Micro Nikkor Nikon AF 60 mm f/2.8D, eine Empfehlung?
Es muss ja nicht immer das Neueste sein. Das gilt gerade auch bei den Objektiven von Nikon. Nicht alle alten Optiken sind für das Digitalzeitalter zu empfehlen. Das Nikon 50 mm F1,8 D*, oder das Nikon 60 mm F/2,8 D Mikro gehören allerdings dazu.
Micro Nikkor Nikon AF 60 mm f/2.8D
Diese kann man bedenkenlos auch an einer Nikon D7100 /7200* oder an einer Nikon D750*verwenden. In diesem Artikel möchte ich eine Empfehlung für das Nikon 60 mm F/ 2,8D Mikro aussprechen. Voraussetzung für die Nutzung ist ein Autofokus-Motor im Kameragehäuse.
Nikon 60 mm F/ 2,8D Makro
Eckdaten
Brennweite: 60 mm
Lichtstärke: f 2,8
Gewicht: 440 gr.
Nahgrenze: 0,22 m
Filter: 62 mm
Kl. Blende: 32
Abbildungsmaßstab: 1:1
Verarbeitung / Ausstattung
Das Nikon Nikkor mit 60 mm ist ein relativ altes Objektiv, noch aus den Zeiten der analogen Fotografie. Allerdings sind die optischen Leistungen für die Makrofotografie bis heute einwandfrei. Nikon hat mittlerweile ein anderes 60 mm Makro herausgebracht, das Nikon AF-S Micro Nikkor 60 mm/2.8G ED. Die Verarbeitung des neuen Objektives ist allerdings nicht mehr auf einem so hohen Niveau. Für „Heavy Metal Fans ist das alte 60er sicherlich eine Empfehlung!
Das alte Nikon 60 mm Mikro F/2,8 D* ist ziemlich schwer und stabil gebaut. Das Objektiv besitzt keinen eigenen AF-Motor, sondern benötigt den mechanischen Antrieb der Kamera für die AF Funktion. Das muss man natürlich beachten und ist typisch für die AF-D Serie. Trotz des alten mechanischen Stangenautofokus ist dieser sehr schnell unterwegs. Der Abbildungsmaßstab bei ca. 22 cm entspricht dem Verhältnis 1:1. Fokus- und Blendenring laufen einwandfrei, alles fühlt sich sehr wertig an.
Abbildungsqualität
Die Abbildungsqualität ist nach wie vor super. Sicherlich, mit offener Blende sind die Ränder bzw. die Ecken etwas soft und kontrastarm. Dies lässt sich aber durch leichtes Abblenden beheben. Außerdem befindet sich bei einem Makro Objektiv das Motiv in der Regel eh relativ zentral in der Mitte. Das Bokeh halte ich für sehr schön, mit weicher Zeichnung und sanften Farbverläufen. Verzeichnungen sind so gut wie gar nicht vorhanden. Die Schärfe insgesamt ist immer noch als hervorragend zu bezeichnen! Also selbst im Digitalzeitalter liefert dieses Objektiv noch eine respektable Leistung ab.
Alternativen von Nikon
Nikon AF-S Micro NIKKOR 40 mm 1:2,8G
Das Nikon AF-S DX Micro-Nikkor 40 mm 1:2,8G* fügt sich qualitativ in eine Linie mit der Nikon 35 mm Festbrennweite* ein. Zu dieser habe ich hier einen Erfahrungsbericht geschrieben. Es gibt sicherlich hochwertiger verarbeitete Optiken, schon das Gewicht zeigt deutlich den hohen Kunststoffanteil.
Als Makro Objektiv reiht sich auch dieses recht günstige Makro Nikkor in die Reihe der Objektive mit fantastischer Abbildungsqualität ein! Ohne Wenn und Aber ist die erreichbare Bildschärfe auf höchstem Niveau. Selbst bei Offenblende schon ziemlich scharf und kontrastreich. Das Bokeh ist sehr angenehm und gerade auch für Porträts gelungen.
Nikon AF-S Micro NIKKOR 40 mm 1:2,8G*
Für viele Motive einsetzbar. Für alle ruhigen Motive. Stillleben. Blumen, Pflanzen aber auch für die normale Fotografie sehr gut einsetzbar. Das günstigste ist das 40er von Nikon. Ein Preisschnäppchen für jede DX-Kamera. Als Makroobjektiv mit einem Abbildungsmaßstab von 1:1 muss man bei dieser Brennweite allerdings Kompromisse machen. Zum einen werden Aufnahmen von Insekten sicherlich nicht das Spezialgebiet dieser Optik darstellen.
Dafür muss man dann einfach zu nah an die Tiere. 16,3 cm Abstand zur Sensorebene bedeuten dann fast Vollkontakt mit dem sehr weit ausfahrendem Tubus, was die meisten Insekten dann mit Flucht danken werden. Zum zweiten muss man extrem abblenden, um auch nur einen halbwegs vernünftigen Schärfebereich zu bekommen.
