Fototipp, Folge 40: Blumen fotografieren.
Fototipp, Folge 40: Blumen fotografieren. Heute geht es in meinem Fototipp um die sehr beliebte Blumenfotografie. Eigentlich ein dankbares Motiv, allerdings gerade für Anfänger auch mit einigen Tücken! Die hübsch anzusehenden Blumen und Blüten erfordern ein planvolles Herangehen, um zu beeindruckenden Ergebnissen zu kommen.
Daher habe ich in diesem Fototipp einmal kurz die „Eckpunkte“ für begeisternde Blumenfotos aufgelistet. In einigen Bereichen unterscheiden die sich nicht viel von anderen Motivgruppen. Das Motiv sollte also wie immer ganz im Vordergrund stehen! Den Betrachter sollte kein störendes Element vom Blumenmotiv ablenken!
Fototipp, Folge 40
Blumen fotografieren
Blumen, so entstehen interessante und ansprechende Fotos
Blumen begeistern durch leuchtende Farben, ihre meist grazile Erscheinung und sie halten in der Regel still. Deswegen sind sie ein dankbares Fotomotiv, eben auch für Anfänger. Auch wenn das Fotoobjekt noch so simpel erscheint, gestaltet es sich doch oft schwieriger als gedacht, ein ansprechendes Foto zu machen. Damit die Aufnahmen die gewünschte Wirkung erzielen, gilt es also den einen oder anderen Punkt zu beachten.
Farbenprächtige Blüte schön freigestellt vor cremig verlaufendem Hintergrund, Nikon z7 *& Nikkor 300 mm f4 E PF ED VR
Bildkomposition, nah ran!
Oft versuchen Fotografen, die Schönheit einer Blüte / Blume inkl. ihrer Wuchsumgebung einzufangen. Dies führt häufig dazu, dass zu viel vom Hauptmotiv ablenkt. Man sollte sich gerade zu Beginn wirklich auf das „Hauptobjekt“ konzentrieren! Ist man etwas geübter kann, man neue Konstellationen ausprobieren und die Blume z. B. auch in ihr Umfeld integrieren.
Prachtvolle Blume freigestellt, Nikon D7100* & Nikkor 70- 300 mm f4,5-5,6 VR*
Je nachdem welches Ergebnis man erzielen möchte, gilt es z. B. die Blende, ISO und Verschlusszeit entsprechend zu kombinieren. Hierbei gilt bei der Blende: Je weiter sie geöffnet ist, desto weniger Schärfentiefe und im Umkehrschluss je weiter sie geschlossen ist, desto mehr Schärfentiefe erhält unser Foto.
Farbenfrohe Blüte auch hier schön freigestellt, Nikon z7* & Nikkor 300 mm f4 E PF ED VR*
Perspektive, auch einzelne Details sind interessant
Blumen nur von oben zu fotografieren ist ziemlich einfach, aber auch eindimensional und auf Dauer langweilig! So lässt sich zwar die gesamte Fülle der Blüte einfangen, aber Teilbereich abzulichten oder die Froschperspektive anzuwenden bringen auf Dauer spannendere Ergebnisse. Vom Standard abweichende Bildausschnitte und Perspektiven führen immer zu interessanteren „Sichtweisen“!
Sehr schmaler Schärfebereich freigestellt vor cremig verlaufendem Hintergrund, Nikon D750 *& Tamron 90 mm F/2,8 Makro*
Ein wenig Bewegung, wenn vorhanden den Klappmonitor nutzen, um neue Perspektiven zu finden, ist keine große Herausforderung! Sicherlich ist die Arbeit vom Stativ hier etwas mühseliger und behäbiger, aber deswegen nicht weniger spannend. So lässt sich in Ruhe der Bildausschnitt festlegen und wirklich alles störende schon vorab aus dem Bild „entfernen“. Alles, was zu neuen Ansichten führt, ist hilfreich!
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Strahlenden Sonnenschein meiden.
Natürlich ist die strahlende Sonne sehr verlockend, um die kleinen, oftmals schlecht beleuchteten Blüten zu fotografieren. Allerdings bringt dieses Licht starke Kontraste und harte Schatten mit sich, nicht immer vorteilhaft in der Bildwirkung. Wolken können hier viel vorteilhafteres weiches und diffuses Licht, ohne harte Kontraste erzeugen. Als natürliche Diffusoren machen sie das Licht weicher und reduzieren extreme Licht-Schatten-Kontraste, sowie Reflexe. Alternativ könnte man z.B. ein weißes Tuch nutzen oder einen weißen Regenschirm als Reflektor aufstellen.
Weiße Blüte schön freigestellt mit schönem Bokeh, Nikon z7* & Nikkor 300 mm f4 E PF ED VR*
Gerade weiße Blüten neigen dazu, bei direktem Sonnenlicht zu überstrahlen, wodurch ihre feinen Strukturen und Details verloren gehen. In der Mittagszeit sind Schatten und Licht besonders kontrastreich und können übersättigend wirken. Hier ist das weiche Licht in den Morgen- und Abendstunden besser zur Blumenfotografie geeignet. Beleuchtung von der Seite erzeugt beim Fotografieren der Blumen zusätzlich optische Abwechslung.
