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Welche Kamera Nikon D780, Oder doch lieber die neue Z6II ??

Welche Kamera Nikon D780, Oder doch lieber die neue Z6II ??

Nikon D780, oder doch lieber die neue Z6II ?? Welche Kamera ist für wen geeignet und kann die Nikon D780 tatsächlich das Beste aus beiden Welten auf sich vereinen? Dazu stelle ich kurz die technischen Unterschiede beider Systeme im Einzelnen vor. Die Nikon D780 ist der indirekte Nachfolger der Nikon D750. Diese bleibt allerdings weiter im Angebot und ist mittlerweile für knapp 1300 € erhältlich.

Nikon Z6II oder Nikon D780?

Seit ca. zwei Jahren hat nun auch Nikon ein hochwertiges spiegelloses Kamerasystem im Angebot. Angefangen hat man mit dem Vollformat, um dann auch mit der Nikon z50 * eine Option mit APS C Sensor anzubieten. Damit hat nun auch Nikon ein deutliches Zeichen gesetzt, was man sich von dieser Technologie für die nächsten Jahre erwartet.

Wer solch ein hochwertiges und leistungsfähiges neues Kamerasystem am Markt platziert, hat sicherlich zu recht große Erwartungen an die Entwicklungsfähigkeit dieser Technik! Vor kurzem hat Nikon dann auch schon die optimierten Versionen der Z6/7 vorgestellt, als Z6/7 II. Meinen Artikel dazu findest du hier.

Divewrse, alte Kamera ,Logo Stefan Mohme

Nachdem nicht nur ich lange auf einen Nachfolger der Nikon D750 gewartet habe, erschien Anfang 2020 für viele etwas überraschend die Nikon D780*! Für mich kam die Kamera definitiv zu spät, hatte ich mich zu diesem Zeitpunkt doch schon für das neue Nikon Z System entschieden. Auf jeden Fall schien die Idee in der Kamera einen Sensor aus der Z6 mit integrierten Autofokus zu verbauen und zusätzlich „normale“ DSLR AF Technik zu verwenden sehr interessant zu sein.

DSLR versus DSLM

Allgemeine Gedanken

Bei beiden Kameratypen handelt es sich um sogenannte Systemkameras. Beide Systeme bieten unterschiedliche Kamerabodys, Zoomobjektive, Festbrennweiten, Blitzgeräte und weiteres Zubehör, welches sich wechseln und kombinieren lässt. Wo also sind die entscheidenden Unterschiede? Beide System haben jeweils Vor- und Nachteile.

Nikon z7 vs d850

Links Nikon Z7 & 14-24 F/2,8 s-Line, rechts Nikon D850 & Nikkor AF-S 14–24 mm f/2.8G ED*

Noch kann kein System alle Vorzüge bei sich vereinen! Allerdings ergibt sich aus der Entwicklung der letzten zwei Jahre deutlich, wohin die Reise gehen wird. Viele Profis fotografieren daher mittlerweile mit beiden Kamerasystemen, den Spiegellosen Kameras (engl. DSLMs) und den Spiegelreflexkameras (engl. SLRs oder DSLRs zu deutsch: Digitale Spiegelreflex).

Nikon

Nikon D850 *& Z7 Größenvergleich

Vor einigen Jahren waren Spiegelreflexkameras noch das Nonplusultra beim Fotografieren. Und wer auf hohem Niveau fotografieren wollte, der kam um den Kauf einer DSLR nicht herum, möglichst mit Vollformat Sensor. Doch seit einigen Jahren haben die Spiegelreflexkameras nun ernsthaft Konkurrenz durch die spiegellosen Systemkameras (kurz: DSLMs) bekommen.

Diese hatten anfangs zwar noch mit verschiedenen Kinderkrankheiten zu kämpfen, haben zuletzt aber kräftig aufgeholt und sind den DSLRs inzwischen in einigen Bereichen sogar überlegen. Aus diesem Grund stellen sich viele vor dem Kauf einer neuen Kamera die Frage: DSLR oder DSLM? Ich habe diese Frage für mich im Januar dieses Jahres mit dem Kauf einer spiegellosen Nikon Z7 beantwortet! Für mich ist eindeutig klar, wo die Zukunft liegen wird.

