Capture One 21 veröffentlicht, was ist neu, lohnt das Update
Capture One 21 veröffentlicht, was ist neu, lohnt das Update? Die mit Spannung erwartete neue Version Capture one 21 wurde von Phase One veröffentlicht. Was sind die Neuerungen im Einzelnen und rechtfertigen diese ein Upgrade z. B. von der Version 20?
Seit der Version 20 nutze ich Capture one mittlerweile auch. Warum ich mich dazu entschieden habe Capture one momentan parallel zu Lightroom zu nutzen, habe ich hier beschrieben. Meine bisherigen Erfahrungen mit Capture one findet ihr in diesem Artikel. Warum ich weiterhin Lightroom nutze, habe ich hier erklärt. Meine Abwägungen zwischen Lightroom, Capture one und DxO Photolabs findet ihr hier.
Capture One 21
Funktionsverbesserungen
Neuer Dehaze Regler
Dunstschleier lassen sich nun entfernen und so der Gesamteindruck der Bilder schnell optimieren – alles mit einem Schieberegler. Das neue innovative Dehaze-Werkzeug nutzt komplexe Analysealgorithmen zur Beurteilung und automatischen Anpassung von Kontrast, Sättigung und einer Matrix anderer Parameter, um Dunst zu entfernen und die Aufnahme zu optimieren.
Caputre One, neue Dehaze Funktion
Speed edit
Speed Edit ermöglicht einen reibungslosen Workflow ohne Anklicken der Schieberegler auf der Benutzeroberfläche. Man hält einfach die ausgewählten Hotkeys gedrückt und scrollt durch Bewegen der Maus oder unter Nutzung der Pfeiltasten, um schnelle Änderungen vorzunehmen. Für eine schnellstmögliche Stapelbearbeitung kann man darüber hinaus auch mehrere Fotos auf einmal anpassen.
Caputre One, unterschiedliche Nikon Versionen. Kauf & Abo
Einfache Pinselanpassung
Ab sofort ist es möglich, die Größe, Härte, Deckkraft und den Fluss des Pinsels einfach durch Tastaturbefehle und die Maus / ein Trackpad / einen Eingabestift zu ändern, wodurch ein Rechtsklick überflüssig wird.
Weitere Verbesserungen
Pro Standard Profile
Dank absolut präziser Farbwiedergabe durch die Farbtechnologie der neuen ProStandard-Profile zeigen Sie die Welt in Ihren Bildern genauso, wie sie wirklich ist. Die neuen Kameraprofile verhindern unerwünschte Farbverschiebungen bei der Bildanpassung und bewahren Farbtöne vor kontrastbedingten Veränderungen. Eine wegweisende Entwicklung für die Porträt- und Produktfotografie und für alle Bilder, bei denen es auf wirklich authentische Farben ankommt.
Schnellere Dateiverwaltung
Dank höherer Leistung und Geschwindigkeit können Fotos in Katalogen und Sitzungen jetzt noch schneller importiert, gefunden und durchgesehen werden.
Capture One Programmoberfläche
Verbesserter Bildimport
Verbesserte Auswahloptionen, hochauflösende Thumbnails und ein schnellerer Importvorgang machen es einfacher, Bilder direkt im Importfenster auszuwählen und nicht benötigte Bilder auszusortieren. Zudem können Bilder aus verschiedenen Ordnern auf einmal importiert werden.
HEIC-Support
Dank der Unterstützung von HEIC-Dateien (8-Bit) können jetzt Fotos von Apple-Geräten und mehr in Capture One bearbeitet werden.
Ich habe mich vor kurzem dafür entschieden in der Zukunft mit Capture One parallel zu Lightroom zu arbeiten. Ganz umsteigen auf Capture One würde ich momentan noch nicht! Dafür sind die umfangreichen Bibliotheksfunktionen von Lightroom für mich einfach zu wichtig und mächtig, als dass ich darauf verzichten möchte. Hier gibt es bei Capture One noch viel Verbesserungspotential! Daher ist mein Workflow für die Zukunft beide RAW Konverter zu nutzen. Meinen Workflow dazu stelle ich im Februar 2021 in einem Artikel vor.
Verbesserungen Capture One 20.1
Funktionsverbesserungen
Import von Lightroom Katalogen
Fotografen die bisher mit Adobe Lightroom gearbeitet haben, ermöglicht das Update einen einfacheren Import von bestehenden Lightroom Katalogen.
