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La Gomera oder Madeira, welche Insel für wen?

La Gomera oder Madeira, welche Insel für wen?

La Gomera oder Madeira, welches Ziel für wen? Wer meinen Blog verfolgt, weiß, dass wir die letzten Jahre viel auf Madeira unterwegs waren. Die Insel fasziniert einen immer wieder mit der vielfältigen Natur und dem ausgeglichenem Klima. Allerdings ist die Anreise aus Hamburg oft schwierig, da die Flüge begrenzt und entsprechend teuer sind.

Obwohl Madeira bedingt durch das ganzjährig milde Klima zu jeder Jahreszeit eine Reise wert ist, sind die Temperaturen im Februar und März häufig gerade nachts auch recht frisch. Dazu gesellt sich dann noch der eine oder andere Regenschauer, was speziell beim Wandern eher suboptimal ist. Nicht umsonst ist die Insel so grün!

La Gomera oder Madeira, welche Insel für wen?

La Gomera

Aus diesen Gründen haben wir uns dieses Jahr einmal für die Kanarischen Inseln als Urlaubsziel entschieden. Genauer gesagt für die zweitkleinste Insel La Gomera. Die Kanarischen Inseln oder Kanaren sind eine geologisch zu Afrika, politisch zu Spanien (und damit zur EU) und biogeografisch zu Makaronesien gehörende, aus acht bewohnten und einer Reihe unbewohnter Inseln bestehende Inselgruppe im östlichen Zentralatlantik, etwa 100 bis 500 Kilometer westlich der Küste von Marokko.

Das subtropische Klima der Kanaren ist aufgrund seiner Nähe zum nördlichen Wendekreis zwischen dem 27. und 29. Breitengrad das ganze Jahr über angenehm, was dem Archipel den Beinamen Inseln des ewigen Frühlings eingebracht hat. Der gleichbleibend kühle Kanarenstrom, ein Teil des Golfstroms, gleicht die Temperaturen aus, und der Nordostpassat hält die heißen Luftmassen aus der nahen Sahara meist fern und bringt vor allem an den Nordküsten der Inseln bisweilen Niederschläge.(Wikipedia)

Kanarische Inseln, La Gomera ,Naturlandschaft

Die Insel La Gomera liegt rund 1300 Kilometer vom spanischen und 300 Kilometer vom afrikanischen Festland entfernt. Die Entfernung vom nächstgelegenen Fährhafen Los Cristianos auf Teneriffa beträgt 38 Kilometer. Mit einer Fläche von 369,76 km² hat die Insel einen Anteil von 4,94 Prozent an der Fläche aller Kanaren. Im Jahr 2019 hatte La Gomera 22.100 Einwohner, was einer Bevölkerungsdichte von ca. 58 Einwohnern pro km² entspricht. Der 1487 Meter hohe Alto de Garajonay im Nationalpark Garajonay ist die höchste Erhebung der Insel.

Die kanarische Insel La Gomera besteht aus mehreren Vegetationszonen, die aufgrund ihrer Höhenlage und ihres Mikroklimas sehr unterschiedlich sind. Im Norden der Insel finden ab 500 Metern Höhe dichte Lorbeerwälder und immergrüne Farne durch stete Wolkenbildung die besten Wachstumsbedingungen. Oberhalb einer Höhe von 1000 Metern gehen sie fließend in einen Heidemischwald über, bestehend aus Gagelstrauch (Faya) und Baumheide (Brezo).

La Gomera überrascht einen mit ihrer Vielseitigkeit. Es gibt traditionsreiche Dörfer und wildromantische Täler im Norden. Das liebliche Valle Gran Rey mit seinen Dattelpalmen im Westen und schroffe Schluchten und malerische Bergdörfer im Süden. Der Nationalpark Garajonay im zentralen Hochland der Insel ist seit 1986 ein UNESCO-Weltnaturerbe und wurde zum europäischen Vogelschutzgebiet erklärt. Mystische Nebelwälder, Lorbeerbäume und bizarre Basaltformationen wie der Roque de Ojila ziehen Besucher und Wanderer in ihren Bann. 

Die Landschaft

La Gomera muss man entdecken, am besten zu Fuß auf den zahlreichen Wanderwegen oder per Roundtour mit einem Mietwagen. Viele Aussichtspunkte, Miradors mit Parkbuchten ermöglichen traumhafte Ausblicke auf die Umgebung und je nach Höhe über die gesamte Insel. 

