Vorstellung DSLM Nikon Z6 II
Heute stelle ich die Nikon DSLM, Z6 II vor. Nikon hat die Nachfolger der erst 2 Jahre alten spiegellosen Vollformatkameras Nikon Z6 II & Z7 II 2021 vorgestellt. Bei diesem Technik-Upgrade handelt es sich eher um Evolution als um eine Revolution! Das bedeutet natürlich an sich nichts Schlechtes!
Zum eine scheinen die „alten“ Kameras sehr wohl noch auf der Höhe der Zeit vor allem, auch wenn man den aktuellen Straßenpreis bedenkt! Insgesamt ist das neue spiegellose Kamerasystem von Nikon nach drei Jahren mittlerweile für mich als absoluter Erfolg zu bezeichnen. Auch die anfänglich kaum vorhandenen Z Objektive sind nun in breiterer Anzahl erhältlich.
Vorstellung DSLM Nikon Z6 II
Rein optisch gleichen die spiegellosen Vollformatkameras Nikon Z6 II und Z7 II ihren Schwesternmodellen Z6 und Z7 praktisch bis ins kleinste Detail. Sicherlich clever gemacht von Nikon, überzeugten doch beide Vorgängerinnen bei ihrer Vorstellung im Jahr 2018 schon mit toller Handhabung und einer Nikon-typischen Menüführung. Die eigentlichen Veränderungen stecken unter dem nach wie vor hervorragendem Gehäuse.
Eckdaten
- Megapixel (effektiv): 24,5
- Maximale Bildauflösung: 6.048 x 4.024
- BildpunkteSensortyp und -größe: CMOS, 35,9×23,9mm
- Speicherkarte: XQD / CFexpress/SD
- Sucher: OLED Monitor mit 3,69 Mio Bildpunkten
- Vergrößerung: 0,8
- Bildrate: Bis zu 14 Bilder/s
- Schnittstellen: Bluetooth, HDMI, USB Micro
- Objektiv-Bajonett: Nikon z
- Displaygröße: 3,2 Zoll/ 2,1 Mio BildpunkteFokusmeßfelder: 273
- ISO Empfindlichkeit: 100 – 51.200
- Belichtungssteuerung: Programmautomatik, Zeitautomatik, Blendenautomatik, Manuell
- Blitzgerät eingebaut: Nein
- Gewicht: 675g.
Nikon Z6 II* Kamera
Insgesamt macht die Nikon Z6II einen modernen und aufgeräumten Eindruck. Nikon bleibt hier seiner über Jahre bewährten Linie treu! Gerade für Nikon Besitzer wie mich, ein großer Vorteil beim Umstieg in das „neue“ Kamerasystem! Der Handgriff ist ausgeprägt, was ich für sehr vernünftig halte.
Gerade an solchen Kameras werden sicherlich später hochwertige, lichtstarke und damit große und schwere Objektive verwendet. Somit sollte das Kameragehäuse auch einen entsprechenden Gegenpol dazu bilden! Beide Kameras sind – bis auf den Sensor – technisch identisch, was Ausstattung und Gehäuse angeht.
Ausstattung
Der Sensor der Nikon Z6 II hat 24 MP, nimmt 14 Bilder pro Sekunde auf. Damit die gesteigerte Geschwindigkeit in der Praxis sinnvoll genutzt werden kann, wurde auch der Pufferspeicher vergrößert. In der Praxis lassen sich mit der Kamera zwischen drei bis viermal mehr Bilder in Folge aufnehmen, bevor die Geschwindigkeit absinkt. Etwa 124 Aufnahmen in Serie schafft die Z6 II.
Die Kamera deckt einen ISO Bereich von 100-51.200 ab und hat 273 AF Felder mit ca. 90 % Bildfeldabdeckung. Damit ist die Z6 II nicht nur das günstigere, sondern auch das „schnellere“ und besser für Low-Light geeignete Modell. Der Sensor ist ein rückwärtig belichteter für eine effektivere Lichtausbeute. Auf Tiefpassfilter verzichtet Nikon. Der Sensor-Shift-Bildstabilisator, soll auf fünf Achsen bis zu fünf Blendenstufen längere Belichtungszeiten ermöglichen
Nikon Z6 und sehr heller und hochauflösender Monitor
Noch effektiver wird die Bildstabilisierung in Zusammenarbeit mit einem optischen Bildstabilisator im Objektiv, was vor allem im Telebereich Vorteile bringen soll. Einen lautlosen, elektronischen Verschluss bieten die Z-Systemkameras ebenfalls.
