Madeira, Wanderung durch die „Grüne Hölle“ Caldeirao Verde.
Madeira, Wanderung durch die „Grüne Hölle“ Caldeirao Verde. Der Name ist hier wirklich Programm! Man wähnt sich auf dieser Wanderung tatsächlich in derselben. Die überbordende Natur ist hier dermaßen intensiv, dass man die Eindrücke kaum verarbeiten kann, geschweige denn alles auf Fotos zu bannen!
Die Tour beginnt beim idyllischen Picknick-Parkplatz und führt durch einen fast mystischen Nadelbaumwald mit übergroßen Hortensien. Lorbeerbäume, Baumheiden. Kleine Blütenteppiche an den feuchten Wänden und entlang der winzigen Bäche prägen das Bild. Man fühlt sich in einem mystischen, unbekannten Land. Überall plätschert und tropft es von den Wänden. Moose und Flechten bedecken alles, Felsen, Äste und ganze Bäume.
Madeira, Wanderung durch die „Grüne Hölle“ Caldeirao Verde.
Die Landschaft ist dermaßen faszinierend, und lädt zum längeren Verweilen und Fotografieren ein. Auch wenn es denselben Weg zurück geht, erscheint die Landschaft jetzt in einem anderen Licht und bietet wieder neue Fotomotive aus anderer Perspektive. Die Wanderung zum Wasserfall Caldeirao Verde (PR9) ist eine der schönsten auf Madeira. Entlang einer Levada führt sie durch dichten immergrünen Dschungel.
Schleswig-Holstein Quickborn Himmelmoor
Immer wieder tun sich fantastische Aussichten auf das Gebirge im Norden der Insel auf und man läuft an tollen Wasserfällen vorbei. Wer mag, kann auch noch ein Abstecher bis zum weniger frequentierten Wasserfall an der Caldeirão Inferno machen. Diese Tour ist einer der absoluten Klassiker Madeiras und hält ganz großes Kino bereit! Das wollen natürlich viele sehen! Der Einstieg und die ersten Kilometer sind noch unspektakulär, ein Levadaweg halt, ganz nett, aber nichts Besonderes.
Fantastische Ausblicke
Doch nach und nach kommen ein paar Extras hinzu, ein Wasserfall hier, ein Tunnel da, und immer weiter bauen sich die Eindrücke wie nach einer Dramaturgie zu wirklich überwältigender Größe auf. Das Wasser schuf hier imposante Schluchten mit immergrüner Vegetation.
Die Levada do Caldeirão Verde ist größtenteils spektakulär in die senkrechte Felswand geschlagen. Am Endpunkt der Wanderung stürzt ein hoher Wasserfall in eine kleine smaragdgrüne Gumpe. Diese Natur aus dieser Perspektive zu erleben, ist schon stellenweise atemberaubend! Verständlich, dass man auf dieser Wanderung nicht alleine ist!
Queimadas
Unser Ausgangspunkt ist Queimadas 883m hoch gelegen. Vom Parkplatz in Queimadas geht es an der strohgedeckten Casa de Abrigo vorbei zum Ententeich. Hinter der Holzbrücke weist uns ein Schild mit der Aufschrift PR9 Caldeirao Verde die Richtung.
Flechten und Moose wohin man blickt
Der zu Beginn breite Weg entlang der Levada Caldeirao Verde wird schnell schmaler. Es geht neben dem Weg bis zu 100 m tief herunter, durch den dichten Bewuchs am Wegesrand fühlt man sich aber absolut sicher. Kurz darauf ergeben sich erste Ausblicke auf die Nordküste. An einer unpassierbaren Engstelle wird die Levada rechts auf einem Steig umgangen.
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Sie läuft dann in das Tal der Ribeira dos Cedros hinein, die Levada wird hier auf einer Bogenbrücke über das Schluchtbett geführt. Nun erreichen wir einen Wasserfall, der sich aus ca. 50 m Höhe in die Levada ergießt. Vor dem Wasserfall lässt sich das Bachbett bequem überqueren.
