Vorgestellt, Nikon Z 70–180 mm F/2,8
Vorgestellt, Nikon Z 70–180 mm F/2,8. Wie das Nikon Z 28–75 mm F/2.8 basiert auch das Nikon Z 70–180 mm F/2,8 auf einem bestehenden Tamron-Objektiv, das bereits für Sony E-Mount-Kameras erhältlich war (in diesem Fall seit Juli 2019).
Nikon Z 70–180 mm F/2,8
Obwohl das Objektiv von Tamron hergestellt wird, gibt es neben dem günstigen Preis weitere Argumente, die für das Tamron sprechen. Das Nikon Z 70–180 mm F/2,8 hat beispielsweise die volle Garantie und den vollen Support von Nikon. Es ist auch voll kompatibel mit den aktuellen und kommenden Kameras von Nikon in Bezug auf Autofokus, Messung, IBIS und verschiedene andere Funktionen. Kurz gesagt, es ist zukunftssicherer als ein Objektiv eines Drittanbieters.
Vorgestellt, Nikon Z 70–180 mm F/2,8*
Das 70–180 mm ist das dritte leichte kompakte Zoom im Nikon Objektivangebot, das eine durchgehende Lichtstärke von 2,8 aufweist. Die beiden anderen sind das Nikkor Z 17–28 mm F/2,8* und Z 28–70 mm F/2,8*, die durchs neue Zoom zum lichtstarken Trio ergänzt werden.
Das wirklich Entscheidende ist die Leistung – sowohl in Bezug auf die Handhabung als auch in Bezug auf die optische Qualität. Ein hochwertiges, preiswertes F/2,8-Zoom, neben dem hochpreisigen Original Nikon würde sicherlich viele Fotografen ansprechen. Sollte also die Bild- und Verarbeitungsqualität auf einem adäquaten Niveau sein, wäre das „Tamron“ sicherlich eine Empfehlung.
Eckdaten
- Brennweite: 70–180 mm
- Lichtstärke: F/2,8
- Nahgrenze: 0,27-0,85 m
- Filter: 67 mm
- Kl. Blende: 22
- Gewicht: 795 g
- Abmessung: 151 x 84 mm
- Preis: ca.1300 €
Allgemein
Das Nikon Z 70–180 mm F/2,8 ist ein kleines und leichtes Telezoom mit konstanter F/2,8-Blende und korrigiert für Vollformatsensoren. Es liefert eine ziemlich gute Bildqualität, einschließlich eines schönen Bokehs und einer guten Nahaufnahmeleistung. Ist etwa 40 % billiger, 25 % kürzer und 45 % leichter ist als das Nikon Z 70–200 mm F/2,8 VR S*.
Das Objektiv besteht aus insgesamt 19 Elementen, die in 14 Gruppen angeordnet sind. Dazu gehören nicht weniger als fünf ED-Elemente (Extra-low Dispersion), ein Super-ED-Element und drei asphärische Elemente. Die Kombination zielt auf hervorragenden Kontrast und Klarheit bei minimalen Aberrationen ab.
Vorteile:
- Überraschend gute optische Leistung, einschließlich Schärfe, Vignettierung und chromatischer Aberration
- Schneller Autofokus mit guten Fokussierfunktionen auch bei schwachem Licht
- Hervorragende Nahfokussierung, fast so gut wie ein spezielles Makroobjektiv
- Gute Verarbeitungsqualität und beeindruckend leichte Konstruktion
Nachteile:
- Keine nennenswerten Bedienfunktionen, nicht einmal ein AM-Schalter
- Die Bildqualität mit Telekonvertern ist schlechter als erwartet
- Höherer Preis als die Tamron-Version
Verarbeitung / Ausstattung
Wie die meisten Objektive heutzutage ist das Nikon Z 70–180 mm F/2.8 ein Kunststoffobjektiv mit Metallfassung. Das hochwertige Kunststoffdesign ist einer der Gründe, warum das 70–180 mm F/2.8 so leicht ist, für mich ein großer Pluspunkt. Die Verarbeitungsqualität ist ebenfalls gut, mit geringen Toleranzen und ohne Wackeln im Objektivtubus.