Nikon AF-S Micro Nikkor 60 mm 1:2,8G ED*
Das Micro-Nikkor 60 mm entspricht in der Optik den modernen Nikon Objektiven. Der Tubus besteht aus schwarzem Polycarbonat mit goldenen Akzenten und das Bajonett aus Metall. Es ist kompakt und misst 3,5 x 2,9 Zoll (HD), wiegt 425gr. und verfügt über ein 62-mm-Frontfilter Gewinde.
Eine umkehrbare Gegenlichtblende ist im Lieferumfang enthalten. Im Gegensatz zum längeren AF-S VR Micro-Nikkor 105 mm 1: 2,8 G IF-ED verfügt das 60mm leider über keine Bildstabilisierung. Es gibt keine nennenswerten Verzerrungen, aber das Objektiv zeigt offen eine starke Vignettierung.
Nikon AF-S Micro Nikkor 60 mm 1:2,8G ED*
Das Nikon AF-S Micro-Nikkor 60 mm 1: 2,8 G ED ist liefert wie alle Nikon Makro-Objektive eine Bildqualität auf hohem Niveau. Auch offen sind die Bilder schon scharf und haben eine hohe Auflösung, die aber durch Abblenden noch verbesserbar ist. Es ist unter den verschiedenen Makro-Objektiven vielleicht der beste Allrounder zu einem noch vernünftigen Preis. Solange man nah genug an sein Motiv herankommt muss man keine Abstriche machen. Es ist sicherlich kein perfektes Objektiv, aber es ist insgesamt unter den Nikon Objektiven sicherlich eine gute Wahl.
Nikon AF-S Micro Nikkor 85mm 1:3,5G ED*
Anfang Dezember 2009 stellte Nikon das AF-S DX Micro NIKKOR 85 mm 1:3,5G ED VR* für Nikon-DSLRs mit APS-C-Sensor vor. Es ist auf einen reduzierten Bildkreis gerechnet und entspricht damit an DX-Nikons einem Kleinbildobjektiv von ca. 128 mm Brennweite, womit es sich auch als leichtes Porträt-Teleobjektiv empfiehlt.
Die maximale Blendenöffnung beträgt „nur“ F3,5 – für ein Makro aber völlig ausreichend. Als Besonderheit verfügt das 85 mm über einen optischen Bildstabilisator der zweiten Generation (VR II). Damit liegt es also genau zwischen den beiden anderen Nikon Makroobjektiven, dem 60 mm und dem 105 mm. Dem 60 mm hat es den Bildstabilisator voraus, dem 105 mm den Gewichts- und Preisvorteil.
Nikon AF-S Micro Nikkor 85 mm 1:3,5G ED*
Haptisch gesehen reiht es sich ebenfalls zwischen 60er und 105er ein. Nicht ganz so hochwertig wie das 105er, aber durchaus auf Höhe des 60er. Insgesamt macht das Objektiv einen stabilen und robusten Eindruck. Natürlich ist ein Metallbajonett vorhanden, es wurde ein ED Glaselement verbaut, und die Blendenlamellen sind für ein schönes weiches Bokeh abgerundet. Insgesamt besteht die Optik aus 14 Linsen in 10 Gruppen. Integriert in diese optische Rechnung ist ein optischer Bildstabilisator der zweiten Generation, bei Nikon VR II (VR = Vibration Reduction) genannt.
Dieser kann sowohl beim Fotografieren, als auch beim Filmen aktiv eingreifen und nicht nur die Verwacklungsunschärfe auf Bildern reduzieren, sondern auch das Sucherbild stabilisieren. Zudem ist das Nikon AF-S DX Micro Nikkor 85 mm 1:3,5G ED VR Objektiv mit dem besonders leisen und leistungsfähigen Ultraschallantrieb Silent-Wave-Motor (SWM) ausgestattet. Die Objektivfront steht beim Fokussieren fest, womit die Nutzung von Makroblitzgeräten des Typs SB-R-200 problemlos möglich ist. Langer manueller Scharfstellweg für präzises Fein-Scharfstellen. Guter und schneller Autofokus, besonders im Nahbereich.
Leider gibt es leichte Schwächen im Bereich der Bildqualität. Die Auflösung ist zwar insgesamt gleichmäßig, aber nicht besonders hoch. Abblenden verbessert die Schärfe vor allem auch im Zentrum. Die bestehende Vignettierung lässt sich immerhin durch das Abblenden beseitigen. Überzeugend ist der visuelle Bildeindruck. Details werden natürlich wiedergegeben, und die Bilder lassen sich sehr gut nachbearbeiten. Eine Verzeichnung ist nur minimal vorhanden. Auch was den Bildeindruck angeht, reiht sich das Nikon 85 mm zwischen dem 60 mm und dem 105 mm ein. Insgesamt eine solide Leistung auch in Anbetracht des Preises!
Nikon AF Mikro Nikkor 105 mm 1:2,8D
Das Nikon AF Micro Nikkor 105 / 2.8 D ist ein Objektiv aus der vor AF-S Ära. Es kam schon 1990 auf den Markt und stellt eine klassische Makro Konstruktion da. Das Gehäuse ist aus Kunststoff, die Linsenfassung und das Bajonett aber aus Metall. Das Objektiv verfügt noch über einen manuellen Blendenring. Da das Objektiv keinen Ultraschallmotor hat, muss die Kamera über einen Motor verfügen.
