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Vorstellung neues Standardzoom Nikon AF-S 24-70 mm F/2,8 E ED VR.

Vorstellung neues Standardzoom Nikon AF-S 24-70 mm F/2,8 E ED VR.

Das neue Standardzoom Nikon AF-S 24-70 mm F/2,8 E ED VR ersetzt den wahrlich nicht schlechten Vorgänger ohne Bildstabilisator. Lohnt der Neukauf? Oder kann man gebraucht mit dem Vorgänger vielleicht ein Schnäppchen zu machen? Ein Standardzoom gehört eigentlich in jede Fototasche.

Wenn es dann auch noch solche Abbildungsqualität wie die Nikkore hat, ist es beinahe alternativlos! Auch ich habe mich, nachdem ich lange nur mit Festbrennweiten unterwegs war, wieder für ein Standardzoom mit der Brennweite 24-70 mm und Lichtstärke F/2,8 entschieden, allerdings für eines von Tamron.

Vorstellung Standardzoom Nikon AF-S 24-70 mm F/2,8 E ED VR

Eckdaten

Nikon, Objektiv

Brennweite:      24-70 mm
Lichtstärke:       f/2,8
Nahgrenze:        0,38 m
Filter:                   82 mm
Kl. Blende:          22
Gewicht:              1070 g
Abmessung:       155 mm Länge

Vorbemerkung

Zu verlockend sind die gestalterischen Möglichkeiten, die ein solches Objektiv bietet! Auch in der Filterfotografie hat so ein Standardzoom seine Vorzüge. So habe auch ich mich letztlich doch wieder dafür entschieden. Aus Kostengründen fiel meine Wahl allerdings nicht auf ein Nikon; ein gebrauchtes Tamron SP 24-70 mm F/2.8 Di VC USD*hat den Weg in meine Fototasche gefunden. Hier findet ihr meinen Bericht dazu. Trotzdem möchte ich das viel gelobte Nikon AF-S 24-70 mm f/2.8 G ED VR* hier kurz vorstellen.

Verarbeitung

Mit dem AF-S Nikkor 24-70 mm 1:2,8E ED VR erneuerte Nikon im vergangenen Jahr sein Vollformat-Standardzoom. Dieses besitzt nun nicht nur eine elektronisch gesteuerte Blende anstelle einer mechanischen, auch die optische Konstruktion wurde weitestgehend überarbeitet. So kommt jetzt eine asphärische ED-Linse zur Korrektur optischer Fehler zum Einsatz. Die Nanokristallvergütung soll die Leistung in Gegenlichtsituationen verbessern, indem Reflexe und Geisterbilder unterdrückt werden. Das neue AF-S Nikkor 24-70 mm 1:2,8E ED VR ist deutlich aufwändiger konstruiert, als das alte 24-70 mm. So kommen nun 20 Linsen in 16 Gruppen, anstelle von 15 Linsen in elf Gruppen zum Einsatz.

Damit stieg das Gewicht weiter an. Es liegt um 155 Gramm höher und überschreitet die Kilomarke mit 1.070 Gramm. Einen Teil der „Schuld“ daran dürfte der optische Bildstabilisator tragen, den das neue 24-70 mm besitzt. Dieser lässt sich in zwei Stufen, „Normal“ und „Active“, zuschalten und sorgt für eine effektive Bildstabilisierung des Sucherbilds und der Aufnahme. Das AF-S Nikkor 24-70 mm 1:2,8E ED VR ist allerdings auch einen halben Zentimeter dicker und sogar zwei Zentimeter länger als das Vorgängermodell. Es misst fast 16 Zentimeter in der Länge und 8,5 Zentimeter im Durchmesser.

Dass es sich beim AF-S Nikkor 24-70 mm F2,8E ED VR um ein „Profi-Produkt“ handelt, machen die großen Abmessungen von 8,8 x 15,5 cm und das hohe Gewicht von 1.070 g beim ersten Kontakt schnell klar. Beim Gehäuse wird im Gegensatz zum Bajonett zwar nur Kunststoff verwendet, dieses fällt aber sehr hochwertig aus. Abdichtungen, die das Innere vor dem Eindringen von Staub und Spritzwasser schützen, sind natürlich ebenso vorhanden.

