Nikon stellt die DSLM Z5 II vor.
Nikon stellt die DSLM Z5 II vor. Nikon hat die lange erwartete DSLM Z5 II vorgestellt. Auf den ersten Blick scheint es keine bahnbrechenden Veränderungen zum Vorgängermodell zu geben.
Die Nikon Z5 II ist zwar das Vollformat-Einstiegsmodell in der neuesten spiegellosen Produktreihe der Marke, aber sie ist keineswegs so auf das Wesentliche reduziert wie der Vorgänger. Nikon hat das Gehäuse in Bezug auf Leistung und Ausstattung – deutlich verbessert.
Nikon stellt die DSLM Z5 II vor.
Nikon Z5 II
Die Z5 II übernimmt den Löwenanteil der Spezifikationen von der herausragenden Nikon Zf inkl. 24 Mpx Sensor und ist somit eine vollwertige Hybridkamera, die in allen Anwendungsfällen überzeugt. Trotz ihrer Position im Nikon-Sortiment sollte man sie nicht als Einsteigerkamera betrachten – sie ist alles andere als das.
Technische Daten der Nikon Z5 II
- 24,5MP APS-C CMOS (DX)
- 100- 204,800
- Expeed 7
- Serienaufnahmen 11fps (30fps JPEG High-Speed Frame Capture+)
- Verschlusszeit: 1/8000
- 4K/60-Video aus 6K-Aufnahme mit 10-Bit-N-Log-Aufnahme
- Sucher 0,8-fach und löst 3,69 Mio Bildpunkte, 3000Nits
- 299 AF-Messfelder
- 4K 60p (crop) / 4K 30p HLG/N-Log
- 1x SD UHS-II
- Gehäuse aus Magnesiumlegierung
- Maße: ca.134 x 101 x 72mm
- Gewicht: 700g
Das Herzstück der Nikon Z5 II ist derselbe Expeed 7-Prozessor, der auch in den neueren High-End-Gehäusen der Z-Serie verbaut ist. Inklusive Motiverkennung und Super-präzisem 3D-Tracking. In Sachen Autofokus, Video und spürbaren Verbesserungen der Bedienungsqualität übertrifft die Kamera die ursprüngliche Z5 in vieler Hinsicht.
Gehäuse
Das betriebsbereit 700 Gramm schwere Gehäuse der Nikon Z5 II besteht vorne, oben und hinten aus einer Magnesiumlegierung. Es bietet einen tieferen Griff als das Vorgängermodell und ist etwas kleiner als die Z6III. Das Bedienkonzept entspricht dem der Z6 III. Der Hochformatgriff MB-N14 von der Z6III passt auch an die Z5 II, er steht jedoch von hinten gesehen links minimal über. Für die Z 5 gab es hingegen gar keinen Hochformatgriff, also gibt es auch hier einen Fortschritt.
Nikon Z5 II
Das Gehäuse ist auf dem Niveau der Z6III gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet. Das seitliche Speicherkartenfach bietet zwei zu SDHC, SDXC, UHS I und UHS II kompatible SD-Steckplätze. Die Z5 II hat auf der Oberseite eine brandneue Taste, die man bisher erst bei der Nikon Z50 II vorgefunden hat. Die Picture-Control-Taste bieten schnellen Zugriff auf Picture Controls, also im Wesentlichen die Einstellungen, die die Kamera bei der Bildverarbeitung in der Kamera verwendet.
Nikon Z5 II
Wie nützlich dies ist, hängt also ganz davon ab, ob man JPEGs statt RAW-Dateien aufnnimmt. Natürlich unterstützt die Z5 auch Picture Controls, aber um diese zu verwenden, muss man sich in das Menüsystem vertiefen.
Sensor & Geschwindigkeit
Der EXPEED 7-Prozessor bietet nicht nur viele Vorteile in Bezug auf die AF-Leistung, sondern erhöht auch die Anzahl der verschiedenen Aufnahmemodi. Dieser sorgt zum Beispiel für eine deutliche Verbesserung beim Autofokus, im Vergleich zur alten Z5 soll dieser um 68 Prozent schneller geworden sein.
