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Rechner für die Bildbearbeitung, welche Hardware brauche ich 2022?

Rechner für die Bildbearbeitung, welche Hardware brauche ich 2022?

Rechner für die Bildbearbeitung, welche Hardware brauche ich? Immer wieder erreichen mich Anfragen zur Rechnerhardware in Verbindung mit Photoshop & Lightroom. Mein letztes PC-Update liegt nun auch schon wieder einige Jahre zurück.

Der optimale Photoshop & Lightroom

Rechner

Da sich in dieser Zeit auf dem Markt einiges getan hat, gerade was die Prozessoren angeht, gibt dieser Artikel nun aktuelle Empfehlungen für einen Photoshop/Lightroom Rechner. Die wichtigsten Komponenten stelle ich kurz vor und erkläre deren Bedeutung.

Der optimale Photoshop & Lightroom Rechner, meine Empfehlungen.

Allgemeine Vorabinformationen

Bilder aus digitalen Kameras, die wahrscheinlich das hauptsächliche Quellmaterial für Photoshop/Lightroom darstellen, bieten eine immer höhere Auflösung. Auch wenn die schlimmste Phase des Megapixel-Rennens überstanden scheint, sind Sensorauflösungen von bis zu 60Mpx mittlerweile normal im Vollformatbereich. Bild- und Fotobearbeiter stellen sich also häufig die Frage, ob der eigene PC überhaupt noch für die anstehenden Pixelmengen ausreicht.

Nicht nur die Datenmengen steigen immer weiter an, sondern auch die nötige Rechenleistung, da aufwendige Filter enorm viele Pixel berechnen müssen, evtl. auch noch für Monitore mit 4K Auflösung. Doch es hat sich einiges getan in der Hardware-Welt. Die Rechenpower, die noch vor einigen Jahren in sehr teuren Workstation verkauft wurde, ist nun bereits in vielen Mittelklasse-Rechner Standard.

Zudem wird der Grafikprozessor in immer mehr Software für die Bildberechnung mittlerweile mit eingebunden und so die CPU entlastet. Dieser muss nicht einmal sehr teuer sein, sondern es reicht für viele Funktionen schon eine integrierte Grafikeinheit oder eine 120-Euro-Karte. So kann die gestiegene Megapixel-Anzahl mit dieser Arbeitsteilung mehr als ausgeglichen werden.

Rechner Speicherplatz

Auch der Speicherplatzbedarf nimmt weiter kontinuierlich zu, was an immer größeren Programmen sowie an immer umfangreicheren Datenmengen liegt. Für Fotografen praktikabel ist die Kombination aus zwei Speichermedien. Auf einer SSD*, ohne mechanische Teile, deutlich schneller und unempfindlicher sollte das Betriebssystem und die Programme liegen. Die Bilderdaten können nach wie vor auf einer herkömmlichen Festplatte* abgelegt werden.

Der Unterschied zwischen HDD (Hard Disk Drive) und SSD (Solid State Disk) besteht in der Speichertechnik. Bei HDDs werden Daten auf rotierenden, magnetisierbaren Scheiben gespeichert. Bei SSDs erfolgt sie Speicherung in nicht flüchtigen Arrays wie bei einer Speicherkarte. HDDs sind daher lauter und langsamer als SSD. SSDs können Daten wesentlich schneller speichern und wieder auslesen. Sie bieten zudem einen erheblichen Geschwindigkeitsvorteil beim Booten eines PCs. HDDs sind dafür preiswerter und optimal zum Speichern von großen Bilddateien und zum Archivieren von Bildern.

Für das Backup ist eine weitere Festplatte einzuplanen, meist wird man hier eine externe, die mindestens die gleiche Größe haben sollte, wie die Platte, auf der die Daten gespeichert sind, verwenden. Der Anschluss von externen Festplatten* sollte heutzutage nur noch über USB 3.0 erfolgen. Der USB-C-Anschluss wird hier über kurz oder lang sicherlich zum neuen Standard. Welche weiteren Anschlüsse noch notwendig sind, hängt von den persönlichen Anforderungen ab. Hier mein Artikel zu meiner externen Festplatte.