Ausstattung

Den Fokus- und Brennweitenring hat Nikon beim AF-S Nikkor 24-70 mm F2,8E ED VR sehr griffig gestaltet. Der Fokusring fällt deutlich kleiner als der Brennweitenring aus. Die Abmessungen des Objektivs sind bei 24 mm am größten, bis etwa 50 mm fährt der Tubus ins Gehäuse zurück. Danach bewegt er sich wieder leicht nach vorn. Zum Transport bietet sich somit die 50 mm-Stellung an, sofern die Gegenlichtblende nicht montiert ist.

AF-S Nikkor 24-70 mm 1:2,8E ED VR*

Schalter finden sich am Gehäuse zwei: Damit wird der Fokusmodus (zwischen M/A und M) bestimmt und zwischen den Stabilisatormodi (Off, On, Active) gewechselt. Letzterer sollte laut Nikon unter anderem verwendet werden, wenn aus fahrenden Autos oder Zügen heraus fotografiert wird. Für Filter besitzt das Zoom ein 82 mm großes Gewinde. Gut zu wissen: Als eines von mittlerweile mehreren Nikkor-Objektiven besitzt das AF-S Nikkor 24-70 mm F2,8E ED VR eine elektronische Blendensteuerung. Das lässt sich am „E“ hinter der Blendenangabe erkennen. Die elektronische Steuerung erlaubt ein genaueres Einstellen der Blende, funktioniert aber nur an etwas neueren Kameramodellen.

Die Fokussierung erfolgt hingegen intern im Objektiv. Innerhalb von weniger als einer Viertel-Umdrehung des griffig gummierten Fokusrings wird der gesamte Fokusbereich von 38 Zentimetern bis unendlich durchfahren. Für die manuelle Fokussierung ist das ein ziemlich kurzer Weg. Insbesondere der Weg von zwei Meter auf Unendlich fällt sehr kurz aus, um nicht zu sagen knapp!

AF-S Nikkor 24-70 mm 1:2,8E ED VR*

Das Fokusfenster gibt Auskunft über die eingestellte Entfernung. Umgeschaltet wird zwischen manueller und automatischer Fokussierung mittels des Schalters neben dem Fokusfenster. Auch bei automatischer Fokussierung kann jederzeit manuell nachgeregelt werden, ohne umschalten zu müssen.

Abbildungsleistung

Die neue Nanokristallvergütung des AF-S Nikkor 24-70 mm 1:2,8E ED VR soll Reflexe und Geisterbilder wirkungsvoll unterdrücken. Dies scheint nach ersten Aufnahmen auch tatsächlich äußerst gut zu gelingen. Der Kontrast bleibt auch bei Gegenlicht hoch. Mit einem Problem des Vorgängermodells muss sich aber auch das AF-S Nikkor 24-70 mm 1:2,8E ED VR herumschlagen: Es zeigt deutliche Farbsäume, insbesondere im Randbereich des Bildes. Die neun Blendenlamellen zeichnen insgesamt ein gutes Bokeh, Spitzlichter im Unschärfebereich wirken mit dem sichtbaren Helligkeitsring am Rand der Unschärfescheibe allerdings nicht ganz so harmonisch.

Bei der kürzesten Brennweite zeigt das Objektiv im Zentrum bereits bei Offenblende eine sehr gute Bildschärfe. Die Ränder liegen ein wenig zurück, erreichen jedoch schon ein gutes bis sehr gutes Niveau. Abblenden um eine Stufe auf F4 verbessert die Detailwiedergabe. Damit ist sie in der Mitte exzellent und am Rand sehr gut. Das Optimum wird im Zentrum zwischen F4 und F5,6 erreicht, die Vorteile halten sich aber in Grenzen. Ab F8 sorgt die Beugungsunschärfe im Zentrum für einen leichten Detailverlust, die Ränder verbessern sich nochmals ein wenig. Bei F11 geht die Schärfe im gesamten Bild zurück, bei F16 ist dies nochmals deutlich stärker.

