Der Harz, Schleswig-Holsteins Hochgebirge!
Wenn man aus dem hohen Norden kommt, namentlich Schleswig-Holstein, dann kennt man ja landschaftlich nicht viel Abwechselung! Die Bezeichnung flach, wie zum Beispiel in „Flachland“ charakterisiert unsere Topografie im hohen Norden aber doch recht genau.
Langweilig wäre jetzt etwas böswillig formuliert. Wenn bei uns Erhebungen wie der Süllberg oder der Tafelberg mit etwas über 70 m schon als Berg bezeichnet werden, dann ist der Harz für uns definitiv ein Hochgebirge!
Der Harz
Ab und an tut einem eine Luft – und Landschaftsveränderung durchaus gut. Damit wir norddeutschen uns langsam an die Berge gewöhnen können, ist ein Ausflug in den Harz absolut empfehlenswert! Für einen Einstieg zum Wandern, Klettern, Mountainbiken oder einfach zum Relaxen und Fotografieren eignet sich unser „Norddeutsches“ Mittelgebirge allemal.
Höher als der Süllberg ist es hier auch! Mit 90 Kilometer Länge und 30 Kilometer Breite erstreckt sich der Harz über die Bundesländer Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Landschaft
Der Harz, bis ins Mittelalter Hart (‚Bergwald‘) genannt, ist ein Mittelgebirge in Deutschland und das höchste Gebirge Norddeutschlands. Er liegt am Schnittpunkt von Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Anteil am Harz haben im Westen die Landkreise Goslar und Göttingen, im Norden und Osten die Landkreise Harz und Mansfeld-Südharz und im Süden der Landkreis Nordhausen. Der Brocken ist mit 1141,2 Höhe der höchste Berg des Harzes und Sachsen-Anhalts.(Quelle Wikipedia)
Leider muss man sagen, dass die touristische Entwicklung in vielen Orten stehen geblieben ist. Obwohl Wandern, „Radfahren“, oder Klettern längst keine Sportarten mehr nur für die ältere Klientel sind.
Man hat doch oft das Gefühl das diese Erkenntnis an vielen Orten und Gegenden im Harz noch nicht angekommen ist! Insgesamt stellt sich ein doch ein etwas betulicher Gesamteindruck in vielen Gegenden ein. Geprägt vom Charme vergangener Tage.
Im Harz, der von artenreicher Flora und Fauna geprägt ist, gibt es ausgedehnte Wälder, teils landwirtschaftlich genutzte Hochflächen, tief eingeschnittene Täler mit wilden Flussläufen und Wasserfällen sowie Stauteiche und Stauseen. Vielerorts gibt es Zeugnisse einer langen Siedlungsgeschichte.
Zudem sind Wintersportgebiete vorhanden, und der Harz ist Wandergebiet. Der Harz enthält den Nationalpark Harz, drei Naturparks (Harz (Niedersachsen), Harz/Sachsen-Anhalt und Südharz) und das Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz.
Natur
Im Nationalpark Harz findet man rund 600 Kilometer Wanderwege zum Entdecken. Hier ist für jeden etwas dabei. Von schmalen Stiegen bis hin zu breiten Wanderwegen. Sie führen von den Laubwäldern der tieferen Lagen, durch natürliche Bergfichtenwälder der rauen Hochlagen, durch den Brockenurwald bis hinauf zur waldfreien Brockenkuppe.
Berge und Aussichtspunkte
Große und markante Steingebilde, bizarre Felsen mit einer schönen Aussicht auf die Umgebung findet man reichlich im Harz. Viele dieser imposanten Felsklippen sind ebenso wie die zahlreichen vom Menschen errichteten Aussichtstürme nicht nur wichtige Landmarken und Orientierungspunkte, sondern auch Wanderziele.
Eine Auswahl empfehlenswerter Aussichtpunkte und Berggipfel im Harz;
- Brocken – Der Berg ist mit 1142 m höchster Punkt des Gebirges bzw. von ganz Norddeutschland. Die Erhebung wird nicht zuletzt wegen ihrer einmaligen Fernsicht viel besucht. Mit der Brockenbahn kann der Berg auch bequem erfahren werden.
- Brockenblick von Torfhaus (811 m) – ist sehr bekannt, da einfach zugänglich. Der Aussichtspunkt liegt direkt an der Bundesstraße bei der Ansiedlung „Torfhaus“.
- Wurmberg (971 m) bei Braunlage: Das größte Skigebiet des Harzes liegt am Wurmberg bei Braunlage. Wer den Turm der Skisprungschanze erklimmt, den erwartet auf 1000 m Seehöhe ein sehenswertes Panorama und ein toller Blick zum Brocken.
- Achtermannshöhe (926 m) im Nationalpark Harz – Vom felsigen Gipfel nördlich von Braunlage hat man einen Panoramablick über die weiten Wälder des Hochharzes. Brocken und Wurmberg sind gut zu sehen.
