Fototipp, Folge 27: neue Motive finden; Texturen entdecken!
Neue Motive finden; Texturen entdecken! Viele können mit dem Begriff Texturen wenig anfangen und sind immer etwas erstaunt, wenn ich über diese Fotomotive berichte. Einfach gesagt, bezeichnet man mit Texturen alle sichtbaren Oberflächen. Das kann eine Holzstruktur sein, genauso wie eine rostige Metalloberfläche oder Sandstrukturen.
Texturen zeichnen sich durch eine spannende „Oberfläche“ aus und finden sich nahezu überall im täglichen Leben und Umfeld. Oberflächenstruktur und Farbe stehen im Vordergrund. Wer genau hinsieht, findet überall spannende Texturen / Oberflächen. Nah ran oder ein Makro Objektiv erschließen diesen großen Kosmos.
Fototipp, Folge 27
Neue Motive finden; Texturen entdecken!
Texturen
Allgemein
Die Textur ist eine Beschreibung der Beschaffenheit von Oberflächen, die ursprünglich aus der Textilindustrie stammt. Als Beispiel seien hier etwa Baumrinde, Sand, Rost, Mauerwerk, Graffiti, Stoffe und Oberflächen im Allgemeinen genannt. Oft entdeckt man erst auf den zweiten Blick den interessanten und zum Teil sehr komplexen, vielschichtigen Charakter dieser „Foto-Objekte“. Da ich ja seit einigen Jahren in der Stockfotografie tätig bin, war ich gerade zu Beginn auf der Suche nach Motiven, welche sich gut verkaufen lassen.
Schließlich bin ich, nachdem ich einiges ausprobiert habe, bei den sogenannten Texturen gelandet. Da ich schon länger in der Makrofotografie unterwegs war, hatte ich über die Jahre (ohne es so richtig zu wissen) eine Menge Material in meinem Archiv angesammelt. Texturen finden sich nahezu überall; in der Natur genauso wie in Technik und Architektur.
Stockfotografie
Nachdem ich mir ein Makro-Objektiv gekauft habe, wuchs mein Interesse an diesen Motiven enorm. Schnell konnte ich erkennen, dass sich bei mir Close-ups, Makros und allg. Detailaufnahmen relativ gut verkauften. Damit stand mein Entschluss fest, es einmal mit dieser „Nische“, auch Texturen genannt, zu versuchen. Folgendes sprach für einen Versuch:
- Texturen finden sich nahezu überall, sowohl drinnen als auch draußen.
- Sie bewegen sich nicht, sondern halten beim Fotografieren still.
- Texturen verkaufen sich oft in großer Auflösung für große Hintergründe.
- Der technische Aufwand beim Fotografieren ist ziemlich gering.
- In der Regel muss man keine „Erlaubnis“ für die Veröffentlichung einholen.
- Texturen sind extrem „geduldig“ beim Fotografieren.
Anforderungen an Texturen
Einige wenige Anforderungen müssen dann aber doch erfüllt sein:
- Texturen müssen absolut und zu 100 % scharf sein
- Kamera mit möglichst hoher Auflösung und rauscharmer Aufnahme
- Die Beleuchtung sollte gleichmäßig, ohne Schatten sein.
- Es sollte kein Blitz benutzt werden.
- ISO natürlich so niedrig wie möglich.
- Stark abblenden, um alle Details herauszuarbeiten.
- Teilweise muss mit Stativ gearbeitet werden.
- Zurückhaltende Bearbeitung und „Schärfung“.
Da ich bei diversen Stockagenturen Bilder verkaufe, habe ich relativ zügig festgestellt, dass gerade diese Bilder stark nachgefragt werden. Zusätzlich werden die Fotos in relativ großer Auflösung gekauft. Wie ich dann herausfinden konnte, werden diese sogenannten Texturen häufig von Grafikern und Designern für großflächige Hintergründe als Layoutvorlage genutzt. Darauf werden dann die eigentlichen Bilder und Artikel platziert. Also die Stars in der zweiten Reihe kaum wahrgenommen, aber immer gebraucht und damit gut bezahlt!
Landschaft & Natur
Fassaden & Bauwerke
Eine absolut dankbare Motivgruppe! Noch dazu recht einfach zu fotografieren, da statisch und unbeweglich. In der Stockfotografie werden diese Texturen oft gesucht und z.B. von Grafikern oder Layoutern gerne und viel für z.B. Hintergründe verwendet. Dazu recht häufig noch in großen und teuren Formaten. So war es dann nur noch ein kleiner Schritt, mich auf diese Motivgruppe innerhalb der Stockfotografie zu spezialisieren.
Alltägliches
Für Texturen gilt, die Bilder müssen knackscharf sein. Rauschfreiheit, ausgewogene Belichtung und korrekte Ausrichtung sind ebenfalls Pflicht, damit die Fotos ihr Wirkung entfalten können und gegebenenfalls verkaufbar sind. Natürlich lassen sich diese Motive auch super für die eigene Diaschau oder das Fotobuch als Hintergründe verwenden. Daher achte ich mittlerweile bei jedem Ausflug verstärkt auf diese Motive.
Objekte & Oberflächen
Meistens sind sie auf den ersten Blick so unspektakulär, dass man schon gezielt danach Ausschau halten muss! Auch hier genügt oftmals das Standardobjektiv, ein Teleobjektiv oder ein leichtes Makro. Für die 100 % scharfe Abbildung sind natürlich kurze Belichtungszeiten oder ein Stativ zwingend.
Fazit / Empfehlung
Texturen gehören zu meinen absoluten Lieblingsmotiven. Diese Motive sind sehr genügsam, laufen nicht weg und halten still. Die technische Ausrüstung, um diese zu fotografieren, ist recht anspruchslos, und es gibt die Motive in Hülle und Fülle! Allerdings muss man sie im Alltag häufig erst einmal entdecken und geschickt ins Bild setzen. Es gilt also, den Blick speziell für diese eher unscheinbaren Motive zu schulen!
Egal ob neu oder alt, Natur oder Technik: überall verbergen sich Texturen. Auch für Einsteiger und Anfänger sind dies durchaus dankbare Motive. Mit ein wenig Bildgestaltung und Basiswissen in der Fotografie lassen sich hier beeindruckende Fotos komponieren! Farbe oder Schwarzweiß erweitern die Möglichkeiten in diesem Motivsegment des Weiteren.
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