Vorgestellt, Nikon Z 400 mm F4.5 VR S
Vorgestellt, Nikon Z 400 mm F4.5 VR S. Mit dem neuen Nikkor Z 400 mm 1:4,5 VR S hat Nikon ein professionelles Teleobjektiv vorgestellt, das vor allem durch ein kompaktes Design auffällt. Kann es die Erwartungen erfüllen?
Nikon Z 400 mm F4.5 VR S
Das Z 400 mm F/4.5 VR S ist nach dem Z 400 mm F/2.8 TC VR S Nikons zweites 400-mm-Teleobjektiv mit Festbrenn für Z-Mount. Anders als das Z 800 mm F/6.3 VR S verfügt es nicht über ein Phasen-Fresnel-Element (PF). Es ist aber kürzer als das Z 100-400 mm F/4.5-5.6 VR S, wenn es auf 400 mm Brennweite ausgefahren, und mit nur 1160 g auch leichter, obwohl 2/3 Blende heller ist.
Bemerkenswert am Nikon Z 400 mm 1:4,5 VR S ist, dass es kein Phasenfresnel-Linsenelement (PF) besitzt. Nikons PF-Linsenelemente sind seit Jahren fester Bestandteil der leichten Teleobjektive des Herstellers, angefangen mit den Objektiven 300 mm F/4 PF und 500 mm F/5,6 PF für das F-Mount-System. Die PF-Linsentechnologie trägt dazu bei, Größe und Gewicht eines Objektivs zu verringern, indem ein oder mehrere „herkömmliche“ Linsenelemente durch ein einzelnes, dünneres
Fresnel-Linsenelement ersetzt werden.
Vorgestellt, Nikon Z 400 mm F4.5 VR S*
Allgemein
Mit einem Gewicht von 1160 Gramm ist das Objektiv leicht genug, damit Fotografen es den ganzen Tag tragen können. Es wiegt beispielsweise weniger als Nikons 100-400 mm F/4,5-5,6-Zoom (1435 Gramm) und fängt dank der maximalen Blendenöffnung von F/4,5 bei 400 mm mehr Licht ein.
Eckdaten
Brennweite: 400 mm
Lichtstärke: F/4,0
Nahgrenze: 2,5 m
Filter: 77 mm
Kl. Blende: 32
Gewicht: 1160 g
Abmessung: 104 x 235 mm
Stabilisator: ja
Verarbeitung / Ausstattung
Das Nikon Z 400 mm F/4.5 hat eine Metall- und Kunststoffkonstruktion, wobei das Gehäuse größtenteils aus hochwertigem Kunststoff gefertigt ist. Der Eindruck, den es auf mich macht, ist hervorragend. Die Materialien vermitteln Vertrauen, nichts wackelt irgendwo und das Objektiv fühlt sich insgesamt sehr gut verarbeitet an.
Ich habe schon oft geschrieben, dass ich persönlich ich die Verwendung von hochwertigem Kunststoff bei einem Teleobjektiv mit Festbrennweite wie diesem bevorzuge. Kunststoff ist leichter als Metall und hält alltäglichen mechanischen Stößen tendenziell besser stand. Kunststofflinsen leiten weniger Wärme als Metall und fühlen sich daher nicht so kalt an.
Auch das Gehäuse selbst ist dank Dichtungen gegen das Eindringen von Staub und Spritzwasser robust gebaut. Für eine geringe Streulichtempfindlichkeit soll die Nano-Kristall-Vergütung sorgen, zudem ist die Frontlinse mit einer schmutzabweisenden Fluorbeschichtung versehen. Die Blende besteht aus neun Lamellen, was für ein gleichmäßiges, schönes Bokeh sorgen soll.
Handhabung
Das Erste, was einem auffällt, wenn man das Nikon 400 mm 1F/4,5 in die Hand nimmt, ist, wie unglaublich leicht es ist, gerade für ein Objektiv dieser Brennweite. Als Naturfotograf wird man einfach nichts Leichteres und Tragbareres als das Z 400 mm F/4.5 VR S finden, ohne große Kompromisse eingehen zu müssen.
Was das Bedienlayout des Nikon Z 400 mm F/4,5 VR S betrifft, ist die Implementierung des Funktionsrings eine willkommene Ergänzung. Neben dem Funktionsring befinden sich Funktionstasten, die von früheren Nikon-Teleobjektiven übernommen wurden. Diese lassen sich beispielsweise in Verbindung mit der Memory Set-Taste verwenden, um eine Fokussierentfernung im Speicher des Objektivs zu speichern und sie dann schnell wieder abzurufen.
Das Nikon Z 400 mm F/4,5 VR S verfügt über 19 Linsenelemente in 13 Gruppen. Zu diesen Elementen gehören ein ED-Element (Extra-low Dispersion), zwei Super-ED-Glaselemente und ein SR-Element (Short-wavelength Refractive). Das SR-Element hilft bei der Korrektur der chromatischen Aberration und ist auch teilweise für das geringe Gewicht des Objektivs verantwortlich.