Tastatur und Maus sowie kabellose Funkmodelle können heute ebenfalls über USB angeschlossen werden. Sinnvoll wäre, wenn der Rechner wenigstens über vier bis sechs weitere USB-Anschlüsse verfügt. So lassen sich auch für die Zukunft weitere Optionen offen halten. Auch USB 3.1 Gen 2 mit bis 10 Gb/s sollte 2022 mindestens einmal vorhanden sein.

Sollen Bluetooth-Geräte zum Einsatz kommen, so muss der Rechner natürlich auch über diese Übertragungstechnik verfügen. Auch wenn es immer weniger üblich ist, halte ich ein internes oder externes CD/DVD-Laufwerk* doch noch für nützlich. Zahlreiche Bild- und Videoprogramme erhält man auf diesen Medien ebenso wie das Bild- und Videomaterial von anderen Nutzern.

Wird der Rechner an ein Netzwerk und Internet angeschlossen, dann erfolgt dies über die Ethernet-Schnittstelle oder kabellos über WLAN. Aktuell gilt die Ethernet-Schnittstelle mit 1GBit/s noch als Standard, mit 10GBit/s Ethernet steht der 10 x schnellere Nachfolger schon bereit und ist gerade für Videoanwendungen eine Überlegung wert. Mittlerweile sind auch einige Mainbords mit 10GBit/s Schnittstelle zu bekommen.

Grafikbeschleunigung

Das Thema Grafik ist ein Bereich, in dem es gerade in Bezug auf Photoshop immer viele Missverständnisse gibt. Viele Nutzer glauben leider immer noch, nur mit einer teuren High-End-Karte ließe sich das Bildbearbeitungsprogramm beschleunigen, doch dem ist nicht so.

Für die Beschleunigung der Bedienoberfläche und der Grafikschnittstelle, die in Photoshop zum Einsatz kommt, genügt bereits eine Grafikkarte oder integrierte Grafik mit 512 MiByte Grafikspeicher und Unterstützung für Open GL 2.0; einer ziemlich alten Version von 2004, seit Juli 2013 ist Open GL 4.4 aktuell. Vom Feature-Stand her entspricht die Open-Gl-Anforderung nur einem DirectX-9.0c-System.

Die Chancen, dass die Grafikeinheit Open GL 2.0 bereits unterstützt, sind also recht groß. Dann kommt es nur noch auf die Treiber an, die stabil arbeiten und diese Unterstützung auch umsetzen müssen. Dies erweist sich bei Nvidia- und AMD-Lösungen selten als Hindernis. Ältere Generationen integrierter Grafikeinheiten von Prozessorspezialist Intel sind hier manchmal die Achillesverse.

Spätestens die GMA-4000-Grafik, die ab etwa 2008 zum Einsatz gekommen ist, bringt jedoch die passende Unterstützung mit. Offiziell unterstützt Photoshop CC 2014 jedoch lediglich Direct-X-11-fähige Modelle, also Nvidia ab der Geforce 400-Reihe, Radeon ab der 5000-Reihe und Intel ab der HD Graphics zweiter Generation ( HD 530) sowie die jeweils entsprechenden Professional-Versionen Quadro (Nvidia) Fire Pro, Fire GL (beide AMD) und der „P“-Serie von Intel.

Separate Grafikkarte im Rechner unbedingt notwendig?

Bietet die eingesetzte Grafiklösung diese Unterstützung für Open-GL-2.0, so können bereits viele Beschleunigungsfunktionen der Nutzeroberfläche damit umgesetzt werden. Das entlastet den Hauptprozessor und auch den Arbeitsspeicher*, da die Bildzusammensetzung und einige einfache Beschleunigungsfunktionen, die etwa beim Zoomen oder Drehen eines Bildes zum Einsatz kommen, nun von der Grafikkarte oder integrierten Grafik übernommen werden.

Einige Bedienfunktionen, wie das Verschieben des herein gezoomten Bildausschnittes, erhalten dabei eine Eigenträgheit, sodass man sie anstoßen kann – ähnlich wie auf Smartphones oder Tablets. Lightroom nutzt überhaupt erst ab Lightroom 6/CC eine dezidierte Grafikkarte. Anfänglich lediglich für die Bilderdarstellung auf 4K Monitoren, die diese dann beschleunigt. Erst ab Lightroom 8.4 (08/2019) wird eine moderne Grafikkarte erst für weitere Bildberechnungen herangezogen.

