löschen, wenn ich sie nicht mehr benötige.
Smart Vorschauen Histogrammanzeige
Smart Vorschauen Katalog Info
In den Katalogeinstellungen können wir jederzeit nachschauen, was für eine Gesamtgröße unsere Vorschauen erreicht haben. Die Smart Vorschauen befinden sich im selben Ordner vom jeweiligen Lightroom Katalog.
Lightroom Bibliothek Smart Vorschauen Katalog
Vorschauen wieder entfernen
Das Entfernen der Vorschauen ist ebenso einfach wie das Erstellen. Dazu gibt es folgende zwei Wege:
- Klick in der Bibliothek oder dem Entwicklungsmodul bei einem Foto, das über eine Smart-Vorschau verfügt, auf den Status „Original + Smart-Vorschau“ unter dem Histogramm, und klick dann auf „Smart-Vorschau verwerfen.“
- Klick in der Bibliothek oder im Entwicklungsmodul auf Bibliothek > Vorschauen > Smart-Vorschau verwerfen
Smart Vorschauen entfernen
Lightroom Smart Vorschauen nutzen, Video
Mit Sammlungen die Bibliothek strukturieren.
Sammlungen verhalten sich wie Ordner. Man kann sie umbenennen, verschieben, löschen. Der entscheidende Unterschied liegt darin, dass ein Bild gleichzeitig in mehreren Sammlungen liegen kann. Die Bilder in den Sammlungen sind lediglich Verknüpfungen zu den Originalen.
Bis auf das Entwickeln Modul unterstützen alle anderen Module die Sammlungen. Sammlungen können ähnlich wie Ordner hierarchisch angelegt werden. Dafür muss die übergeordnete Ebene ein sogenannter Sammlungsatz sein. In diesen Sammlungssatz können wir einen weiteren Sammlungssatz integrieren oder eine finale Sammlung einfügen.
Sammlungssatz
Sammlungssatz erstellen
Video, Lightroom Sammlungen Basiswissen.
Lightroom verfügt von Haus aus über verschiedene Standard Sammlungen. Dazu gehört z.B. die „Schnellsammlung“ oder die Sammlung „Kürzlich geändert“. Um eine manuelle Sammlung zu befüllen, müssen wir diese erst aktivieren. Dazu müssen wir die Sammlung zur Zielsammlung machen.
Dies erfolgt mit der rechten Maustaste im Kontext Menü mit dem Befehl „Als Zielsammlung festlegen“. Daraufhin erscheint hinter der Sammlung ein + Zeichen, als Zeichen für die Aktivierung. Nach der Aktivierung können diese dann mit dem Kurzbefehl B befüllt oder Bilder wieder entfernt werden.
Sammlungen anlegen und nutzen
Bei den Sammlungen gibt es zwei verschiedene Varianten. Zum einen die „normale“ Sammlung, welche wir manuell befüllen. Zum anderen gibt es die Smart Sammlungen, die Lightroom nach Definition verschiedener Parameter / Regeln anschließend automatisiert mit den entsprechend passenden Bildern befüllt. Bei den Parametern / Bedingungen gibt es mittlerweile eine riesige Auswahl, die in unendlicher Anzahl kombiniert werden können. Dazu können wir noch bestimmen, wie jede einzelne Regel angewendet werden soll.
Smart Sammlungen
Smart Sammlungen erstellen
Damit lassen sich auch sehr“ spezielle“ Bilder aus großen Katalogen rausfiltern. Wenn die Regeln erst einmal definiert sind, erledigt Lightroom den Rest. Durch die Möglichkeit der Sammlungssätze lassen sich auch stark verschachtelte Strukturen erstellen und somit Ordnung in jede Bibliothek bringen. Dadurch behält man wesentlich leichter auch bei großen Bildbeständen den Überblick. Wie im unteren Screenshot dargestellt, kann diese Struktur ziemliche Ausmaße annehmen.
Struktur / Hierachie
Meiner Ansicht nach sind die Sammlungen in Lightroom ein sehr mächtiges Werkzeug. Ich würde fast sagen, das „Schweizer Taschenmesser“ der Bibliothek. Allerdings schenken viele Lightroom Nutzer diesem Ordnungsinstrument relativ wenig Beachtung! Zu Unrecht wie ich meine.
