Nikon D750, 30.000 Bilder, mein Fazit!!
Nikon D750, 30.000 Bilder, mein Fazit!! Seit knapp zwei Jahren benutze ich nun die Nikon D750 und es wird Zeit, ein Resümee zu ziehen. Hat sich der Umstieg von der Nikon D7100 gelohnt? Gab es Probleme, würde ich mich wieder so entscheiden? Nach über 30.000 Bilder und intensiver Arbeit mit der Kamera gibt es nun mein „Langzeitfazit“, in dem ich noch einmal versuche, meine Erfahrungen zusammenzufassen.
Zusätzlich möchte ich dem einen oder anderen eine Entscheidungshilfe mitgeben, ob die Investition oder der Einstieg in das Vollformat von Nikon eine Überlegung wert ist. Ich kann hier allerdings schon verraten, dass der Umstieg von Nikon’s APS C Format, auch DX Format genannt zum Nikon Vollformat auch als FX Format bezeichnet, sich für mich auf jeden Fall gelohnt hat. Die Bilder sprechen eine eindeutige Sprache!
Nikon D750 mein Langzeitfazit
Zwei Jahre hat mich die Kamera nun auf meinen Fototouren begleitet. Es gab weder technische Defekte, noch irgendwelche andersartige Einschränkungen / Ausfälle, welche mir in dieser Zeit aufgefallen wären. Nach über 30.000 Bildern kann ich sagen, die Nikon D750 ist technisch absolut zuverlässig und hat mich nicht ein einziges Mal im Stich gelassen! So robust und unkapriziös wie die Kamera aussieht, benimmt sie sich auch im Alltag. Ich beginne mein Fazit also mit einer kurzen Zusammenfassung der technischen Werte.
Eckdaten
- Nikon F Bajonett
- Vollformat FX
- 24,3 Megapixel
- Serienaufnahmen 6,5 Bilder
- WLAN
- Video Full HD 1080/60P
- ISO 100 bis 12800 erweiterbar 50 bis 51200
- Gewicht 840 g mit Akku
Nikon D750 & AF-S Nikkor 50mm F/1,8
Wahrscheinlich um sich von der Nikon D850 deutlich abzugrenzen, besitzt die Nikon D750 einen Verschluss mit der kürzesten Verschlusszeit von lediglich 1/4000 Sekunde. Das soll quasi den „Profi-Status“ verhindern, was aber die wenigsten Besitzer stören dürfte. Zumal der Schlitzverschluss äußerst robust und langlebig ausgelegt ist.
Seine Lamellen bestehen aus einem haltbaren und sehr leichtem Carbon-Komposite, und 150.000 Auslösungen werden lt. Nikon als Minimum garantiert. Für mich sind das keine größeren Einschränkungen. Auf die weiteren technischen Feinheiten möchte ich hier gar nicht mehr genauer eingehen. Diese sollten bekannt sein und sind jederzeit bei Nikon abrufbar. Ich möchte mich hier eher mit den Alltags – und Abbildungsqualitäten der Kamera befassen.
Nikon D750 & Peak Design Handschlaufe
Da ich vorher mit einer Nikon D7100 unterwegs war, sind mir natürlich alle Bedienelemente sofort vertraut gewesen. Die Nikon D750 unterscheidet sich nur minimal, was das Tastenlayout und die Bedienung angeht, von der D7100. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
Verarbeitung & Ausstattung
Obwohl die Nikon D750 * eindeutig zu den ausgewachsenen DSLR’s unter den heutigen Kameras mit Wechselobjektiven zählt, haben die Entwickler durch geschickte Veränderungen an den Abmessungen und an der Formgebung dafür gesorgt, dass die neue Kamera sehr elegant und wohlproportioniert daherkommt. Dazu trägt auch die neue Gestaltung des Griffwulstes bei. Der ist etwas schmaler, dafür tiefer und ein wenig höher, was die Griffigkeit gegenüber meiner Nikon D7100 *merkbar verbessert.
Nimmt man die D750 in die Hand, liegt sie dort wie angegossen und das relativ hohe Gewicht von über 840 Gramm für den Body macht sich nicht wirklich negativ bemerkbar. Dazu trägt auch die geschickte Materialwahl aus einer Magnesiumlegierung in Verbindung mit Karbonteilen für das Gehäuse bei.
