Fototour Bäume und mehr
Fototour, Bäume und mehr. Deutschland ist auch 2022 immer noch „Baumland“! Bis ca. 35 % der Fläche sind mit Bäumen bedeckt. Natürlich ist der Bestand in den Jahrhunderten erheblich geschrumpft, geht man davon aus, dass sie einst fast die gesamte Fläche bedeckt haben.
Bei der letzten Bundeswaldinventur, welche 2012 durchgeführt wurde, konnten 51 Baumarten (von weltweit über 60.000) gezählt werden. Für diese Bestandsaufnahme zogen Dutzende Fachleute zwischen Nordsee und Alpen in die Wälder und zählten. Heraus kam, dass die Fichte mit 26 % die am häufigsten vorkommende Baumart in Deutschland ist.
Auf Platz 2 bis 4 liegen Kiefer (23 %), Buche (16 %) und Eiche (10 %). Seit April 2021 bis Ende Dezember 2022 wird eine neue Bundeswaldinventur durchgeführt. Die Bundeswaldinventur wird übrigens alle zehn Jahre wiederholt, um die Waldentwicklung zu beobachten.
Bäume, knorrige Gestalten!
Ein Baumbestand von 90 Milliarden Bäume, das hört sich erst einmal wahnsinnig an. Ob es wirklich so viele in Deutschland gibt, weiß allerdings niemand genau. Die Zahl ist ein Schätzwert. Was man allerdings aus der letzten Inventur weiß, dass es 11,4 Millionen Hektar Waldfläche in Deutschland gibt.
Das sind immerhin 32 Prozent der Fläche des Landes. 95 Prozent dieser Fläche (10,9 Millionen Hektar) sind „Holzboden“. Dort wachsen Bäume. Der Rest der Fläche (Nichtholzboden) befindet sich zwar im Wald, gehört aber den Wanderwegen, Wildwiesen oder Holzlagerplätzen.
Ausgehend von der gesamten Holzbodenfläche Deutschlands von 10.887.990 Hektar, finden man die prozentualen Flächenanteile zu einigen Baumarten in der folgenden Tabelle. Die Holzbodenfläche umfasst alle Flächen, auf welchen primär Bäume für die Holzproduktion wachsen. Hierzu zählen auch Flächen, auf denen vorübergehend keine Bäume stehen.
Waldbaumart | Anteil an Gesamtholzbodenfläche | Fläche [in Hektar] |
---|---|---|
Fichte | 25,38% | 2.763.219 |
Kiefer | 22,31% | 2.429.623 |
Rotbuche | 15,43% | 1.680.072 |
Eiche | 10,38% | 1.129.706 |
Lärche | 2,82% | 307.050 |
Weißtanne | 1,68% | 182.757 |
Quelle: Bundeswaldinventur |
Die Fichte
Die Gemeine Fichte hat einen hohen Wasserbedarf, verträgt relativ viel Schatten und kommt bei uns von Natur aus vor allem im Bergland vor. Im Tiefland und auf trocken-warmen Standorten im Gebirge ist sie besonders anfällig für die berüchtigten Borkenkäfer.
Und auch ein Sturm kann reine Fichtenwälder innerhalb weniger Stunden verwüsten, da die Bäume recht flach wurzeln. Der Anbau von Fichten außerhalb ihrer natürlichen Standorte kann sich außerdem negativ auf den Boden auswirken. Die Fichte wächst schnell und ihr Holz ist vielseitig einsetzbar. Dementsprechend hoch ist ihre Nachfrage auf dem Holzmarkt.
Ivenacker Eichen, Mecklenburg-Vorpommern
Die Kiefer
Die in Deutschland weit verbreitete Gemeine Kiefer ist eine sehr robuste Baumart, die geringe Ansprüche an die Nährstoffversorgung stellt und Trockenheit und Hitze ebenso gut verträgt wie eisige Kälte. Überschwemmungen (zum Beispiel entlang von Fließgewässern) setzen ihr hingegen zu.
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Wie die Fichte kann sich auch die Kiefer negativ auf den Boden auswirken, da ihre Nadeln zur Bodenversauerung beitragen können. Auch Kiefernholz lässt sich vielseitig als Bau- und Industrieholz einsetzen. In den für die Fichte zu trockenen Regionen wurde in den vergangenen Jahren deshalb bevorzugt die Kiefer gepflanzt.
Die Rotbuche
Da sie viel Schatten verträgt, würde die Rotbuche die meisten Wälder in Deutschland von Natur aus dominieren: Sie kann unter anderen Baumarten aufwachsen, deren Nachkommen dann im Schatten der Buche nicht mehr genug Licht finden. Auf fast allen Standorten, die nicht besonders feucht, besonders trocken oder sehr hoch im Gebirge gelegen sind, ist sie zu Hause.