Man fährt also mit vielen Erwartungen nach La Gomera. Dort angekommen bemerkt man direkt die Ruhe und Entspanntheit, die über der Insel liegt. Wenig Touristen, insgesamt wenig Menschen und ebenfalls kaum Verkehr oder gar Autolärm. Im Vergleich zu Madeira geht es hier viel ruhiger und beschaulicher zu. Eine sehr angenehme Erfahrung!

Auf gut ausgebauten, aber sehr kurvigen Straßen lässt sich die Insel in aller Ruhe erkunden. Der Verkehr ist abseits der Hauptstadt gering bis gar nicht vorhanden. Man kann anhalten und fotografieren oder einfach nur im langsamen Bummeltempo die Landschaft genießen. Unzählige Miradors, Aussichtspunkte liegen am Wegesrand und laden dazu ein anzuhalten.

Die Natur

Die Natur auf La Gomera weist viele spezialisierte Pflanzen auf. Am zentralen Bergmassiv des Garajonay scheiden sich Klima und Vegetation. Passatwolken sorgen im Norden für üppiges Grün, den trockenen Süden prägen Sukkulenten. Was auch bedeutet, dass der Süden sehr sonnenverwöhnt ist. Wir hatten Tage mit 25° in La Dama, während es oben im Garajonay Nationalpark kaum 12° waren.

Wer den Nebelwald von Madeira kennt und liebt, wird sich auf La Gomera im Garajonay Nationalpark im Paradies wiederfinden. Der Lorbeerwald, den diverse Wanderwege durchziehen, ist dermaßen dicht gewachsen und von urwaldähnlichem Charakter, dass es eine wahre Freude ist diesen zu durchstreifen. Es bieten sich hier Fotomotive in Hülle und Fülle! Alle Bilder von La Gomera.

Madeira

Madeira ist für Aktivurlauber, egal ob Wanderer, Biker oder Taucher perfekt. Die Insel ist enorm vielfältig, was die Landschaft angeht. Verfügt auf einer riesigen Fläche von über 12000 ha über einzigartige und intakte Nebelwälder. Für mich als Wald- und Baumliebhaber ein grandioses Erlebnis.

Madeira landkarte

Das einzigartige Netz von Wasserkanälen, die sog. Levadas ist über die gesamte Insel verteilt und ermöglicht es einem so nahezu jeden Winkel der Insel anhand dieser alten Wasserkanäle zu Fuß zu entdecken. Teils abenteuerliche Streckenführungen durch Tunnels oder unter Wasserfällen hindurch bieten spektakuläre Aussichten und dauerhafte Eindrücke! Bilder Madeira

Madeira, Naturlandschaft

Die Landschaft

Die Natur ist dermaßen vielfältig und üppig, dass man sich zeitweise tatsächlich in einem „Urwald“ wähnt. Auf der Hochebene Fanal finden sich urige Baumgestalten, die im Nebel durchwandert eine durchaus mystische Stimmung aufkommen lassen! Für alle Naturliebhaber ist die Insel ein absolutes Erlebnis!

Neben den immergrünen Nebelwäldern findet man auf der Halbinsel Sao Laurenco genau das Gegenteil, karge und spröde Schönheit. Was nicht minder beeindruckend ist! Die raue Landschaft vom Wind gezeichnet, mit haushohen Klippen und tollen Aussichten zeigt Madeira von einer völlig anderen Seite!

Madeira, Naturlandschaft ,Levadas

Die Natur

Natürlich ist Madeira für seine spektakulären Wanderwege bekannt! Diese führen häufig an den alten Wasserkanälen entlang und sind tatsächlich für jeden passionierten Wanderer ein absoluter Traum! Hier bekommt man alles, Natur pur, herausfordernde Strecken und Wegführungen sowie fantastische Ausblicke!

Wer lieber etwas höher in den Bergen unterwegs ist, findet mit dem Pico Ruivo und Pico Arieiro ein Wanderrevier, das durchaus alpinen Charakter besitzt. Absolut anspruchsvolle Strecken, die auch jeden trainierten Wanderer an seine Grenzen bringen können.

Madeira Naturlandschaft

Obwohl die Insel überschaubar von der Größe ist, ist das Klima im Norden deutlich kühler und feuchter. Die zentrale Gebirgskette schirmt den Süden häufig von dieser feuchten und kühleren Witterung ab. So lässt sich im Süden nach Ausflügen auf die feuchte und nebelige Hochebene Fanal am Nachmittag die Sonne am Pool umso mehr genießen.