Dieses ist, wie man das in dieser Preisklasse auch erwarten darf, aufwändig gegen Spritzwasser und Staub geschützt. Insgesamt macht die D750 einen sehr hochwertigen und durchdacht konstruierten Eindruck. Für jemanden wie mich, der vorher eine Nikon D7100 benutzt hat, ist die Umgewöhnung somit in kürzester Zeit erledigt.
Nikon D750 & AF-S Nikkor 50mm F/1,8
Bildqualität / Fotobeispiele
Nach dem ersten Import der RAW Dateien in Lightroom waren diese wenig beeindruckend. In der Regel sind die RAW`s von Nikon ja eher etwas flau. Was dann allerdings in der Nachbearbeitung möglich ist, kann man eigentlich nur mit dem Wort spektakulär beschreiben. Grundsätzlich muss ich sagen, dass die Belichtungsmessung und der automatische Weissabgleich im Vergleich zu meiner alten Nikon D7100 wesentlich genauer und zuverlässiger arbeiten. Die D 7100 hat hier eine erheblich größere Schwankungsbreite. Bildbeispiele aus dem Bereich Makrofotografie.
Makro
Es ist absolut fantastisch, welche Reserven die Bilder in der Nachbearbeitung haben. Dunkle Bereiche können massiv aufgehellt werden, ohne dass Rauschen zum Vorschein tritt. Der Dynamikumfang ist phänomenal! Die Bilder wirken im Vergleich mit denen aus der D 7100 viel „ruhiger“, bleiben sehr lange kpl. rauschfrei und absolut natürlich in der Farbgebung. Umso mehr ich mit der Nikon D750 unterwegs bin, desto auffälliger wird der Unterschied zu D 7100. Bildbeispiele Landschaft.
Landschaft
Egal ob Weitwinkel, Tele oder Makro-Objektiv, wenn die Objektive es hergeben, kann die Nikon D750 erstaunliche Dateien erzeugen. Diese zeichnen sich durch Rauschfreiheit bis in hohe ISO Bereiche aus, in Verbindung mit hoher Auflösung und enormem Dynamikumfang. Absolut beeindruckend ist dann, was in der Nachbearbeitung in Lightroom machbar ist. Die Möglichkeit, dunkle Bereiche aufzuhellen, ist schon spektakulär. Bildbeispiele Texturen & Oberflächen.
Details
Bis 800 ISO kann von Luminanz- und Farbrauschen keine Rede sein. Dieses steigt bei 1600 ISO nur ganz leicht und bis 3200 ISO immer noch sehr dezent an. Ab 6400 ISO tritt dann verstärkt Farbrauschen auf, allerdings bleibt die Detailschärfe fast vollständig erhalten, der Prozessor greift also nur sehr zurückhaltend mit seiner Rauschminderung ein. Diese Aufnahmen lassen sich in jedem RAW-Konverter sehr gut weiterverarbeiten. Der Weissabgleich der Nikon D750 arbeitet sehr genau und zuverlässig und lässt sich auch individuell sehr gut anpassen. Selbst im JPEG-Format liefert die Kamera sehr ausgeglichen belichtete Aufnahmen, die Farben sind leuchtend, ohne übertrieben zu wirken. Die Schärfe ist gut und der Kontrast hoch.
Praxisalltag
Ein Highlight der D750 ist sicherlich das schwenkbare 3,2 Zoll-Display auf der Rückseite, das eine Auflösung von 1,3 Megapixel besitzt und einen hervorragenden Kontrast bietet und sich auch bei grellem Umgebungslicht prima ablesen lässt. Die Konstruktion lässt sich 90 Grad nach oben und 75 Grad nach unten schwenken und macht einen robusten und langlebigen Eindruck. Anfangs war ich ziemlich skeptisch, ob man das wirklich braucht. Nach einem halben Jahr intensiver Benutzung kann ich sagen: es ist absolut genial! Der klassische Spiegelreflexsucher ist ein Prachtexemplar und zeigt, wie man im Zeitalter der Systemkameras so etwas bauen muss.