LG 31mu97

Deshalb sollte man vor der PC-Anschaffung auch wissen, welcher Bildschirm zum Einsatz kommt und welche Daten, Bild oder Video vorrangig bearbeitet werden. Qualität zahlt sich hier ebenso aus, wie die Größe. Meine Empfehlung für Fotografen sind min. 24 Zoll und Full HD das ergibt in der Diagonalen rund 61 cm. Monitore mit einem Seitenverhältnis von 16:9 haben sich fest im Markt etabliert. Neben der Größe sollte beim Bildschirmkauf auf die Auflösung, den Farbraum sowie auf die Pixeldichte und die Displaytechnik geachtet werden. Ein IPS Display ist hier in jedem Fall vorzuziehen.

Je höher die Auflösung ist, desto mehr Rechenleistung wird benötigt. Der Farbraum gibt an, welche Farben angezeigt werden können. Auch, wenn Drucker häufig einen kleineren Farbraum haben, so zahlt sich ein größerer bei der Bildbearbeitung am Monitor aus. Beim Bildschirmkauf ist zudem auf den Anschluss zu achten. HDMI ist mittlerweile am weitesten verbreitet, je nach Standard auch mit einer Auflösung von 4K. Einen Artikel mit meinen Empfehlungen für Monitore für die Bildbearbeitung findet ihr hier.

Die einzelnen Komponenten des Rechners

CPU – Das Gehirn

Die CPU ist das Gehirn Ihres PC’s. Je schneller der Takt (wird in GHz gemessen) einer CPU ist, desto schneller rechnet der PC. Heutzutage hat eine CPU mehrere Rechenkerne. Dadurch können Berechnungen parallel durchgeführt werden. Photoshop/ Lightroom nutzt diesen Vorteil aber leider nicht wirklich aus. Zurzeit werden maximal 4 Kerne unterstützt und das auch nur bei speziellen Aufgaben innerhalb der Anwendung (z.B. Erstellung der Vorschaubilder / Unterstützung von mehreren Monitoren mit hohen Auflösungen).

Adobe selbst hält sich sehr zurück mit irgendwelchen Aussagen dazu. Mehr als vier Kerne werden meist nicht unterstützt, eine hohe Einzelkernrechenleistung ist nach wie vor von Vorteil! Meine Empfehlung geht zu einem 6 oder 8-Kerner, leistungsmäßig hat AMD glücklicherweise wieder zu Intel aufgeschlossen. Eine CPU mit 16 oder 32 Kernen ist für diese Anforderungen nicht nur übertrieben, sondern in der Regel auch nutzlos. Die vielen Kernen werden von Photoshop und Co nur in den seltensten Fällen überhaupt genutzt.

Intel CPU*

Intel

Bei Intel sind die Standard-Prozessoren in drei Produktfamilien unterteilt. Aufgrund spezieller Funktionen innerhalb der Familien lassen sich die CPU’s nicht anhand Ihres Taktes miteinander vergleichen. Ein Intel® Core™ i7 ist ca. 25% schneller als Intel® Core™ i5 bei gleicher Taktrate (GHz).

  • Intel® Core™ i3 – Einsteiger, Alltag (Texte schreiben / surfen)
  • Intel® Core™ i5 – Mittelklasse, Büro (anspruchsvolle Programme / Bildbearbeitung)
  • Intel® Core™ i7 – Consumer, Oberklasse
  • Intel® Core™ i9 – High End, Spezial

Es gibt im Jahresrhythmus immer wieder neuere Versionen dieser CPU’s. Dabei spricht man von Generationen. In der Regel sind die nächsten Generationen ca. 5-10 % schneller. Aktuell gibt es die 12te Generation. Diese erkennt man an der ersten Zahl nach dem Bindestrich. Ausreichend für einen Bildbearbeitungs-Rechner sind meiner Meinung sicherlich auch alle drei Vorläufergenerationen.

