Fotoblog erstellen für Einsteiger!
Fotoblog erstellen für Einsteiger! Ein Blog ist einfach ausgedrückt eine digitale Tagebuchform. Bei einem Fotoblog steht das Bild als Medium im Vordergrund! Während eine Homepage eher statischer Natur ist, ist der Blog dynamisch und häufig auch interaktiv. Ein Blog verändert sich ständig und entwickelt sich so immer weiter.
Du bist Fotograf und teilst deine Bilder auf verschiedenen Plattformen im Internet? Du möchtest mehr als nur Bilder online stellen. Der direkte Austausch mit gleichgesinnten ist dir wichtig! Du möchtest unabhängig und flexibel berichten? Dann wird es Zeit, dir Gedanken über einen eigenen Fotoblog zu machen!
Fotografie im Wandel
Seit jenem 19. August 1839, an dem das erste Foto der Welt geschossen wurde, ist Fotografie über alle technischen Änderungen und stilistischen Epochen immer eines geblieben: Der Versuch, Momente einzufangen. Diese Sichtweise, der Momentaufnahme, hat bis heute Bestand! Das galt in früheren Zeiten, als das Belichten und Entwickeln beispielsweise einer Fotoplatte noch ein hochkomplexer chemischer Prozess war.
Es galt immer noch, als jeder Tourist eine Kamera mit 35-Millimeter-Film besaß. Und auch heute, wo jeder Smartphonenutzer zu jeder Zeit in der Lage ist, alles im Bild festzuhalten, geht es darum, den perfekten Moment / Augenblick einzufangen! Waren früher Retuschen, Abwedeln und die verwandten Techniken noch eine schwierige und doch nur marginale Manipulationsmöglichkeit für Spezialisten, scheint in Zeiten von Photoshop & Co alles möglich.
Der Wandel der ehemals analogen Fotografie zu einem digitalen Medium hat praktisch jedem ermöglicht, ohne Vorkenntnisse und in Zeiten hochwertiger Smartphonekameras auch ohne großen Finanzaufwand tausende Bilder aufzunehmen. Diese werden auf fingernagelgroßen Chips gespeichert und können sofort nach dem Auslösen betrachtet und über Social Media zu verteilt werden.
Der Schritt in die Öffentlichkeit
Früher war jedes Foto etwas Besonderes, etwas Einzigartiges. Heute, im Smartphone-Zeitalter, hat jeder das nötige Equipment, unbegrenzt Bilder zu schießen. Das Fotografieren ist zum Massenphänomen geworden! Man benötigt weder Sachkenntnis noch teure Spezialausrüstung, ein aktuelles Smartphone langt.
Viele Fotografen finden sich in dieser Massenhaft-Mentalität jedoch nicht mehr wirklich wieder. Der Wunsch nach individueller Darstellung wächst, umso mehr die belanglosen Bildermassen den Weg in die Öffentlichkeit finden. Ein Ausweg ist der eigene und persönliche Blog, mit dem man auch heute noch zeigen kann, wie grandios Fotografie ist, wenn man auf die „alten Tugenden“ setzt.
Alpen, Dolomiten Nikon D750 *& Tamron 15-30 mm F/2,8*
Fotoblogger, kann prinzipiell jeder werden. Aber gute Fotos schießen, die sich von der Social-Media-Schnappschuss-Masse abheben, kann man auch heute nur, wenn man zumindest das grundlegende Knowhow beherrscht und die „Blende“ nicht für ein Ausstattungsdetail eines PKWs hält.
Gründe für einen Fotoblog
Im Internet bekannt zu werden, ist eine Sache für sich. Denn nur weil man ein Blog betreibt, heißt das noch lange nicht, dass schnell viele Leute darüber stolpern – dafür gibt es mittlerweile einfach zu viele Blogs. Hilfreich ist es aber, dass es mit WordPress eine internationale Plattform gibt, auf der jeder die Möglichkeit hat, wenn er möchte sogar kostenfrei einen Blog zu betreiben.
