Vorstellung Nikon z 50 mm F/1,8 s Line
Das neue Nikon z 50 mm F/1,8 s Line* für die neue z Kamera Serie kommt optisch ziemlich schlicht und unauffällig daher. Diese Zurückhaltung ändert sich dann schlagartig beim Blick auf das Preisschild mit ca. 650 €!
Was kann das Objektiv für diesen Preis in die Waagschale werfen? Lohnt sich diese hohe Ausgabe wirklich für ein F/1,8 50 mm Standardobjektiv? Ist das Nikon ein Wolf im Schafspelz?
Vorstellung Nikon z 50mm F/1,8 s
Eckdaten
- Brennweite: 50 mm
- Lichtstärke: f/1,8
- Nahgrenze: 0,40 m
- Stabilisator: nein
- Filter: 62 mm
- Kl. Blende: 16
- Gewicht: 415 g
- Abmessung: 76 x 87 mm
- Preis: ca. 599 €
Das Nikkor Z 1,8/50 mm S* ist das Standardobjektiv zum neuen Z-System mit Vollformatsensor von Nikon. Mit einer Preisempfehlung von 680 Euro ist es ziemlich genau doppelt so teuer wie das AF-S 1,8/50 mm G der Special Edition. Rund zweieinhalbmal so teuer wie die normale AF-S-Version oder etwa 500 Euro teurer als die einfache 1,8er-Version D. Dafür sollte es also schon „liefern“!
Dieses neue Standardobjektiv der Z Objektivreihe besitzt wie alle Z-Objektive einen besonders großen Bajonettdurchmesser von 55 statt 44 mm wie beim bisherigen F-Bajonett. Da das Auflagenmaß (Abstand zwischen Bajonett und Bildsensor) nun ebenfalls sehr kurz ist (16 statt 46,5 mm), ermöglicht dies völlig neue Konstruktionsoptionen.
Verarbeitung / Ausstattung
Der extrem breite Fokusring, der hintere Tubusteil sowie das Bajonett bestehen aus Metall. Vor und hinter dem Fokusring sowie an der Objektivfront kommt Kunststoff zum Einsatz. Also bestehen auch das Bajonett für die mitgelieferte, tulpenförmige Kunststoff-Streulichtblende und das 62 mm-Filtergewinde aus Kunststoff.
# | Vorschau | Produkt | Preis | |
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Die Verarbeitung an sich wirkt schon hochwertig. Unterstrichen wird die gute Verarbeitung der Festbrennweite mit den Dichtungen, die vor dem Eindringen von Staub und Spritzwasser schützen sollen. Dank des Kunstoffeinsatzes beträgt das Gewicht nur rund 415 Gramm, mit einem Durchmesser von 7,6 und einer Länge von 8,7 Zentimetern ist das Objektiv aber recht ausladend. Trotzdem spiegelt sich der aufgerufene Preis nicht wirklich in der äußeren Erscheinung wieder. Aber wie heißt es doch so schön; „Es kommt auf die inneren Werte an“!
Die Nanokristallvergütungen der zwölf Linsen soll Kontrast und Schärfe steigern und Reflexe deutlich verringern. Der geschmeidig laufende, breite und griffige Fokusring aus Metall arbeitet indirekt auf den Fokusantrieb, der effektive Drehwinkel beim Fokussieren beträgt ungefähr 180 Grad, Endanschläge gibt es nicht. Wenn man sich erst einmal umgewöhnt hat, von der kpl. manuellen „Scharfstellung“ auf dieses neue „Drive by Wire“ System funktioniert es erstaunlich problemlos und vor allen Dingen auch schnell!
Im Autofokusbetrieb lässt sich der Ring umprogrammieren, um beispielsweise Blende oder Belichtungskorrektur zu steuern. Der Autofokus des z 50 mm 1:1,8 S soll im Fotomodus sehr schnell und präzise und auch fast unhörbar arbeiten. Im AF-C-Betrieb sollen leise Stellgeräusche zu hören sein, berichten erste Nutzer, im Videomodus hingegen soll der AF völlig lautlos arbeiten.
Abbildungsleistung
Bei offener Blende zeigt die Auflösung noch nicht ihr Maximum; erst ab Blende f/4,5 wird dies erreicht. Beugung soll über die ersten fünf Blenden keine Rolle große Rolle spielen. Die Randabdunklung bei Offenblende beträgt gut eine Blendenstufe bei sehr natürlichem Verlauf. Um zwei Stufen abgeblendet wird sie sehr gut mit einer sehr geringen Vignettierung in den äußersten Bildecken. Das 50er zeigt nur eine geringe tonnenförmige Verzeichnung. Unterm Strich ist das 1,8/50 mm S also wie versprochen eine hervorragende Optik.
Nikon ist mit dem z 50 mm 1:1,8 S wieder ein außerordentlich scharfes Z-Objektiv gelungen. Schon bei offener Blende f/1.8 liefert es in der Bildmitte eine exzellente Schärfe, die zu den äußersten Bildrändern nur wenig abnimmt, hier ist die Schärfe „lediglich“ gut. Leichtes Abblenden auf f/2.8 steigert die Schärfe in der Mitte auf ein Optimum und an den Rändern auf sehr gute Werte. Ab Blende f/5.6 liegt die Schärfe auf allerhöchstem Niveau. Diese hervorragende Schärfeleistung bleibt bis f/11 erhalten und fällt dann nur ganz langsam ab.
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Fazit / Empfehlung
Nikon hat seine ganze Erfahrung beim Nikkor z 1,8/50 mm S in die Waagschale geworfen. Der Autofokus ist schnell und leise, das Bokeh schön, optische Fehler sind praktisch nicht vorhanden. Die Auflösung kann sich ebenfalls sehen lassen. Das harmlos wirkende Normalobjektiv „liefert“ also tatsächlich absolut erstklassige Leistungen ab.
Deshalb ist der anfänglich von mir kritisierte Preis noch halbwegs angemessen. Um den Artikel abzuschließen: es ist also tatsächlich ein Wolf im Schafspelz! Trotzdem hätte die äußere Verarbeitung zu diesem Preis etwas mehr Wertschätzung erfordert!
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