Fototipp Folge 48, bigger is better, Großformatig drucken!
Fototipp 48, bigger is better, Großformatig drucken! Wer meinen Blog verfolgt, der weiß natürlich, dass ich ein großer Fan des möglichst groß gedruckten Bildes bin. XXL drucken ist heute also das Thema. Gerade im Digitalzeitalter halte ich es für absolut wichtig, nicht nur schiere Masse zu produzieren, um anschließend diese Bilderflut auf der Festplatte „wegzusperren“!
Zufrieden bin ich erst dann, wenn ausgesuchte und mitunter lange „erarbeitete“ Motive in Form eines hochwertigen Druckes an meiner Wand hängen. Manchmal ist der Weg zu einem erfolgreichen Fine Art Print schon mühselig und aufwendig. Zumindest dann, wenn ich alles selbst am eigenen Drucker produziere.
Immer, wenn dann das Ergebnis an der Wand hängt, weiß ich allerdings, dass der Druck nach wie vor alternativlos ist! Meine Artikelserie zum Fine Art Drucken findet ihr hier. Natürlich kann man nicht jedes Bild in höchster Qualität drucken. Dafür gibt es aber mittlerweile auch Druckdienstleister, die jedes Motiv allein durch die riesige Größe beeindruckend zu Papier bringen.
Fototipp Folge 48
Bigger is better, Großformatig drucken!
Wie ich oben schon erwähnt habe, ist Drucken eine Leidenschaft von mir. Einen Einstiegsartikel zum Fine Art Drucken gibt es hier. Bei mir zu Hause steht ein Epson SC P 900 Fine Art Drucker, welchen ich intensiv benutze. Über die Zeit habe ich viele Papiere ausprobiert, und es haben sich verschiedene Materialien für die unterschiedlichen Motive herauskristallisiert.
Tintenpatronen Epson SC P900*
Hier findet ihr meinen Artikel zu meinen Papierempfehlungen für den Epson SC P 900. Mit diesem Drucker ist dann jedoch bei A2 als Größe Schluss und ich muss zugeben, das ist schon ganz schön groß! Ab und zu kann es für meinen Geschmack allerdings noch größer sein, XXL drucken sozusagen, dann führt jedoch auch für mich kein Weg mehr am Druckdienstleister vorbei.
Preiswert & günstig: Poster
Der günstigste Klassiker für XXL drucken ist nach wie vor das Poster. Dabei handelt es sich in der Regel um eine Ausbelichtung auf Fotopapier. Dieses weist ein solides Trägerpapier auf, so dass selbst ein größeres Poster nicht so schnell wellt oder einreißt. In der Regel werden die Varianten matt und glänzend offeriert. Neben dem persönlichen Geschmack sollte man bei der glänzenden Variante auch eventuelle Spiegelungen nicht außer Acht lassen. Vor allem gegenüberliegende Fenster spiegeln sich unter Umständen unschön.
Umgekehrt bietet die glänzende Oberfläche aber einen edlen und farbintensiveren Look. Wer einen solchen in matt sucht, für den haben einige Fotodienstleister mittlerweile auch die Ausgabe auf „Fine Art Papier“ im Programm. Anders als beim ausbelichteten Echtfotopapier wird die Farbe hier mit einem hochwertigen Tintenstrahl-Drucker aufs Material gebracht. Als Besonderheit sind spezielle Papierarten wie etwa das Baryt Papiere. Allerdings ist dieses hochwertige Verfahren höherpreisig als ein Standard-Poster.
Druckauflösung
Als weiterer Poster-Typ wird von einigen Fotodienstleistern mittlerweile auch eine selbstklebende Variante angeboten. Dabei handelt es sich in der Regel um den Direktdruck auf eine mit Klebefolie beschichtete Vinyl-Folie. Der Direktdruck verblasst tendenziell etwas schneller als ein Echtfoto, FineArt-Print oder der Digitaldruck. Dafür ist die Möglichkeit, das Poster irgendwo vollflächig aufzukleben, ein Highlight.
Bei manchen Fotodienstleistern wird als weitere Variante für Poster noch eine „Collage“ angeboten. Dabei handelt es sich nicht um ein Herstellungsverfahren oder Material, sondern schlichtweg um eine Gestaltungsvariante. Bei Collagen wird in der Regel eine Reihe von Vorlagen zur Verfügung gestellt, die nicht nur eine Aufnahme auf dem Poster zeigen.
Benötigte Druckauflösung dpi
Die oft erwähnten 300 dpi sind eigentlich nur für Produkte erforderlich, die wir aus nächster Nähe, also ca. 30 cm betrachten. Dies sind Fotoabzüge, Bücher oder Broschüren. Alles, was wir aus größerer Entfernung anschauen, benötigt weniger dpi, wie die untere Tabelle verdeutlicht! Aus der Tabelle wird ersichtlich, dass schon bei A2 ein Betrachtungsabstand von ca. 1,0 m normal ist, wofür lediglich 100 dpi ausreichen würden.