DSLR / DSLM Unterschiede

Allgemein

Fangen wir mit einem Unterschied, der bei der Frage DSLR oder DSLM und beim Betrachten verschiedener Modelle vermutlich als Erstes ins Auge fällt: Spiegellose Systemkameras sind kleiner als eine Spiegelreflexkamera und dementsprechend leichter. Auch die Objektive sind häufig kompakter. Der Grund dafür liegt auf der Hand: DSLMs verzichten wie schon erwähnt auf die aufwendige Spiegelkonstruktion im Inneren, wodurch eine kompaktere Bauweise möglich ist.

Unterschiede DSLR und DSLM

Die geringere Größe ist in den meisten Fällen ein großer Vorteil. Wer häufig den ganzen Tag mit seiner Kamera unterwegs ist, freut sich über das geringere Gewicht und die kleinere Kamera, die einfach, mobiler und auch besser unterzubringen ist. Lediglich für Menschen mit sehr großen Händen fühlen sich DSLMs ab und an zu klein an. Auch bevorzugen manche wirklich große und massive Griffe, um die Kamera gerade mit langen Telebrennweiten oder lichtstarken Objektiven gut halten zu können.

Sucher

Beginnen wir mit einem der grundlegenden Unterschiede. Bei einer DSLM fehlt die gesamte Spiegelkonstruktion. Trotzdem haben viele spiegellose Systemkameras einen Sucher zu bieten, wie geht das? Ganz einfach: es handelt es hier nicht um einen optischen Sucher, der ein „echtes“ Bild zeigt, sondern um einen elektronischen Sucher (kurz: EVF). Dieser elektronische Sucher ist im Grunde nichts anderes als ein kleines Display / Fernseher.

Bei einer DSLM fällt das Licht nicht zuerst auf den Spiegel, sondern direkt auf den Sensor, wo das Bild vereinfacht ausgedrückt „erzeugt“ und dann wieder in digitaler Form auf dem EVF / Sucher ausgegeben wird. Es ist also ein künstlich erzeugtes und kein echtes Bild. Der elektronische Sucher der spiegellosen Kamera hat natürlich einen größeren Strombedarf, liefert aber weitaus mehr Anzeige-Funktionen und Unterstützung als der mechanische Sucher der SLR.

So sieht man beispielsweise in einem elektronischen Sucher das Bild in der Form, in der man es später auch auf seiner Speicherkarte wiederfinden wird. Das heißt: Wenn man Einstellungen wie zum Beispiel die ISO-Empfindlichkeit verändert, sieht man im Sucher auch gleich, wie sich das auf das Bild auswirken wird. Bei einem optischen Sucher ist das nicht der Fall – logisch, hier schauen wir ja sozusagen nur in einen Spiegel und nehmen das Motiv vor der Linse so wahr, wie wir es mit unserem menschlichen Auge eben erfassen. Ob man einen OVF oder einen EVF und damit DSLR oder DSLM bevorzugt, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Nikon Z Kameras

Nikon Z Kameras

Beide Systeme haben Vor- und Nachteile. Doch in der günstigeren Klasse bis sagen wir 500 Euro haben die Spiegelreflexkameras die Nase vorn. Schon allein deshalb, weil viele DSLMs in dieser Preisklasse überhaupt keinen Sucher besitzen. In etwas höheren Preisklassen ist in den Augen vieler aber der elektronische Sucher mit all seinen Einblendungen und der Möglichkeit, das fertige Bild mit Berücksichtigung der Einstellungen anzeigen zu lassen, mittlerweile die bessere Wahl. Wer einmal durch den Sucher einer Nikon z6/7 geschaut hat, wird einen optischen Sucher kaum noch vermissen.

Autofokus & Geschwindigkeit

Größere Unterschiede gibt es dann auch beim Autofokus. Hier gibt es zwei verschiedene Technologien: Phasendetektions-AF und Kontrast-AF. Spiegelreflexkameras arbeiten mit einem Phasendetektions-AF, der schneller ist als ein Kontrast-AF und vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen zuverlässiger seine Dienste verrichtet. Noch vor einigen Jahren gab es ausschließlich DSLMs mit Kontrast-AF, was ein klarer Vorteil für die DSLRs war. Diese setzen nämlich auf ein zusätzliches Autofokus-Modul im Kamera-Gehäuse (in dem der Phasen-AF untergebracht ist), mit welchem die DSLMs nicht aufwarten konnten.