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Zudem bietet er Erkennungsfunktionen und 3D-Tracking für verschiedenste Motive wie Augen, Gesichter, Köpfe, Tiere, Vögel und unterschiedliche Fahrzeuge. Die Anzahl der AF-Messfelder beläuft sich auf 299, zudem ist der Autofokus (wie schon bei der Zf) mit bis zu -10 EV extrem lichtempfindlich. Eine der größten Schwachstellen der Nikon Z5 war die geringe Serienbildgeschwindigkeit. Mit gerade mal 4,5 Bildern pro Sekunde war die Z5 für sich bewegende Motive nur sehr eingeschränkt zu gebrauchen.
Die Z5 II schafft bis zu 30 fps mit elektronischem Verschluss, wer Rolling-Shutter-Effekte vermeiden und lieber auf den mechanischen Verschluss setzen möchte, erhält immer noch mehr als ausreichende 14 JPEGs pro Sekunde oder 11 RAWs pro Sekunde – inklusive Autofokus-Nachführung. Gehalten werden kann die maximale Serienbildgeschwindigkeit über mehrere Sekunden.
Autofokus
Der große Vorteil des EXPEED 7-Prozessors ist die Integration der neuesten Autofokus-Motiverkennungsmodi von Nikon. Hier kommen jetzt die Algorithmen der Flaggschiffkameras Z 8 und Z 9 zum Einsatz, die auch in der Z6III stecken. Der Autofokus erkennt von Menschen die Oberkörper, Köpfe, Gesichter und Augen, von Tieren und Vögeln die Augen sowie allerlei Fahrzeuge zu Land und in der Luft, also Autos, Motorräder, Fahrräder, Züge und Flugzeuge samt der Fahrzeugfront beziehungsweise dem Cockpit oder Helm.
Nikon Z5 II neuer Klappbildschirm
Zudem muss man sich nicht mehr für ein Motiv zur Erkennung entscheiden, sondern kann eine Automatik aus all diesen Motiven wählen lassen. Es ist sogar möglich, die Automatik individuell einzuschränken, damit beispielsweise nur Tiere und Menschen erkannt werden, nich aber Vögel, Flugzeuge usw.
Sucher & Display
Der Sucher vergrößert wie gewohnt 0,8-fach und löst 3,69 Millionen Bildpunkte auf. Dabei kommt jedoch ein mit 3.000 Nits dreimal helleres OLED zum Einsatz als noch bei der Z 5. Auch beim rückwärtigen Touchscreen gibt es ein Upgrade: Mit 2,1 Millionen Bildpunkten löst er doppelt so hoch auf wie beim Vorgängermodell.
Bei der Größe bleibt es wie gewohnt bei 8 Zentimeter diagonal. Statt eines Neigemechanismus kommt nun aber ein Schwenk- und Drehgelenk zum Einsatz, was das Einsehen aus allen Perspektiven im Quer- und Hochformat bis hin zu Selfies beziehungsweise bei Verwendung als Video-Kontrollmonitor erlaubt.
Nikon Z5 II
Auf der Rückseite wurden die Taste für den Auslösemodus und die Taste zum Aufrufen des Wiedergabemodus getauscht. Daher entspricht das Tastenlayout den neueren, höherklassigen spiegellosen Systemkameras. Von diesen unterscheidet sich die Z5II unter anderem durch das fehlende Kontrolldisplay auf der Oberseite.
Video
Die Videofunktion arbeitet bis 4K30 mit einem 6K-Oversampling, es wird also die gesamte Sensorbreite verwendet. Nur bei 4K50 und 4K60 kommt es zu einem Crop auf die native Sensorauflösung. Bis 4K30 kann zudem digital verlustfrei bis zur nativen Auflösung gezoomt werden. Gedacht ist das vor allem für die Full-HD-Auflösung, wo dann ein verlustfreier Dreifachzoom möglich ist. In Full-HD stehen übrigens sogar 120 Bilder pro Sekunde zur Verfügung.