Produkt | Betrachtungsabstand | Druckerauflösung |
---|---|---|
Flyer, Folder, Broschüre | 30 cm | ca. 300 dpi |
Poster, Plakate bis DIN A2 | 1 m | ca. 100 dpi |
Plakate DIN A1, A0 | 2 m und mehr | ca. 60 dpi |
Großflächenplakate | 5 m und mehr | ca. 30 dpi |
Großplakate mit einem Betrachtungsabstand von mehr als 5 m können mit 30 dpi in guter und völlig ausreichender Qualität gedruckt werden! Mehr Auflösung würde bei solchen Plakaten auch gar nichts bringen, da die Druckraster so grob sind, dass feinere Auflösungen verloren gehen.
Auflösung | Bildgröße (in Pixel) |
10 x 15 cm
ca. DIN A6 |
13 x 18 cm
|
20 x 30 cm
ca. DIN A4 |
30 x 40 cm
ca. DIN A3 |
40 x 60 cm
ca. DIN A2 |
60 x 80 cm
ca. DIN A1 |
---|---|---|---|---|---|---|---|
2 Mpix *) | 1.600 x 1.200 |
271 dpi
|
226 dpi
|
135 dpi
|
102 dpi
|
68 dpi
|
51 dpi
|
3 Mpix *) | 2.048 x 1.536 |
347 dpi
|
289 dpi
|
173 dpi
|
130 dpi
|
87 dpi
|
65 dpi
|
4 Mpix *) | 2.272 x 1.704 |
385 dpi
|
321 dpi
|
192 dpi
|
144 dpi
|
96 dpi
|
72 dpi
|
5 Mpix *) | 2.560 x 1.920 |
433 dpi
|
361 dpi
|
217 dpi
|
163 dpi
|
108 dpi
|
81 dpi
|
6 Mpix *) | 3.008 x 2.000 |
509 dpi
|
424 dpi
|
255 dpi
|
191 dpi
|
127 dpi
|
96 dpi
|
7 Mpix *) | 3.072 x 2.304 |
520 dpi
|
433 dpi
|
260 dpi
|
195 dpi
|
130 dpi
|
98 dpi
|
8 Mpix *) | 3.456 x 2.304 |
585 dpi
|
488 dpi
|
293 dpi
|
219 dpi
|
146 dpi
|
110 dpi
|
10 Mpix *) | 3.872 x 2.592 |
656 dpi
|
546 dpi
|
328 dpi
|
246 dpi
|
164 dpi
|
123 dpi
|
12 Mpix *) | 4.288 x 2.848 |
726 dpi
|
605 dpi
|
363 dpi
|
272 dpi
|
182 dpi
|
136 dpi
|
16 Mpix *) | 4.928 x 3.264 |
834 dpi
|
695 dpi
|
417 dpi
|
313 dpi
|
209 dpi
|
156 dpi
|
36 Mpix *) | 7.360 x 4.912 |
1246 dpi
|
1039 dpi
|
623 dpi
|
467 dpi
|
312 dpi
|
234 dpi
|
*) Mpix = Megapixel, Werte gelten für Spiegelreflexkameras mit einem Seitenverhältnis 3:2
Bei Postern, die meist ebenso fein gerastert gedruckt werden wie Bücher und Broschüren, haben Reserven allerdings den Vorteil, dass auch ein Betrachter, der den angenommenen Abstand unterschreitet, feine Details zu sehen bekommt und das Bild nicht pixelig wird.
Auflösung ist nicht alles!
Die Zahl der Bildpunkte ist ein entscheidendes Kriterium bei der Festlegung der möglichen Druckgröße. Aber es gibt auch noch andere Faktoren: So erzeugen manche Objektive viel schärfere Bilder als andere. Der Sensor der Kamera spielt auch eine Rolle. 15-Megapixel-Auflösung gibt es bei Handy-Kameras ebenso, wie von Kompaktkameras oder auch von großen Systemkameras mit Wechselobjektiven. Immer dieselbe Megapixel-Zahl, bei unterschiedlichsten Sensorgrößen. Meinen kpl. Artikel zum Thema Druckauflösung gibt es hier.
Häufig produzieren bei gleicher Pixelzahl Kameras mit größerem Sensor (also niedriger Pixeldichte) die größer druckbaren Fotos; eine 15-Megapixel-Systemkamera eignet sich also meist besser für Posterdrucke, als ein Kamerahandy mit ebenfalls 15 Megapixeln. Durch gezielte Scharfzeichnung in der Nachbarbeitung wirkt jedes Foto viel markanter, es sieht dann auf Großabzügen auch besser aus. Dem Scharfzeichnen widmen wir darum später noch einen eigenen Artikel.