- Wolfswarte (918 m) am Bruchberg – Die 3 km westlich von Torfhaus gelegene Felsklippe ist für Wanderer quasi der Gipfel des 927 m hohen Bruchbergs. Der Bruchberg ist sonst nicht zugänglich, da er im Nationalpark liegt. Schöner Blick vor allem über den Oberharz Richtung Norden und Osten. Aber auch der Brocken ist zu sehen.
- Hanskühnenburg (811 m) auf dem Höhenzug „Auf dem Acker“. Hier steht eine Bergbaude mit Aussichtsturm. Der Turm ist während der Öffnungszeiten der Ausflugsgaststätte zugänglich. Aber auch ohne den Turm zu besteigen hat man aus dem Bereich der Bergbaude schöne Ausblicke, da der Berg seit dem Waldsterben ab den 1960er weitgehend baumfrei ist.
- Schalke (762 m) nordöstlich von Claustal-Zellerfeld. Hier ist ein 10,5 m hoher Aussichtsturm zu finden. Die offene, stählerne Konstruktion ist allerdings nur etwas für Schwindelfreie. Der 3,5 Tonnen schwere Turm stammt bereits von 1892. Zu sehen sind u. a. der Bruchberg mit der Wolfswarte, der Brocken und der Wurmberg bei Braunlage. Die Schalke ist unkompliziert zu Fuß / oder per Fahrrad vom Sattel „Auerhahn“ auf 640 m an der B 242 zugänglich. Von hier führt die „alte Harzstraße“, ein asphaltierter, für den KFZ-Verkehr gesperrter Fahrweg zum Gipfel (Strecke einfach etwa 1,5 km).
- Bocksberg (726 m) im Hochharz – Von Hahnenklee führt eine Seilbahn auf den Gipfel. Oben steht ein Aussichtsturm.
- Große Auerberg (579 m) mit dem historischen Aussichtsturm Josephskreuz bei Stolberg im Südharz.
- Hexentanzplatz und Roßtrappe in Thale
Für Fotografen bietet der Harz alles, was das Herz begehrt. Landschaft, Natur / Makro und traumhafte Perspektiven! Eine geballte Motivfülle!
Wanderwege
Ein sehr lohnenswertes Wanderziel ist das Bodetal mit seinen steilen und schroffen Felswänden, spektakulären Aussichtspunkten und dem unmittelbar an der Bode entlang führenden Wanderweg. Konditionsstarke können die Felswände auch vom Tal aus erwandern und so die schönsten Ausblicke von Rosstrappe, Hexentanzplatz oder Bülowhöhe genießen. Wer es nicht so steil mag, folgt von Thale aus dem Weg an der Bode entlang bis ins malerische Treseburg oder auch noch weiter bis Altenbrak.
Weitere bekannte Harzer Wanderwege;
- Brockenwanderung – ist der Tagesklassiker im Harz.
- Harzer Hexenstieg – Der Harzer Hexenstieg ist ein Weitwanderweg, der quer durch den Harz führt. Auf ihm wandert man von Osterode aus quer durch das Gebirge bis nach Thale. Selbstverständlich wird auch der Brocken berührt.
- Harzer Grenzweg – Fast 100 km lange Wanderroute, die der ehemaligen innerdeutschen Grenze quer durch den Harz folgt.
- Harzer BaudenSteig – Die etwa 100 km lange Wanderroute verbindet Bergbauden (= Berggasthöfe) und Ausflugsgaststätten zwischen Bad Grund und dem Kloster Walkenried.
- Harzer Försterstieg – 60 km langer Weitwanderweg im Oberharz, der vor Goslar ausgehend verschiedene Talsperren ansteuert
- Karstwanderweg Südharz – Rund 230 km lange, thematische Wanderstrecke im Südharz und Harzvorland
Ich würde jedem empfehlen, mal ein Kurzurlaub oder eine Tagestour in den Harz zu unternehmen. Schnell wird man die beeindruckende, einmalige Landschaft genießen und auch als Norddeutscher dem Reiz des „Gebirges“ erliegen.
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Fazit / Empfehlung
Also für uns „Flachländer“ aus dem Norden, zum Üben und Trainieren auf jeden Fall eine Reise / Ausflug wert. Danach fallen wir in den „echten“ Bergen auch nicht mehr so ( „unangenehm“) auf! Vielleicht sehen wir uns in diesem Frühjahr ja mal auf dem Brocken!
Wer auf der Suche nach Ausflugszielen in der Natur in Deutschland ist, dem empfehle ich das Buch,“ Deutschlands letzte Paradiese*“. Wer die Nationalparks in Deutschland besuchen möchte, findet mit „Deutschlands Landschaften fotografieren*“ einen Tipp von mir. Alle meine Buchempfehlungen findet ihr hier.
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