Vorgestellt, Nikon AF-S NIKKOR 35 mm 1:1,4G
Das Nikon AF-S NIKKOR 35 mm 1:1,4 G welches 2010 auf den Markt gekommen ist, hat das alte Nikkor 35/1,4 AI-s, welches seit 1970 auf dem Markt war ersetzt. Dieses gehörte zu seiner Zeit auch schon zu den lichtstarken Nikon Klassikern!
Nikon AF-S NIKKOR 35mm 1:1,4G
Natürlich ist das Nikon AF-S NIKKOR 35 mm 1:1,4G kein Objektiv für „Hobbyfotografen“ oder für jeden! Diese Preisklasse richtet sich in der Regel schon an Profis oder sehr ambitionierte Amateure. Natürlich erweckt ein solch spezielles und lichtstarkes Objektiv bei jedem ambitionierten Fotografen Begehrlichkeiten!
Vorgestellt, Nikon AF-S NIKKOR 35 mm 1:1,4G
Eckdaten
- Brennweite: 35 mm
- Lichtstärke: f/1,4
- Nahgrenze: 0,30 m
- Filter: 67 mm
- Kl. Blende: 22
- Gewicht: 600 g
- Abmessung: 83 x 89 mm
- Preis: ca.1700€
Allgemein
Das „G“ am Ende des Namens steht für eine Bauweise ohne Blendenring, weshalb das Objektiv an manuellen Kameras nicht verwendet werden kann. Die hohe Lichtstärke (Blende f/1,4) wird durch eine recht voluminöse Konstruktion erreicht. Zudem ist das Gewicht höher als das des beispielsweise AF NIKKOR 35 mm 1:2D, es wiegt mit 600 g das Dreifache. Man erhält jedoch eine ganze Blende mehr Licht und dadurch einen sehr schmalen Schärfebereich. Was Fluch und Segen zugleich ist! Die Naheinstellgrenze liegt bei gerade einmal 30 cm, sodass man auch sehr nah an das Motiv herangehen kann.
Verarbeitung / Ausstattung
Das Nikon AF-S NIKKOR 35 mm 1:1,4G *entspricht dem aktuellen Objektivdesign von Nikons DSLR Linie, mit goldener Typenbeschriftung. Die Tubusoberflächen sind aus wertigem Kunststoff gefertigt, die Oberfläche mutet etwas wie mit Hammerschlaglack beschichtet an und ist recht resistent gegen Kratzer. Laut Nikon handelt es sich um ein Magnesiumgehäuse. Auf jeden Fall macht es auf mich einen sehr robusten Eindruck.
Das Bajonett besteht selbstverständlich aus Metall und das Objektiv ist natürlich, wie es sich für diese Preisklasse gehört, gegen Staub und Feuchtigkeit abgedichtet. Hergestellt wird es in Japan. Das Nikon AF-S NIKKOR 35 mm 1:1,4G* verfügt über einen Ultraschallautofokus (AF-S), der schnell und leise arbeitet und auch an DX-Kameras ohne eigenen Autofokusmotor funktioniert (z.B. D3100, D5000).
Wie bei allen hochwertigen AF Objektiven mit Ultraschallautofokus, kann man jederzeit manuell korrigierend in den Fokussiervorgang eingreifen, ohne den Fokusmodus zu ändern. Durch die große Blendenöffnung von 1,4 kann man sehr gut mit dem schmalen Schärfebereich und dem schönen Bokeh arbeiten. Die Lichtstärke sorgt dann allerdings zusammen mit der hochwertigen Verarbeitung für ein nicht ganz unerhebliches Gewicht. Leider hat Nikon in dieses Objektiv keinen Bildstabilisator eingebaut.
Abbildungsleistung
Bei Offenblende f/1,4 ist ein deutlicher Helligkeitsabfall zu den Bildrändern sichtbar. Durch Abblenden wird diese Vignettierung stark verringert und ist bei Blende f/5,6 dann nicht mehr vorhanden. Auch eine leichte tonnenförmige Verzeichnung ist erkennbar. Beim Fotografieren organischer Motive fällt diese naturgemäß nicht weiter auf. Bei Architekturaufnahmen kann sie leicht z.B. mithilfe von PTLens oder der Objektivkorrektur von Lightroom entfernt werden.
Die Schärfe in den Bildecken kann bei Blende f/1,4 nicht wirklich überzeugen, was angesichts der hohen Lichtstärke wenig verwunderlich ist. Abblenden schafft hier Abhilfe, ab Blende f/4 wird auch an den Rändern alles sehr scharf abgebildet. In der Bildmitte ist dies bereits bei Blende f/1,8 der Fall. In der Praxis stört der Schärfeabfall zum Rand hin ebenso wenig wie die Vignettierung. Denn essenzielle Bildbestandteile befinden sich nur selten am Rand.
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Fazit / Empfehlung
Das Nikon AF-S NIKKOR 35 mm 1:1,4G ist ein hochwertiges Werkzeug, dessen vermeintliche Schwächen bei Offenblende (Vignettierung, Randunschärfe) in den Händen von Profis zu mächtigen Gestaltungsmitteln werden können. Die Bildmitte ist schon ab Offenblende sehr scharf, die Ränder und Ecken fallen hier erwartungsgemäß etwas ab und bieten trotzdem insgesamt eine gute Schärfe. Bei einer DSLR im Vollformat sind sowohl Verzerrungen als auch Vignettierungen moderat.
Die Verarbeitungsqualität ist auf einem sehr hohen Niveau, einschließlich der Abdichtung gegen Staub und Feuchtigkeit. Der AF ist nicht der schnellste, aber für die meisten Anwendungen immer noch ausreichend schnell. Trotz kleinerer Schwächen ist das Objektiv ohne Zweifel sehr zu empfehlen! Zumindest für diejenigen, die wissen wie man damit umgeht und die bereit sind, den dafür geforderten hohen Preis zu zahlen.
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