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Stockfotografie für Anfänger, Teil 2 Agenturen & Motive.

Stockfotografie für Anfänger, Teil 2 Agenturen & Motive.

Heute folgt der zweite Teil meiner kleinen Reihe Stockfotografie für Anfänger. In diesem Teil soll es um die verschiedenen Agenturen gehen, die Fotomotive und die Gestaltung. Grundsätzlich hat in den letzten Jahren eine „Bereinigung“ was die Anzahl der Bilderagenturen betrifft stattgefunden.

Wenige große Anbieter, wie Adobe, Shutterstock oder Getty Image mit Istock beherrschen mittlerweile den Markt. Einige kleine spezialisierte Agenturen haben diesen Verdrängungswettbewerb bisher überlebt und sollten  bei der Verteilung unserer Bilder auf jeden Fall berücksichtigt werden!

Stockfotografie für Anfänger

Teil 2, Agenturen, Motive + Gestaltung

Agenturen

Die erste Hürde, die es zu nehmen gilt, ist ein Verkaufskonto zu erstellen. Anschließend muss man je nach Agentur evtl. noch sogenannte Bewerbungsfotos einreichen oder kann sogar direkt loslegen. In den letzten Jahren sind die Bedingungen für eine Aufnahme bei fast allen Agenturen komplett entschärft worden. Nur vereinzelt werden überhaupt noch Bewerbungsfotos gefordert. Bei Shutterstock musste man noch bis Mitte des letzten Jahres 10 Bewerbungsfotos abliefern. Von den 10 mussten 7 akzeptiert werden, um als Verkäufer angenommen zu werden. Heute reichen meines Wissens 3 Fotos, allerdings müssen alle 3 die Prüfung bestehen.

Anforderungen

Das sollte also für die meisten kein großes Problem darstellen. Für die Bewerbung dürfen auf jeden Fall nur Fotos ausgewählt werden, die folgende Bedingungen erfüllen:

  • Belichtung ausgewogen, keine Experimente, ISO niedrig Max 100. Kein Rauschen, keine Artefakte.
  • Schärfe, Hauptmotiv muss 100 % scharf sein, Kontrolle in der 100% Ansicht in LR oder PS !!!!!!! Scharf, heißt scharf,100 %!!
  • Eindeutiges Motiv, klar strukturiert, Vordergrund / Hintergrund.
  • Nur Top-Bilder einreichen, müssen nicht „schön“, sondern verkaufbar sein.
  • Evtl. gezielt für die Bewerbung neu fotografieren.
  • Keine Markenrechte und Copyright Verletzung!
  • Weniger geeignet sind Blumen, Strand, Urlaub, Sonnenuntergänge, Haustiere, etc.!!!

Natürlich bedeutet eine erfolgreiche Bewerbung / Kontoeröffnung nicht, dass nun alle zukünftig hochgeladenen Fotos einfach „durchgewunken“ werden. Ganz im Gegenteil, dann fängt der Frust durch abgelehnte Bilder erst an!! Hier sollte man sich also von Anfang ein „dickes Fell“ zulegen. Nicht immer ist nachvollziehbar, warum dieses oder jenes Bild bei der einen Agentur abgelehnt oder zugelassen wird. Ziel sollte es trotzdem sein, eine Quote von über 50% zu erreichen. Also sollten wir nicht blind weiter hochladen, was schon mehrfach abgelehnt wurde. Unsere Bildauswahl sollte diesen Kriterien angepasst werden.

Für das erste Engagement in diesem Metier würde ich mich zu Anfang auf die großen 3 konzentrieren, iStock, Shutterstock und Fotolia. Zusammen beherrschen diese 3 Agenturen mit geschätzt ca. 40 % Marktanteil den Weltmarkt. Das macht doch schon was her, wenn man hier seine Bilder unterbringen kann. Allerdings spricht auch nichts dagegen, sich gleich bei weiteren Agenturen anzumelden. Man sollte anfangs jedoch nicht unterschätzen, dass die Bereitstellung der Fotos bei jeder Agentur nach anderen Vorgaben erfolgt.

Diese entsprechend abzuarbeiten, (Verschlagwortung, Kategorien, etc. ) bzw. zu erfüllen kann gerade auch für Anfänger zur Geduldsprobe werden.  Gerade für Neueinsteiger ist dieser Prozess sehr zeitaufwendig! Also zu Anfang lieber weniger Agenturen, die aber kontinuierlich beliefern und das Portfolio ausbauen. Umso eher stellen sich erste Verkäufe ein. Sobald ihr euch also erfolgreich beworben und ein Konto eröffnet habt, solltet ihr die Steuerformulare der jeweiligen Agentur ausfüllen. Nachdem ihr alle Kontoformalitäten erledigt habt, könnt ihr in der Regel auch direkt mit dem Hochladen beginnen.

