Alternative zur Fototasche, meine Empfehlungen!
Viele Jahre habe ich meine geliebte Fototasche Lowepro Inverse AW200 benutzt, wenn es nach draußen ging. Nachdem ich nun auf die Nikon D750 umgestiegen bin, war es an der Zeit, diese Transportlösung zu überdenken. Zum einen bietet die Tasche durch die größeren und schwereren Objektive nur noch knapp ausreichend Stauraum.
Zum anderen lässt der Tragekomfort bei voller Auslastung durch das höhere Gewicht merklich nach. Selbst bei gleichzeitiger Benutzung von Schulter – und Beckengurt. Also eine Transportlösung, welche nicht mehr wirklich zeitgemäß ist. Egal, ob groß oder klein, ich bin am liebsten ganz ohne Fototasche unterwegs. Auf Dauer stören sie immer und sind sie groß genug, schleppt man zu viel mit. Bei kleinen Ausführungen wiederum vermisst man ständig etwas…
Meine Alternative zur Fototasche.
Standardvariante, Fototasche LowePro Inverse 200AW
Für die Nikon D90 und die Nikon D7100 im APS C Format mit den entsprechend kompakten + leichten Objektiven war die Tasche super. Maximal passte die Kamera mit Batteriegriff & angesetztem Sigma 10-20 mm, dazu mein Tamron 90 mm Makro und zusätzlich das Nikon 70 – 300 mm Zoom in die Tasche. Notfalls konnte auch noch ein 50 mm mit. Schon eine beachtliche Transportkapazität für diese sehr kompakte Tasche.
Fototasche LowePro Inverse 200AW
In den meisten Fällen war ich allerdings mit weniger unterwegs. Die Zeiten, in denen ich ständig meine kpl. Ausrüstung dabei habe, sind lange vorbei. Je weniger man mit hat, umso befreiter kann man fotografieren! Das ist jedenfalls meine Erfahrung. Man muss nicht ständig überlegen, welches Objektiv nun am optimalsten wäre, sondern kann sich voll und ganz dem Motiv widmen und muss mit dem zurechtkommen, was man dabei hat.
Vollformat
Das führt notgedrungen manchmal dazu, dass man einen ganz neuen und durchaus kreativen Blick auf seine Umgebung wirft. Nach dem Umstieg auf die Nikon D750 war die Loewe dann auf jeden Fall zu klein. Mein kompaktes Sigma 10-20 mm F/3,5 musste einem riesigen Tamron 15-30 mm F/2,8 weichen. Das Nikon 70-300 mm F4,5-5,6 habe ich durch das allerdings extrem kompakte Nikon 300F/4,0 mit Beugungslinse ausgetauscht.
Allein das Gewicht der Ausrüstung wuchs und verlangte nach einer anderen Tragelösung. Als Tasche entschied ich mich für die noch recht kompakte Manfrotto Speedy 10. Angenehm zu tragen, modern in der Ausführung und auch einmal als Notebook-Tasche zu benutzen. Auch für diese Tasche gilt: in der Beschränkung liegt der Meister. Kamera und Objektiv plus 2 zusätzliche Linsen. Etwas Zubehör wie Filter, unten dran ein kleines Stativ, das war’s!
Fototasche Manfrotto Speedy 10
Wenn es das große „Besteck“ sein muss, vertraue ich nach wie vor auf meine Fototasche Vanguard The Heralder 38. Hier ist Platz kein Problem, inkl. Laptopfach, für ein 15er und reichlich Kleinkram findet hier alles seinen Platz! Längeres Tragen bei Gewichten jenseits der 12 kg ist dann allerdings strapaziös. Zum Transport des gesamten Equipments auf einem Trolley oder im Kofferraum absolut OK.
Fototasche Vanguard the Heralder 38
Alternative zur Fototasche
In Zukunft wollte ich also auf keinen Fall eine größere Tasche mitschleppen. Vor kurzem habe ich mir zum Wandern und für Flugreisen noch von Mindshift Gear den Ultralight Rucksack gekauft. Dazu noch zwei zusätzliche Taschen für Objektive, welche sich am Beckengurt befestigen lassen. Da kam mir der Gedanke, kpl. auf eine Tasche zu verzichten.
Die Lösung: ein stabiler Beckengurt, daran die beiden Objektivtaschen von Mindshift und optional noch eine Holstertasche für die Kamera, welche sich auch direkt am Beckengurt befestigen lässt. Natürlich lässt sich das Holster auch kpl. separat nur mit Kamera bestückt und separatem Schultergurt verwenden.
2x Mindshift Lens Case Kalahari TORRA PRO K-229 Hüftgurt & Nikon AF-S NIKKOR 300 mm 1:4E PF ED VR & Sigma 105 mm F/2,8 Makro
Da ich schon seit einiger Zeit auf das Peak Design Clip Tragesystem für meine Nikon vertraue, hat man damit zusätzlich die Möglichkeit, die Kamera mithilfe des Clips am Beckengurt zu tragen. Hierbei kann man dann direkt auf die Holstertasche für die Kamera verzichten. Beim Wandern verwende ich mittlerweile einen Deuter Futura 28 Wanderrucksack, an dem ich am Beckengurt ebenfalls die Mindshift Objektivtaschen befestige. Die Kamera wird mithilfe des Peak Design Clips am Schultergurt getragen. Damit ist man lange Zeit ohne Probleme unterwegs und hat bei kleineren Kletterpassagen beide Hände frei.