Verbesserungen zur Z6
Autofokus
Durch die Integration des zweiten Bildprozessors in der neuen Nikon Z6 II hat sich die Rechenleistung spürbar verbessert. Davon profitiert natürlich auch der Autofokus. Durch das mehr an Berechnungen und Messungen pro Sekunde erzielt das neue Modell Top-Werte und liefert zuverlässig beeindruckende Ergebnisse. Im Gegensatz zum Vorgänger schafft die Z6 II das Fokussieren nun auch in noch dunkleren Umgebungen.
Eine sichere Fokussierung wird bis zu -4,5 EV garantiert, was sich tatsächlich nicht verstecken muss. Die Kamera erlaubt selbst bei der höchsten Geschwindigkeit das AF- und AE-Tracking, zugleich konnte die Tracking-Performance laut Nikon verbessert werden. Darüber hinaus können Besitzer des neuen Modells von einer höheren AF-Lichtempfindlichkeit (Z6 II: ab -4,5EV ) und dem Augen-/Gesichtserkennungs-AF im Videomodus profitieren.
Speicherkartenfach
Ebenfalls neu und von vielen Nutzern in der Vergangenheit gefordert ist der doppelte Kartenslot in beiden Modellen für CFExpress/XQD und SD UHS II. Auch das permanente Laden via USB-C ist nun möglich, sodass man nicht mehr so schnell Gefahr läuft, dass die Kamera im entscheidenden Moment schlapp macht. Überraschend dabei: Nikon verspricht, dass trotz dualen Bildprozessor der Akku effizienter genutzt wird, sodass Z6 II und Z7 II mehr Bilder pro Akkuladung liefern sollen.
Hochformatgriff
Neben den beiden Kameraneuvorstellungen hat Nikon auch einen neuen Hochformatgriff, den MB-N11, vorgestellt. Dieser unterstützt einen Akkuwechsel im laufenden Betrieb. Darüber hinaus lassen sich beide Kameras via USB betreiben bzw. die Akkus via aufladen. Der Neupreis für den Batteriegriff beträgt 389 Euro.
Video
Schließlich hat Nikon auch die Videofunktion der Kamera erweitert. Die Z6 II nimmt nun 4K-Videos mit 60 Bildern pro Sekunde auf. Die Aufzeichnung erfolgt intern in 8 Bit, wobei ein echtes Temperaturmanagement zum Einsatz kommt. Dank des Magnesiumgehäuses kann die entstehende Wärme gut abgeführt werden, sodass unter Standard-Bedingungen 30 Minuten lange Videosequenzen am Stück auch bei 4K60 möglich sein sollten.
Neben der Gesichts- und Tiererkennung bei Videoaufnahmen gibt es nun auch HDR nach HLG-Standard, auch N-Log und Timecode werden unterstützt. Via HDMI sind externe Videoaufzeichnung in 10 Bit möglich. Die externe Aufzeichnung von 12-Bit-Raw-Videos über einen Atomos Ninja V erfordert nach wie vor eine kostenpflichtige Hardware-Modifikation durch den Nikon-Service. Am 25. 01. 2021 hat Nikon das Firmwareupdate 1.10 herausgebracht, welches gerade auch die Videofunktionalität neben einem verbesserten Augen AF deutlich erweitert hat!
Nikon Roadmap Oktober 2021
Technik identisch mit Z6
Sucher
Der elektronische Sucher besitzt eine hohe Auflösung von 3,69 Millionen Bildpunkten auf einem OLED, das mit 60 Bildern pro Sekunde arbeitet. Die 0,8-fache Vergrößerung bietet ein großes Sucherbild. Zudem steht der Sucher nach hinten sehr weit vor, sodass man sich nicht die Nase am Bildschirm plattdrückt, wie z. B. an der Nikon D750. Wer diesen elektronischen Sucher einmal erlebt hat, weint dem optischen Sucher einer Nikon D750 *keine Träne mehr nach. Allein die Möglichkeit, diverse Informationen in Verbindung mit der „Echtzeit“- Bildvorschau einzublenden, ist genial!
Monitor
Der Monitor ist ein 3,2″ Klappdisplay mit 2,1 Mio. Bildpunkten. Es ist ein LCD mit Touch-Funktionalität und sehr hoher Auflösung, welcher ähnlich auch in der Nikon D850 verbaut ist. Auch hier hat man bewährte Technik implementiert. Zur Nikon D750 auch hier eine deutliche Verbesserung! Sowohl von der Auflösung & Helligkeit als auch von der Touch-Bedienung. Das Schulterdisplay ist ein modernes und stromsparendes OLED-Display, was alle wichtigen Informationen anzeigt.
