Fototipp, Folge 4: Bildaufbau Landschaft / Linien.
Der Bildaufbau für Landschaftsbilder, speziell für Weitwinkel, unterliegt einigen grundlegenden Gestaltungsrichtlinien. Diese zu beachten, verhilft den Bildern zu einer gewissen Grundspannung. Außerdem ist es möglich, den Betrachter gezielt in meinem Bild zu „führen“. Also, mit ein paar Grundregeln lässt sich jedes Landschaftsbild verbessern und spannender gestalten.
Fototipp Folge 4,
Bildaufbau Landschaft / Linien
Linien
Ein gelungener Bildaufbau unterstützt den Betrachter, um ihn gezielt durch die Aufnahmen zu führen. Landschaftsfotografen bedienen sich hierzu natürlicher oder künstlicher Führungslinien, wie sie uns z.B. die Natur liefert. Das können Wege, Baum- und Strauchreihen, oder Flüsse sein. Auch in landwirtschaftlich unterschiedlich genutzter Flächen finden wir diese wieder.
Diagonale durch Geländer und hoher Horizont
Natürlich eignen sich auch „künstliche“ Linien wie Zäune, Geländer. Stärker als gedacht sind wir durch die Art und Weise geprägt, wie wir Bilder lesen – und zwar in unseren Breiten von links nach rechts -, was auch damit zusammenhängt, weil wir so schreiben.
Haltet in der Landschaftsfotografie gezielt Ausschau nach Linien und baut sie in das Bild mit ein. Das ist überaus reizvoll – gerade im Winter, wenn der Schnee den Boden bedeckt und man eine Reduktion auf wenige Kontraste hat. Geraden und Diagonale sind sehr starke Gestaltungselemente.
Gerade Linien vom Geländer, Zentralperspektive
Das Fotografieren auf Augenhöhe ist natürlich am einfachsten. Die Ergebnisse sind allerdings sehr vorhersehbar und wenig überraschend! Daher sollte diese Perspektive eher die Ausnahme bleiben. Ein etwas tieferer oder genauso gut ein höherer Standpunkt zeigt oftmals einen völlig anderen Blick auf die Welt.
Ein niedriger Standpunkt betont eher den Vordergrund, den man sonst eher übersieht. Kleine Dinge wie Moose oder Gräser werden zu beeindruckender Größe stilisiert und bekommen so mehr Aufmerksamkeit. Damit erhalten dies Dinge wider Erwarten große Aufmerksamkeit im Bild. Dies sorgt dann häufig für überraschte Blicke!
Tiefer Standpunkt Führungslinien Feldweg
Ist der Standpunkt erhöht, verschafft er großflächigen Überblick über die Landschaft und zeigt auch hier häufig für den normalen Betrachter verborgenes. Eine Bank oder ein Felsen reichen oft schon, um diese Perspektive zu nutzen. Wenn ein Foto den Betrachter ansprechen soll, muss dieser förmlich mit seinem Blick in das Bild hineingezogen werden.
Dazu braucht es häufig ein Hilfsmittel. Unsere Blickrichtung geht von links nach rechts und von oben nach unten. Wichtige Elemente oder blick führende Linien sollten in dieser Anordnung im Bild vorhanden sein, um den Blick des Betrachters aufzunehmen.
Pflasterweg zieht den Blick in das Bild
Die Positionierung des Hauptmotivs sollte allerdings auch nicht ganz außer Acht gelassen werden. Hat man ein starkes Vordergrundobjekt, bietet sich häufig die rechte Seite dafür an. Grundsätzlich profitieren die meisten Landschaftsbilder von einem starken Vordergrund.
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Fazit / Empfehlung
Das Auge des Betrachters nimmt diese „Hilfsmittel“ gerne an und orientiert sich stark an den vorhandenen Linien im Bild. Das können wir geschickt nutzen, um den Blick des Betrachters fast unmerklich, aber sehr genau zu lenken.
Ich denke, obige einfache Beispiele können das gut verdeutlichen. Meinen Artikel Tipps für bessere Landschaftsbilder findet ihr hier. Meine Ausrüstung für Landschaftsaufnahmen habe ich hier beschrieben.
Weitere Fototipps findet ihr hier.
Meine Wissen-Artikel gibt es hier.
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