Umfangreiche Sammlungsstruktur
Sammlungen sind probates Mittel, um Ordnung und Übersicht in die Bibliothek zu bringen. Mithilfe von automatisierten Smart Sammlungen können wir Lightroom im Hintergrund für uns arbeiten lassen. Damit brauchen wir uns um viele administrative Dinge nicht mehr kümmern.
Video, Lightroom Sammlungen Expertenwissen.
Die Schnellsammlung von Lightroom dient in erster Linie zur temporären Bildablage. Das heißt, um z.B. schnell Bilder zusammenzufassen und diese dann z.B. zu exportieren. Die Schnellsammlung befindet sich als einzige Sammlung auch nicht im Bedienfeld Sammlungen, sondern unter dem Katalog.
Lightroom Markierungssystem, Sterne & Co.
Es gibt drei Möglichkeiten, die Bilder in Lightroom zu markieren, damit diese sich besser ordnen und klassifizieren lassen und damit natürlich auch wiederfinden lassen. Das sind Sterne, Farbmarkierungen und Flaggen-Markierungen. Alle diese Kategorien werden auch in allen Sammlungen unterstützt. Virtuelle Kopien können eigenständig markiert werden.
Bewertung mit Flagge
Diese Bewertung ist mein großer „Aufräumer“! Damit starte ich jede neu importierte Session. Hier geht es darum, schnell zwischen Treffer oder Niete zu entscheiden. Alle Bilder, die mir im ersten Durchlauf gefallen, werden mit P, der weißen Flagge markiert. Alle, die mir nicht gefallen oder fehlerhaft z.B. unscharf sind, bekommen ein X und sind dann als abgelehnt mit der schwarzen Flagge markiert. Mit U oder erneutem anklicken des Symbols lassen sich die Markierungen wieder löschen.
Um schnell voranzukommen, kann man beim Markieren mit der Tastatur zusätzlich die ⇑ Taste gedrückt halten. Dann wird direkt nach dem Markieren das nächste Bild angezeigt. Nach der Durchsicht lassen sich über Foto / Abgelehnte Fotos löschen alle abgelehnten Bilder entfernen. Befinden sich die Bilder in einem Ordner, können diese auch von der Festplatte gelöscht werden, in Sammlungen aber nur aus der Sammlung.
Lightroom Markierungen / Flaggen
Das Löschen abgelehnter Bilder funktioniert nur im Bibliothek Modul. Alle, die übrig bleiben, bekommen eine zweite Chance. Später lassen sich z.B. über das Menü Bibliothek / Fotos verbessern aufrufen, damit werden alle nicht markierten Fotos als abgelehnt und alle markierten als unmarkiert gekennzeichnet. Zusätzlich wird ein Filter aktiviert, der nur unmarkierte Bilder anzeigt.
Diese können dann anschließend entwickelt werden. So hat man nach Abschluss der Korrekturen gleich alle wichtigen Bilder korrigiert und deren Markierungsstatus aufgehoben. Anschließend können die abgelehnten Bilder entfernt werden. Zudem werden immer die neuen abgelehnten Bilder gelöscht, die vorher unmarkiert waren. So bleiben am Ende nur noch die korrigierten Bilder übrig.
Bewertungen mit Sternen
Die Sternebewertung gehört heute zum Standard jeder modernen Bildbearbeitungssoftware. Es gibt fünf Sternekategorien von 1 schlecht bis 5 perfekt. Die Sternebewertung wird beim Export der Metadaten berücksichtigt. So lassen sich diese Bewertungen ziemlich universell auch in andere Bildbearbeitungsprogramme übernehmen. Am schnellsten lassen sich die Bewertungen mit den Tasten 1, 2, 3, 4, 5 vergeben. Mit 0 wird die Bewertung wieder entfernt. In der Rasteransicht können mit, cmd/ strg+⇑+H die Extras in der Rasterzelle anzeigt werden. Dann lassen sich über direktes Anklicken der einzelnen 5 Punkte die Sterne direkt am Bild vergeben. Auch in der Lupenansicht findet man unterhalb der Vorschau die Möglichkeit, die Sternebewertung direkt zu vergeben.