Nikon D750 Klappdisplay
Er ist sehr hell, groß und zeigt 100 Prozent der Bildinformation. Auch Brillenträger können ihn problemlos komplett überblicken, ohne das Auge hin- und herschieben zu müssen. Der Autofokus der D750 beherrscht auch die Messfeldgruppensteuerung der Nikon D850*. Den aktiviert man durch Druck auf den zentralen Knopf im ASF-M-Wahlschalter an der Kamerafront links unten. Mit dem vorderen Wahlrad wählt man nun zwischen einem einzelnen Messfeld, neun, 21 oder 51 Messfeldern, Messfeldgruppe, 3D oder Auto.
Nikon D750 & Tamron 15-30mm F/2,8
Im Sucher oder auf dem rückwärtigen Display (nach Betätigen der „info“-Taste) lässt sich das Ganze überwachen, mit dem Wippen des Multifunktionswählers können nun die Gruppen und auch das Einzelmessfeld beliebig verschoben werden. Die Messfeldgruppenfunktion der D750 sorgt in der Praxis für eine sehr genaue, automatische Verfolgung sich bewegender Motivdetails. Klingt zuerst einmal kompliziert, ist es aber nicht.
Die Autofokusqualität der Kamera ist sehr gut. Selbst das Verfolgen von sehr schnellen Objekten im permanenten Autofokus bei 6,5 Bildern/s ergab im Test eine sehr hohe Trefferquote. Auch wenn störende Bildelemente beim Mitschwenken den Autofokus abzulenken versuchten, ließ sich das Autofokus- Modul davon meistens nicht beeindrucken.
Objektive
Angefangen habe ich mit den Nikon Standard Zoom* Objektiven. Mittlerweile benutze ich das Nikon 35mm F1,8*. Das Nikon 50mm 1,8*. Das Nikon 85mm F/1,8* sowie das Nikon 300mm F/4,0* in der Ausführung mit einer Beugungslinse nach dem Phasen-Fresnel-Prinzip (PF). Als Makro kommt ein Sigma 105mmF/2,8 zum Einsatz. Für den Weitwinkelbereich benutze ich ein Tamron 15-30mm F/2,8* und ein Tamron 24-70mm F/2,8*.
Bei der Nikon D750 lohnt die Investition in hochwertige Objektive auf jeden Fall. Die Bildergebnisse fallen dann einfach besser aus, mehr Auflösung, mehr Dynamik, all das ist nachher im Bild sichtbar! Hier findet ihr meinen Artikel zu den Zoomobjektiven welche ich benutze. Einen Erfahrungsbericht zum AF-S NIKKOR 300 mm 1:4E PF ED VR gibt es hier. Meinen Artikel mit den Festbrennweiten die ich benutze findet ihr hier.
Zubehör
Nikon MB D16 Batteriefach
Mittlerweile benutze ich das Nikon MB D16* Batteriefach nur noch selten, da ich einen Peak Design Clip* mit Peak Design Handschlaufe* montiert habe. Meinen Erfahrungsbericht zu den Produkten von Peak Design findet ihr hier. Ansonsten ist der Griff gewohnt hochwertig verarbeitet und macht, was er soll. Allerdings ist der Preis doch sehr ambitioniert. Auf dem Markt gibt es jedoch reichlich preisgünstige Alternativen.
Nikon original Batteriefach MB D16
Mengs L-Winkel
Der Mengs L-Winkel* für die Nikon D750 glänzt durch gute und passgenaue Verarbeitung und den unschlagbar günstigen Preis. Für mich eine absolute Empfehlung.
Mengs L-Winkel für Nikon D750
Peak Design Zubehör
Mittlerweile benutze diverses Zubehör der Fa. Peak Design. Es ist einfach praktisch funktional und untereinander kombinierbar. Dazu kommt eine absolut hochwertige Ausführung, leider nicht ganz günstig! Meinen Artikel dazu findet ihr hier.
Nikon D750 & MB D16 & Peak Design Slide
Nikon D 750 & Peak Design Clutch
Filterhalter Haida
Für die Filterfotografie benutze ich einen Filterhalter von Haida* für meine beiden Tamron Zoomobjektive. Mit der Filterfotografie beschäftige ich mich erst seit kurzem, aber auch hier sind die Bildergebnisse mit der Nikon D750 hervorragend. Zu verdanken ist das sicherlich auch der sehr guten optischen Qualität der Haida Glasfilter*. Hier geht es zu meinem Artikel Filterfotografie für Einsteiger. Über die benötigte Technik habe ich hier einen Bericht geschrieben.