Aktuelle 12te Generation, Alder Lake

  • Intel i5-12500   6 Kerne und 12 Threads – 3.0 Ghz
  • Intel i5-12600K 6 Power- und 4 Effizienz Kerne & 16 Threads – 3.7 Ghz
  • Intel i7-12700K 8 Power- und 4 Effizienz Kerne & 20 Threads- 3.6 Ghz
  • Intel i9-12900K 8 Power- und 8 Effizienz Kerne & 24 Threads- 3.2 Ghz

Aufsteigend von günstig bis teuer habe ich hier meine Empfehlungen für einen aktuellen Intel Prozessor aufgelistet. Nochmal auch mindesten die drei Vorgängergenerationen sind noch empfehlenswert und sicherlich günstiger zu erwerben.

AMD

Der CPU Hersteller AMD ist inzwischen glücklicherweise auch wieder stark auf dem Markt vertreten. In dieser Beziehung lohnt sich auch ein Blick auf die aktuellen Prozessoren der Ryzen-Familie. Diese sind nun schon in der dritten Generation am Markt. Die Unterscheidung der Prozessoren gleicht der von Intel. Auch hier gibt es die Unterteilung in die Klassen 3, 5, 7 & 9.

AMD CPU*

Die erste der vierstelligen Zahl zeigt wiederum die Generation. Nachdem Intel lange Jahre konkurrenzlos auf dem Prozessor-Markt war, was die Rechenleistung angeht, hat es AMD nunmehr geschafft, diesen Vorsprung nicht nur zu egalisieren, sondern sich in gewissen Bereichen auch an die Spitze zu setzen. Erst mit Intels letztem Release, Gen 12th hat man wieder aufgeschlossen. Allerdings steht für den Herbst/Winter 2022 bei AMD mit ZEN 4 eine neue Generation an Prozessoren und Boards vor der Tür. Die Plattform AM5, bzw. die Prozessoren der ZEN 4 Generation werden dann PCI-Express 5.0 und DDR5 unterstützen.

Aktuelle 3te Generation, ZEN 3

AMD® Ryzen™ 5 5600x 6 Kernen/12 Threads; Basistakt: 3,9 GHz

AMD® Ryzen™ 9 5900x 12 Kernen/24 Threads; Basistakt: 3,7 GHz

AMD® Ryzen™ 7 3800x 8 Kernen/16 Threads; Basistakt: 3,9 GHz

Auch für AMD gilt ähnliches, die Vorgängergeneration ist auf jeden Fall eine Empfehlung für Preisbewusste. Hier und da muss man Kompromisse machen, aber das oftmals eingesparte Geld lässt sich auch super in einen besseren Monitor investieren!

Wie viel RAM braucht der Rechner?

Der Arbeitsspeicher RAM* wird benötigt, um dem System die zur Berechnung erforderlichen Daten schnell zur Verfügung zu stellen. Viele Operationen werden zunächst auf den RAM Speicher ausgelagert. Dieser ist enorm schnell und beschleunigt das System daher, wenn er ausreichend vorhanden ist. Je rechenintensiver eine Anwendung ist, um so größer sollte der Arbeitsspeicher sein. Insbesondere beim Scrollen großer Bilder, bei der Neuberechnung der Bildgröße oder beim Rendern von Videos benötigt die CPU einen möglichst großen Arbeitsspeicher.

Hinzu kommt der Arbeitsspeicher, der vom Betriebssystem benötigt wird. Ebenfalls wichtig ist die Taktfrequenz der Speicherchips. Je höher, desto besser, ist Leistung. Bei zu geringem RAM müssen Daten auf die langsamere Festplatte ausgelagert werden, was selbst bei schnellen SSDs zu erheblichen Arbeitsverzögerungen führen kann. Daher kann ein PC mit viel RAM unter Umständen vieles zügiger abarbeiten und so zu einem beschleunigten Workflow führen.

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RAM Arbeitsspeicher*

Laut den Mindestanforderungen von Adobe reichen bereits 4 GB (Gigabyte) an Arbeitsspeicher aus. Da aber im Normalfall auf einem Rechner mehr als Lightroom* installiert bzw. gestartet ist, sollte man dieser Empfehlung nicht zwingend folgen. 8 GB Arbeitsspeicher sollten es schon sein. Wenn man zusätzlich mit Photoshop Elements oder Photoshop arbeiten möchten, können 16 GB oder sogar 32 GB nicht schaden. Das hängt aber stark davon ab, wie man die Programme nutzt. Bei viel Videobearbeitung z.B. sollte mehr RAM installiert werden.