Lightroom Markierungen / Flaggen / Sterne
Auch über das Menü Foto/ Bewertung Festlegen lässt sich dieser Schritt erledigen. Bevor man jedoch vorschnell seine Sterne vergibt, sollte man sich vorab eine eigene Systematik dazu überlegen, damit am Ende nicht alles nur 5 Sterne Bilder werden. Ich selber verwende lediglich die Kategorie 1, 3 und 5 Sterne. Schlechte Bilder mit einem Stern zu bewerten, macht meiner Meinung keinen Sinn, da diese dann sowieso gelöscht werden. Bei mir bekommen insgesamt ca. 10 % aller Bilder Sterne, 1 % aller meiner Bilder sind fünf Sterne Bilder, von hundert also lediglich eins! Man sollte von Anfang an sehr kritisch mit der Sternebewertung sein!
Bewertungen mit Farbe
Mit den Farbmarkierungen lässt sich eine recht neutrale Kennzeichnung der Bilder durchführen. Hierzu verfügt Lightroom über fünf verschiedene Farbmarkierungen. Hier kann jeder für sich entscheiden, welche Farbe man wofür einsetzen möchte. Man kann die Farben dazu verwenden, um einen Bearbeitungsstatus festzulegen, oder ob z.B. ein Bild für den Druck oder das Web vorgemerkt ist.
Mein eigenes System ist recht einfach: grün ist ein kpl. fertig bearbeitetes Bild, rot dementsprechend unbearbeitet, gelb verwende ich für Panoramafotos und blau und violett für HDR Bilder. Damit lassen sich diese Bilder mithilfe von Sammlungen schnell sortieren. Die Farben lassen sich mit Menü Foto / Farbmarkierung festlegen zuweisen. Alternativ über die Tasten 6 bis 9 für die ersten vier Farben. Bei Miniaturdarstellung in erweiterten Zellen erscheint die Farbkategorie auch neben den Sternensymbolen.
Lightroom Farbmarkierungen
Über das Menü Metadaten / Fabmarkierungssatz / bearbeiten lassen sich den Farben individuelle Beschriftungen zuweisen und über Vorgabe als neuer Farbmarkierungssatz speichern. Rechts unterhalb der Vorschaubilder neben dem Miniaturen-Regler lassen sich mit einem Mausklick auf das kleine Dreieck auch die Farbmarkierungen, oder z.B. die Bewertungssterne in der Fußleiste der Bibliothek anzeigen.
Lightroom Sprühdose
Eine interessante und schnelle Möglichkeit, die Bilder mit Farbmarkierungen oder Sternen zu versehen, ist die Sprühdose. Diese befindet sich ebenfalls in der Fußleiste der Bibliothek. Sollte die Fußleiste nicht angezeigt werden, einfach T drücken, und schon wird sie eingeblendet. Nach Klick auf die Sprühdose erscheint im Feld daneben eine spezielle Dropdown-Liste mit unterschiedlichen Möglichkeiten für die Arbeit mit der Sprühdose.
Anschließend kann man statt mit dem Mauszeiger mit der Sprühdose über die Bilder gehen und die entsprechend vorgewählte Eigenschaft ( z.B. Farbe Rot) aufsprühen. Dies funktioniert sehr schnell und übersichtlich. Um eine Markierung wieder zu entfernen, muss man nur das mit der Sprühdose und gehaltener ALT Taste anklicken.
Stichwörter & Metadaten
Stichwörter
Kommen wir nun zum Kapitel Stichwörter. Für viele eine ungeliebte und zeitraubende Aufgabe. Allerdings ist eine gute Verschlagwortung eines Bildbestandes essenziell wichtig. Damit lassen sich dann auch in großen Katalogen mit 100.000 Bildern und mehr schnell und treffsicher nach bestimmten Bildern suchen. Mit Excire search gibt es mittlerweile allerdings ein wirklich hilfreiches Plug-In für Lightroom, welches die Suche in der Zukunft deutlich vereinfachen könnte.