Mittlerweile verbauen die Hersteller teurer spiegelloser Systemkameras ebenfalls Phasendetektions-Messfelder und zwar auf dem Sensor selbst! Oftmals gibt es sogar zusätzlich zu den Phasen-AF-Messfeldern auch Kontrast-AF-Messfelder. Diese Kombination nennt sich dann Hybrid-Autofokus. In Bezug auf die Geschwindigkeit gibt es nun in den teureren Preisbereichen also keine Vorteile mehr für die DSLRs. Im Gegenteil, denn die Abdeckung mit Autofokusfelder speziell beim Vollformat war gerade bei DSLRs immer ein Schwachpunkt. Im Randbereich war diese häufig äußerst lückenhaft.

Nikon AF Modul
                                                                                      

Nikon D850 Autofokusfelder

Heutige DSLMs bringen es auf sagenhafte 95 % Bildfeldabdeckung mit ihren Autofokusfeldern. Dazu haben diese die Geschwindigkeiten dermaßen gesteigert, dass die DSLR jetzt das Nachsehen haben. Auch im Bereich Video ist die AF Verfolgung gerade von sich bewegenden Motiven deutlich besser als bei den DSLRs. Die Zeiten ändern sich also, und zwar ziemlich schnell.

Energiebedarf & Verschluss

Die Akkulaufzeit, hier hat eine DSLR im Vergleich zur DSLM die Nase immer noch vorne. Dank optischem Sucher muss hier keine Elektronik mit Strom versorgt werden. Wer also mit einer DSLM fotografiert und den ganzen Tag unterwegs ist, zum Beispiel bei einer Hochzeit oder bei einem Ausflug, sollte sich unter Umständen einen oder mehrere Ersatzakkus zulegen. Aber auch hier hat die DSLM die letzten Jahre erheblich aufgeholt. Hier ist für die Zukunft zu erwarten, dass sich das ehemalige „Stromproblem“ der DSLMs immer weiter entspannt!

Der elektronische Verschluss der DSLMs ist auch deutlich als Vorteil zu werten. Zum einen ist er lautlos, zum anderen verschleißfrei. Zuletzt lassen sich damit auch noch kürzere Verschlusszeiten bis zu 1/32000 Sekunde realisieren. Dann wäre da noch die Möglichkeit, bei den spiegellosen Systemen einen ND Filter direkt in die Kamera zu implementieren, der sich bei Bedarf zuschalten lässt. Für mich als Nutzer von den sperrigen analogen ND Filtern natürlich ein Traum. Meinen Artikel dazu findet ihr hier.

Nikon Z6II vs. Nikon D780 allgemeine Abwägungen

Auf den ersten Blick scheinen die Nikon D780 und Nikon Z6/6II sehr unterschiedliche Kameras zu sein. Die D780 ist eine traditionell aussehende DSLR mit Nikons Standard-Gehäuse, während die Nikon Z6 eine kleinere spiegellose Kamera mit einer Reihe neuer Designmerkmale ist. Unter der Oberfläche haben die Nikon D780 und die Nikon Z6 allerdings viele Gemeinsamkeiten.

Kommen wir nun also zum direkten Vergleich beider Systeme in Form der Nikon Z6 / Z6 II für eine DSLM und Nikon D780 für die bekannte DSLR. Alle Kameras haben nicht nur identischer Auflösung, sondern auch den identischen Sensor verbaut zu haben. Die Nikon Z6 hat einen kleineren, leichteren Body und einen elektronischen Sucher, während die D780 das Beste aus beiden Welten vereinen soll. Die D780 weist zudem eine wesentlich bessere Akkulaufzeit und einen optischen Sucher auf und besitzt daher auch zwei kpl. verschiedene Autofokussysteme.

Nikon z6 ,Nikon D780,Kamera

Der 24,5-Megapixel-BSI-CMOS-Sensor von Nikon ist einer der besten auf dem Markt bei hohen ISO-Werten und verfügt über einen hervorragenden Dynamikbereich. In der Praxis wird der einzige wirkliche Unterschied in der Bildqualität zwischen diesen beiden Kameras lediglich durch die Wahl des Objektivs herbeigeführt. Mit der D780 hat man Zugriff auf Nikons riesige Auswahl an F-Mount-Objektiven, die praktisch jede Brennweite abdecken. Die Z6 verfügt derzeit nicht über annähernd so viele native Objektive, aber die Z-Mount-Objektive waren bisher durchweg exzellent, und es lassen sich die F-Mount-Objektive bei Bedarf über den FTZ-Adapter verlustfrei verwenden.

