Vergleich AF-S Nikkor 50 mm f/1,8G & Nikkor AF 50mm f/1,8D & Empfehlung.
Eines meiner ersten Festbrennweiten war ein 50mm Standard Objektiv von Nikon. Mangels Geld habe ich mir damals für meine Nikon D90 das Nikon AF Nikkor 50mm 1:1,8D zugelegt. Dieses Objektiv galt damals schon als Tipp für den günstigen Einstieg in Nikons Festbrennweiten.
Mittlerweile besitze ich das Nachfolgemodell Nikon AF-S NIKKOR 50 mm 1:1,8G und möchte in diesem Artikel noch kurz auf das Nikon AF-S Nikkor 50 mm 1:1,4G eingehen. Welches ist die Kaufempfehlung?
Nikon 50mm Standardobjektive
Alle drei Nikkore in einer Reihe.
Allgemein
Das Bessere ist des guten Feind. So muss man wohl bei Nikon gedacht haben und brachte im Juni 2011 das AF-S Nikkor 50 mm 1:1,8G *als Nachfolger des AF Nikkor 50 mm 1:1,8D* auf den Markt. Ob ein Umstieg auf den Nachfolger lohnt und wie sich das neue Objektiv im Vergleich zum Vorgänger und teuren Bruder [amazon_textlink asin=’B001GCVA0U‘ text=’AF-S Nikkor 50 mm 1:1,4G‘ template=’ProductLink‘ store=’stefanm-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’1f262233-9cb0-11e8-b975-25faca9db098′]* schlägt, möchte ich in diesem Artikel klären..
Merkmale zur Unterscheidung zwischen D und G Serie
Nikon AF-S NIKKOR 50 mm 1:1,8G
Neben dem Objektiv samt Deckel legt Nikon die Gegenlichtblende HB-47* sowie den Beutel CL-1013 bei, es handelt sich also um das gleiche Zubehör wie beim „großen Bruder“ AF-S 50 mm 1:1,4G. Insgesamt ähnelt es diesem sehr stark. Hält man beide Objektive in der Hand, muss man fast schon auf die Beschriftung blicken, um sie auseinanderhalten zu können. In der Größe unterscheiden sie sich nur um wenige Millimeter, und der Gewichtsunterschied von 185 g zu 280 g fällt spontan nicht auf.
# | Vorschau | Produkt | Preis | |
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1 |
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Nikon 2199 AF-S NIKKOR 50 mm 1:1,8G Objektiv (58mm Filtergewinde) |
227,48 EUR |
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2 |
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Nikon NIKKOR Z 50 mm 1:1,8 S Objektiv |
515,69 EUR |
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3 |
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Nikon 50 mm 1:1,8G MF Objektiv |
240,10 EUR |
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Gleich beim ersten Auspacken fällt jedoch ein Detail auf, das von anderen Nikon-Objektiven noch nicht bekannt ist: statt einer lackierten Vertiefung markiert nun eine kleine weiße Kunststoffhalbkugel die richtige Position zum Ansetzen ans Kamerabajonett. Apropos Bajonett, dieses ist solide aus Metall gefertigt, der Objektivtubus aus hochwertig anmutendem Kunststoff. Auch in diesem Punkt gleicht es dem AF-S Nikkor 50 mm 1:1,4G*, welches übrigens ebenso in China gefertigt wird. Warum ich ein Fan von Kunststoff bin, könnt ihr hier nachlesen.
Der Ultraschallautofokus (AF-S) ist schließlich neben den optischen Neuheiten die deutlichste Veränderung zum Vorgänger. Fokussiert wird damit nahezu lautlos und gefühlt auch etwas schneller. Darüber hinaus funktioniert der Autofokus an allen DX-Kameras*ohne eigenen Autofokusmotor (z.B. Nikon D3500*, D5600*). Das „G“ am Ende des Produktnamens verrät hingegen eine andere Eigenschaft des Objektivs: ihm fehlt nämlich der Blendenring, weshalb ein Einsatz an puristischen analogen Kameras wie der Nikon FM3a nicht möglich ist. Welche Festbrennweiten ich an meiner Nikon D750 benutze habe ich hier beschrieben.
Nikon AF Nikkor 50mm 1:1,8D
Der Objektivtubus besteht aus Kunststoff, das Bajonett aus Metall. Man braucht also keine übermäßige Abnutzung durch häufiges Ansetzen und Entfernen von der Kamera befürchten. Die vorderste Linse liegt weit im Inneren des Objektivs, wodurch sie nicht nur sehr gut vor Staub und Kratzern geschützt ist, sondern auch eine Sonnenblende quasi überflüssig wird. Das Nikon 50 mm 1,8 D* ist ein Leichtgewicht.
Obwohl es überwiegend aus Kunststoff gefertigt ist, macht es einen durchaus wertigen Qualitätseindruck. Das Bajonett ist wie schon erwähnt lobenswerter Weise aus Metall. Der Entfernungsring ist leichtgängig und zeigt beim Drehen einen angenehmen Widerstand. Dadurch ist ein sehr genaues manuelles Fokussieren ermöglicht. Eine Gegenlichtblende liegt bei. Der AF ist meiner Ansicht nach zügig, alltagstauglich und sehr treffsicher.
