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Schwarzweiß, back to basic!

Schwarzweiß, back to basic!

Wie die Artikelüberschrift schon sagt, „Back to Basic“! Alles hat mit Schwarzweiß in der Fotografie begonnen. Viele Jahrzehnte gab es keine Farbe in den Bildern. Trotzdem sprechen uns auch heute noch gerade diese „reduzierten“ Fotos oft emotional stark an. Ich selber bin seit vielen Jahren ein großer Fan von „Schwarzweiß“.

Pag Lun Making Off vorher nachher Screenshot

Es gibt einfach Bilder, die funktionieren mit Farbe nicht. Warum ist das so? Schwarzweiß ist auf keinen Fall ein Notnagel für misslungene Farbbilder. Schwarzweiß ist mehr als das Weglassen von Farbe!

Schwarzweiß, back to basic!

Wer SW fotografiert, muss in der Lage sein, die farbige Realität bereits im Kopf zu einer schwarzweißen Abstraktion umzuwandeln. Während der Aufnahme gilt es, Farben als Kontraste wahrzunehmen und Helligkeitswerte richtig einzuschätzen. Nur die wenigsten sind in der Lage, dieses ohne Übung und Training schon zu Anfang direkt umzusetzen.

Die meisten tun sich anfänglich schwer mit der „Farbreduktion“ im Kopf! Die neuen spiegellosen Kameras kurz DSLM genannt, können hier natürlich mithilfe des elektronischen Suchers direkt eine Schwarzweiße Vorschau einblenden. Sehr vorteilhaft für die Bildbeurteilung vor dem eigentlichen Fotografieren und gerade für „Anfänger“ eine große Hilfe!

Schwarzweiß Entwicklung

1. Motive

Meiner Ansicht gibt es nicht das eigentliche schwarzweiß Motiv. Obwohl eine gewisse „Einfachheit“ in der Bildgestaltung sicherlich sehr hilfreich sein kann, um den Bildeindruck in schwarzweiß noch zu verstärken. Gute Schwarzweißaufnahmen überzeugen durch ihren klaren Aufbau und hohen Kontrast. Prädestiniert für Schwarzweiß sind beispielsweise grafische Formen.

Diese betonen die Gesamtstruktur, rahmen Teile des Bildes ein und führen das Auge des Betrachters durch das Bild. Horizontale und vertikale Linien geben der Aufnahme zum Beispiel eine starke Struktur. „Gerade“ ist eine Grundvoraussetzung, wenn die Aufmerksamkeit auf die Linien gelenkt werden soll. Vor dem Auslösen also den Horizont im Blick behalten. 

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Natürlich gibt es bestimmte Konstellationen, die sich besonders gut für SW eignen. Das wären zum Beispiel alle Aufnahmen bei Gegenlicht und Silhouetten. Gegenlicht erzeugt Fotos mit Tiefe, interessanten Lichtern und starkem Kontrast. Vor einem geeigneten Hintergrund kann die einfache Silhouette in Schwarzweiß als Aufnahmeobjekt zu überzeugen.

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Muster und Symmetrien sind ebenfalls für die Schwarzweiß-Fotografie prädestiniert. Die Schulung unseres Auges spielt in der SW-Fotografie allerdings eine entscheidende Rolle. Zu Beginn müssen wir erst abstrahieren lernen, wie farbige Motive in Schwarzweiß wirken.

Farbe ist für die Verwirklichung einer Bildidee also nicht unbedingt erforderlich, manchmal stört sie sogar. Allerdings stellt die Farbe natürlich ein Gestaltungselement dar. Wenn wir es weglassen, sollten wir es durch ein anderes Element ersetzen / ausgleichen. Wie oben erwähnt, zum Beispiel durch Linien, Formen oder Licht.

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Zusammengefasst

  • Interessante SW-Motive sind solche, die von Kontrastunterschieden leben, bzw. das Licht interessante, grafische Muster und Strukturen erzeugt (z. B. Architekturmotive, Licht/Schatten, Silhouetten).
  • Schwarzweiß-Bilder, die grafisch wirken sollen, müssen knackig scharf sein.
  • Wenig Abwechslung in den Hell-/Dunkel-Schattierungen führt zu eher langweiligen schwarz weiß Bildern.
  • Motive, die attraktiv wirken, weil darin z.B. Signalfarben dominieren, können trotzdem durchaus gute Schwarzweiß-Motive abgeben.

2. Umsetzung Schwarzweiß

Viele Wege führen ja bekanntlich nach Rom. So ist es auch mit der SW-Umwandlung. Manche erledigen das mit Lightroom, andere benutzen verschiedene Techniken in Photoshop. Ich persönlich arbeite seit Jahren mit Nik Silver Efex als Plug-in für Lightroom. Damit bin ich immer noch sehr zufrieden und hoffe, dass die Software noch lange weiter funktioniert.

