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Welche Auflösung benötige ich für welche Druckgröße?

Welche Auflösung benötige ich für welche Druckgröße?

Wer meinen Blog verfolgt, weiß, dass ich ein großer Fan des gedruckten Bildes bin. Gerade im Digitalzeitalter halte ich es für absolut wichtig, nicht nur schiere Masse zu produzieren, um anschließend diese Bilderflut auf der Festplatte* wegzusperren! Zufrieden bin ich erst dann, wenn ausgesuchte und mitunter lange „erarbeitete“ Motive in Form eines hochwertigen Druckes an meiner Wand hängen.

Drucker, Epson SC-P900, Nahaufnahme

Oft stellt sich dann die Frage: reicht die Auflösung meiner Kamera, bzw. meines Fotos für A3 oder gar A2?  Hier gibt es viele Missverständnisse! Auch mit kleinen Auflösungen lassen sich Formate wie A2 oder A1 ohne Probleme realisieren.  Meine Artikelserie zum Fine Art Drucken findet ihr hier. Nicht jedes Bild muss in höchster Qualität mit 300dpi gedruckt werden.

Welche Auflösung benötige ich für welche Druckgröße?

Drucken ist eine Leidenschaft von mir. Einen Einstiegsartikel zum Fine Art Drucken gibt es hier. Bei mir zu Hause steht ein Epson SC P 900* Fine Art Drucker, welchen ich intensiv benutze. Über die Zeit habe ich viele Papiere ausprobiert, und es haben sich verschiedene Materialien für die unterschiedlichen Motive herauskristallisiert.

Hier findet ihr meinen Artikel zu meinen Papierempfehlungen für den Epson SC P900. Mit diesem Drucker ist dann jedoch bei A2 als Größe Schluss. Ich muss zugeben, das ist schon ganz schön groß! Ab und zu kann es für meinen Geschmack allerdings noch größer sein, dann führt jedoch auch für mich kein Weg am Druckdienstleister mehr vorbei.

Auflösung  & Druckformat

Was ist denn nun die Mindestauflösung, die eine Kamera haben sollte? Es kommt ganz darauf an, was ich vorhabe. Ich würde einmal behaupten, dass man mit einer Kameraauflösung von ca. 20 Megapixeln (MPx) alles in beliebiger Größe drucken kann. Natürlich wird es hier die eine oder andere Ausnahme geben. Für diese eine Ausnahme im Jahr würde ich mir allerdings keine Kamera zulegen, die 45MPx liefert, wenn für die restlichen Aufnahmen auch 20 MPx ausreichen.

Drucker, Epson SC-P900, Nahaufnahme

Epson SC P900 Tintenpatronensatz

Nur weil der Platz im Kombi einmal im Jahr für den Urlaub nicht reicht, kauft man sich ja nicht gleich ein Transporter / Bus. Wie groß kann ich ein Bild drucken? Das hängt vor allem von der Zahl der Bildpunkte quer mal hoch ab. Hat man zu wenig Bildpunkte für die geplante Druckgröße, dann erscheint das Foto im Druck pixelig oder verschwommen. Für Drucke und Fotoabzüge wird häufig eine Ausgabeauflösung von 300 dpi empfohlen.

Bei der Ausgabe eines Digital­bildes mit 300 dpi entspricht ein Pixel etwa 0,08 mm. Das ist so klein, dass die Augen die Pixel bei einem für Fotoabzüge, Foto­alben, Bücher, Folder, Broschüren oder Magazine üblichen Be­trachtungs­abstand von 30 cm nicht mehr einzeln erfassen ­können. Wenn man sich also an diesen extrem hohen Standard halten würde, würde man mit knapp 18 MPx ohne Schwierigkeiten noch A3 drucken können. Und wenn es doch einmal größer sein sollte? Dann kann man ohne Probleme die Ausgabeauflösung dpi reduzieren!