Im vorderen Bereich des Z 400 mm F4.5 VR S sitzen lediglich zwei der insgesamt 19 Linsen, sechs sitzen in der Mitte und die restlichen elf befinden sich im hinteren Bereich, was für einen guten Schwerpunkt sorgen soll. Ein ED-Glaselement, zwei Super-ED-Linsen und eine SR-Linse sollen für eine hohe optische Qualität sorgen, angeordnet sind die 19 Linsen in insgesamt 13 Gruppen.
Obwohl das Objektiv nicht über Nikons leistungsstärkste (zumindest laut Marketing) ARNEO-Beschichtung zur Reduzierung von Streulicht verfügt, verfügt es über eine Nano Crystal Coating und ein Super Integrated Coating, die die gleiche Wirkung erzielen sollen.
Autofokus
Die Fokussierung dieses Objektivs basiert nicht auf einem „Silky Swift“-Motor, wie man ihn in Nikons Z 400 mm F/2.8 und 600 mm F/4 findet. Trotzdem fokussiert der vergleichsweise schwächere Schrittmotor dieses Objektivs extrem gut, wahrscheinlich, weil sich im Inneren des Objektivs nicht viel schweres Glas befindet, das sich schnell bewegen muss. Das Objektiv fokussiert schnell und sehr genau.
Abbildungsleistung
Beim Nikon Z 400 mm 1:4,5 VR S gibt es fast keine Verzerrungen. Wie bei den meisten Teleobjektiven von Nikon ist Vignettierung beim Nikon Z 400 mm 1:4,5 kein Problem, weder mit noch ohne Telekonverter. Das Nikon Z 400 mm F/4,5 VR S weist ohne Telekonverter eine relativ geringe chromatische Aberration auf.
Das Nikon Z 400 mm F/4,5 VR S ist ein sehr scharfes Objektiv, das mit ähnlichen Objektiven wie dem Nikon Z 600 mm F/6,3 und dem Nikon AF-S 500 mm F/5,6 PF mithalten kann. Die höchste Schärfe wird über den gesamten Bildbereich allerdings erst bei F/5,6 bis F/8,0 erreicht. Die Mitte ist immer knackscharf und das Objektiv lässt sich auch problemlos bei offener Blende verwenden. Die Verwendung mit dem Teleconverter Z 1,4 ist problemlos möglich, die Abbildungsqualität leidet hier nur in sehr geringen Maßen.
Rein subjektiv ist das Bokeh des 400 mm F/4.5 sehr ansprechend. Dies gilt sowohl in normalen Situationen als auch bei Gegenlicht mit spiegelnden Lichtern. Selbst wenn die Fotos helle, unscharfe Lichtpunkte enthalten, verwischt dieses Objektiv sie gut. Es gibt nicht wirklich viele sichtbare Artefakte. Dies ist einer der Vorteile, wenn man keine Phasenfresnel-Linsen verwendet. Obwohl ein PF-Element das Gewicht des Objektivs möglicherweise noch weiter reduziert hätte, haben PF-Objektive manchmal ein etwas unruhiges Bokeh zur Folge.
Zusammengefasst
Pro
- Hervorragende Bildqualität, einschließlich Schärfe, Vignettierung und Streulichtleistung
- Schneller Autofokus auch bei schwachem Licht
- Sehr gute Handhabungseigenschaften, die einem High-End-Teleobjektiv würdig sind
- Tolle Verarbeitungsqualität mit starker Wetterabdichtung und ohne externe bewegliche Teile
- Der Preis von 3250 € ist zwar nicht gerade günstig, aber dennoch ein guter Wert
Nachteile
- Die Leistung mit den Telekonvertern, insbesondere dem 2x TC, ist etwas schlechter als erwartet
- Die maximale Schärfe im Zentrum wird bei F/5.6 erreicht, nicht bei voller Blendenöffnung (F/4.5 ist allerdings immer noch sehr gut)
- Das Design der Stativschelle und der Gegenlichtblende könnte verbessert werde
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Fazit / Empfehlung
Nikons Z 400 mm F/4.5 VR S ist ein sehr gutes Teleobjektiv mit einem konkurrenzlos geringen Gewicht. Das Objektiv erzeugt sehr scharfe Bilder mit und kann auch mit offener Blende bedenkenlos genutzt werden. In Kombination mit Nikons Z TC-1.4x Telekonverter liefert es immer noch eine gute Bildqualität. Sein Bokeh ist sehr schön und die optische Bildstabilisierung von 5 Stufen ist natürlich Freihand sehr hilfreich!
Nikon Z-Benutzer werden am 400 mm F/4.5 viel Spaß und wenig aussetzen. Es ist scharf, fokussiert schnell und wiegt sehr wenig. Bei der Bildqualität, Handhabung oder Verarbeitungsqualität des Objektivs gibt es keine großen Kompromisse. Sogar der Preis von 3250 € ist angemessen. Ich selber habe das Objektiv ca. 1,5 Jahre selbst besessen und intensiv benutzt. Warum ich mich davon getrennt habe, hier.
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