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Bracketing: was ist das und wofür ist das gut??

Bracketing: was ist das und wofür ist das gut??

Auch in der Fotografie wimmelt es nur so von Fremdwörtern. Heute geht es um das sogenannte „Bracketing“. Was ist das und wofür braucht man das? Die modernen Kameras verwenden in der Regel die Abkürzung „BKT“ für diese Funktion.

Was genau also verbirgt sich dahinter? Übersetzt gibt es den deutschen Begriff Belichtungsreihe, der die Funktion treffend beschreibt.

Bracketing: was ist das und wofür ist das gut??

Bedeutung

Was heißt also Belichtungsreihe, umgangssprachlich übersetzt? Dies bezeichnet eine Serienaufnahme mit veränderten Parametern. Eine Belichtungsreihe ist also eine Serie von mehreren, mindestens 3, oft aber auch 5 oder 7 schnell hintereinander fotografierten Aufnahmen mit unterschiedlichen Blenden / Zeit Einstellungen. Wobei man bei der Veränderung der Blende die Änderung der Schärfentiefe nicht vergessen sollte.

Wofür braucht man das ? 

Bei starken Helligkeitsdifferenzen ist der Kamera-Sensor immer noch nicht so leistungsfähig wie das menschliche Auge. Das führt dazu, dass Unterscheidungen in den hellen und dunklen Bereichen, die wir mit den Augen noch wahrnehmen, von der Kamera nicht mehr aufgezeichnet werden können. Die dunklen Bereiche sind dann schwarz oder im Fachjargon „abgesoffen“, und die hellen Bereiche durchgängig weiß. Die Lichter sind dann ausgefressen. In der SW-Fotografie kann man das durchaus als Stilmittel benutzen.

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HDR Aufnahme aus 5 Einzelbildern

Wird das nicht gewünscht, z.B. bei Gegenlichtaufnahmen, sind selbst modernste Sensoren überfordert, die gesamte Bandbreite der Helligkeitsunterschiede aufzuzeichnen. Diese Differenzierung bezeichnet man als Dynamikumfang; je größer der Wert, umso besser. Das, was man nun in einer Aufnahme nicht erreichen kann, nämlich die Abbildung dieses großen Dynamikumfanges, lässt sich mithilfe der Belichtungsreihe umsetzen. Hierbei wird zusätzlich zum normal belichteten Bild ein um mindestens einen Lichtwert überbelichtetes und ein entsprechend unterbelichtetes Bild aufgenommen.

Je nach Kamera und Hersteller sind hier große Variationsmöglichkeiten gegeben. Heutige Kameras können diese Bilder dann schon direkt in der Kamera zu einer Aufnahme verrechnen. Der bessere Weg ist allerdings die Verarbeitung am PC, da hier wesentlich mehr Möglichkeiten der Beeinflussung bestehen. Dies ist dann also der klassische Weg zum HDR Bild. Selbst Lightroom ist mittlerweile in der Lage, diese Dateien zu verrechnen, sodass hierfür keine weiteren Zusatzprogramme mehr nötig sind.

HDR Belichtungsreihe 5 Einzelbilder

                                             

Ergebnis aus obigen 5 Bildern in Lightroom verrechnet.

Varianten

Eine Variation der Belichtungsreihe ist das ISO-Bracketing, also die Änderung der Sensorempfindlichkeit. Das ist immer dann sinnvoll, wenn beispielsweise in der Tier- oder Sportfotografie nicht nur die Blende, sondern auch die Belichtungszeit festgelegt sein muss. Etliche Kameras bieten auch die Möglichkeit, automatisch eine Belichtungsreihe mit unterschiedlicher Blitzstärke aufzunehmen.

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Alle Parameter wie Bildanzahl und Abstand der einzelnen „Belichtungen“ müssen vorab manuell festgelegt werden. Eine weitere Form des Bracketing ist das Fokus Stacking, also eine Bildserie mit unterschiedlicher Scharfeinstellung. Allerdings sollte man hier ruhig 10 oder mehr Bilder voreinstellen. Auch hier ist es sinnvoll, die Bilder z.B. mit Photoshop zu einem einzigen Bild mit erhöhter Schärfentiefe zu verrechnen. Allerdings gibt es dafür auch Standalone Varianten wie Helicon Focus. Auch die neue Nikon Z7 beherrscht diese Funktion.

Kameras wie Olympus OM-D EM1 oder Lumix GH 5 von Panasonic haben eine hervorragende kamerainterne Software, mit der man vorzügliche Ergebnisse selbst aus freier Hand erzeugen kann. Als letzte Variante sei noch das Bracketing mit unterschiedlichem Weißabgleich genannt. Was für mich allerdings kaum von Bedeutung ist, da man den Weissabgleich zumindest bei RAW Bildern jederzeit nachträglich ändern kann.

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Fazit / Empfehlung

Viele moderne Kameras sind heutzutage in der Lage, „Belichtungsreihen“ in verschiedenster Ausprägung zu erstellen. Immer dann, wenn die Aufnahmesituation mit einem normal belichteten Bild nicht in den Griff zu bekommen ist, sollte man den Versuch einer Belichtungsreihe wagen. Auch ohne Stativ und aus freier Hand kommen häufig bemerkenswerte Ergebnisse zustande!

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Einen Versuch ist es immer wert, zumal mittlerweile auch Software wie Lightroom diese Bilder ohne Probleme verarbeiten kann. Mit diesen technischen Möglichkeiten kann man viele schwierige Aufnahmesituationen meistern.

Hier findet ihr weitere HDR Bilder von mir.

Weiteres Fotowissen gibt es hier.

Alles zu Lightroom findet ihr hier.

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Über den Autor

Mein Name ist Stefan Mohme, ich bin 56 Jahre alt, verheiratet und habe 3 Kinder. Leider mußte ich aus gesundheitlichen Gründen meinen Beruf vor 10 Jahren aufgeben. Fotografieren hat mich schon immer interessiert. In meiner Galerie und auf meiner Portfolio Seite findet ihr einen Überblick meiner aktuellen Arbeiten. Ich hoffe, Euch gefällt das eine oder andere. Grundsätzlich sind alle Fotos verkäuflich sowohl als Digitaler Download als auch als Print bis A2, direkt über mich verfügbar. Schaut auch gerne in meinem Shop vorbei, vielleicht findet Ihr dort etwas passendes. Bei Interesse oder Sonderwünschen bitte gerne mailen.

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