FormatMaßeMegapixelBildgröße in Pixel
Fotoabzug90 mm × 130 mm1,6 MP1053 × 1535
Fotoabzug130 mm × 180 mm3,3 MP1535 × 2126
A4210 mm × 297 mm8,7 MP2480 × 3508
A3297 mm × 420 mm17,4 MP3508 × 4961
A2420 mm × 594 mm34,8 MP4961 × 7016
A1594 mm × 841 mm70,0 MP7016 × 9933
A0841 mm × 1189 mm140,0 MP9933 × 14043

Nötige Pixelzahl bei 300dpi

Ich spreche in diesem Beitrag von Zentimetern. Aber in der Bildbearbeitung ist auch die Maßeinheit Zoll beliebt (englisch Inch). Manche Bildprogramme bieten überhaupt nur Zoll/Inch-Vorgaben und ignorieren Zentimeterwerte ganz. Darum sollten man wissen: Ein Zoll/Inch hat 2,54 Zentimeter.

Druckletter ,nahaufnahme, schwarzweiss

Die optimale Bildqualität von 60 Pixel pro Zentimeter entspricht rund 152 Pixel pro Zoll/Inch (60 ppcm ist also 152 dpi, dots per inch). Gute Fotodrucke erhält man bereits mit 25 Bildpunkten pro Zentimeter, das sind rund 63 Bildpunkte pro Zoll/Inch, also 63 dpi.

Druckauflösung dpi

Die obigen Abbildungen geben dasselbe Bild in unterschiedlichen Auflösungen wieder. Sie verdeutlichen den Zusammenhang zwischen Auflösung und Wiedergabequalität im Druck. Die Beispielbilder zeigen, dass kein sichtbarer Qualitätsunterschied zwischen 300 dpi und 225 dpi besteht. Selbst bei der Hälfte der empfohlenen Druckauflösung von 300 dpi, also bei 150 dpi, ist für das Auge ein solcher auf den ersten Blick zunächst nicht erkennbar.

Fine Art Drucker bis A2 meine Empfehlungen!

Mehr lesen…

Man muss das Bild schon genau betrachten, und erst beim Unterschreiten des üblichen Betrachtungsabstandes von 30 cm beim Lesen lässt sich der Unterschied in der Detailschärfe zur 300 dpi-Abbildung überhaupt erkennen. Das führt uns zu einem weiteren Faktor im Auflösungswirrwarr, dem Betrachtungsabstand. Der Betrachtungsabstand entscheidet mit darüber, wie viel dpi für eine hinreichend scharf wahrgenommene Darstellung ausreichen.

Daraus folgt, dass die eingangs erwähnten 300 dpi eigentlich nur für Produkte erforderlich sind, die wir aus nächster Nähe, also ca. 30 cm betrachten. Dies sind Fotoabzüge, Bücher oder Broschüren. Alles, was wir aus größerer Entfernung anschauen, benötigt weniger dpi, wie die untere Tabelle verdeutlicht! Aus der Tabelle wird ersichtlich, dass schon bei A2 ein Betrachtungsabstand von ca. 1,0 m normal ist, wofür lediglich 100 dpi ausreichen würden. Großplakate mit einem Betrachtungsabstand von mehr als 5 m können mit 30 dpi in guter und völlig ausreichender Qualität gedruckt werden!

Produkt Betrachtungsabstand Druckerauflösung
Flyer, Folder, Broschüre 30 cm ca. 300 dpi
Poster, Plakate bis DIN A2 1 m ca. 100 dpi
Plakate DIN A1, A0 2 m und mehr ca. 60 dpi
Großflächenplakate 5 m und mehr ca. 30 dpi

Mehr Auflösung würde bei solchen Plakaten auch gar nichts bringen, da die Druckraster so grob sind, dass feinere Auf­lösungen verloren gehen. Bei ­Postern, die meist ebenso fein gerastert gedruckt werden wie ­Bücher und Broschüren, ­haben ­Reserven allerdings den Vorteil, dass auch ein Betrachter, der den angenommenen Abstand unter­schreitet, feine Details zu ­sehen bekommt und das Bild nicht pixelig wird.