Alles selbst bestimmen
Ein großes Plus vom eigenen Fotoblog ist die Freiheit wirklich jedes Detail selbst zu bestimmen! Die Gestaltung der Seite komplett selber bestimmen zu können. Keine Vorgaben des Plattformbetreibers schränken mich hier ein. Auf dem eigenen Blog hat der Betreiber alle Freiheiten bei der Gestaltung. Keiner schreibt einem vor, wie man seine Fotos und andere Inhalte präsentieren muss.
Auf dem eigenen Blog gibt es auch kaum Beschränkungen. Egal ob es um das Design oder die Inhalte geht, hier ist man wirklich völlig unabhängig und flexibel, wenn es um die Gestaltung des eigenen Internetauftrittes geht!
Unabhängigkeit von einem Anbieter
Es gibt unzählige Anbieter, bei denen man seine Fotos online präsentieren kann. Gerade im Bereich Fotografie finden sich zahlreiche Plattformen auf dem Markt, Flickr, 500px, Instagram sind alles Anbieter auf denen man, ich selber auch (mehr oder weniger gut) seine Bilder ins Netz stellen kann. Hier ist man allerdings an die häufig recht unflexiblen Vorgaben zur Präsentation durch den jeweiligen Anbieter gebunden. Egal ob Anzahl, Wortbeiträge oder Formate, schnell stößt man dann an Grenzen!
Zusätzlich muss man immer damit rechnen, dass der Anbieter seine Nutzungsbedingungen ändert oder seinen Dienst kpl. einstellt! Selbst wenn der Provider deines Blogs den Dienst einstellt, kann man das Backup des eigenen Blogs nehmen und spielt es bei einem anderen Provider ein und schon kann es weiter gehen.
Bilder präsentieren wie es einem selbst gefällt!
Man kann selber bestimmen, wie man seine Bilder präsentieren möchte. Als Galerien, als Einzelbilder, große Auflösung, kleine Auflösung, mit oder ohne Wasserzeichen, Bildgröße – all das hat man dann in der eigenen Hand.
Dafür gibt es zahlreiche vorgefertigte Layouts, Themes genannt. Diese gibt es kostenlos oder als Premium-Themes für ein paar Euro. Wenn man fit in Sachen html, php ist, dann kann man auch ein komplett eigenes Theme erstellen. Das wird aber nur für die allerwenigsten Blogbetreiber zutreffen.
Kroatien Insel Pag Nikon D750 & Tamron 24-70 mm F/2,8
Kreativ sein ohne Grenzen
Neben dem Fotografieren steigert auch das Schreiben die Kreativität, zusätzlich ist ein schöner Ausgleich für die Fotografie. Für mich ist das Schreiben mittlerweile fast genauso wichtig wie das Fotografieren. Beides ergänzt sich und macht mein Hobby Fotografie erst perfekt!
Wissen und Erfahrungen teilen und weitergeben
Wer einen Blog betreibt, kann sich mit diesem eine Expertenstellung erarbeiten. Das kann mitunter auch ein Beweggrund sein, um überhaupt einen Blog erstellen zu wollen. Der Themenbandbreite sind dabei keine Grenzen gesetzt: Es gibt Fotoblogs über Technik, Landschaftsfotografie oder eher mit philosophischem Ansatz. In jedem geht es dabei darum, Wissen, Erfahrungen und Erlebnisse zu teilen, auf sich aufmerksam zu machen und zu zeigen, dass man über großes Wissen in diesem Bereich verfügt.
Als Blogger kann man unglaublich viele Menschen erreichen. Umso besser man seine Leserschaft kennt und umso mehr man Rückmeldung bekommt, desto wahrscheinlicher ist es, dass man eine dauerhafte Bindung aufbauen kann.
Fotoblog erstellen
Plattform
Auch wenn man von einem Motiv mehrere gute Fotos hat, sollte man nicht alle veröffentlichen. Besser ist es, gerade zu Beginn einzigartige Dinge hochladen. Weniger ist hier auf jeden Fall mehr!