Bedienung
Das hintere Einstellrad ist sehr groß und lässt sich besser bedienen als bei den Vollformat-SLRs. Auf der linken Oberseite findet man das Moduswahlrad welches gegen ein versehentliches Verstellen gesperrt ist. ISO, Belichtungskorrektur, Drive-Modi und AF-ON sind über entsprechend beschriftete Tasten zugänglich, deren Funktionen sich aber bei Bedarf ändern und damit an die persönlichen Vorlieben anpassen lassen. Zwei Funktionstasten neben dem Objektiv sind frei belegbar.
Nikon Z6 monochromes OLED-Schulterdisplay
Ein Ring an allen bisher verfügbaren Z-Objektiven ist ab Werk mit der manuellen Fokussierung belegt, lässt sich aber auf Blendenwahl oder Belichtungskorrektur umprogrammieren. Weitere wichtige Einstellungen sind über das Info-Menü zugänglich, das sich ebenfalls an die eigenen Bedürfnisse anpassen lässt.
Super ist der AF-Joystick mit Druckpunkt und die gut implementierte Touch-Bedienung, die auch die Menünavigation erlaubt. Rechts oben auf der Kamera befindet sich wie gewohnt der Auslöser, der vom ringförmigen Hauptschalter umschlossen wird. Zwischen Auslöser und Schulterdisplay finden sich dann noch zwei kleine Knöpfe für die Belichtungskorrektur und die Wahl des Messmodus.
Abbildungsleistung
Die Nikon Z6 II ist mit einem 24,5 Megapixel auflösenden Kleinbildsensor (36 mal 24 mm) ausgestattet. Es handelt sich um einen rückwärtig belichteten CMOS-Sensor, sodass die lichtempfindliche Fläche gegenüber herkömmlichen CMOS-Sensoren, bei denen die Leiterbahnen über der lichtempfindlichen Fläche liegen, größer ist. Als Nebeneffekt kann der Sensor auch Licht, das nicht ganz senkrecht einfällt, besser verarbeiten.
Das sorgt für weniger Farbsäume, Vignettierung und Randunschärfe. Im Gegensatz zur Z7 II besitzt die Z6 II jedoch einen Auflösung mindernden Tiefpassfilter. Laut Nikon wurde der Sensor selbst entwickelt, wird aber im Auftrag bei einem anderen Hersteller gefertigt, der in der Fertigung wiederum Nikon-Equipment zur Chipherstellung einsetzt. Auch wenn Nikon ihn nicht selbst herstellt, steckt also viel Nikon-Technik drin.
Die Nikon Z6 II bietet eine ISO-Empfindlichkeit von 100 bis 51.200, die sich auf ISO 50 und bis zu 204.800 erweitern lässt. Diese Erweiterungen sind allerdings nur unter starken Verlusten der Bildqualität nutzbar. Das ab 12800 stark ansteigende Rauschen bleibt stets feinkörnig, zeigt sich ab ISO 25.600 aber mit leichtem Helligkeitsrauschen, das oberhalb von ISO 51.200 stark zunimmt.
Farbrauschen spielt hingegen praktisch keine Rolle. Bis ISO 6.400 zeigt die Z6 II eine sehr hohe Texturschärfe, die dann aber stark abnimmt. Bis ISO 12.800 lassen sich noch ausreichend Details erkennen. Ab ISO 25.600 sind kaum noch feine Strukturen erkennbar. Insgesamt betrachtet ist die Bildqualität der Z& exzellent!!
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Fazit / Empfehlung
Sehr erfreulich, dass Nikon auf die Nutzer zu hören scheint! Die NIkon Z Kameras waren bisher sicherlich keine schlechten Kameras, allerdings gab es von Anfang an Kritik an verschiedenen Eckpunkten. Vieles davon hat Nikon nun im Zuge einer Modellpflege bei Z6 II & Z7 II behoben und so aus einer guten Kamera zwar keine neue, aber eine doch bessere gemacht.
Wie gesagt, Evolution statt Revolution! Für mich persönlich sind die neuen Verbesserungen unerheblich, da das Kernprodukt, aus Sensor, Sucher, AF und IBIS eigentlich unverändert geblieben ist. Die Verbesserungen sind klug gewählt und an den richtigen Stellen vorgenommen worden. Im Gegensatz zu Canon hat man auch davor zurückgescheut zu viel zu versprechen, alle Daten scheinen realistisch und wirken hochklassig. Hier geht es zu meinem Artikel über Nikons neue Objektivserie.
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