Als 64-Bit-Anwendung kann Photoshop bequem mehr als 4 Gigabyte RAM nutzen und tut dies auch. Je nach Arbeitsprofil können aber auch schon wesentlich geringere RAM-Mengen ausreichen. Wenn man beispielsweise hauptsächlich digitale Fotos bearbeiten und dabei auf HDR-, Panorama– und 16- bzw. 32-Bit-Dateien verzichtet, begnügt sich das Programm oft auch schon mit 4 Gigabyte. Sicherer sind 8, optimal eher 16 Gigabyte, die es für rund 130 Euro gibt. Damit lässt es sich auch an großen Bildern noch entspannt arbeiten.

Festplatten, das Langzeitgedächtnis

Ein schneller Rechner für Lightroom oder Photoshop benötigt zwingend eine Festplatte* zur Datenspeicherung. Die Festplatten benötigen wir als Datenspeicher für unsere Fotodateien. Hier wird alles dauerhaft gespeichert, was wir im Zuge der Bildbearbeitung an Daten benötigen.

Dazu zählen in erster Linie unsere Bilder und der oder die Lightroom Kataloge. Für die Bilder benötigen wir wesentlich mehr Platz, als für die Kataloge. Aufgrund der Arbeitsweise von Lightroom wird nur zu drei unterschiedlichen Zeitpunkten auf diese Originalbilder zugegriffen:

  1. Import von Fotos
  2. Export von Fotos
  3. Zoom Ansicht des aktuellen Bildes
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Samsung SSD*

Der dritte Punkt ist davon abhängig, wie die Vorschau in Lightroom konfiguriert worden ist. Wenn eine Smart oder 1:1 Vorschau im Katalog hinterlegt ist, fällt der dritte Punkt vollständig weg. Die Vorschau des Bildes wird dann aus den Informationen generiert, die im Katalog Verzeichnis vorliegen.

Inhaltsübersicht allg.Technik-Artikel .

Der Platzbedarf für Bilder und Katalog ist sehr unterschiedlich. Um eine Vorstellung davon zu bekommen, ziehe ich meine persönliche Konfiguration als Beispiel heran. In meinem Katalog befinden sich ca. 45.000 Bilder. Mein Katalog inkl. der Vorschauen hat eine Größe von ca. 50 GB. Die dazugehörigen Fotos (Nikon RAW/20 Megapixel) nehmen ca. 1TB in Anspruch. Damit wird dann auch schnell klar, was worauf muss!

Unterschiedliche Festplatten

Eine normale Festplatte speichert die Daten auf rotierenden Magnetplatten. Ein sich bewegende Arm liest und schreibt die Daten. Die Funktionsweise ähnelt einem Plattenspieler. Bei einer seagate,festplatte,Rechner

Interne Festplatte*

Aufgrund dieser Voraussetzungen kann man Bilder und Kataloge auf zwei Festplatten verteilen. Eine SSD (Solid State Drive) mit 1 TB für das Betriebssystem, Software und die Kataloge. Eine mechanische 3,5″ HDD, mit mindestens 2 TB (Terabyte) für die Fotos. Wenn möglich, würde ich zusätzlich versuchen, den Katalog auf eine weitere, separate Partition der SSD auszulagern und so vom Betriebssystem und der restlichen Software zu trennen. Warum überhaupt unterteilen, wenn doch eine SSD so viel schneller ist? Weil eine SSD auch entsprechend teurer ist als eine HDD. Wer allerdings kein finanzielles Limit hat, dem ist eigentlich nur noch zu SSDs zu raten.

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PCIE SSD Samsung*

Es gibt eine weitere Möglichkeit, das System zu beschleunigen. Der Standardanschluss für Festplatten lautet derzeit SATA (Serial Advanced Technology Attachment). Es gibt aber SSD Festplatten als Steckkarte (Anschluss über PCIE), welche wesentlich höhere Zugriffs und Kopierraten ermöglichen. Diese PCIE SSDs* können mit einem Vielfachem der bisher üblichen Kanäle angesprochen werden. Mit wie vielen, ist vom Modell, vom Mainboard und dessen Chipsatz abhängig.