Das Fehlen eines fluorbeschichteten Frontelements macht sich bei Arbeiten in regnerischen und staubigen Umgebungen sicherlich negativ bemerkbar. Zumindest ist das Objektiv ziemlich umfassend wetterfest abgedichtet, auch hier muss man im Vergleich zum 70-200 mm sicherlich Abstriche machen. Das Nikon Z 17–28 mm F/2.8 ist bedauerlicherweise absolut minimalistisch ausgestattet. Am Objektiv befindet sich nur ein Schalter – ein Zoom-Lock-Schalter, den ich angesichts des gut gedämpften Zoomrings des 70–180 mm F/2.8 für unnötig hielt.
Es gibt keinen AM-Schalter, keinen Fokusbegrenzer-Schalter, keine benutzerdefinierte Funktionstaste, keine Fokusentfernungsskala oder andere nützliche Handhabungsfunktionen. Es gibt nur den Zoomring und den Fokusring auch keinen zusätzlichen Einstellring. Das 67-mm-Filtergewinde ist schön klein und ist auch innerhalb der original Nikon Objektive eine gängige Größe, sodass man Filter zwischen den Objektiven wechseln kann. Die Gegenlichtblende ist schlank und dennoch effektiv.
Handhabung / AF
Eine Sache fehlt sowohl dem Tamron als auch dem Nikon 70–180 mm: die optische Bildstabilisierung. Man könnte einwenden, dass alle Vollformat-Z-Mount-Kameras von Nikon über IBIS (In-Body Image Stabilization) verfügen, aber diese ist bei Teleobjektiven tendenziell weniger effektiv. Aus diesem Grund verfügen Nikon Z-Teleobjektive in der Regel über optische VR (Vibration Reduction), einschließlich des Z 24–200 mm F/4-6,3 VR- Superzooms*.
Der Autofokus des 70–180 mm F/2,8 arbeitet mit einer Innenfokussierung, die von einem leisen Schrittmotor angetrieben wird. Tatsächlich hört man den Motor selbst in ruhigen Umgebungen kaum, zudem arbeitet er schnell und präzise. Das Fokusatmen ist zwar relativ gering, aber durchaus noch leicht sichtbar. Der Fokusring des Nikon Z 70–180 mm F/2,8 fällt mit neun Millimeter allerdings sehr schmal aus.
Er arbeitet rein elektronisch, es werden also Steuerbefehle an den Fokusmotor weitergegeben. Dies erfolgt nicht linear, das heißt die Drehgeschwindigkeit entscheidet neben dem Drehwinkel über den Verstellweg, sodass man bei langsamer Drehung mit großen Verstellwegen äußerst fein fokussieren kann. Alternativ lässt sich über das Menü der Nikon Z 8 eine lineare Funktion des Fokusrings samt Einstellbereich von 90 bis 720 Grad aktivieren.
Abbildungsleistung
Die Schärfe ist im Allgemeinen ausgezeichnet, über den gesamten Rahmen von der Mitte bis zu den äußersten Rändern und Ecken. Bei Aufnahmen mit offener Blende bei F/2,8 nimmt die Schärfe etwas ab, insbesondere am kurzen Ende des Zoombereichs, aber auch hier hat das Objektiv viel Biss. Die Rand-/Eckschärfe am langen Ende des Zoombereichs ist überdurchschnittlich gut und übertrifft die des viel teureren Z 70–200 mm F/2,8 VR S.
Im Gegenlicht macht das Z 70–180 ebenfalls einen guten Eindruck. Die Kontraste sind hoch, werden jedoch durch leichte Flares gestört, die man aber ebenfalls kreativ nutzen kann. Verzeichnung und Randabdunkelung sind dank elektronischer Korrektur kein größeres Problem.
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Fazit / Empfehlung
Alles in allem meistert das Nikon Z 70–180 mm F/2,8 seine Aufgaben gut. Es ist für ein F/2,8-Zoom bemerkenswert leicht und kompakt, bietet bei jeder Brennweite eine sehr respektable Bildqualität. Die schnelle Fokussiergeschwindigkeit und die hervorragenden Nahfokussierungsfähigkeiten machen es zu einer guten Wahl für jeden Nikon Z-Fotografen, der nach einem kurzen und lichtstarken Teleobjektiv sucht.
Die Hauptvorteile des 70-180 mm-Zoomobjektivs gegenüber dem Profi 70-200-mm, sind Preis, Größe und Gewicht: Es ist etwa 40 % billiger, 25 % kürzer und 45 % leichter. Alles in allem ist das Nikon Z 70–180 mm F/2,8 eine überzeugende Alternative zu Nikons Z 70–200 mm F/2,8 VR S.
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