Nikon D780*

Wieder einmal kommt es auch entscheidend auf die persönlichen Vorlieben des Fotografen an. Hieraus resultiert dann, welche Kamera für wen evtl. eher geeignet ist. Ich behaupte einmal, der Sportfotograf wird auch heute noch eher zur D780 greifen, die dafür den besseren AF in der Nachführung und vor allem den größeren Pufferspeicher für eine hohe Serienbildrate bereitstellt.

Landschaftsfotografen finden eher in der leichten und kompakten Z6 den perfekten Partner. Mit der aktuellen Nikon Z6 II relativieren sich diese Punkte wieder etwas. Hier wurde der Pufferspeicher deutlich erhöht und der Autofokus durch einen separaten Expeed Prozessor beschleunigt.

Eckdaten Nikon z6II / D780

Nikon Z6Nikon Z6 II Nikon D780
Auflösung24,5MP24,5 MP24,5 MP
ISO-Bereich100-51200
(50-204800)
100-51200
(50-204800)
100-51200
(50-204800)
Laden des Akkus i. Betriebneinjaja
Bildstabilisator IBISja, bis 5 LWja, bis 5 LWNein
SucherOLED, 0,8x, 3,69 Mio. Subpx.OLED, 0,8x, 3,69 Mio. Subpx.Optisch, 0,75x
Display3,2 Zoll, 2,1 Mio. Subpx.3,2 Zoll, 2,1 Mio. Subpx.3,2 Zoll, 2,36 Mio. Subpx.
Autofokus-Felder273 Phasenfelder, bis -2 LW273 Phasenfelder, bis -4LW51Felder,bis -4 LW,
Live View 273
Serienbilder in Folge2373>100
Serienbildaufnahme12Bilder/s14 Bilder/s7 Bilder/s, 12 Live View Mode
Min. Verschluss- & Synchzeit1/8.000, 1/200 Sek.1/8.000, 1/200 Sek.1/8.000, 1/200 Sek.
VideoUHD/30p, FHD/120pUHD/60p, FHD/120pUHD/30p, FHD/120p
HLG Aufnahmeneinjanein
Speicherkarte1x XQD / CFexpress1x XQD / CFexpress & SD1x XQD / CFexpress, 1x SD UHS-I
Akkulaufzeit lt. Hersteller330 Fotos400Fotos1.840 Fotos

Und natürlich spielt auch der Preis eine Rolle. Da die Nikon D780 auch noch recht neu ist, wird sie aktuell immer noch für ca. 2000 € verkauft und ist zudem schwer zu bekommen. Die Z6 ist viel günstiger und schon für unter 1500 € zu bekommen und schließlich ist die Z6 II auch schwer zu bekommen, ebenfalls zu einem Preis von knapp 2000 €.

Nikon

Nikon AF-S NIKKOR 105 mm 1:1,4E ED*

Grundlegende Technik

Die Z6 verfügt über eine In-Body-Bildstabilisierung (IBIS), die bis zu 5 Blenden ausgleichen kann. Damit werden auch alle angesetzten Objektive ohne eigene Stabilisierung stabilisiert. Sollten diese einen eigenen Stabilisator besitzen, wird dieser zusätzlich zum kamerainternen mit benutzt. Außerdem verfügt die Nikon Z6 über eine integrierte Aufnahme mit 12 FPS, während die D780 hier lediglich im Live View Modus mithalten kann. Holt dafür wieder ein paar Punkte bei der Akkulaufzeit rein.

Warum ich zur Nikon z7 gewechselt bin?

Etwa 1.800 Aufnahmen unter gleichen Bedingungen markieren ein Vielfaches von dem, was die DSLM erreichen. Allerdings hängen diese Werte stark vom Nutzungsverhalten ab. Dafür liefern elektronische Sucher mittlerweile durchgehend positive Eindrücke. Vor allem in der aktuellen Generation der Z6, in der die OLED-Displays scharf und groß leuchten, lässt sich die kürzere Akkulaufzeit verschmerzen.

Nikon z6II*

Bei den reinen Videofunktionen liegen alle beide gleich auf: Ultra-HD mit 30 Bilder pro Sekunde, Full-HD sogar mit bis zu 120 Bilder pro Sekunde liefern alle drei Modelle. Auch hier gab es mit Einführung der Z6 II Fortschritte, UHD mit 60 Bildern oder die HLG Ausgabe sei hier erwähnt. Flache und folglich bearbeitungsfreudige Farbprofile sowie Mikrofon- und Kopfhöreranschlüsse sind ebenfalls überall vorhanden, genauso 10-Bit-Ausgabe via HDMI.