- Verbesserter Lightroom-Import mit besseren Beschreibungen
- Ermöglicht den Import von „Offline-Dateien“ (Dateien, die sich auf nicht verbundenen Speichergeräten befinden)
- Capture One importiert automatisch Dateien, sobald die richtige Festplatte angeschlossen ist.
- Version 20.1 liefert nach dem Import einen Bericht mit Informationen über nicht unterstützte Dateien
- Grundlegende Bildanpassungen und Katalogstruktur werden in Capture One nachgebildet
Reparaturwerkzeug
Zu den Funktionsverbesserungen des Updates gehört ein verbesserter Import von Lightroom-Katalogen, so dass nun auch „Offline Dateien“ von nicht angeschlossenen, externen Speichermedien importiert werden können. Die Dateien selbst werden dann importiert, sobald man das Laufwerk anschließt. Der Import übernimmt auch grundlegende Bildanpassungen sowie die Katalogstruktur. Auch einen anschließenden Report mit Informationen über nicht unterstützte Dateien gibt es jetzt.
Capture One Reparaturwerkzeug
Zu den neuen Funktionen der Version 20.1, die bei allen Software-Versionen vorhanden sind, gehört unter anderem ein neuer Reparatur- und Kopierpinsel. Bei dessen Einsatz wird automatisch die richtige Ebene erstellt. Zudem werden ein schnellerer Workflow durch die automatische Quellpunkt-Generierung, sowie eine höhere Renderleistung und unbegrenzte Reparaturzonen als neue Features genannt.
Vorher / Nachher-Ansicht
Bewegliche Quellpunkte, transformierbare Reparaturzonen und ein neues dediziertes Werkzeug in der Symbolleiste mit einfachen Tastaturkürzeln gibt es noch dazu. Endlich gibt es eine konfigurierbare Vorher/Nachher Ansicht! So wie man es auch von Lightroom kennt, schaltet man diese mit Y ganz einfach ein und mit ‚Umschalt + Y‘ wird zwischen den zwei verschiedenen Modi umgeschaltet, geht doch!
Capture One Vorher- Nachher Ansicht
Verbesserungen beim letzten Versionssprung auf Vers. 20
Funktionsverbesserungen
Die Softwareversion von Capture One bringt eine optimierte Benutzeroberfläche mit neuen Verarbeitungsfunktionen und deutlichen Verbesserungen der Arbeitsabläufe. Mit einigen neuen Features wurden verschiedene Werkzeuge verbessert, wie beispielsweise der Farbeditor und die Rauschreduzierung.
Der große Versionssprung von 12 auf die 20 lässt wahrscheinlich darauf schließen, dass sich die zukünftige „Nummerierung“ an den Jahreszahlen orientieren wird. Also 20 für das Jahr 2020 und 21 dann für das Jahr 2021.
Rauschunterdrückung
Farben und Details beim Fotografieren mit hoher ISO-Empfindlichkeit bewahren; dank einer verbesserten Rauschunterdrückung sollen die Bildergebnisse nun hochwertiger sein. Ob und wie sich die Rauschunterdrückung verändert hat, ist für den Nutzer kaum nachvollziehbar. Nur der genaue Vergleich von C1 12 mit C1 20 zeigt, dass die neue Rauschreduktion wohl tatsächlich besser funktioniert.
Capture One verbesserte Rauschunterdrückung
Farbeditor Basic
Farben sollen sich nun schneller mit dem neuen Basic Farbeditor, der absolut übersichtlich und benutzerfreundlich ist, bearbeiten lassen. Ein Klick auf die gewünschte Stelle auf dem Foto und lediglich am Cursor ziehen, um Schattierung, Sättigung und Helligkeit jeder beliebigen Farbe anzupassen.
Capture One verbesserter Farbeditor
Zwei neue Auswahlfarben sind im Farbeditor dazu gekommen. Alternativ lassen sich die Schieberegler nutzen. Der erweiterte Farbeditor und die Hautton-Tools überzeugen durch optimale Leistung und bieten jetzt noch mehr Kontrolle.
HDR-Werkzeug
Mit dem neuen HDR-Werkzeug lässt sich nun noch mehr aus Kontrasten und Farbtönen herausholen: Spitzlichter wieder herstellen, Schatten verstärken, Schwarztöne verdunkeln oder die hellsten Bildstellen verstärken. Das HDR Werkzeug in C1 war niemals eine Funktion, um aus einer AEB-Serie ein HDR-Bild zu erstellen.
Capture One neues HDR Werkzeug
Dafür jedoch konnte man in Version 12 die Lichter und Tiefen wiederherstellen. Das HDR-Werkzeug wurde in V20 um die Funktionen Weiß und Schwarz erweitert und ermöglicht nun eine sehr feine Wiederherstellung von Lichtern und Schatten.