Motive

Hier herrscht bei den meisten Anfängern ein großes Missverständnis vor. Es geht vorrangig nicht um besonders „schöne“ Motive, sondern darum, dass diese verkaufbar sein müssen. Also wer benötigt die Fotos. Hauptsächlich Medien und die Werbeindustrie, damit haben wir doch schon Anhaltspunkte, was wir liefern sollten. Schaut nur einmal in Magazine und Zeitungen oder auf die allgegenwärtige Werbung um euch herum. Überall wimmelt es nur so von Stockfotos.

Einfach mal die Agenturseiten nach den beliebtesten / meistverkauften Bildern durchsuchen. Ganz vorne auf der Wunschliste der Agenturen stehen Menschen und Emotionen. Mittlerweile scheinen die total überzogenen Darstellungen der ewig glücklich lächelnden Protagonisten etwas zurückgedrängt. Mehr nachgefragt werden wohl wieder die  „natürlicheren“ Kompositionen.

Danach folgen Business Bilder z. B. für Banken, Versicherungen, aber auch Food ist ein großer Bereich. Wiederkehrende Feiertage und Jahreszeiten sollten auch nicht außer Acht gelassen werden als mögliche Motivlieferanten. Zum Schluss seien noch meine persönlichen Lieblinge erwähnt, die Texturen und Hintergründe. Natürlich ist auch Reise und Architektur sowie Pflanzen und Tiere ein Bereich mit Bedarf. Allerdings gibt es hier sicherlich schon ein starkes Überangebot.

Gestaltung

Hierbei sollten wir die Wünsche unserer Kunden z.B. Grafiker immer im Hinterkopf behalten. Natürlich muss auch klar sein, dass wir nur über entsprechend viele Verkäufe bei den niedrigen Preisen etwas verdienen können. Das heißt unsere Fotos müssen dem Zeitgeist entsprechen oder aber möglichst neutral sein. Sind unsere Bilder online, müssen diese sich gegen unendlich viele andere absetzen. Leider sind die Vorschaubilder der Agenturen relativ klein, das heißt, dass unsere Bilder auch in dieser Größe positiv auffallen müssen.

  • Klare Bilderaussage auch in der kleinen Vorschau schon zu erkennen.
  • Wichtige Bildinhalte groß darstellen!
  • Oft wird Freiraum für Text benötigt.
  • Auch in der Fotografie gibt es aktuelle und angesagte „Stile“ die Bestseller der Agenturen studieren.
  • Auch mal unkonventionelle Bilder anbieten. Statt quer – auch mal Hochformat.

Ansonsten gelten für die Gestaltung natürlich auch hier die allgemein bekannten Regeln.

  • Hauptmotiv klar abgesetzt
  • Vordergrund / Mittelgrund / Hintergrund
  • Der goldene Schnitt / Drittelregel
  • Farbe möglichst harmonisch
  • Schärfe bewusst setzen

Noch einmal auf jeden Fall zu berücksichtigen ist der Textfreiraum. Dieser Bereich muss zurückhaltend gestaltet sein, eintönige Vorder-oder Hintergründe sind z.B. Wasser, Himmel, Sand oder Gras. Auch unifarbene gleichmäßige Farbflächen eignen sich dafür. Schärfe ist die zweite unerlässliche Komponente. Die dritte ist absolute Rausch – und Artefaktefreiheit!

Fazit / Empfehlung

Unter Berücksichtigung dieser Eckpunkte sollte sich ein verkaufbares Stockfoto ohne große Probleme erstellen lassen oder im eigenen Archiv finden. In diesem Sinne viel Erfolg und Ausdauer beim Abenteuer Stockfotografie!

Hier geht es zum PDF als Download in meinem Shop!

Stockfotografie weitere Teile der Serie.

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Meine Wissen Artikel gibt es hier.

Alles zur Nikon Technik hier.

 

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Über den Autor

Mein Name ist Stefan Mohme, ich bin 56 Jahre alt, verheiratet und habe 3 Kinder. Leider mußte ich aus gesundheitlichen Gründen meinen Beruf vor 10 Jahren aufgeben. Fotografieren hat mich schon immer interessiert. In meiner Galerie und auf meiner Portfolio Seite findet ihr einen Überblick meiner aktuellen Arbeiten. Ich hoffe, Euch gefällt das eine oder andere. Grundsätzlich sind alle Fotos verkäuflich sowohl als Digitaler Download als auch als Print bis A2, direkt über mich verfügbar. Schaut auch gerne in meinem Shop vorbei, vielleicht findet Ihr dort etwas passendes. Bei Interesse oder Sonderwünschen bitte gerne mailen.

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