Bilderpräsentation im Rahmen, Bilderglas aber welches?
Bildrepräsentation im Rahmen, Bilderglas, aber welches? Nachdem ich mir im Frühjahr endlich Bilderrahmen von der Fa. Halbe bestellt habe, musste ich mir im Vorfeld nicht nur Gedanken zu den Rahmen und Passepartouts machen. Ein wichtiges Element bei der Konfiguration der Rahmen ist das Bilderglas.
Nur die wenigsten denken darüber nach, für welches Glas sie sich entscheiden wollen. Dabei gibt es gravierende Unterschiede bei den verschiedenen Glasarten. Das gilt sowohl für den Preis, als auch in der Qualität und in der Auswirkung auf die Bilder.
Bilderpresentation im Rahmen, Bilderglas aber welches?
Brauche ich überhaupt Glas?
Fotos, Poster, Collagen und andere Bilder auf Papier oder Karton verfügen häufig nicht über genügend Stabilität. Sie benötigen eine Glasscheibe und eine Rückwand im Bilderrahmen, um auch über lange Zeit fest und formstabil an ihrem Platz zu bleiben. Das Glas hält das Bild aber nicht nur im Bilderrahmen, sondern schützt es auch vor Schmutz, Staub, Feuchtigkeit, direkter Sonneneinstrahlung und Insekten.
Hochwertige Gläser können zudem mit einem UV-Schutz ausgestattet werden und sind entspiegelt, sodass sie störende Reflexionen durch Fenster oder Lampen reduzieren können. Das Glas im Bilderrahmen erfüllt also nicht nur eine Schutzfunktion, sondern hilft auch bei der optimalen Präsentation der Bilder.
Welche Glasarten gibt es?
Glas ist nicht gleich Glas! Ob in der Qualität, in der Funktionalität, in der Wirkung auf die Bilder, in der Stärke oder im Preis, Bildergläser für Rahmen unterscheiden sich zum Teil immens. Die einzelnen Glasarten unterscheiden sich hinsichtlich der Farbwiedergabe, der Bruchempfindlichkeit, Antireflex-Eigenschaften sowie des Schutzes des Bildes. In erster Linie unterscheidet man bei der Wahl der Verglasung zwischen Acryl- und Mineralglas.
Acrylglas, oft auch PLEXIGLAS® genannt, hat gegenüber Mineralglas vor allem den Vorteil der Unzerbrechlichkeit und eines wesentlich geringeren Gewichts. Es ist weicher als mineralisches Glas und dadurch kratzempfindlicher. Acrylglas sollte folglich nur mit einem antistatischen Reinigungsmittel für Kunststoffe gepflegt werden.
Mineralglas hat andererseits gegenüber Kunststoffglas den Vorteil, dass es preiswerter, luftdicht, säurebeständig und pflegeleichter ist, weil es eine wesentlich härtere, unempfindliche Oberfläche besitzt. Ein grundsätzlicher Nachteil ist das höhere Gewicht und die leichte Zerbrechlichkeit. Deshalb sollten diese Gläser auch mindestens eine Stärke von 2,0 mm haben, besser noch 2,5 mm.
Normalglas
Normalglas ist sogenanntes Floatglas, das durch eine bestimmte Arbeitstechnik hergestellt wird. Floatglas weist eine deutlich geringere Welligkeit auf als ein herkömmliches Maschinenglas und hat auch keine störenden Unregelmäßigkeiten und Einschlüsse. Es wird als Standardglas bezeichnet und ist mit einfachem Fensterglas vergleichbar. Für viele Bilder reicht Normalglas völlig aus. Vor allem der geringe Preis zeigt sich hier als großer Vorteil dieses Glases.
Bei hellen einfarbigen Motiven sollte man eventuell auf eine Alternative zurückgreifen, da Normalglas immer einen leichten Grünstich hat. Dieser fällt dem Betrachter kaum auf, kann jedoch bei weißen Bildern die Farben leicht verfälschen. Als weiterer Nachteil erweist sich gerade in hell beleuchteten Räumen, dass das Normalglas nicht entspiegelt ist und Lichtreflexionen erlaubt. Ein höherer Schutz vor UV-Strahlung fehlt ebenfalls. Normalglas eignet sich für alle Einrahmungen ohne Anforderungen an UV Schutz, Sicherheit und exzellente Bilddarstellung.