Der Nebelwald

Knapp 20 Prozent der Insel bedeckt der für Madeira so typische Lorbeerwald heute noch vor allem auf der Nordseite in einer Höhe zwischen 300 und 1300 Meter und auf der Südseite zwischen 700 und 1200 Meter. Der Laurisilva, Lorbeer- oder Laurazeenwald ist ein Aushängeschild Madeiras. Auf LA Gomera verfügt der Nationalpark Garajonay allerdings über den größten noch zusammenhängenden Lorbeerwald Europas.

Bedingt durch den Nebelniederschlag sind die Wälder sehr feucht. Zu den charakteristischen Baumarten zählen der Azoren-Lorbeer, der Barbusano, die Kanaren-Stechpalme, die Baumheide, der Madeira-Holunder sowie der Madeira-Lorbeer. Dessen natürliches Vorkommen ebenso wie der Stinklorbeer auf Madeira, die Kanaren und die Azoren beschränkt ist und zu dessen nahen Verwandten die aus Amerika stammende Avocado zählt.

Artikelserie Landschaftsfotografie

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Der Lorbeerwald ist nicht nur wegen seiner Seltenheit von großer Bedeutung, sondern auch durch seine Rolle für den Wasserhaushalt der Insel. Er speichert und filtert große Mengen von Wasser und ist daher eine wichtige Ressource für die endemische Fauna und Flora dieses Waldes. Bei der Insellage mitten im Atlantik ist Wind natürlich immer ein Thema! Für mich eher angenehm, da ich aus Norddeutschland kräftigen Wind durchaus gewohnt bin. In höheren Lagen kann es aber durchaus frisch und stürmisch werden.

Zusammengefasst

Beide Inseln sind für Natur- und Wanderliebhaber absolut empfehlenswert! Beide überzeugen mit ganzjährig mildem Klima und verschiedenen Vegetationszonen. Auf beiden findet man beeindruckende Bestände intakten Nebelwaldes. Der Wanderfreund findet auf La Gomera bedingt durch die vielen An- und Abstiege anspruchsvollere Wanderrouten. Im Gegensatz dazu lässt es sich auf Madeira auf dem weitverzweigten Levada-Netz etwas entspannter wandern insbesondere was die Steigungen angeht.

Madeira hat dafür etwas mehr „Hochgebirgsstrecken“ mit alpinen Charakter zu bieten. Hier wie dort ist Wandern ein Muß und ein absoluter Genuß! Der für mich wirkliche Pluspunkt von La Gomera ist die Ruhe! Madeira ist da meiner Ansicht nach besonders in den letzten Jahren deutlich überlaufener. Dafür ist die Anreise nach Madeira mit einem Direktflug in der Regel entspannt möglich. La Gomera fordert da mehr Ausdauer und man muß hier nach Taxi oder Bus noch die Fähre nehmen. Alternativ wäre auch ein kurzer Flug möglich.

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Fazit / Empfehlung

La Gomera überrascht auf ganzer Linie positiv! Es hat bis auf die Levadas alles, was auch Madeira auszeichnet, ist aber kleiner, viel ruhiger und weniger besucht. Wer wandern möchte, die Natur liebt, Ruhe und Abgeschiedenheit sucht ist auf La Gomera genau richtig! La Gomera ist eine echte Alternative zu Madeira. Allerdings ist es, was die Wanderungen betrifft, deutlich anspruchsvoller. In der Regel sind die zu überwindenden Höhenmeter um einiges größer als auf Madeira.

Hier sind viele der Levadawanderungen fast ohne nennenswerte Steigung. La Gomera fordert hier deutlich mehr Kondition. Das Klima ist um die entscheidenden 2-3° milder und kühlt auch nachts weniger ab. Regen ist in diesen Monaten ebenfalls kein großes Problem, so lässt es sich auch im Februar und März entspannt ein Wanderurlaub auf La Gomera verbringen. Wir werden wiederkommen!

Alle Bilder von La Gomera.

Weitere Ausflugtipps hier.

Interessante Wandertouren gibt es hier.

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Über den Autor

Mein Name ist Stefan Mohme, ich bin 60 Jahre alt, verheiratet und habe 3 Kinder. Leider musste ich aus gesundheitlichen Gründen meinen Beruf vor 12 Jahren aufgeben. Fotografieren hat mich schon immer interessiert, so ist dann aus meinem Hobby dieser Blog entstanden. In meiner Galerie und auf meiner Portfolio-Seite findet ihr einen Überblick meiner aktuellen Arbeiten. Ich hoffe, Euch gefällt das eine oder andere. Grundsätzlich sind alle Fotos verkäuflich sowohl als digitaler Download als auch als Print bis A2, direkt über mich verfügbar. Bei Interesse oder Sonderwünschen bitte gerne mailen.

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