Jeder Digitalfotograf weiß, dass Bilder umso mehr Platz verbrauchen, je hochauflösender sie sind. Für angehende Blogger ist das gleich ein doppelter Fluch. Denn was auf der heimischen Festplatte schon Probleme bereiten kann, macht auch das Fotobloggen knifflig, denn prinzipiell gibt es nur drei Möglichkeiten:
- Kostenlose Fotoblogs haben nur den Vorteil, dass sie eben nichts kosten. Praktisch immer ist jedoch ihre Upload-Kapazität stark begrenzt. Man muss also entweder die Fotos verkleinern und damit Qualitätsabstriche eingehen, oder sich stark bei der Auswahl einschränken.
- Kostenpflichtige Fotoblogs heben das Bloggen auf eine professionellere Ebene, und haben den Vorteil, dass mehr Speicherplatz zur Verfügung steht. Oft sind sie auch nur eine Erweiterung kostenloser Angebote, sodass man sich in gewohnter Umgebung zurechtfinden kann.
- Die eigene Blog-Webseite ist die Königsklasse. Hier hat man sein eigenes Reich, inklusive eigener Domain und ohne eine typische „.blog“-Endung. Das hievt die eigene Arbeit auf eine viel professionellere Ebene und macht, so man es richtig angeht, nicht mehr Mühe als die vorgefertigten Blogs.
Doch wie sollte man vorgehen? Nicht wenige schwören darauf, erst einmal auf einem kostenlosen Blog anzufangen, dessen Upload-Space auszureizen und irgendwann upzugraden. Das kann man durchaus tun und nicht wenige Blogger fahren erfolgreich mit diesem Schema. Aber man wird eben auch immer nur einer unter vielen sein, die hier veröffentlichen.
Wer höhere Ansprüche an sich stellt, sollte es deshalb von Anfang an richtig machen und mit seiner eigenen Domain durchstarten, ohne Zwischenstufe. Die dazu nötigen Schritte sind nur wenige Mausklicks (und Bezahlvorgänge) entfernt:
- Domain & Hostingpaket kaufen (jährlich ab etwa 50€)
- Auf der Seite eine Blogsoftware z.B. WordPress installieren (macht das Bloggen so einfach wie bei den vorgefertigten Lösungen)
- Eine passende Themen-Vorlage einbauen
- Fotos hochladen
- Losbloggen
Wer möchte, bietet seine Fotos zum Download auf dieser Plattform an. Dadurch werden sie bekannter, wenn nämlich andere Blogger oder interessierte „Sammler“ sie auf ihren eigenen Seiten veröffentlichen. Damit das funktioniert, sollte man allerdings unbedingt einen Lizenztext integrieren, der die Namensnennung und das Setzen eines Links zum eigenen Blog zur Pflicht für das Herunterladen macht – so multipliziert man seine Bekanntheit und lockt Besucher auf die Seite.
Blüten mit Bokeh Nikon z7 /6 & FTZ-Adapter & AF-S NIKKOR 300 mm 1:4E PF ED VR
Bilder
Was macht ein Foto zu einem Blogfoto? Nun, es sind eine ganze Reihe von Besonderheiten. Natürlich könnte man einfach seinen Blog mit Bildern füllen – ohne erklärenden Text. Doch stelle man sich das mal vor: Der Besucher würde, selbst wenn die Bilder richtig gut sind, von einer Fotowand geradezu erschlagen werden.
Blog-Leser wissen gerne, wessen Werke sie bewundern. Ein Selfie und ein kleiner, erklärender Text sollten auf einer „Über mich“-Seite dazugehören.
Ein Blogfoto macht aus, dass es einen geschriebenen Rahmen hat. Man muss kein Schriftsteller sein. Aber es sollte schon ein netter Text sein. Vielleicht einer, in dem man erzählt, wie es zu diesem Foto kam. Das unterstreicht nochmal die Einzigartigkeit dieses Motivs. Wer die Sache abrunden möchte, liest schnell die Exif-Daten aus und überträgt daraus die wichtigsten Werte wie Blende und Verschlusszeit. Denn: Das eigene Fotoblog soll ja ebenfalls Inspiration sein.