Daraus ergeben sich wesentlich höhere Zugriffszeiten, als mit einer Standard SSD, welche über SATA angebunden ist. Ob dieses „Feintuning“ die Bildbearbeitung von Lightroom & Photoshop noch wesentlich beschleunigt, darüber streiten sich die Geister. Größere Dateien werden sicherlich schneller geöffnet und gespeichert. Ob einem das die zusätzlichen Kosten zu einer „normalen“ SSD wert sind, muss jeder selbst entscheiden.

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Grafikkarte: wenn ja, welche?

Die Grafikkarte* hat die Aufgabe, ein Bild auf dem Monitor anzuzeigen. Auch wenn viele immer noch etwas anderes behaupten, eine 2D Darstellung eines statischen Bildes, wie in Lightroom erforderlich, ist für einen aktuellen heutigen PC wahrlich keine Herausforderung mehr. Die Wahl des Grafikbeschleunigers ist in erster Linie von seiner Technikstufe abhängig: Direct X 11 ist ein guter Anhaltspunkt, um die nötige Open-CL-1.1-Beschleunigung sicherzustellen. Bereits eine Radeon HD 6450 für rund 35 Euro bietet mehr Performance, als selbst die schnellste Vierkern-CPU, groß ist der Abstand allerdings nicht.

Ein sehr gutes Leistungsniveau bieten schon Grafikkarten vom Schlage einer 140 Euro teuren Geforce GTX 1050* oder einer 115 Euro günstigen Radeon R7-260. Für viele sollte eigentlich sogar die integrierte Grafikeinheit des Prozessors ausreichend sein. Wie oben beschrieben, nutzt Lightroom z. B. erst in dem aktuellen Vers. 8.4 überhaupt die Rechenleistung moderner Grafikkarten ansatzweise für wenige, bestimmte Bereiche.

Rechner

Grafikkarte*

Diese aktuelle Lightroom Version verspricht also eine sogenannte GPU Beschleunigung (Rechenprozesse werden auf die Grafikkarte ausgelagert). Macht es dann nicht Sinn, eine teure, zusätzliche Grafikkarte zu kaufen? Die Umsetzung dieser Funktion ist Adobe, glaubt man den vielen Berichten, inklusive meiner eigenen Erfahrung nicht wirklich gelungen. Also verlassen wir uns hauptsächlich auf die Geschwindigkeit der CPU.

Anmerkung: Die offiziellen Hardwareanforderungen für Lightroom 6 lauten:

  • AMD: Radeon GPU mit Unterstützung für DirectX 12 oder OpenGL 3,3.
  • Intel: Skylake oder neuer GPU mit Unterstützung von DirectX 12.
  • NVIDIA: GPU mit Unterstützung für DirectX 12 oder OpenGL 3,3.
  • OpenGL 3.3- und DirectX 10-fähiger Video-Adapter für GPU-bezogene Funktionen.

Die integrierte Intel HD 530 Grafikeinheit z.B. von 2015 unterstützt bereits OpenGL 4.4 und DirectX12.

Wann macht eine zusätzliche Grafikkarte überhaupt Sinn?

Es gibt zwei Hauptgründe, bezogen auf Photoshop Lightroom, für eine zusätzliche Grafikkarte:

  1. Standardmäßig übertragen Grafikkarten ein 8 Bit Signal zum Monitor und stellen somit 16,7 Millionen Farben auf dem Display dar. Es gibt Grafikkarten, die ein 10 Bit Signal übertragen können im Zusammenspiel mit dem passenden Monitor (Stichwort erweiterter Farbraum, Adobe Farbraum, Wide Gammut). Dann erhält man über eine Milliarde Farben.
  2. Die maximale Auflösung des Monitors ist größer als 4K. Inzwischen gibt es z.B. 5K Displays.

Daher sollte man gut überlegen, ob eine Anschaffung infrage kommt und überhaupt Sinn ergibt.

Was ist sonst noch wichtig?

Die oben beschriebenen Komponenten sind die maßgeblichen, welche letztlich die Leistung des Computers bestimmen. Eine weitere wichtige Komponente, gerade was die Ausstattung mit RAM und Schnittstellen angeht, ist natürlich das Mainbord.