Im Zuge des Klimawandels könnte die Buche aber zunehmend in Bedrängnis geraten, weil es in den meisten Teilen Deutschlands wärmer und trockener wird. Das Holz der Buche ist hart und im Möbelbau sehr geschätzt. Bei guter Qualität erreicht es gute Preise.
Die Hainbuche
Die Hainbuche hat einen irreführenden Namen: Sie ist nicht näher mit der Rotbuche verwandt, sondern eher mit der Birke und der Haselnuss. Ökologisch nimmt sie aber eine ähnliche Stellung ein wie die Buche. Sie verträgt relativ viel Schatten, wodurch sie konkurrenzstark gegenüber anderen Baumarten ist. Weil sie aber nicht ganz so hoch wächst wie die Rotbuche und auch nicht ganz so viel Schatten verträgt, ist die Rotbuche die dominantere Baumart von beiden.
Vor allem auf trockenen, aber nährstoffreichen Böden sowie im subkontinentalen Klima des äußersten Ostens Deutschlands, wo die Rotbuche an ihre Grenzen kommt, spielt die Hainbuche in natürlichen Wäldern eine wichtige Rolle. Für das schwere und harte Holz der Hainbuche existiert kein großer Markt, weshalb sie wirtschaftlich weniger interessant ist als die Rotbuche.
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Anwendung findet sie aber zum Beispiel im Werkzeugbau und als Brennholz. Nicht zu verachten ist ihre Eigenschaft als „dienende Baumart“. So trägt die Hainbuche als prägende Baumart im Unterstand entscheidend zur Astreinigung der darüber liegenden Bäume und zur Bodenverbesserung bei.
Die Eiche
Es gibt bei uns zwei einheimische Eichenarten, die Stieleiche und die Traubeneiche. Eichen brauchen vor allem Licht, weshalb sie, wie viele andere lichtbedürftige Baumarten, auf Dauer von der Buche verdrängt werden. Deshalb kommen sie von Natur aus vor allem auf Standorten vor, die der Buche entweder zu nass oder zu trocken sind.
Die Eiche ist eine wichtige Baumart für viele hundert Insektenarten und ist deshalb auch von großem ökologischen Wert. Unsere Eichen wachsen natürlicherweise vor allem in Mischwäldern, zum Beispiel zusammen mit Hainbuchen, Linden, Ahornen, Birken und Kiefern. Eichen wachsen zwar verhältnismäßig langsam, können aber bei guter Qualität sehr gute Holzpreise erzielen.
Die Lärche
Die europäische Lärche ist der einzige europäische Nadelbaum, der im Winter seine Nadeln verliert. Man findet sie eigentlich im Gebirge, da die Lärche aber schnell wächst und ihr Holz als Bau- und Möbelholz sehr geschätzt wird, kommt sie in Deutschland auch in vielen Wirtschaftswäldern vor. Unter den Nadelbäumen hat sie das härteste und schwerste Holz.
Als anspruchsvolle Lichtbaumart muss der Lärche zum Wachsen regelmäßig Platz geschaffen werden. Sie würde sonst natürlicherweise von anderen schattenverträglichen Baumarten verdrängt werden. Auf feuchten bis mäßig feuchten, gut durchlüfteten Böden fühlt sie sich wohl.
Die Weißtanne
Die Weißtanne ist wie die Lärche eigentlich ein Baum der Gebirgsregionen. Sie ist in den vergangenen Jahrhunderten stark genutzt und nicht nachgepflanzt worden. Zusätzlich haben ihr Rauchschadstoffe zugesetzt. Die Holzindustrie konzentriert sich daher mehr auf die Fichte. Die Weißtanne hat großes Potenzial im Bau- und Konstruktionswesen, da ihr Holz keine Harzgänge aufweist und deutlich beständiger ist als das Holz der Fichte. Jedoch findet sich recht oft ein sogenannter „Nasskern“ im Holz, der das Trocknen erheblich erschwert.
Alte Buchen Hutewald Halloh, beim Edersee
Die Tanne ist eine Schattenbaumart und deshalb ausgesprochen gut geeignet, um in Mischwäldern die Strukturvielfalt zu erhöhen. Sie kann so auch unter dominanten Baumarten aufwachsen und den späteren Wald mit ausformen. Optimalerweise sollte eine gute Wasserversorgung im Boden gegeben sein, die Weißtanne verträgt aber wesentlich mehr Trockenheit als die Fichte. Wegen ihrer starken und tief reichenden Wurzeln und der größeren Trockenheits- und Temperaturtoleranz wird sie als wichtige Baumart zur Anpassung an den Klimawandel gesehen.
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Wer auf der Suche nach Ausflugszielen in der Natur in Deutschland ist, dem empfehle ich das Buch,“ Deutschlands letzte Paradiese*“. Wer die Nationalparks in Deutschland besuchen möchte, findet mit „Deutschlands Landschaften fotografieren*“ einen Tipp von mir. Alle meine Buchempfehlungen findet ihr hier.
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