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Bei 35 mm ergibt sich ein ähnliches Bild. Bei Offenblende wird ein sehr gutes (Zentrum) bzw. gutes bis sehr gutes Niveau (Rand) erreicht. Das Abblenden auf F4 lässt die Schärfe weiter ansteigen. Details werden im Zentrum jetzt exzellent und am Rand sehr gut wiedergegeben. Bei F5,6 erreicht man in der Mitte das Optimum, am Rand ergibt sich keine Verbesserung mehr. Kleinere Blendenöffnungen sorgen wieder für das Absinken der Bildschärfe durch die Beugung.

Bei 70 mm sieht es ein wenig anders aus. Hier fällt die Detailwiedergabe in der Bildmitte bei F2,8 gut bis sehr gut und bei F4 sehr gut aus. Mit F5,6 kann man die Detailwiedergabe nochmals verbessern, darüber tritt die Beugungsunschärfe wieder in Erscheinung. Am Bildrand ist die Bildqualität „offen“, also bei F2,8, nicht überzeugend. Erst ab F8 wird ein akzeptables und bei F11 ein gutes Niveau erreicht. Kein Ruhmesblatt des AF-S Nikkor 24-70 mm F2,8E ED VR sind die Verzeichnung und Randabschattung. Diese sind jeweils deutlich zu sehen und sollten unbedingt korrigiert werden.

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Fazit / Empfehlung

Die Bildschärfe stimmt bei 24 und 35 mm Brennweite auf ganzer Linie, spätestens bei F4 wird selbst am Rand ein sehr gutes Qualitätsniveau erreicht. Im Zentrum lässt sich schon mit der Offenblende von F2,8 sehr gut arbeiten, bei F5,6 ist die Detailwiedergabe exzellent. 70 mm scheinen die schwächste der drei Brennweiten zu sein. Im Zentrum kommt man mit F2,8 gut und ab F4 sehr gut aus, an den Rändern sieht dies jedoch etwas anders aus. Hier sollte optimalerweise mindestens bis F8 abgeblendet werden. Wer ein lichtstarkes Standardzoom mit professioneller Verarbeitung und Haptik für seine Nikon-Vollformatkamera sucht, findet im AF-S Nikkor 24-70 mm 1:2,8E ED VR ein zwar teures, jedoch ebenso hochwertiges, professionelles Arbeitsgerät, das einen sicherlich nicht im Stich lassen wird.

Stefan Mohme Fotografie ,Banner,Objketive

Nach Erscheinen des aktuellen Modells Ende 2015 sollten die Preise für das alte Modell Nikon AF-S 24-70 mm F/2,8 G ED beim Gebrauchtkauf vermutlich deutlich nachgeben. Wer auf den Bildstabilisator verzichten kann, ist dann mit dieser Optik immer noch sehr gut bedient. Da ich diesen Brennweitenbereich recht selten benutze, benötige ich auch kein so hochwertig verarbeitetes Objektiv. Daher bin ich mit meinem Tamron SP 24-70 mm F/2.8 Di VC USD, gerade auch was die Abbildungsleistungen angeht, in Kombination mit dem Bildstabilisator hochzufrieden.

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Über den Autor

Mein Name ist Stefan Mohme, ich bin 56 Jahre alt, verheiratet und habe 3 Kinder. Leider mußte ich aus gesundheitlichen Gründen meinen Beruf vor 10 Jahren aufgeben. Fotografieren hat mich schon immer interessiert. In meiner Galerie und auf meiner Portfolio Seite findet ihr einen Überblick meiner aktuellen Arbeiten. Ich hoffe, Euch gefällt das eine oder andere. Grundsätzlich sind alle Fotos verkäuflich sowohl als Digitaler Download als auch als Print bis A2, direkt über mich verfügbar. Schaut auch gerne in meinem Shop vorbei, vielleicht findet Ihr dort etwas passendes. Bei Interesse oder Sonderwünschen bitte gerne mailen.

2 Kommentare

  1. Danke für diesen tollen Blog. Hat mir sehr gut geholfen.

    • Hallo Werner,
      das freut mich sehr, vielen Dank für Deine positive Rückmeldung!
      Ich hoffe ich sehe dich auf meiner Seite wieder!
      Gruß Stefan

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