Vorstellung Vollformat DSLR Nikon D780
Vorstellung Vollformat DSLR Nikon D780. Mit der D780 hat Nikon Anfang 2020 das Nachfolgemodell der schon etwas in die Jahre gekommenen D750 angekündigt. Die Spiegelreflexkamera besitzt wie das Vorgängermodell einen 24 Megapixel auflösenden CMOS-Sensor der Vollformatklasse (35,9 x 23,9 mm), Unterschiede gibt es trotzdem.
Vorstellung Vollformat DSLR Nikon D780
Eckdaten
- Megapixel (effektiv): 24,5 Megapixel
- Maximale Bildauflösung: 6.048 × 4.024 Bildpunkte
- Sensortyp und -größe: CMOS, 35,9×23,9 mm
- Speicherkarte: SD, UHS I & UHS II
- Sucher: optisch
- Vergrößerung: 0,7
- Bildrate: Bis zu 12 Bilder/s
- Schnittstellen: Bluetooth, HDMI, USB Micro
- Objektiv-Bajonett: F
- Displaygröße: 3,2 Zoll/ 2,359 Mio. Bildpunkte
- Fokusmessfelder: 273
- ISO Empfindlichkeit: 100 – 51.200
- Belichtungssteuerung: Programmautomatik, Zeitautomatik, Blendenautomatik, Manuell
- Blitzgerät eingebaut: Nein
- Gewicht: 840 g.
Nikon D 780* Kamera
Das spritzwassergeschützte Gehäuse der D780 besteht aus einem Kunststoff-Magnesium-Mix. Die Verarbeitung ist untadelig, die Haptik so gut, wie man es von einem Nikon-Gehäuse erwartet. Dafür sorgt ein weit nach vorne gezogener, nicht zu breiter Handgriff mit abgeschrägtem Oberteil für eine entspannte Position des Auslösefingers.
Ein Ausklappblitzgerät, bei der D750 noch vorhanden, sucht man vergebens. Schade, weil sich der Miniblitz nicht nur beim Aufhellen von Porträts, sondern auch bei der Lichtimpulssteuerung von Systemblitzgeräten nützlich machen konnte. Die beiden Slots für SD-Karten sind UHS-II-kompatibel.
Ausstattung
Der mechanische Verschluss der D750 ermöglicht eine kürzeste Verschlusszeit von 1/4000 s, die D780 schafft nun 1/8000 s. Im Live-View ist außerdem das lautlose Auslösen mit E-Verschluss möglich. Neben Wi-Fi bringt die neue SLR jetzt auch Bluetooth mit und kann somit mithilfe der SnapBridge-App automatisch und im Hintergrund die aufgenommenen Bilder in reduzierter Auflösung auf ein Smartphone oder Tablet übertragen. Die Kinderkrankheiten von SnapBridge hat Nikon inzwischen beseitigt, sodass das Ganze problemlos funktioniert.
Nikon D750 & D780
Das Doppelspeicherkartenfach wird seitlich am Handgriff geöffnet und verfügt ebenfalls über Dichtungen. Hier können zwei SD-, SDHC- oder SDXC-Speicherkarten eingesetzt werden, wobei beide Einschübe sowohl UHS I als auch USH II unterstützen. In der Kamera kann konfiguriert werden, in welcher Reihenfolge und mit welchen Daten die beiden Karten beschrieben werden sollen. Schnelle UHS-II-Karten zahlen sich vor allem bei der Serienbildfunktion aus. Bei einer UHS-II-Karte mit mindestens 200 MB/s Schreibgeschwindigkeit ist die Kamera nach einer Aufnahmeserie praktisch sofort wieder einsatzbereit.