Nikon Batteriegrif Mb D11

Batteriegrif Nikon MB N11*

WLAN und Bluetooth sind ebenfalls bei beiden vorhanden, wobei die Z6 II mit ihrem schnellen a/c-Standard die Nase vorn hat. Zu Bedenken ist allerdings, dass gerade im Videobetrieb der AF der D780 nur im Live View Modus mithalten kann. Dazu kommt, dass die alten AF-S Nikkore nur suboptimal für Video geeignet sind. Der AF ist mitunter laut und führt die Schärfe bei weitem nicht so geschmeidig wie die neuen z Nikkore nach. Wer also den Schwerpunkt auf Video legt, ist mit der Z6 oder gar der Z6 II deutlich besser bedient.

Abwägungen

Technisch liegen beide Modelle also auf ähnlich hohem Niveau. Mit der Nikon Z6 hat Nikon einen sehr vielversprechenden Einstieg in die DSLM Welt abgeliefert. Mit der Z6 II hat man an einigen wesentlichen Punkten mittlerweile nachgebessert, auch einen vernünftig nutzbaren Handgriff der seinen Namen wirklich verdient ist nun verfügbar.

Nikon

Nikon z6 Gehäuse

Die wichtigsten Objektive für das neu Z System sind nunmehr verfügbar und zeichnen sich durch hohe Qualität, sowohl optisch als auch mechanisch aus. Mithilfe des FTZ Adapters* können ebenso alle alten F-Objektive auf das neue Bajonett adaptiert erden, was in der Praxis reibungslos funktioniert.

Die Z6 überzeugt mit ihrem exzellenten elektronischen Sucher sowie einer hervorragenden Bildqualität. Völlig in Ordnung geht die Leistung des AF-Systems, vor allem der AF-S. Nach dem letzten Firmware Update 3.10 vom Juli 2020 hat man den AF deutlich verbessert und der Augen und Gesichts AF funktioniert nun zuverlässig. Der Nachführ-AF hat aber immer noch Verbesserungspotential und dürfte zuverlässiger funktionieren.

Nikon Z Mount Objektiv 14-24mm

Nikon Nikkor Z 14-24mm f2.8 S *

Hier gibt es durch einen separaten Expeed Prozessor in der Z6 II weitere Verbesserungen. Gut gefällt mir das Bedienkonzept der Nikon Z6 mit seiner gekonnten Mischung aus Touch-Funktionen und dedizierten Bedienelementen. Und nicht zu vergessen: Bei Videoaufnahmen hat schon die Z6 die Nase gegenüber einer „DSLR“ weit vorn.

Nikon z Objektive Nahaufnahme und z7

Meine neue Z7 mit neuen s-Line Objketiven

In einigen Punkten ist die Z6 jedoch nur Mittelklasse. Etwa beim Pufferspeicher, der für lange Serienbildreihen einfach zu knapp bemessen ist. Oder der AF-C, der Motive zwar gut verfolgt, aber eben nicht immer sicher im Fokus hält. Bei der Akkulaufzeit hat Nikon ebenfalls noch Handlungsbedarf – 350 Aufnahmen (nach CIPA-Messung), das finde ich nicht besonders, allerdings sind die realen Werte aus meiner Praxis mit ca. 600 Bilder deutlich höher. Auch hier sowie beim Pufferspeicher gibt es bei der Z6 II entscheidende Verbesserungen.

Nikon D780

  • exzellenter optischer Sucher
  • hohe Akkulaufzeit
  • schneller Nachführ AF
  • hervorragende Bildqualität
  • gute Serienbildgeschwindigkeit
  • zwei Kartenslots XQD & SD
  • groß und schwer
  • kein integrierter Stabilisator
  • AF für Video eher ungeeignet

Nikon Z6

  • exzellenter elektronischer Sucher
  • integrierter Bildstabilisator
  • schneller AF-S (Z6 IIbei halbwegs gutem Licht)
  • hervorragende Bildqualität
  • kompakte Ausmaße & geringes Gewicht
  • AF für Video Top
  • kurze Akkulaufzeit
  • knapp bemessener Pufferspeicher
  • Nachführ-AF langsam und unsicher
  • teure XQD-Karte ohne spürbare Vorteile nur Z6