Es folgen jetzt einige schwindelerregende Stellen, welche mit den typischen Drahtzäunen gesichert sind. Man durchquert einen Tunnel, der zwar nur ca. 20 m lang ist, aber durch seine Krümmung stockdunkel erscheint.
Ribeira dos Cedros
Einige Minuten darauf erreichen wir den zweiten Tunnel, den Abzweig nach Ilha (PR1.1). Hier geht man geradeaus durch den feuchten und gut 200 m langen Tunnel. Nur kurze Zeit, nachdem wir den zweiten Tunnel verlassen haben, taucht auch schon der dritte Tunnel auf.
Dieser Anfangs breite Tunnel verengt sich jedoch schnell und auch die Deckenhöhe nimmt zusehends ab. Häufig steht auch nach Regenfällen eine durchgehend 10 cm Wasser im Tunnel. In der Mitte hat er ein kleines Galeriefenster.
Caldeirao Verde
Nachdem wir den vierten Tunnel ca. 15 Minuten hinter uns gelassen haben, verlassen wir vor einem breiten Überlauf die Levada auf einem felsigen Steig nach links hinauf und stehen nach 100 m im Caldeirao Verde.
Hier auf 905 m Höhe stehen wir nun in einem beeindruckenden Kessel mit senkrecht aufragenden Wänden. Ein Wasserfall füllt am Fuß der Wand einen Tümpel. Eine beeindruckende Kulisse.
Hier ist jetzt auch unser Umkehrpunkt, es sei denn wir gehen weiter zum Caldeirao Inferno plus 5 km. Wir folgen dann weiter der Levada do Caldeirao Verde. Der Hang fällt steil ins Tal der Ribeira Grande ab, ist jedoch mit Drahtseilzäunen gut gesichert.
Alles ist feucht und moosbedeckt
Nach einer guten Viertelstunde wird eine unpassierbare Stelle unterhalb des Kanals auf einem gestuften Pfad umgangen. Ungefähr 100 m weiter verlässt man die Levada und steigt links den in den Fels geschlagenen Treppenweg hinauf. Dieser bringt einen zum 70 m höher gelegenen Pico Ruivo Tunnel.
Man nimmt den rechten Tunneleingang und geht sofort rechts durch einen 5 m langen Stollen und nach diesem an einem mit Drahtzaun gesicherten Wasserbecken entlang. Weitere 50 m nach dem Becken stehen wir wieder vor einem Tunnel, vor dessen Eingang sich ein Wasserfall auf den Levadaweg stürtzt. Manchmal kommt man hier um eine kleine Dusche nicht herum.
Caldeirao Inferno
Auf den kurzen Tunnel folgt wieder ein gut 200 m langer, der am Ende lediglich ca. 1,60 m hoch ist. Ein weiterer Tunnel ist anfangs ebenfalls sehr niedrig und hat vier Galeriefenster. Zum Tunnelende geht es leicht aufwärts und nebendran rauscht die Levada vorbei. Auch das Dröhnen der Wasserfälle ist nun deutlich wahrzunehmen.
Man verlässt den Tunnel jetzt über eine Stufe und stehen dann an einem beeindruckenden Platz. Die Ribeira Grande hat hier eine enge Klamm geschaffen, über die zwei rostige Metallstege führen. Zwei Wasserfälle stürzen hier direkt in die Levada.
Nach der zweiten Brücke geht es durch einen schmalen Eingang, Achtung sehr eng! Der folgende Tunnel ist ca. 80 m lang und es schließen sich drei weitere an. Danach steht man schließlich im Caldeirao Inferno auf 990 m Höhe.
Es grünt und blüht, wo man auch hinschaut
Die steil senkrecht aufragenden Wände sind nicht ganz so eng wie im Kessel Caldeirao Verde dafür allerdings gut doppelt so hoch. Damit haben wir unseren Endpunkt erreicht. Wir gehen jetzt auf demselben Weg zurück. Eine absolut beeindruckende Wanderung. Ist die Natur für sich genommen schon spektakulär, übertrifft die Levadaführung im steilen Felsen mit den diversen Tunnels diese Eindrücke noch einmal!
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