Die Verschlagwortung braucht ein wenig Disziplin, und eine fertige hierarchische Stichwortliste ist sehr hilfreich. Dank Lightrooms Katalog Organisation lassen sich hier unendlich viele Stichwörter verwalten. Nahezu grenzenlos ist die entsprechende Verwaltung derselbigen. Es lassen sich zu einzelnen Stichwörtern auch Synonyme vergeben, welche ebenfalls zugewiesen werden können. Mehrsprachige Stichwörter sind auch kein Problem. Ebenfalls ist eine hierarchische Verknüpfung möglich.
Lightroom Stichwort Bedienfeld
Entweder man fängt mit seinen Stichwörtern bei „Null“ an und ergänzt diese nach und nach, oder man versucht, eine gut aufgebaute fertige Stichwortliste zu übernehmen und in Lightroom zu importieren. Beides hat vor- und Nachteile. Um ein neues Stichwort einzugeben, kann man das + Symbol in der Kopfzeile Stichwortliste nutzen. Es öffnet sich das Dialogfeld Stichwort-Tag erstellen.
- Synonym angeben, zusätzlich können in das Feld Synonyme gleichbedeutende Begriffe eingetragen werden. Bei Verwendung mehrere Wörter bitte mit Komma trennen.
- Ebenfalls exportieren, gibt an, ob das Stichwort exportiert wird. Wird es als Oberbegriff verwendet, z.B. Europa, sollte es nicht unbedingt in die Metadaten der Datei geschrieben werden, da es nur der Gruppierung dient.
- Übergeordnete Stichwörter exportieren, wenn aktiv, wird die gesamte übergeordnete Hierarchie eines Stichwortes exportiert, es sei denn, man hat die Option Ebenfalls Exportieren ebenfalls deaktiviert. Somit lassen sich durch Zuweisung des untersten Begriffs einer Hierarchie auch alle übergeordneten Stichwörter mit einer einzigen Zuweisung exportieren.
- Synonyme exportieren, gibt an ob Synonyme ebenfalls mit exportiert werden.
- Person, wenn aktiviert, wird das Stichwort als ein persönliches klassifiziert. Persönliche Stichwörter können beim Exportieren der Bilder ignoriert werden.
- Zu ausgewählten Fotos hinzufügen, diese Option ist nur dann aktiv, wenn Bilder ausgewählt sind. Schon beim Erstellen eines Stichwortes kann es direkt den Bildern zugewiesen werden.
Lightroom Stichwörter erstellen Eingabemaske
Stichwörter lassen sich über ein Rechtsklick darauf in der Stichwortliste jederzeit ändern/ bearbeiten. Eine große Stärke von Lightroom ist die hierarchische Anordnung von Stichwörtern. Schon beim Erstellen lässt sich das neue Stichwort einem anderen unterordnen. Dazu muss man es lediglich in der Stichwortliste mit gedrückter Maustaste auf ein anderes ziehen, oder erst den Oberbegriff in der Liste mit der rechten Maustaste anklicken und dann im Menü Stichwort Tag innerhalb von… erstellen wählen.
Nachdem wir Stichwörter erstellt haben, müssen wir diese natürlich den entsprechenden Bildern noch zuweisen. Das funktioniert mit einem Rechtsklick auf ein Stichwort und dem Befehl dieses Stichwort dem ausgewählten Foto hinzufügen. Hat man mehrere Fotos ausgewählt, erscheint beim Überfahren über ein Stichwort ein kleines Kontrollkästchen. Klickt man es an, wird der Begriff den Bildern hinzugefügt. Anders herum funktioniert es auch, also kann man ein Stichwort auf ein oder mehrere markierte Bilder ziehen.
Lightroom hierachische Stichwörter
Das Bedienfeld „Stichwörter festlegen“ dient ebenfalls dazu, Fotos Stichwörter zuzuweisen. Hier finden wir denn auch einige Optionen, um diese administrative Aufgabe etwas zu beschleunigen.
- Stichwort Tags, hier werden alle aktuell zugefügten Stichwörter angezeigt, über das Textfeld können direkt weitere eingegeben werden.
- Stichwortvorschläge, hier gibt Lightroom Stichwörter vor.
- Stichwortsatz, Wichtige Stichwörter können zu einem Satz zusammengefasst werden. Damit lassen sich schnell viele Stichwörter über die Auswahl eines Satzes einfügen.