Antireflex-Weißglas
Wie der Name schon sagt, handelt es sich bei Antireflexglas um entspiegeltes, dezent mattiertes Glas, das Lichtreflexe deutlich minimiert. Diese etwas teurere Variante empfiehlt sich deshalb besonders bei Bilderrahmen, die von direkter Lichteinstrahlung betroffen sind. 100-prozentig reflexfrei ist dieses Glas jedoch auch nicht. Ein Vorteil gegenüber Normalglas ist die bessere Farbbrillanz.
Als Nachteil zeigt sich, dass das Glas aufgrund der mattierten, mikrogeätzten Oberfläche etwas die Schärfe des Bildes nimmt – vor allem dann, wenn zwischen Glas und Bild ein Abstand besteht, zum Beispiel durch ein Passepartout. Aufgrund seines geringen UV-Schutzes empfiehlt sich Weißglas nicht für die konservatorische Einrahmung.
Kunstglas/ Plexiglas
Plexiglas ist ein hochtransparenter Kunststoff. Er ist besonders leicht, bruchsicher und schützt empfindliche Exponate vor ultravioletter Strahlung mit über 99 Prozent. Dadurch ist er gerade im öffentlichen Bereichen, wie im Kindergarten, in der Schule, in Büchereien oder in Schwimmbädern, sehr beliebt. Darüber hinaus überzeugt Kunstglas mit einem sehr geringen Gewicht. Gerade bei großen Rahmen oder bei Leichtbauwänden ist Kunstglas deshalb die erste Wahl für den Bilderrahmen.
Es gibt glänzendes und einseitig mattiertes Glas. Als Nachteil zeigt sich hingegen, dass Acrylglas deutlich anfälliger für Kratzer ist. Aus diesem Grund befindet sich beim Kauf immer eine Schutzfolie auf beiden Seiten, die vorm Gebrauch entfernt werden muss. Da Kunststoff elektrostatisch wirkt und sich häufig als Staubmagnet entpuppt, sollten Sie die Bilderrahmen also immer vorsichtig und mit einem weichen Lappen reinigen.
Museumsglas
Dieses ganz besondere Glas überzeugt mit höchster Funktionalität und Qualität. Wie am Namen erkennbar ist, wird diese Glasart auch in Museen verwendet, um wertvolle Gemälde zu schützen. Denn Museumsglas bietet einen UV-Schutz von 70 Prozent und schützt die Bilder auch langfristig vor Verfärbungen. Darüber hinaus reduziert es Lichtreflexionen auf unter 1 Prozent – deutlich mehr als bei einem Antireflexglas. Auch die Technik der Entspiegelung unterscheidet sich vom Antireflexionsglas, bei dem eine Seite mattiert und mikrogeätzt wird.
Dies ist beim Museumsglas nicht der Fall. Durch die glatte, beschichtete Oberfläche wirkt das Glas nahezu unsichtbar und bildet Kontraste und Farben perfekt ab, auch bei der Verwendung eines Passepartouts. Die dauerhaft kratzfeste Beschichtung des Bilderglases überzeugt als weiterer Pluspunkt. Als einziger Nachteil präsentiert sich der Preis, der zwar auch für Privatpersonen erschwinglich ist, jedoch deutlich über dem der anderen Glasarten liegt. Das perfekte Glas für ganz besondere Rahmen und Gemälde!
Zusammengefasst
Auch beim Glas gilt, es gibt nicht das perfekte Glas für alle Anwendungen! HALBE-Rahmen bietet allen Fotoliebhabern nicht nur die Auswahl aller Glasqualitäten bei Rahmenneubestellungen, sondern auch beim Austausch bzw. Ersatz des Glases bei vorliegenden Rahmen. HALBE verwendet hochwertiges entspiegeltes Glas der Hersteller SCHOTT AG.
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Fazit / Empfehlung
Da ich ja ein großer Freund des gedruckten Bildes bin, liegt mir das Thema Bilderrahmen natürlich auch sehr am Herzen! Denn erst die Kombination aus Druck, Bilderrahmen und Passepartout macht die Bildwirkung perfekt. Sicher muss man nicht jeden Druck hinter Museumsglas mit hochwertigem Passepartout rahmen.
Schöne Fotos gehören auf Papier und an die Wand. Wieder mal öfter den Drucker nutzen! Mein Artikel Drucken für Experten gibt es hier. Wer seine Bilder gerne gerahmt an die Wand hängen möchte, findet in meinem Fototipp Folge 20 einige Anregungen zur Rahmung & Bildhängung.
Mein Erfahrungsbericht zum Epson SC P 800
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