Nachdem Google ja das Paket an DxO verkauft hat und keinen kostenlosen Download & Support mehr zur Verfügung stellt. Im Rahmen meiner Reihe Drucken, Fine Art Printing habe ich die Umwandlung mithilfe von Nik Silver Efex für den Schwarzweiß-Druck kurz exemplarisch beschrieben.  Meine Artikelserie über Nik Filter findet ihr hier. In Teil 3 der Artikelserie beschäftige ich mich ausschließlich mit Nik Silver Efex.

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Die Methodik, wie die Kamera Farben in Grautöne umwandelt, ist bei jedem Kameramodell bzw. Kamerahersteller unterschiedlich. An den meisten Digitalkameras gibt es keine oder nur sehr grobe Fein-Einstellungen, mit denen man das Aussehen der Schwarzweißbilder beeinflussen kann. So kann man sich im JPG Format nur überraschen lassen. Wer nur im JPG-Format fotografiert, verliert natürlich auch die Farbinformationen ein für alle Mal. Nicht die beste und optimale Lösung!

Darum ist es kein Wunder, dass die meisten S/W-Aufnahmen, die direkt aus der Kamera kommen, nicht auf Anhieb überzeugen können. JPG-Fotografen sollten meiner Ansicht lieber in Farbe fotografieren und ihre Bilder später am Computer in Schwarzweiß umwandeln. Wer das Rohdatenformat (+ JPG) einstellt, hat beides: Ein monochromes JPG und zur Sicherheit ein digitales Negativ, aus dem man später immer wieder ein Farbbild machen, oder eine bessere Variante in schwarzweiß erzeugen kann.

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Analoge Schwarzweiß-Fotografen haben immer schon spezielle Filme und Farbfilter benutzt, um ihren Bildern ein ganz bestimmtes Aussehen, eine besondere Note, zu verleihen. Zusätzlich haben sie ihre Bilder in der Dunkelkammer entsprechend ausgearbeitet. Das heißt, dass das Bild natürlich erst nach dem finalen Entwicklungsprozess „fertiggestellt“ war.

Fazit / Empfehlung

Der Zugang zur Schwarzweiß-Fotografie ist heutzutage äußerst komfortabel und einfach möglich. Extrem hilfreich ist auch die mögliche Schwarzweiß-Simulation im Live-Bild am Kameramonitor oder noch besser im elektronischen Sucher einer spiegellosen Systemkamera. Schneller und besser kann man das Sehen in schwarzweiß nicht lernen.

Die Technik kann einen anfänglich sicherlich unterstützen. Hat man die Grundlagen und Gestaltungsmerkmale für „Schwarzweiß“ allerdings erst einmal verinnerlicht, erschließen sich einem die Motive auch ohne diese technische Unterstützung! Das Motiv sollte sich vom Hintergrund gut abheben können. Zusätzlich ist Schärfe bei Schwarzweiß-Bildern sehr wichtig. Entscheidend ist hier, auf die „richtige“ Motivpartie zu fokussieren.

Die goldene Regel „weniger ist mehr“ gilt gerade auch für die Schwarzweiß-Fotografie. Wenige Bildelemente, ein markantes und klar erkennbares Hauptmotiv ist hier sehr wichtig. Alle Tonwerte müssen erhalten bleiben, und gerade in den Lichtern sollte noch Zeichnung vorhanden sein. Schwarzweiß kann manchmal auch eine Alternative sein, wenn man ein Motiv fotografieren will, das in Farbe zu bunt und zu unruhig wäre. Grundsätzlich ist schwarzweiß allerdings keine „Notlösung“ für misslungene Farbbilder!

Meine Schwarzweiß-Bilder findet ihr hier.

Meine Artikelserie über die Nik Kollektion, hier lang

Meine Fototipps findet ihr hier.

 

* Mit einem Stern gekennzeichnete Links sind externe Partner-Links (Affiliate Links). Ihr unterstützt mich, wenn ihr darüber bestellt. Für euch entstehen keine zusätzlichen Kosten! Vielen Dank!

Über den Autor

Mein Name ist Stefan Mohme, ich bin 56 Jahre alt, verheiratet und habe 3 Kinder. Leider mußte ich aus gesundheitlichen Gründen meinen Beruf vor 10 Jahren aufgeben. Fotografieren hat mich schon immer interessiert. In meiner Galerie und auf meiner Portfolio Seite findet ihr einen Überblick meiner aktuellen Arbeiten. Ich hoffe, Euch gefällt das eine oder andere. Grundsätzlich sind alle Fotos verkäuflich sowohl als Digitaler Download als auch als Print bis A2, direkt über mich verfügbar. Schaut auch gerne in meinem Shop vorbei, vielleicht findet Ihr dort etwas passendes. Bei Interesse oder Sonderwünschen bitte gerne mailen.

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