Motiv freistellen
Die manuelle Blendenwahl sollte bei der Blumenfotografie Grundvoraussetzung sein. Um die Blüte aus dem Umfeld zu lösen, stellt man sie optisch frei. Hierfür öffnet man die Blende möglichst weit und der Hintergrund verschwimmt in Unschärfe. Die Hintergrundunschärfe ist in der Fotografie ein wichtiges Gestaltungsmittel, um das Hauptmotiv von seiner Umgebung abzugrenzen und in den Vordergrund zu rücken. Zudem verleiht dieser Effekt dem Foto mehr Tiefe.
Farbenprächtige Blüte schön freigestellt vor strukturlosem cremigen Hintergrund, Nikon z7* & Nikkor 300 mm f4 E PF ED VR*
Hintergrundunschärfe erreicht man, indem man den scharfen Bereich der Aufnahme verkleinert. Dies gelingt, sobald man mit einer weit geöffneten Blende und somit einem großen Blendenwert fotografiert. Hierfür ist ein Objektiv mit hoher Lichtstärke und leichter Telebrennweite sehr hilfreich!
Häufig erzeugen diese Optiken eine wirklich schöne Hintergrundunschärfe, weich, cremig und unter Fachleuten auch Bokeh genannt. Allerdings muss der scharfe Bereich nicht immer in der vordersten Ebene des Fotos liegen. Man kann natürlich auch eine Blume wählen, die weiter hinten liegt und diesmal die vor der Blume stehenden Pflanzen unscharf wirken lassen.
Lange Brennweiten oder Makroobjektiv nutzen
Eine Blüte in ihrer Gesamtheit ist sicherlich sehr prachtvoll. Häufig entfaltet sich in einzelnen Details noch mehr von der Farbenpracht und Schönheit. Also nah ran und / oder ein leichtes Tele – oder Makroobjektiv nutzen. Vielfach ist das Innere, also der Stempel und die Staubblätter der Blüte, ebenfalls ein überzeugendes filigranes Motiv.
Farbenprächtige detailreiche Blüte freigestellt, Nikon D7100* & Nikon 40mm F/2,8 Makro*
Auch sehr beliebt für eine Nahaufnahme sind mehrere kleine oder ein großer Tautropfen, der sich auf einem Blatt oder einer Blüte angesammelt hat. Hat man großes Glück und erwischt Insekten, die sich auf einer Blüte niedergelassen haben, sollte man nicht mit Fotos sparen, um evtl. einen scharfen Treffer zu landen. Denn trotz aller Vorbereitungen und Planungen sind solche Fotos immer auch ein wenig „Glückssache“!
Wassertropfen machen das Motiv interessanter, Nikon D750* & Sigma 105 mm F/2,8 Makro*
Blumen & Insekten
Natürlich erhöht diese Kombination die Einzigartigkeit einer Aufnahme enorm! Neben einer großen Portion Ausdauer und Geduld benötigt man hier für perfekte Aufnahme einfach auch ein wenig Glück. Insekten sind schnell, fast immer in Bewegung und somit ist die Bildkomposition im Vorfeld fast unmöglich. Ein tolles Bild ist hier in der Regel mit viel „Ausschuss“ und einer Portion Glück erarbeitet.
Für jeden Blumenfotografen ein Highlight, Nikon D750* & Sigma 105 mm F/2,8 Makro*
Ist es schon schwierig, die Blume / Blüte bei leichtem Wind scharf abzubilden, wird es mit diesen flinken Insekten fast unmöglich! Noch dazu lässt es sich kaum vorhersagen, wie das Bildergebnis letztendlich aussieht! Hier hilft nur Ausdauer und ein wenig Instinkt, um dann unter vielen unscharfen Versuchen auch einige tolle Bilder mit nach Hause zu bringen.
Blüte und Insekt in ausreichender Schärfe, Nikon D750* & Sigma 105 mm F/2,8 Makro*
Als Kameraeinstellung wählt man eine hohe Serienbildgeschwindigkeit, kombiniert mit kurzer Verschlusszeit, am besten also die Blendenautomatik. Das führt dann häufig zu einer offenen Blende. Was uns letztlich dann auch noch den erwünschten unscharfen Hintergrund liefert. Nach gefühlt dutzenden von Bildern ist hoffentlich ein scharfes eindrucksvolles Insekten / Blumenbild dabei!
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Fazit / Empfehlung
Weniger ist mehr! Auch für die Blumenfotografie gilt, Konzentration auf das Wesentliche. Sicherlich ist das bunte Blumenmeer auf einer Wiese auch schön anzusehen. Die eigentliche Faszination der Blumenfotografie ist meiner Ansicht aber die „isolierte“ Darstellung einzelner farbenprächtiger Blüten ohne störendes „Beiwerk“!
Es gilt hier also unbedingt auf den Hintergrund zu achten. Dieser sollte frei sein von störenden Elementen und der Blüte/ Blume möglichst wenig die Schau stehlen. Blumen sind ein dankbares und geduldiges Motiv. Oftmals muss man dafür lediglich in den eigenen Garten gehen, um fündig zu werden! Alle meine Blumenfotos findet ihr hier.
Meine Wissen Artikel findet ihr hier.
Zu Lightroom Beiträgen hier lang.
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