Aufhängung & Befestigung an der Wand
Um ein Poster an die Wand zu bringen, ist die simpelste Lösung das Aufkleben mit ablösbaren Klebestreifen. Allerdings wird – trotz anderslautendem Versprechen der Hersteller – bei einem späteren Ablösen das Poster oder die Wand doch schnell beschädigt. Weniger leicht passiert das, wenn man es sichtbar von vorne mit sogenanntem „Masking Tape“ befestigt. Dieses leicht wieder ablösbare Reispapier lässt sich mit der Hand abreißen und wird sonst auch für Deko-Zwecke z. B. in Fotobüchern verwendet.
Bilderhängung für die Wand Petersburger Hängung
Es ist in zahllosen Farben und Mustern erhältlich und setzt damit einen weiteren Akzent. Allerdings eignet sich diese „Aufhängungsart“ eher nur für kleinere Formate und dünnere Papiere. Für große Poster empfiehlt sich eine Hängelösung. Dafür gibt es mittlerweile zum Beispiel eine große Auswahl an schicken und preiswerten Posterschienen.
Diese stabilisieren das Poster und vereinfachen das Aufhängen. Eine trendige und preisgünstige Selbstbau-Lösung sind Hosenbügel, in die man sein Poster einfach einklemmt. Ein traditioneller Rahmen ist natürlich auch immer eine zeitlos schöne Option. Eine Schnur und Wäscheklammern tun es notfalls allerdings auch. Hier findet ihr meinen Artikel zum Thema Bilderhängung.
Hochwertig & teuer: XXL drucken Forex / Alu Dibond / Acryl
Wer den geradlinigen Look bevorzugt, der kann alternativ zum Poster Forex wählen. Dabei handelt es sich um eine Hartschaumplatte aus PVC, die sich durch besonders leichtes Gewicht und dennoch hohe Stabilität auszeichnet. Forex-Platten können daher selbst in großen Formaten auch an Leichtbauwänden sicher befestigt werden. Da Forex-Platten direkt bedruckt werden können, sind auch große Formate vergleichsweise günstig zu haben.
Allerdings gilt das für Direktdrucke oben geschriebene, die Haltbarkeit ist herstellungsbedingt nicht ganz so hoch wie bei Ausbelichtungen oder Digitaldrucken. Mittlerweile haben die meisten Fotoservices Forex-Platten im Programm. Die Unterschiede zwischen den Angeboten liegen zum einen in der Vielfalt der lieferbaren Formate und zum anderen in den Aufhängungen. Vor allem bei letzteren gibt es recht unterschiedliche Varianten. Hier sollte man prüfen, was zu den Gegebenheiten und dem persönlichen Geschmack am besten passt.
Fotoprodukte Alternativen
Als weitere hochwertige und natürlich wesentlich teurere Alternative für XXL drucken bietet sich noch Alu-Dibond, auch hier wieder als Direktdruck oder als lichtstabilere Alternative per Fine Art Druck und anschließender Aufkaschierung des Papiers mit abschließender Laminierung. Als letzte Variante bliebe dann noch Acryl. Auch hier wird das auf hochwertigem Papier gedruckte Foto aufkaschiert. Als Ergebnis bekommt man eine enorme Tiefenwirkung und Brillianz in der Bildwirkung. Preislich ist diese Variante natürlich in ganz anderen Bereichen angesiedelt. Die Bildwirkung übertrifft die eines „normalen“ Posters jedoch um Welten!!
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XXL drucken ist schon extrem, wenn man bis dahin lediglich A4 oder A3 gewohnt war. Bei der täglichen Bilderflut ist die Entscheidung zum Print auch eine Entscheidung gegen diese Schnelllebigkeit und für die Auseinandersetzung mit den eigenen Bildern. Ja, es kostet Geld, Zeit und Nerven, bis man zufrieden ist mit dem, was in gedruckter Form vor einem liegt. Aber es ist und bleibt ein Ausrufezeichen in Zeiten von Snapchat, Instagram und Co., gegen die digitale Halbwertzeit! Fine Art Printing ist für mich eine Aussage für die Fotografie in ihrer intensivsten, beständigsten Form! Meine Artikel zu verschiedenen Druckprodukten findet ihr hier.
Haltbarkeit und Beständigkeit ist hier höchster Anspruch, löschen und Verfall keine Option. Fine Art Drucke können mit den richtigen Papieren und Tinten 100 – 200 Jahre überdauern. Wenn jede Festplatte, Blu-Ray und der letzte USB-Stick friedlich im digitalen Nirwana schlummern, strahlen unsere Drucke immer noch unbeeindruckt wie am ersten Tag von der Wand. Bleibende Erinnerungen eben, ich liebe es! In diesem Sinne, gebt dem Papier wieder eine Chance!
Mein Artikel „Bilder drucken Basics“, findet ihr hier.
Mein Erfahrungsbericht zum Epson SC P 900 hier.
Meine Reihe Drucken Fine Art Printing hier.
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