Zuschneidetool
Dank der gut sichtbaren Griffe im neuen Zuschneidetool lassen sich Bildausschnitte spielend leicht festlegen und transformieren. Das Freistell-Werkzeug hat die wohl nützlichsten Veränderungen erfahren. Bei gedrückter Shift-Taste lassen sich die Proportionen beim Freistellen einhalten.
Capture One verbessertes Zuschneidetool
Mit gedrückter Alt-Taste verkleinert sich der Ausschnitt zur Bildmitte hin. Gleichzeitig mit diesen Erweiterungen des Freistell-Werkzeuges ist es jetzt möglich, den Rahmen außen zu drehen. Diese Funktionen verlangen allerdings nach einem schnellen PC, da sie sonst anfangen zu ruckeln.
Weitere Verbesserungen
- Bildauslese & Shortcuts: Um Fotos schneller zu sortieren, ist es nun möglich, nach dem Bewerten eines Fotos automatisch zum nächsten zu springen. Außerdem gibt es neue Shortcuts, zum Beispiel für Zoom oder für den Vollbildmodus, die den Workflow noch schneller gestalten.
- Benutzeroberfläche & Scrolling-Tools: Der Benutzeroberfläche wurden einige neue Buttons spendiert, die etwa die Auswahl einer Ebene einfacher machen. Außerdem lässt sich die Werkzeugleiste jetzt scrollen (zuvor wurden alle Tools, die gerade nicht Platz haben, eingeklappt). Eine sehr hilfreiche Verbesserung, gerade für kleine Bildschirme oder Notebooks.
- Ebenen & Masken kopieren: Ebenen können jetzt einfach einzeln zwischen Fotos kopiert werden.
- Verbesserte DNG-Unterstützung: Fotos von Smartphones, Drohnen oder Kameras, die RAW-Dateien im DNG-Format produzieren, werden inzwischen in höherer Qualität verarbeitet.
Zusammengefasst
Wer nach einem leistungsfähigen Rohdatenkonverter sucht, ist mit Capture One sicherlich nicht schlecht beraten. Capture One ist eine Software, die sich in erster Linie an Profis richtet. Werkzeuge um z.B. rote Augen zu entfernen, sucht man hier vergeblich. Davon abgesehen gibt es praktisch kein wichtiges Werkzeug, das man vermisst. Zu den besonderen Stärken gehören die sehr gute Wiederherstellung von Lichtern und Schatten, sowie eine weiter verbesserte Rauschminderung.
Auch Werkzeuge für die Korrektur stürzender Linien sind selbstverständlich mit an Bord. Von vielen wird immer wieder die hervorragende Farbretusche – gerade im Bereich Gesicht / Porträt – angeführt. Hier scheinen die Ergebnisse natürlicher zu wirken und schneller umzusetzen zu sein, was ich mittlerweile bestätigen kann. Die Arbeitsoberfläche lässt sich zudem sehr individuell gestalten und an die persönlichen Vorlieben anpassen.
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Fazit / Empfehlung
Wie die meisten habe auch ich etwas mehr „Substanz“ bei diesem Update auf Capture one 21 erwartet! Insgesamt also eher Evolution als Revolution! OK, vielleicht sind ja z.B. die neuen Verbesserungen im Bereich „Speed Edit“ langfristig tatsächlich eine große Verbesserung, was die Arbeitsgeschwindigkeit angeht. Das hochgelobte neue „Pro Standard“ Kameraprofil macht bei mir in der Anwendung keinen wirklich großen Unterschied! Auch der neue „Dehaze Regler“ ist jetzt auch kein Gamechanger! Also wer die Version 20 als Kaufversion besitzt, kann sich meiner Meinung entspannen und das Update überspringen.
Wer die Software erst einmal ausprobieren möchte, dem sei die dauerhaft kostenlose, zwar mit einigen Einschränkungen versehene Express Version empfohlen. Mit der kann man sich von der Leistungsfähigkeit der RAW Engine von Capture One überzeugen und dann später ohne Probleme auf den vollen Funktionsumfang der z.B. Pro Version, natürlich kostenpflichtig upgraden! Auch die jeweiligen „Markengebundenen“ Versionen für z.B. Nikon oder Sony sind kostengünstig, auch als Kaufversion zu bekommen und in ihrem Funktionsumfang nicht beschnitten. Lediglich die RAW Entwicklung ist hier nur für die entsprechende Kameramarke möglich.
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