Auflösung Bildgröße
(in Pixel)
10 x 15 cm
ca. DIN A6
13 x 18 cm
20 x 30 cm
ca. DIN A4
30 x 40 cm
ca. DIN A3
40 x 60 cm
ca. DIN A2
60 x 80 cm
ca. DIN A1
 2 Mpix *) 1.600 x 1.200
271 dpi
226 dpi
135 dpi
102 dpi
68 dpi
51 dpi
 3 Mpix *) 2.048 x 1.536
347 dpi
289 dpi
173 dpi
130 dpi
87 dpi
65 dpi
 4 Mpix *) 2.272 x 1.704
385 dpi
321 dpi
192 dpi
144 dpi
96 dpi
72 dpi
 5 Mpix *) 2.560 x 1.920
433 dpi
361 dpi
217 dpi
163 dpi
108 dpi
81 dpi
 6 Mpix *) 3.008 x 2.000
509 dpi
424 dpi
255 dpi
191 dpi
127 dpi
96 dpi
 7 Mpix *) 3.072 x 2.304
520 dpi
433 dpi
260 dpi
195 dpi
130 dpi
98 dpi
 8 Mpix *) 3.456 x 2.304
585 dpi
488 dpi
293 dpi
219 dpi
146 dpi
110 dpi
10 Mpix *) 3.872 x 2.592
656 dpi
546 dpi
328 dpi
246 dpi
164 dpi
123 dpi
12 Mpix *) 4.288 x 2.848
726 dpi
605 dpi
363 dpi
272 dpi
182 dpi
136 dpi
16 Mpix *) 4.928 x 3.264
834 dpi
695 dpi
417 dpi
313 dpi
209 dpi
156 dpi
36 Mpix *) 7.360 x 4.912
1246 dpi
1039 dpi
623 dpi
467 dpi
312 dpi
234 dpi

*) Mpix = Megapixel, Werte gelten für Spiegelreflex-Kameras mit einem Seitenverhältnis 3:2

Ausgabegröße berechnen

Anstelle über die Tabelle lässt sich eine sinnvolle Auflösung auch noch über folgende Faustformel berechnen: Die Pixelzahl geteilt durch hundert ergibt in etwa das Ausgabeformat in Zentimeter, bei dem noch gut (mit 300 dpi) ausgedruckt werden kann. Beispiel: Ein 2-Megapixel-Foto – 1.600 x 1.200 Pixel – bietet demnach im Format 16 x 12 cm noch sehr gute Qualität.

Drucker, Epson SC-P900, Nahaufnahme

Mein aktueller Drucker Epson SC P 900

Das größte, noch empfehlenswerte Fotoformat für 2-Megapixel wäre also 10 x 15. Wer beim Ausdruck 300 dpi keines­falls unterschreiten möchte, erreicht mit 18MP knapp A3, mit 36MP etwa A2 und mit 50MP 50 cm × 75 cm. Bei einer Auflösung von 250 dpi geht es jeweils auch etwas größer, ohne dass irgendjemand selbst aus nächster Nähe einen relevanten Unterschied wird erkennen können.

Für eine genaue Berechnung lässt sich das Bild z. B. in Photoshop öffnen. Unsere Bilddatei – vielleicht einen Ausschnitt aus einem Foto – soll gedruckt werden. Jetzt möchte man wissen, wie groß man das drucken kann. Wie man die mögliche Druckgröße mit Photoshop CS herausfindet, ist recht einfach. Im folgenden Beispiel verwende ich exemplarisch eine 18-Megapixel-Datei.

Nachdem wir die Datei in Photoshop geöffnet haben, wählen wir Bild, Bildgröße. Die Maßeinheit stellen wir neben Auflösung zunächst auf Pixel/Zentimeter (also ppcm). Man kann erkennen, dass die Kamera für das Bild zunächst eine Auflösung von gut 70,8 Pixel/Zentimeter (also 180 dpi) vorgesehen hat. Bei dieser Pixelzahl pro Zentimeter könnte man gut 83,8 x 55,8 Zentimeter groß drucken.

Aber wie wir wissen, sind 60 Bildpunkte pro Zentimeter ausreichend für optimale Qualität. Wie groß kann man also mit 60 Pixel/Zentimeter drucken? Wichtig: Zuerst ganz unten im Dialog die Option Interpolationsverfahren abschalten (die Option heißt in einigen Programmversionen auch Neu berechnen). Jetzt tippen wir eine 60 ins Feld Auflösung und sofort meldet Photoshop wie erwartet ein Druckmaß von 98,9 x 65,9Zentimetern:

Nehmen wir jetzt 25 Bildpunkte pro Zentimeter, die häufig schon für einen passablen Bildeindruck reichen. Wir geben also 25 ins Feld Auflösung ein. Photoshop errechnet, wie zu erwarten rund 237 x 158 Zentimeter. Das Ganze funktioniert auch „rückwärts“: wir möchten z.B. 150 Zentimeter breit drucken und wollen die dabei entstehende Auflösung erfahren.