Es stellt alle notwendigen Steckplätze und Anschlüsse für Peripheriegeräte bereit. Auch hier sollte man darauf achten, dass man genügend und vor allem schnelle Anschlüsse vorsieht. USB 3.2 Gen2(10 Gps) oder Thunderbolt 2/3 wären empfehlenswert und für zukünftige Anforderungen geeignet. Auch PCIe 4.0 oder besser 5.0 wären wünschenswert, sowie DDR4 RAM.

Rechner
PC für Bildbearbeitung – Abb. Gigabyte Motherboard

Damit alle Komponenten gleichbleibend und auch unter Last mit ausreichend Strom versorgt werden können, ist ein entsprechendes dimensioniertes Netzteil notwendig. Auch hier sollte man etwas Puffer berücksichtigen. Um zu überprüfen, wie viel Watt dein geplantes System benötigt, kann man den Netzteil-Kalkulator von bequiet! verwenden.

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Wer etwas Technikaffin ist, wovon man bei den meisten Fotografen wohl ausgehen kann, sollte einen so zusammengestellten PC durchaus selbst zusammenbauen könne. YouTube bietet dazu jede Menge Tutorials und Unterstützung, sodass man hier auf der sicheren Seite ist. Natürlich ist ein passender Monitor gerade in der Bildbearbeitung extrem wichtig, meine Empfehlungen findet ihr hier.

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Fazit / Empfehlung

Wenn wir einen optimalen Rechner für Photoshop und Lightroom wünschen, werden die Wenigsten ihren PC selbst zusammenbauen. Es sei denn, jemand hat Spaß daran. Grundsätzlich ist der Selbstbau heutzutage allerdings auch kein Hexenwerk mehr und für jeden durchschnittlich begabten PC Nutzer zu bewerkstelligen. Die Mindestanforderungen von Adobe erfüllt heute jeder einfache Mittelklasse-Rechner für 500 € ohne Probleme. SSD und möglichst 16 GB RAM sollten Pflicht sein.

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Eine Grafikkarte nur bei wirklichem Bedarf, z. B. viel Videobearbeitung, 4K oder höhere Displayauflösung. Ein aktueller 6-Kerner aus der Mittelklasse egal, ob von Intel oder AMD ist völlig ausreichend, mangels Unterstützung für mehr als 4 Kerne seitens Adobe sind 32 Kern Workstation völlig überdimensioniert. Bei Integration einer starken Grafikkarte sollte man auf ein ausreichend dimensioniertes Netzteil achten.

Insgesamt kommen so beim Selbstbau ca. 750-1500 € zusammen. Ich würde aktuell bis zum Release der neuen AMD Prozessoren und Boards im Herbst mit dem Neukauf warten. Dann werden die Preise bei Intel sicher etwas nachgeben und AMD hat in der Vergangenheit gezeigt, dass man wieder deutlich auf Augenhöhe mit Intel ist. Die neuen Prozessoren und Boards werden somit sicherlich wieder eine interessante Alternative zu Intel sein!

Meinen persönlicher Rechner, zusammengestellt 2016 findet ihr hier.

Weitere Technik Erfahrungsberichte findet ihr hier

Meine Fototechnik findet ihr hier

Meine Wunschliste hier

*Mit einem Stern gekennzeichnete Links sind externe Partner-Links (Affiliate Links). Ihr unterstützt mich, wenn ihr darüber bestellt. Für euch entstehen keine zusätzlichen Kosten! Vielen Dank!

Über den Autor

Mein Name ist Stefan Mohme, ich bin 60 Jahre alt, verheiratet und habe 3 Kinder. Leider musste ich aus gesundheitlichen Gründen meinen Beruf vor 12 Jahren aufgeben. Fotografieren hat mich schon immer interessiert, so ist dann aus meinem Hobby dieser Blog entstanden. In meiner Galerie und auf meiner Portfolio-Seite findet ihr einen Überblick meiner aktuellen Arbeiten. Ich hoffe, Euch gefällt das eine oder andere. Grundsätzlich sind alle Fotos verkäuflich sowohl als digitaler Download als auch als Print bis A2, direkt über mich verfügbar. Bei Interesse oder Sonderwünschen bitte gerne mailen.

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