Nikon AF Mikro Nikkor 105 mm 1:2,8D
In der Praxis liefert das Objektiv auch heute noch brauchbare und scharfe Bilder. Bei Blende 2,8 ist es ok aber nicht mit heutigen Top-Optiken zu vergleichen. Offen stört zudem die starke Vignettierung. Hier ist das neue 105 mm VR sicherlich schärfer und vor allem im Porträtbereich besser geeignet.
Vor über 30 Jahren entwickelt, noch zu analogen Zeiten produziert worden ist es natürlich für die anspruchsvollen Sensoren heutiger Zeit nicht mehr perfekt. Abgeblendet ab 5,6 bis vielleicht 22 ist es allerdings immer noch sehr scharf und so auch an modernen Sensoren noch nutzbar. Alles in allem immer noch eine tolle Optik die man evtl. günstig gebraucht kaufen kann.
Nikon AF-S Mikro Nikkor 105 mm 1:2,8G ED*
Das seit 2006 erhältliche AF-S VR Micro Nikkor 105 mm 1: 2,8G IF-ED* ist eines der sechs Makroobjektive, die Nikon anbietet. Es ist das zweitlängste und zweitteuerste Micro-Nikkor, nach dem AF Micro-Nikkor 200 mm 1: 4D IF-ED, aber als moderneres Objektiv mit AF-S-Fokussierung und VR, ganz zu schweigen von einer helleren Blende und der insgesamt praktischeren Brennweite. Der von Nikon verbaute Silent-Wave-Motor (SWM) und die Innenfokussierung (IF) sorgen für einen äußerst leisen, schnellen und zügig arbeitenden Autofokus.
Gerade die Innenfokussierung bietet bei Makroaufnahmen große Vorzüge, da der Tubus eine feste Länge hat und man damit die Naheinstellgrenze voll und ganz ausnutzen kann. Zudem können dadurch am Objektiv befestigte Blitze oder Zirkular-Pol-Filter benutzt werden. Das Objektiv bietet die Möglichkeit, schnell und unkompliziert zwischen automatischer und manueller Fokussierung zu wechseln. Durch die Blendenöffnung mit neun abgerundeten Blendenlamellen entsteht eine feine Unschärfe, die ein schönes Bokeh erzeugt.
Nikon AF-S Mikro Nikkor 105 mm 1:2,8G ED*
Mit dem erweiterten VR-System können Fotografen scharfe Bilder mit Verschlusszeiten aufnehmen, die ungefähr 4 Blendenstufen länger sind, als dies sonst möglich wäre. Darüber hinaus bietet die VR ein stabiles Sucherbild für eine einfache Bildkomposition auch bei Aufnahmen mit hoher Vergrößerung. Weiterhin verfügt das AF-S VR Micro-Nikkor 105 mm 1: 2,8 G IF-ED über die bewährte Nikon Nano Crystal Versiegelung, welche das Streulicht drastisch reduziert. Ein zusätzliches ED-Glaselement minimiert die chromatische Aberration und verbessert Auflösung und Kontrast der Bilder.
Natürlich erwartet man von solch einem Objektiv eine hervorragende Schärfe und diesbezüglich gibt es auch nichts zu bemängeln. Die Mitte ist bereits offen super und bleibt auf diesem sehr hohen Niveau, bis die Beugung bei Blende 11 einsetzt. Die Spitzenleistung wird bereits bei 1: 2,8 erreicht. Ränder und Ecken sind offen, immer noch sehr gut aber Abblenden hilft, die Schärfe hier zu erhöhen wobei die Ecken bei 1: 5,6 ihren Bestwert erreichen.
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Einschätzung / Fazit
In einem älteren Artikel habe ich hier schon einmal über den Gebrauchtkauf alter Nikon Schätze berichtet. Was ich dort geschrieben habe, gilt im besonderen auch für das Nikon 60 mm F/2,8 D Makro Objektiv. Umsonst bekommt man es natürlich auch nicht, aber mit ein wenig Geduld lässt sich bestimmt ein vernünftiger Preis aushandeln. Wer auf die solide / robuste Mechanik der 90er Jahre steht und nicht auf Abbildungsqualität verzichten möchte, liegt hier genau richtig.
Wer Spaß an „älterer“ Technik und solider Metallausführung hat, sollte zugreifen, sobald sich ein günstiges Angebot ergibt! Für das DX Format stellt das AF-S DX Micro-NIKKOR 40 mm 1:2,8G eine günstige Alternative für Einsteiger dar. Meinen Erfahrungsbericht dazu findet ihr hier. Ansonsten kann ich sowohl das Tamron 90 mm F/2,8 Makro* bzw. das Sigma 105 mm F/2,8 Makro* empfehlen. Das Tamron 90 mm Makro habe ich einige Jahre selbst benutzt, das Sigma ist mein aktuelles Makro an meiner Nikon D750.
Weitere Technik Erfahrungsberichte findet ihr hier
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