Stellt sich natürlich noch die Frage nach dem Foto, das es aus der großen Masse in den Blog schaffen soll. Zugegeben keine einfache Angelegenheit, wenn man einen Tag lang fotografieren war und mit mehreren hundert Bildern nach Hause gekommen ist. Aber es gibt einen zweistufigen Plan, wie man die Bilderflut eindämmen kann:
- Schon während des Fotografierens die Bilder löschen, die klar erkennbar „nichts sind“
- Am Rechner alle verbliebenen Fotos nach rein technischen Kriterien aussieben
Es bleiben die Motive, die zumindest von den fotografischen Grundlagen her passen. Und dann heißt es Qual der Wahl. Eine „goldene Regel“, wie viele Fotos einer Session man zu einem Blogpost zusammenstellen sollte, gibt es leider nicht. Manchmal sehen nur zwei, drei Stück gut aus, ein andermal auch zwei Dutzend.
Aber zumindest gibt es eine kleine Hilfestellung. Die Fotos müssen einem selbst gefallen und eigenständig sein. Also, um es am Beispiel Naturfotografie zu erklären: Wenn man ein tolles Foto von einem einzeln stehenden Baum geschossen hat, sollte man nur das hochladen und nicht noch Varianten dieses Motivs aus anderen Blickwinkeln oder Bearbeitungstechniken.
Denn dadurch verlöre das einzelne Bild seine Wertigkeit – und darum geht es ja gerade beim Fotobloggen: Eine exklusive Auswahl der „best of the best“ seines fotografischen Könnens.
Zusammenfassung, Starte deinen Blog
- Blog Plattform wählen
- Design/ Layout festlegen
- Funktionen mittels Plug-Ins nachrüsten
- Inhalte schreiben/erstellen
- Online gehen
VG Wort Artikelmeldung für Tantiemen Ausschüttung
Langfristig lässt sich die Blogplattform natürlich auf vielfältige Weise monetarisieren. Das bedeutet allerdings zuvor eine Menge Arbeit. Erst, wenn sich eine treue Leserschaft eingefunden hat, lassen sich z.B. über die VG Wort Tantiemen erzielen für Artikel, die erfolgreich aufgerufen werden. Natürlich ist auch das weite Feld der Werbung oder Kooperationen mit Firmen immer ein Thema. Auch hier sollte man zurückhaltend agieren, um seine Glaubwürdigkeit zu behalten. Im Vordergrund steht für mich immer der Informationsgehalt für die Leser.
Des Weiteren lassen sich natürlich auch die eigenen Bilder über einen Shop selber vermarkten. Hier bietet der Blog/Shop vielfältige Möglichkeiten um eigene Produkte, z.B. E-Books oder Video Tutorials zu vermarkten. All das ist aber in der Regel erst eine Überlegung wert, wenn der Blog über ausreichend Leserschaft verfügt. Nicht zu unterschätzen ist der Arbeitsaufwand, um die notwendige Infrastruktur zur Verfügung zu stellen.
Zu Beginn heißt es fleißig schreiben und veröffentlichen. Bis die ersten Artikel, in der Google Suche auftauchen und neue Leser auf den Blog bringen sollte man etwas Geduld haben. Natürlich ist es hilfreich das Blogprojekt auf den verschiedenen social Media Kanälen zu unterstützen und bekannt zu machen. Sich weiter vernetzen und gute Inhalte zu produzieren bildet die Grundlage für einen langfristig erfolgreichen Blog!
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Fazit / Zusammenfassung
Auch wenn sich die technische Seite des Fotografierens in den vergangenen 20 Jahren unglaublich gewandelt hat, bleibt der Kern dieser Leidenschaft doch gleich, es geht immer um das eine, besondere Foto. Wer zum Fotoblogger werden will, muss genau dafür brennen. Dabei geht es nicht darum, das Rad neu zu erfinden, denn das ist bei der schieren Masse an Fotografen sowieso unmöglich.
Es geht darum, seine eigene persönliche fotografische Interpretation der Dinge zu zeigen. Dafür ist ein eigener Fotoblog die perfekte Plattform! Der Blog garantiert eine vollkommene Unabhängigkeit in allen Fragen! Hier bestimmt man wirklich alles selbst! Natürlich ist jeder Anfang beschwerlich, aber mit genügend Engagement lässt sich immer noch in überschaubarer Zeit eine interessierte Leserschaft aufbauen!
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