Sterben die großen Fotomessen aus? Die Photokina war in den vergangenen Jahren eines der Top-Events, was die Fotografie anging, und wir alle haben diesem Termin alle zwei Jahre mehr oder weniger stark entgegenfiebert! Schließlich hat sich in zwei Jahren auf dem Fotomarkt in der Regel viel getan, gerade was Technik und social Media anging. Zwischen den großen Messen war es dann allerdings recht ruhig.

Nachgedacht?

Sterben die großen Fotomessen aus?

Diese Zeiten scheinen nun langsam vorbeizugehen. Die großen „Leitmessen“ – nicht nur in der Fotografie – haben sich anscheinend überholt. Immer mehr spielt sich jetzt zwischen den großen Events ab. Dezentralisiert und flexibel gestaltet, ist man dadurch viel näher am Publikum und seinen Wünschen. Geld spart dieser reduzierte Auftritt zudem. Auch die Photokina bekommt diesen Trend zu spüren!

Nachdem man eigentlich auf einen jährlichen Messerhythmus umschwenken und die gesamte Messe mehr auf den Endverbraucher ausrichten wollte, musste die Messe 2019 überraschend absagt werden. Viele namhafte Aussteller wie Leica, Nikon und Olympus haben ihre Teilnahme mittlerweile zurückgezogen. Die Techniktrends flauen ab, und das Rennen um die höchste Auflösung scheint auf der Zielgeraden angekommen zu sein. Nikon & Co merken das deutlich an stark sinkenden Verkaufszahlen.

Wenn keine neue Technik in den Messen mehr präsentiert werden kann, muss dieser „Leerraum“ mit anderen „Inhalten“ gefüllt werden! Zu sehr und zu lange hat sich die Branche auf Wachstum und Interesse durch mehr Pixel und höhere ISO Zahlen verlassen! Der Verbraucher hat darauf u.a. mit Kaufzurückhaltung reagiert. Was kann die 30Mpx Kamera schon besser, als die zwei Jahre alte mit 24Mpx? Die ehrliche Antwort ist: „Eigentlich nichts“!

Technik ist auch nicht alles! Die Fotografie ist seit jeher ein facettenreiches Hobby! Die Fototechnik mit Kameras und Objektiven ist nur eine Seite von vielen. Bilder, Ausstellungen sowie Bilderpräsentationen gehören genauso dazu. Ebenso das weite Feld der Bild- oder Fotobände. Allein die gesamte Bilderpräsentation – gerade auch in Anbetracht der wieder aufkommenden „Analog – und schwarzweiß Fotografie – ist ein weites Feld, was bisher auf den großen Fotomessen nur am Rande vorgekommen ist.

In vielen mittleren und großen Städten gibt es mittlerweile regionale Fotoveranstaltungen. Hier steht die Technik nicht mehr allein im Vordergrund, sondern das Bild / Foto als solches mit all seinen Facetten! Natürlich gehört auch hier die Technik weiterhin dazu, aber sie ist nicht mehr allein bestimmend für die gesamte Veranstaltung. Die Photokina sollte diese Entwicklung aufmerksam verfolgen und entsprechend darauf reagieren, sonst wird die Absage 2019 der Anfang vom Ende sein; CEBIT lässt grüßen!