Sensor
Den Bildsensor hat Nikon verbessert, beziehungsweise von der Z 6 übernommen. Er ist nun rückseitig belichtet (BSI-Bauweise), um mehr Licht einzufangen. Vielleicht noch wichtiger ist die Integration von Phasendetektions-Pixeln, die im Live-View und Video-Modus eine deutlich schnellere Fokussierung ermöglichen. Dieser Hybrid-Autofokus deckt vertikal und horizontal rund 90 % des Bildes ab und beherrscht im Gegensatz zum Sucher-AF auch eine Augenerkennung. Die Sensorempfindlichkeit lässt sich zwischen ISO 100 und ISO 51.200 wählen, zudem existieren Low- und High-Erweiterungen, die minimal ISO 50 und maximal ISO 204.800 entsprechen.
Nikon D780 sehr heller und hochauflösender Monitor
Im Liveviewmodus erreicht die D780 eine Bildrate von bis zu zwölf Aufnahmen pro Sekunde. Hierfür ist der Modus „Stille Auslösung“ zu aktivieren. Bei der Bildkontrolle über den Sucher schafft die DSLR bis zu sieben Bilder pro Sekunde. Für beide Fälle gilt: Das AE- und AF-Tracking steht zur Verfügung.
Autofokus
Die D780 nutzt das gleiche AF-Modul wie die D750: Das Multi-CAM 3500 II hat 51 recht mittig angeordnete Messfelder, davon 15 Kreuzsensoren. Leichte Fortschritte ermöglichen neue AF-Algorithmen, der leistungsstärkere Expeed-6-Bildprozessor und der verbesserte Belichtungssensor mit 180.000 RGB-Pixeln, der den AF bei der Motiverkennung unterstützt.
Sucher
Natürlich verfügt die Nikon D780 über einen Pentaprismensucher, sonst wäre sie ja keine DSLR. Mit einer 0,7-fachen Vergrößerung ist er allerdings nur guter Durchschnitt, hier liegen inzwischen viele Kameras, vor allem im spiegellosen Bereich, teilweise deutlich drüber. Die Vergrößerung ist jedoch völlig ausreichend und selbstverständlich werden 100 Prozent des Bildfelds abgedeckt.
Monitor
Zwar misst der rückwärtige Bildschirm, wie schon beider Nikon D750 acht Zentimeter in der Diagonale, löst mit 2,36 Millionen Bildpunkten aber doppelt so hoch auf. Auch die Leuchtdichte von maximal fast 960 cd/m² ist gesteigert und sorgt für eine gute Sichtbarkeit selbst bei hellem Sonnenlicht. Der Bildschirm lässt sich für Über-Kopf-Aufnahmen um fast 90 Grad nach unten klappen sowie für bodennahe Aufnahmen sogar um deutlich mehr als 90 Grad nach oben.
Beim Bildschirm handelt es sich um einen Touchscreen, der sehr konsequent ins Bedienkonzept der D780 einbezogen wird. Zwar kann der Autofokuspunkt nur im Live-View über den Bildschirm verschoben werden, aber hier gibt es dann zusätzlich sogar Touch-Bedienelemente und auch die Menüs können über Bildschirmberührungen bedient werden. Das alles ist aber stets „nur“ eine zusätzliche Möglichkeit zur Bedienung mit den Tasten, dem Navigationspad und den Bedienrädern.
Bedienung
Beim Bedienkonzept trifft der Nikon-Nutzer auf überwiegend Bekanntes. Blende und Belichtungszeit hat man über zwei Drehräder – vorne für den Auslösefinger, hinten für den Daumen – im direkten Zugriff.
Nikon D780 Schulterdisplay
Das beleuchtbare Schulter-Display zeigt Aufnahmeeinstellungen wie Verschlusszeit, Blende, ISO oder den Belichtungsmessmodus an. Am Bedienlayout der Rückseite scheint sich auf den ersten Blick nichts geändert zu haben, doch haben einige Tasten und Schalter die Stellung gewechselt.
Dazu gehört der Umschalter für Standbild/Video mit integrierter LV-Taste – jetzt rechts vom Suchereinblick, wo er mit dem Daumen besser zu erreichen ist. Die i-Taste für das Schnelleinstellmenü sitzt jetzt nicht mehr links, sondern rechts vom Monitor – ebenfalls sinnvoll. Das Schnelleinstellmenü zeigt wie gehabt zwölf Funktionsfelder, deren Auswahl und Position konfigurierbar ist.