Unter dem Anzeigefeld lassen sich direkt Stichwörter in das Textfeld eingeben. Schon während man tippt, erzeugt Lightroom Vorschläge bereits vorhandener Stichworte und vervollständigt so das Getippte. Damit werden Fehleingaben und Inkonsistenzen durch unterschiedliche Schreibweisen der einzelnen Stichwörter vorgebeugt. Taucht ein * neben den Begriffen auf, bedeutet dies, dass das Stichwort nur einem Teil der markierten Bilder zugewiesen ist.
Lightroom Stichworteingabe
Lightroom generiert automatisch einen Satz an Stichwörtern für die Vorschläge. Dieser resultiert aus einem Algorithmus, der unter anderem die Häufigkeit von Schlagwörtern auswertet und Begriffe berücksichtigt, die andere Bilder besitzen, welche zu einem ähnlichen Zeitpunkt aufgenommen wurden. Um einen Vorschlag zuzuweisen, muss mindestens ein Bild markiert sein. Dann kann man einfach auf das Stichwort klicken, um es hinzuzufügen.
Eine weitere Möglichkeit, Schlagwörter zuzuweisen sind sog. Stichwortsätze. Hierbei werden Stichwörter in Gruppen, also den sog. Stichwortsätzen zusammengefasst. In diesem Fall werden dann immer nur Stichwörter aus dieser Gruppe zugewiesen. 9 Stichwörter sind das Maximum. Natürlich lassen sich Stichwortsätze selbst erstellen und speichern und bei Bedarf auch anpassen und ändern.
Metadaten
Die Metadaten befinden sich rechts unterhalb der Stichwortliste. Über das Bedienfeld Metadaten lassen sich umfangreiche Metadaten abrufen oder eingeben. Natürlich können Metadaten auch in den bekannten Lightroom Vorlagen gespeichert werden. Damit lassen diese sich auch auf beliebige Fotos übertragen. Metadaten lassen sich verschieden speichern,
- innerhalb der Bilddatei
- als Sidecar Datei mit XMP
- in einer Datenbank
- innerhalb des Dateinamens
Lightroom Metadatenvorgabe Eingabemaske
Es gibt verschiedene Formen von Metadaten, Exif, IPTC insgesamt ca. 90 verschiedene Informationen. Lightroom hält dafür verschiedene Masken zum Aufrufen bereit. Rechts neben einzelnen Metadaten befinden sich zum Teil kleine Symbole / Pfeile, über die man weitere Verwaltungsaufgaben erledigen kann.
- Exif Daten, werden hauptsächlich von der Kamera hinzugefügt. In diesen Einträgen findet man in der Regel kameraspezifische Aufnahmeparameter, Datum Uhrzeit, Blende, Brennweite etc. Diese Parameter übernimmt Lightroom automatisch beim Import. Die meisten dieser Daten lassen sich in Lightroom nicht verändern.
- IPTC Daten, dienen dazu, die Bilder zu beschreiben und ihnen weitere nützliche Informationen wie Urheber, Copyright Erstelleradresse etc. hinzuzufügen. Wenn man Bilder über Agenturen verkauft, sollte man sich mit diesen Feldern beschäftigen und die entsprechenden Positionen ausfüllen. Die meisten davon lassen sich in Lightroom editieren.
Lightroom unterschiedliche abrufbare Metadatenformen
Über das Dropdown Menü im Bedienfeld Metadaten lassen sich die unterschiedlichen Ansichten auswählen. In der Regel gelten die Werte in den einzelnen Datenfeldern für ein Bild. Sind mehrere Bilder angewählt, erscheint in der Regel in den verschiedenen Zeilen der Wert “ Gemischt“, was darauf hindeutet, dass verschiedene Einträge für das Datenfeld vorliegen.
Auf der Suche nach bestimmten Bildern lassen sich z.B. viele einzelne Werte aus den Exif Daten nutzen, wie z.B. Objektiv, Brennweite etc. Klickt man am Ende des Datenfeldes also auf den Pfeil, werden alle Bilder mit identischen Werten aufgelistet. Sehr nützliche Daten sind sicherlich auch die GPS Informationen, die mithilfe von Lightroom auch nachträglich recht einfach eingepflegt werden können.