Wir tippen also 150 ins Feld Breite. So meldet Photoshop die neue Bildauflösung bei 1,5 Meter Breite hier rund 39,5 Pixel/Zentimter (ppcm). Das ist nicht perfekt, aber noch vertretbar. Innerhalb dieses Dialoges lässt sich unser Bild nun auch tatsächlich größer oder kleiner rechnen.

Auflösung ist nicht alles!

Die Zahl der Bildpunkte ist ein entscheidendes Kriterium bei der Festlegung der möglichen Druckgröße. Aber es gibt auch noch andere Faktoren: So erzeugen manche Objektive viel schärfere Bilder als andere. Der Sensor der Kamera spielt auch eine Rolle. 15-Megapixel-Auflösung gibt es bei Handy-Kameras ebenso, wie von Kompaktkameras oder auch von großen Systemkameras mit Wechselobjektiven. Immer dieselbe Megapixel-Zahl bei unterschiedlichsten Sensorgrößen.

Verschiedene Acryl fotorahmen

Acrylbilderhalter für kleine Formate

Häufig produzieren bei gleicher Pixelzahl Kameras mit größerem Sensor (also niedriger Pixeldichte) die größer druckbaren Fotos; eine 15-Megapixel-Systemkamera eignet sich also meist besser für Posterdrucke, als ein Kamerahandy mit ebenfalls 15 Megapixeln. Durch gezielte Scharfzeichnung in der Nachbearbeitung wirkt jedes Foto viel markanter, es sieht dann auf Großabzügen auch besser aus. Dem Scharf zeichnen widmen wir darum später noch einen eigenen Artikel.

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Fazit / Empfehlung

Bei der täglichen Bilderflut ist die Entscheidung zum Print auch eine Entscheidung gegen die Schnelllebigkeit und für die Auseinandersetzung mit den eigenen Bildern. Ja, es kostet Geld, Zeit und Nerven, bis man zufrieden ist mit dem, was in gedruckter Form vor einem liegt. Aber es ist und bleibt ein Ausrufezeichen in Zeiten von Snapchat, Instagram und Co. gegen die digitale Halbwertzeit! Fine Art Printing ist für mich eine Aussage für die Fotografie in ihrer intensivsten, beständigsten Form! Meine Artikel zu verschiedenen Druckprodukten findet ihr hier. Immer wieder erstaunlich ist, wie groß sich selbst 12 Mpx Fotos in guter Qualität drucken lassen! Also, es spricht nichts gegen die großen Formate!

INFO Poster Stefan Mohme

Haltbarkeit und Beständigkeit sind hier höchster Anspruch, löschen und Verfall keine Option. Fine Art Drucke können mit den richtigen Papieren und Tinten 100 – 200 Jahre überdauern. Wenn jede Festplatte, Blu-Ray und der letzte USB-Stick friedlich im digitalen Nirwana schlummern, strahlen unsere Drucke immer noch unbeeindruckt wie am ersten Tag von der Wand. Bleibende Erinnerungen eben, ich liebe es! In diesem Sinne: gebt dem Papier wieder eine Chance!

Mein Artikel „Bilder drucken Basics“, findet ihr hier.

Mein Erfahrungsbericht zum Epson SC P 800 hier.

Meine Reihe Drucken Fine Art Printing hier.

Meine Buchempfehlungen hier.

 * Mit einem Stern gekennzeichnete Links sind externe Partner-Links (Affiliate Links). Ihr unterstützt mich, wenn ihr darüber bestellt. Für euch entstehen keine zusätzlichen Kosten!  Viele Dank!

Über den Autor

Mein Name ist Stefan Mohme, ich bin 56 Jahre alt, verheiratet und habe 3 Kinder. Leider mußte ich aus gesundheitlichen Gründen meinen Beruf vor 10 Jahren aufgeben. Fotografieren hat mich schon immer interessiert. In meiner Galerie und auf meiner Portfolio Seite findet ihr einen Überblick meiner aktuellen Arbeiten. Ich hoffe, Euch gefällt das eine oder andere. Grundsätzlich sind alle Fotos verkäuflich sowohl als Digitaler Download als auch als Print bis A2, direkt über mich verfügbar. Schaut auch gerne in meinem Shop vorbei, vielleicht findet Ihr dort etwas passendes. Bei Interesse oder Sonderwünschen bitte gerne mailen.

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