Also angesichts des Preises liefert dieses kleine Teil eine erstaunliche Leistung ab. OK, Offenblende etwas weich und noch nicht wirklich scharf. Was sich beim Abblenden dann schnell und deutlich steigert. Leicht abgeblendet ist es dann bis in die Ecken und Ränder knackscharf. Das Bokeh ist für mich auch OK. Auch hier: ja, es gibt schönere und schärfere. Ich würde fast wetten, aber nicht für diesen Preis!
Nikon AF-S Nikkor 50mm 1:1,4G
Das lichtstärkste 50-mm-Objektiv von Nikon ist mit etwa 400 Euro im Vergleich zur Konkurrenz noch relativ günstig. Das Gehäuse ist allerdings ebenfalls nur aus Kunststoff gefertigt. Daher ist das Objektiv mit 280 g auch relativ leicht. Einen Einstellring für die Blende gibt es, wie bei vielen aktuellen Nikkoren, nicht mehr. Durch die hohe Lichtstärke ergibt sich auch ein sehr helles Sucherbild, das bei der Beurteilung von Szenen mit schwachem Licht absolut hilfreich ist. Das Objektiv eignet sich hervorragend für DX-Kameras, weil sich beim Einsatz mit Vollformatkameras Vignettierungen an den Bildecken deutlich negativ bemerkbar machen, wenn die Blende vollständig geöffnet wird.
Durch Abblenden, etwa auf Blende 2,8, lässt sich dieses Manko aber beheben. So muss man bei available Light-Aufnahmen einen Kompromiss zwischen Bildqualität und Lichtstärke finden, wenn allerhöchste Ansprüche an das Bildergebnis gestellt werden. Zwar ist dieses Objektiv besonders lichtstark, die Möglichkeit des vollständigen Aufblendens ist aber auch aus weiteren Gründen nur bedingt zu empfehlen. Denn bei Blende 1,4 ist die Bildschärfe und Auflösung und der Kontrast nicht perfekt. Die Ergebnisse wirken leicht unscharf. Außerdem ist das Bild bei Offenblende nicht gleichmäßig scharf. Wird die Blende aber ein wenig geschlossen, z.B. auf Blende 5,6 oder besser noch auf Blende 8, zeigt das Objektiv seine wahre Leistungsfähigkeit.
Die Bilder sind dann sehr brillant und zeigen eine perfekte Schärfe. Außerdem bildet das Objektiv die Szenen sehr kontrastreich ab, auch bei schwierigen Lichtverhältnissen. Gegenlichtaufnahmen bereiten daher beispielsweise keinerlei Probleme. Positiv hervorzuheben ist auch das angenehme Bokeh, das man für eine tolle Bildwirkung mit diesem Objektiv erreichen kann. Die Lamellen sind abgerundet, was auch an den Zerstreuungskreisen zu sehen ist. Das automatische Fokussieren klappt auch bei schwachem Licht bestens und sehr schnell und dank des Silent-Wave-Motors auch sehr leise. Das Objektiv ist für diesen Preis meiner Ansicht noch empfehlenswert, wenn man die leichten Qualitätsabstriche im Offenblendmodus berücksichtigt.
Bildqualität / Bildbeispiele 50mm allgemein
Wie ist es nun um das Nikon AF-S Nikkor 50 mm 1:1,8G bestellt? Ist es einfach nur gut oder vielleicht sogar besser als die anderen 50 mm-Objektive aus dem Hause Nikon? Das letztere trifft zu. Seinen Vorgänger lässt es in praktisch allen Kategorien hinter sich, nur mit der stärkeren Verzeichnung leistet es sich einen sichtbaren Makel.
Wer jedoch keine Architektur fotografiert (und wer tut das schon mit einem lichtstarken Objektiv?), wird mit diesem Umstand keine ernsthaften Probleme bekommen. Was die absolute Schärfe angeht, nimmt es sich überdies mit dem teureren AF-S Nikkor 50 mm 1:1,4G kaum etwas. Dafür fehlt ihm im Gegensatz zu diesem eine 2/3 Blende an Lichtstärke.
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Bewertung / Fazit
Insgesamt hat Nikon mit dem AF-S Nikkor 50 mm 1:1,8G* ein sehr attraktives aktuelles Standardobjektiv am Start, welches durch seine optische Leistung sowie gute Ausstattung zu überzeugen weiss. Dass dafür im Gegensatz zum Vorgänger AF 50 mm 1:1,8D ein Aufschlag von ca. 100 € verlangt wird, erscheint durchaus fair. Der Aufpreis von 200 € zum AF-S Nikkor 50 mm 1:1,4G* kann man sich meiner Ansicht nach getrost sparen, außer man benötigt unbedingt die 2/3 Blenden mehr Lichtstärke.
Wer ein AF Nikkor 50 mm 1:1,8D günstig gebraucht erwerben kann, macht allerdings auch nichts falsch und bekommt für kleines Geld eine Menge Objektiv. Zu meinem Artikel günstig Nikon Schätze bei Ebay finden geht es hier lang. Somit ist das AF-S Nikkor 50 mm 1:1,8G meine absolute Empfehlung von den drei Nikon Standard Objektiven. Hier geht es zu meinem Artikel, welche Festbrennweiten ich verwende?
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