Kalahari TORRA PRO K-229 Hüftgurt
Lowepro Toploader Zoom 50 AW II Kameratasche
Dezidierte Fotorucksäcke verwende ich überhaupt nicht mehr. Zum einen ist in diesen zu wenig Platz für Wanderutensilien , zum anderen verleiten sie einen immer zu viel an Fotoequipment mit zunehmen (man kann ja alles so toll unterbringen..)! Mein Deuter Futura 28 bietet für mich ausreichend Platz, sowohl für meine Fotoutensilien, als auch für Proviant und Wanderzubehör.
Der Tragekomfort ist exzellent, und mehr möchte ich auf einer evtl. anspruchsvollen Tagestour ungern „schleppen“! Der weitere Vorteil meiner Tragelösung ist der schnelle Zugriff auf die Objektive & Kamera sowie das Stativ. Mein Novoflex C2253 Reisestativ kann ich bequem in einer der Außentaschen transportieren.
Mindshift Lens Case
Mindshift Lens Case
Die Mindshift Lens Cases sind leider recht teuer. Für mich sind die Taschen jedoch jeden Cent wert! Gutes, robustes und durchdachtes Fotozubehör hat halt seinen Preis. Die Verarbeitung ist hochwertig, es gibt zusätzliche Fächer und Taschen. Eine Regenhaube für Dauerregen ist integriert. Mithilfe eines Reißverschlusses am Boden lässt sich das Taschenvolumen noch einmal um ca. 30 % vergrößern. Mein Nikon AF-S NIKKOR 300 mm 1:4E PF ED VR lässt sich ohne Vergrößerung problemlos unterbringen.
Mindshift Lens Case mit Regenhülle & Nikon AF-S NIKKOR 300 mm 1:4E PF ED VR
Mindshift Lens Case Kalahari TORRA PRO K-229 Hüftgurt
Die Befestigung der Taschen am Hüft – oder Beckengurt ist extrem stabil und robust per Klett ausgeführt. Einmal angesetzt und fixiert, lässt sich die Tasche nicht mehr versehentlich lösen! Auch für große und voluminöse Gurte ist ausreichend Platz zur Durchführung. Selbst mein Tamron 15-30 mm F/2,8 mit über 1 kg Gewicht und sehr voluminösen Ausmaßen lässt sich ohne Probleme sicher in den Taschen unterbringen.
2x Mindshift Lens Case Kalahari TORRA PRO K-229 Hüftgurt & Nikon AF-S NIKKOR 300 mm 1:4E PF ED VR
Natürlich ist ein einzelner Hüftgurt bei zwei schweren Objektiven mit jeweils 1 kg dauerhaft nicht ausreichend. Allerdings gibt es auch für diese Anforderungen spezielle Gurte / Trageausrüstung, mit denen man auch solche Gewichte problemlos über längere Strecken beschwerdefrei tragen kann. Hieran lässt sich dann in der Regel auch der Peak Design Clip befestigen, um die Kamera ohne einen lästigen Tragegurt zu benutzen.
# | Vorschau | Produkt | Preis | |
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Peak Design Capture Camera Clip V3 Schwarz, inkl. Standard Plate (CP-BK-3) |
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Peak Design Cuff Ash Kamera-Handschlaufe (CF-AS-3) |
38,99 EUR |
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3 |
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Peak Design Slide SL-BK-3 schwarz – Professionelle spiegellose Kamera Sling Gurt |
89,99 EUR |
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Peak Design
Für mich sind die originalen Tragegurte eigentlich kpl. überflüssig und wertlos. Gerade das Tragen von Vollformatkameras inkl. lichtstarker Objektive wird damit schnell zu einer Qual. Das modulare Peak Design Tragesystem ermöglicht den schnellen Wechsel z.B. vom Gurt zur Handschlaufe. Daher wechsle ich in der Regel je nach Anforderung von der Handschlaufe zum entsprechenden Gurt oder verwende lediglich den Peak Design Clip.
Kameraplatte mit Gurtadapter & Peak Design Clip
Clip und Halteplatte Peak Design
Peak Design Gurt
Clip Montage Peak Design am Schultergurt vom Rucksack mit Nikon DSLR
Bewertung / Fazit
So bleibt man flexibel und nimmt nur das mit, was man wirklich braucht. Diese Lösung lässt sich individuell anpassen, und wenn die Kamera mit einem Objektiv reicht, bleiben die zwei Objektivbeutel eben leer oder lassen sich kpl. entfernen. Natürlich taugen sie auch als Dosenhalter für das gepflegte „Feierabend Bier“. Zum Wandern oder in schwierigem Gelände hat man die Hände frei, und die Ausrüstung ist relativ stabil und geschützt am Körper fixiert.
Das Gewicht lässt sich so auf jeden Fall besser auf beide Seiten verteilen, Vorteil zum Rucksack ist der schnellere Zugriff. Damit hat sich für mich das lästige Thema Tasche & Co erledigt. Ich kann mein Transportsystem allen zukünftigen Anforderungen anpassen: von Wandern bis Flugreise, von Stadt bis Trekking. Natürlich hat hier jeder andere Vorlieben und ganz ohne Taschen komme auch ich nicht aus.
Weitere Technik Erfahrungsberichte hier
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