Nach Anwahl eines Felds kann man entweder über ein Untermenü oder direkt mittels Einstellrad Veränderungen vornehmen. Frei belegbar ist die Fn-Taste. Dazu gibt es eine ganze Reihe von Bedientasten mit fester Zuordnung, unter anderem für ISO, Weißabgleich, Bracketing, Belichtungsmessmethode, Belichtungs- und Blitzkorrektur.
Video
Deutlich verbessert hat Nikon die D780 beim Video. Waren bei der D750 noch maximal Full-HD/60p möglich, so nimmt die D780 – wie die Z 6 – nun mit bis zu 4K/30p auf (alternativ 25p und 24p). Erfreulicherweise erfolgt die Aufzeichnung ohne Crop – der wird erst notwendig, wenn man den digitalen Bildstabilisator zuschaltet oder Full-HD-Zeitlupen mit bis zu 120p aufnimmt.
Abbildungsleistung
Die Bildqualität der Nikon D780 bewegt sich auf dem Niveau der Nikon Z 6. Dies war angesichts der identischen Sensoren natürlich zu erwarten. Mit 24-Megapixel-Sensor und Expeed-6-Bildprozessor erreicht die D780 eine hohe Auflösung um 1900 LP/BH bei ISO 100/400, die bis ISO 1600 um weniger als 100 LP/BH zurückgeht.
Von ISO 1600 auf 3200 bleiben dann weitere 100 LP/BH auf der Strecke. Die Auflösung ist damit etwas geringer als bei der Z6; bei ISO 800 ist der Vorsprung mit rund 100 LP/BH zugunsten der Z6 am größten.
Während Farbrauschen keine Rolle spielt, wird Helligkeitsrauschen oberhalb von ISO 6.400 langsam sichtbar und fällt ab ISO 51.200 und vor allem darüber sehr stak auf. Dabei bleibt das Rauschen mit maximal zwei Pixeln feinkörnig. Bis ISO 400 kostet die Rauschunterdrückung praktisch keine Details, aber auch darüber sinkt die Detailwiedergabe nur ganz langsam. Selbst bei ISO 6.400 sind noch ausreichend Details in den Fotos auszumachen.
ISO 12.800 kann man mit etwas stärkeren Einbußen durchaus noch verwenden. Darüber sinkt die Detailwiedergabe jedoch recht dramatisch, weiter sollte man die Signalverstärkung also nicht aufdrehen. Ab ISO 51.200 kann man auch im Raw-Format und einer gezielten, feinfühligen Bearbeitung keine Wunder mehr erwarten.
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Fazit / Empfehlung
Die Nikon D780 ist eine robuste, ergonomische, super ausgestattete Vollformat-DSLR mit sehr guter Bildqualität. Sozusagen das Beste aus beiden Welten, eine gelungene Symbiose aus DSLR und spiegelloser Systemkamera. Denn sobald man das Livebild aktiviert, profitiert man von allen Aufnahmevorteilen, die sich bei einer spiegellosen Systemkamera ergeben: Ein auf den Punkt genauer und schneller Autofokus samt Gesichts- und Augenerkennung, eine sehr schnelle Serienbildfunktion und selbstverständlich dank neigbarem Touchscreen eine flexiblere Wahl der Perspektive.
Aber auch die Vorteile einer DSLR wie etwa der verzögerungsfreie, stromsparende Pentaprismensucher oder das äußerst griffige, robuste Gehäuse für ein ergonomisches Handling vor allem größerer, schwererer Objektive hat die Nikon D780 zu bieten. Hinzu kommt eine umfangreiche Ausstattung, die kaum Wünsche offenlässt. Nicht zu vergessen eine tolle Bildqualität mit klarer Pixelschärfe und wenig Rauschen. Alles in allem also eine sehr gute Kamera, wäre da nicht der Preis von über 2000 €!
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