Lightroom Metadaten anzeigen und bearbeiten
Gerade, wer seine Bilder verkauft oder im Internet bereitstellt, sollte sich mit den ITPC Daten vertraut machen und gegebenenfalls eine auf ihn passend zugeschnittene Metadatenvorlage erstellen. Diese sollte die wichtigsten Informationen zum Urheber, wie Adresse, Telefon, Webadresse & Copyright enthalten und schon beim Import der Bilder als Metadatenvorlage zum Einsatz kommen.
Damit ist gewährleistet, dass standardmäßig alle Bilder stets mit diesen wichtigen Informationen versehen werden! Die einzelnen Möglichkeiten, die Lightroom in der Metadatenverwaltung bietet, sind enorm und würden dieses Kapitel sprengen. Ich werde hierzu auf jeden Fall noch einen gesonderten Artikel verfassen. Einen allgemeinen Artikel zu den Metadaten mit Software- Empfehlungen von mir findet ihr hier. Meine gesamte bisher erschienene Artikelserie Lightroom v. Import zum Export findet ihr hier.
Fazit / Empfehlung
Der große Vorteil von Lightroom ist der Katalog / die Datenbank, in dem alle relevanten Daten gespeichert werden und damit schnell auffindbar sind. Damit entfällt für mich die mühselige manuelle Strukturierung meines schnell wachsenden Bildbestandes. Ich muss mich nicht um Speicherorte, Originaldateien und das Finden kümmern. Komplexe Suchabfragen wie etwa; Finde alle Fotos mit Brennweite 300mm, Bewertung 3Sterne, die noch nicht bearbeitet und 2016 fotografiert wurden, sind nur mit einer Datenbank/Katalog möglich.
Die Bibliothek; je mehr Bilder sich ansammeln, umso mehr lernt man die Möglichkeiten in Lightroom zu schätzen! Mittlerweile weiß ich oft selber nicht, was an Lightroom für mich mehr im Vordergrund steht: die Bilderentwicklung oder die Bilderverwaltung. Seit es das Fotografen-Abo bei Adobe gibt und ich zusätzlich immer öfter Photoshop für die Entwicklung nutze, schätze ich dieses Software-Paket ungemein. Natürlich lässt sich auch mit Adobe Bridge die Bildverwaltung mit Bewertung, Stichwörtern etc. realisieren. Diese Organisation basiert dann aber vollkommen auf dem Dateisystem und ist wesentlich unkomfortabler. Komplexe Filter, Smart-Sammlungen etc., all das fehlt. Meine komplette Artikelserie Lightroom vom Import zum Export als PDF im Shop zum Download.
Meine Artikel zu Lightroom findet ihr hier.
Weiteres Fotowissen findet ihr hier.
Lightroom Plug Ins, welche benutze ich?
Wie mache ich das in Lightroom….?
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Danke für den informativen Beitrag. Mich interessiert noch, wie ich z.B. die von dir erwähnte Suchabfrage „Finde alle Fotos mit Brennweite 300mm, Bewertung 3Sterne, die noch nicht bearbeitet und 2016 fotografiert wurden“ eingeben kann. Hast du evtl. zu diesem Thema bereits einen Artikel verfasst?
Danke.
Freundliche Grüsse
Ernst
Hallo Ernst,
diese Suche lässt sich über den sog. Bibliotheksfilter oberhalb der Rasteransicht im Bibliotheks Modul von Lightroom bewerkstelligen.
Sollte er ausgeblendet sein lässt er sich über Ansicht/ Filterleiste anzeigen / ausblenden.
Nachdem man das Feld Metadaten angeklickt hat, lassen sich die einzelnen Suchfelder konfigurieren und so für eine Abfrage mit vielen Parametern konfigurieren.
Extrem hilfreich und es lassen sich natürlich bevorzugte Parameter speichern welche man aus einer großen Menge auswählen kann.Tasächlich habe ich schon einen Artikel zum Thema Such Preset in Lightroom erstellen veröffentlicht unter diesem Link http://www.web192.s119.goserver.host/lightroom-vorgaben-presets-fuer-die-suche-erstellen/
Gruß
Stefan