Nikon Kamerasortiment
Neu ist die Möglichkeit, dank UVC/UAC-Standard über USB-C in Full-HD mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde streamen zu können. Damit kann die Z5II auch als Webcam eingesetzt werden. Videos können in 10 Bit 4:2:0 mit H.265-Kompression intern aufgezeichnet werden. Dank flacher Tonwertkurve N-Log ist eine spätere Gradation möglich, was den Dynamikumfang erhöht. Dabei unterstützt die Z5II auch die LUTs von RED. Wer möchte, kann sogar Raw-Videos intern mit 12 Bit Farbtiefe aufzeichnen.
Nikon Z5 II
Dabei kommt das im Vergleich zu Apple ProRes stärker komprimierte N-Raw-Format zum Einsatz. Nur dank diesem ist es überhaupt möglich, die Raw-Videos auf schnelle UHS-II-SD-Karten aufzuzeichnen. Die Z5II bietet zudem die Option, Videos extern via HDMI aufzuzeichnen. Wie bei der Z50II gibt es auch bei der Z5II einen Produktpräsentationsmodus, bei dem der Autofokus auf ein in die Kamera gehaltenes Produkt fokussiert statt auf das Gesicht des Creators.
Insgesamt
Der Akku EN-EL15c kann via USB-C direkt in der Kamera geladen werden. Ein USB-C-Kabel gehört im Gegensatz zu einem Ladegerät zum Lieferumfang. Neben der USB-C-Schnittstelle gibt es einen Micro-HDMI-Anschluss, einen Mikrofoneingang und einen Kopfhörerausgang.
Der Kabelfernauslöser MC-DC3 lässt sich ebenfalls verwenden, er wird an den Kopfhörerausgang angeschlossen. Zudem sind Bluetooth und WLAN an Bord.
Objektive 2025
Beim Start der neuen Z-Serie gab es 2018 gerade einmal 3 Objektive. Nikon hat hier in der Vergangenheit kräftig nachgelegt und regelmäßig neue Modelle vorgestellt, zuletzt beispielsweise das Reise-Zoom Nikkor Z 28-400 mm F/4,0-8,0VR sowie das Nikon Z 70–180 mm F/2,8 und das Nikon Z 600 mm F/6,3 VR S. Insgesamt sind jetzt 46 Objektive verfügbar.
Nikon Roadmap Objektive
Ab Ende April 2025 soll die Nikon Z5II zu einem Preis von knapp 1.900 Euro erhältlich sein. Zudem bietet Nikon drei verschiedene Sets an. Mit dem Z 24-50 mm F4-6.3 soll der Preis gut 2.200 Euro betragen. Mit dem Z 24-70 mm F4 S werden gut 2.500 Euro fällig. Am teuersten ist das Set mit dem Z 24-200 mm F4-6.3 VR, es kostet 2.700 Euro, dafür ist es auch das universellste Objektiv. Tests der allesamt empfehlenswerten „Kit“-Objektive sind ebenfalls in den weiterführenden Links zu finden. Die Z5II selbst werden wir alsbald testen, das Testgerät könnte schon kommende Woche in der Redaktion eintreffen.
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Fazit / Empfehlung
Insgesamt sicherlich in vielen Bereichen große Verbesserungen, bis hin zum Autofokus der nun wirklich top ist. Die Nikon Z5II präsentiert sich also als durchdachte Weiterentwicklung mit klarer Performance-Orientierung. Schneller Autofokus, starke Videofunktionen und moderne Konnektivität machen sie zu einer echten Allrounderin für alle, die den Einstieg in das Vollformat wagen möchten – und dabei nicht auf Profi-Features verzichten wollen.
In Bezug auf das Preis-Leistungs-Verhältnis gibt es an der Z5 II kaum etwas auszusetzen. Sicher, sie ist nicht die schnellste oder schönste Kamera von Nikon, aber sie bietet ein extrem leistungsfähiges Gehäuse, das sich für ein breites Spektrum von Anwendern eignet.
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