Zusammengefasst

Also eine Kamera für Sport und Action ist die Z6 nicht und die Z6 II nur bedingt. Action und Sport scheint doch eher noch das Metier der D780 zu sein. Die Z6 kann sich vor allem dann in Szene setzen, wenn bei ruhigen Motiven das Gewicht möglichst klein gehalten werden soll und auch Videoaufnahmen auf dem Programm stehen. Glaubt man allerdings den Gerüchten, wird es 2021 wahrscheinlich zumindest noch eine neue spiegellose Kamera für die Z Serie geben. Nikon hat dies vor kurzem auch offiziell bestätigt.

Kamera alt, verschieden ,Logo hell

Diese, wahrscheinlich Z9 genannte Kamera wird voraussichtlich auch das Manko des etwas trägen Nachführ-AF beheben. Vielleicht sogar in Kombination mit einer weiter erhöhten Auflösung siehe Sony mit 60 Mpx. Allerdings wird im Netz auch über einen Nachfolger der D850 evtl. D880 mit gesteigerter Auflösung für 2021 spekuliert. Im Gegensatz zu Canon scheint sich Nikon noch nicht kpl. aus den DSLR Neuentwicklungen zu verabschieden. Ob das eine schlaue Entscheidung bei der derzeitigen wirtschaftlichen Situation von Nikon ist, wird wohl erst die Zukunft zeigen!

Weitere Artikel

Fazit / Empfehlung

Mit der Z6 hat Nikon eine spiegellose Kleinbildkamera geliefert, auf die viele Nikon-Fotografen lange gewartet haben. Denn dank FTZ-Adapter werden F-Mount-Objektive mit dem Umstieg auf Spiegellos nicht auf einen Schlag zu Altglas. Vielmehr lassen sie sich an der Z6 sinnvoll weiterverwenden. Aber die Z6 nur als neuen Träger für alte Objektive zu betrachten, würde ihr nicht gerecht werden. Denn sie ist das Herzstück des neuen Z-Systems, Nikons Antwort auf die Vorherrschaft der Sony-Alpha-7-Familie.

Kameraauslöser, und Logo Stefan Mohme

Das Z-System soll langfristig betrachtet sicherlich nicht nur Bestandskunden bei der Stange halten, sondern auch neue anspruchsvolle Käuferschichten erschließen. Mit der Vorstellung der Z6 II hat man einige „Schwachpunkte“ der Z6 nachgebessert, Evolution statt Revolution. Ich selber habe Anfang des Jahres entschieden, von meiner D750 auf eine Z7 umzusteigen. Bis heute habe ich die Entscheidung nicht bereut, die Z7 ist eine hervorragende Kamera, wenn auch momentan noch nicht für jede Anforderung geeignet. Mit der Z7 II hat Nikon hier allerdings auch schon nachgebessert.

Kamerao ,Old school ,Logo Stefan Mohme

Die Spiegellosen haben in den letzten Jahren deutlich aufgeholt und in vielen Punkten mittlerweile die Nase vorne. Zum Beispiel in Sachen Kompaktheit, Video, elektronischer Sucher und teilweise auch beim Autofokus. Allerdings sind auch DSLRs noch nicht ganz abgemeldet, wie eine Nikon D850 / D780 deutlich unter Beweis stellen. Dazu ist jedes System nur so gut und leistungsfähig, wie das verfügbare Zubehör und vor allem die vorhandenen Objektive. Und gerade in diesem Bereich können die etablierten DSLR Hersteller mit einer Riesenauswahl an allen erdenklichen Optiken aufwarten.

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Über den Autor

Mein Name ist Stefan Mohme, ich bin 60 Jahre alt, verheiratet und habe 3 Kinder. Leider musste ich aus gesundheitlichen Gründen meinen Beruf vor 12 Jahren aufgeben. Fotografieren hat mich schon immer interessiert, so ist dann aus meinem Hobby dieser Blog entstanden. In meiner Galerie und auf meiner Portfolio-Seite findet ihr einen Überblick meiner aktuellen Arbeiten. Ich hoffe, Euch gefällt das eine oder andere. Grundsätzlich sind alle Fotos verkäuflich sowohl als digitaler Download als auch als Print bis A2, direkt über mich verfügbar. Bei Interesse oder Sonderwünschen bitte gerne mailen.

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