Nikon D750 & Tamron 15-30mm f/2,8 & Haida Filterhalter für 150mm Filter
Die Nikon D750 bietet eine ganz hervorragende Bildqualität, die kaum noch Wünsche offen lässt und meiner Ansicht nach nur noch von einer D850 in Sachen Auflösung übertroffen wird. Dabei ist es Nikon gelungen, diese Technik in einem sehr robusten, dabei aber kompakten Gehäuse unterzubringen. Die Haptik mit dem neu geformten Griff ist hervorragend und das Klappdisplay im Alltag eine große Erleichterung. Meine anfänglichen Bedenken, ob der Umstieg auf das Vollformat sichtbar „bessere“ Bilder ermöglicht, kann ich nach einem halben Jahr deutlich mit Ja beantworten.
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Einschätzung / Fazit
Natürlich ist das Gesamtpaket incl. hochwertiger Objektive für dieses, für mich doch etwas überraschende Ergebnis verantwortlich. Allerdings hätte ich noch vor einem halben Jahr nicht an einen so deutlichen Unterschied zur Nikon D7100 geglaubt. Ganz im Gegenteil, war ich doch von der Bildqulität der D7100 ziemlich überzeugt. Diese ist auch nach wie vor noch sehr gut und für die meisten völlig ausreichend. Nur sind die Bilder aus der Nikon D750 tatsächlich sichtbar besser in allen Situationen. In Kombination mit dem verbesserten Gehäusedesign also ein absoluter Gewinn für mich!
Nikon D 750 & Nikon AF-S NIKKOR 300 mm 1:4E PF ED VR
Nachdem ich aus den Dolomiten mit ca. 4000 Bildern zurück bin, kann ich meine bisherigen Erfahrungen nur unterstreichen. Die Bilder sind technisch absolut beeindruckend. Die Bearbeitungsreserven sind riesig, die Gleichmäßigkeit bei Belichtung und Weissabgleich erstaunlich. Das kannte ich so bisher von meiner Nikon D7100 nicht. OK, natürlich haben die neuen Objektive auch ihren Anteil daran. Das größte Manko bleiben das Gewicht und die Abmessungen beim Vollformat. Damit konnte ich mich in den Bergen allerdings gut arrangieren. Das Motto ist hier „weniger ist mehr“, bezogen auf die Anzahl der Objektive, die man mitschleppt. Hier dazu ein Artikel von mir.
Aussichten
Die Nikon D750 ist nun fast 4 Jahre am Markt, und ich habe mir in diesem Artikel einige Gedanken zum evtl. Nachfolger D760?? gemacht. In diesem Artikel habe ich einmal meine Wünsche für sinnvolle, technische Verbesserungen aufgelistet. Allerdings hat Nikon mittlerweile am 23.08.2018 sein neues spiegelloses Vollformatkamerasystem vorgestellt. Viele meiner Wünsche an einen Nachfolger der Nikon D750 sind hier verwirklicht. Vielleicht sollte ich auf dieses System umsteigen und nicht mehr auf einen Nachfolger der D750 warten?
Eine weitere Variante wäre vielleicht auch, eine gebrauchte Nikon D850 zu erwerben. Diese werden in Zukunft sicherlich vermehrt und dann hoffentlich günstiger auf dem Gebrauchtmarkt auftauchen, da viele Besitzer dieser Kamera evtl. auf die neue Nikon Z7 umsteigen. In Ruhe abwarten ist hier meine Devise. Denn wie schon oben geschrieben, bleibt die Nikon D750 auch weiterhin eine hervorragende DSLR!!!!!
Nachtrag; 29.01.2020
Nachdem Nikon im Januar 2020 die D780 als Nachfolger für die Nikon D750 vorgestellt hat, habe ich mich nun entschieden auf eine Nikon z7 zu wechseln. Die D780 hat meine Anforderungen an eine „zukunftsfähige“ Kamera leider nicht erfüllt. Weiterhin ist sie für mich auch zu spät herausgekommen, noch dazu mit einem sehr ambitionierten Preis! Eigentlich stand mein Wechsel zu Nikons neuem spiegellosen Vollformatsystem schon länger fest, die Nikon D780 war dann nur noch der „Auslöser“.
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