Mirage Druck Plug-In für den Fine Art Druck.
Mirage Druck Plug-In für den Fine Art Druck. Endlich hat man sein Motiv im Kasten, anschließend aufwendig entwickelt und bearbeitet. Dann soll es gedruckt werden, hier warten nun diverse „Stolpersteine“ für den Fotografen, die den guten Bildeindruck dann letztlich noch zerstören können! Es gibt einfach zu viele Druckeinstellungen und Papierformate.
Mirage Druck Plug-In für den Fine Art Druck.
Genau hier setzt Mirage an! Auf einen Blick sind die Einstellungen für die Papiergröße inklusive Rand, die Bildposition und das Farbprofil einstellbar.
Mirage Druck Plug-In
Vorbemerkungen
Mirage ist kein RIP, das bedeutet, die Druckdaten werden nicht speziell aufbereitet. Mirage dient in erster Linie dazu, Druckaufträge für Drucker zu optimieren. Mehrere Besonderheiten helfen hierbei, alle für den Druck notwendigen Einstellungen sind in einem übersichtlichen Fenster zusammengefasst.
Die große Voransicht zeigt sofort, was Sache ist, unter anderem genaue Positionierung der Bilder, den Rendering Intent, farbige Ränder oder auch die Kanten für Keilrahmen. Einstellungen für die Papiere wie Profil, Druckauflösung und auch Papierstärke werden nur einmal angelegt und als „benutzerdefinierte Medien“ abgespeichert. Das erleichtert den Druckvorgang ungemein. Diese Einstellungen lassen sich auch als Pakete speichern und mit anderen Nutzern austauschen.
Alle Einstellungen im Druckdialog sind in drei logische Konfigurationsgruppen unterteilt. Die gängigsten Druckeinstellungen wie Papierquelle und Bildgröße, Platzierung auf dem Druckmedium und Druckmarkierungen finden man im Reiter „Basis“. Die Registerkarte „Extra“ enthält spezifischere, aber seltener verwendete Einstellungen wie „Zuschneiden“, „Logo-Overlay“ und „Kacheln“ sowie die Druckauftragsverwaltung. Das Menü „Foto“ bietet alle neuen Bildbearbeitungseinstellungen.
Möglichkeiten
Mirage ist ein Plug-in für Adobe Photoshop inklusive Elements, Lightroom sowie für Indesign und Illustrator. Ein zusätzliches Standalone-Programm und Droplets machen es unabhängig von den Host-Programmen. Droplets sind eine tolle Möglichkeit für Bilder, die immer wieder auf die gleiche Weise gedruckt werden sollen, beispielsweise die Anordnung auf dem Blatt, Ränder oder Druckmarken und vereinfachen so den Workflow.
Mirage Hauptfenster Reiter Extras
Die Einstellungen werden einmal angelegt und dann als Droplet gespeichert. In Zukunft werden einfach das einzelne oder auch mehrere Bilder auf einmal auf das Droplet gezogen, den Rest erledigt Mirage alleine. Damit ist es auch für Anwender von Apple Aperture und Lightroom einsetzbar.
Mirage arbeitet als Druck-Spooler, der die Aufträge nacheinander an den Drucker schickt. Zuvor werden die Bilder farbtechnisch aufbereitet, also unter Verwendung der Adobe Farb-Engine in den Farbraum des Druckers umgesetzt. Dabei wird sowohl das Quellprofil des Bildes als auch das auf Drucker, Tinte, Papier und Bildqualität abgestimmte Druckerfarbprofil berücksichtigt.
Mirage platziert bei Bedarf mehrere Bilder auf einer Seite, versieht diese optional mit Schnittmarken, ergänzt Text und Randspiegelungen. Es vereinfacht nach Installation das Drucken und speziell den Umgang mit Druckprofilen ungemein. Auch die Aufhebung bestimmter Beschränkungen im Druckertreiber, wie z.B. der Panoramalänge sind möglich.
Einstellungen
Grundsätzlich
Nachdem man Mirage unter z.B. Photoshop gestartet hat, öffnet sich zunächst das Hauptfenster mit den zahlreichen Einstellmöglichkeiten. Hier wählt man zunächst den gewünschten Drucker 1, sofern man verschiedene hat. Anschließend die Papierart 2 und die entsprechende Druckqualität.
Mirage Hauptfenster Reiter Basis
Weiterhin muss das Papierformat 3 und die Papierquelle gewählt werden. In der rechten Fensterhälfte 4 findet sich das Zielblatt, und zwar automatisch im Softproof- bzw. Seitenvorschau-Modus, bei dem Quell- und Zielprofil berücksichtigt wurden. Mit dem Reiter Seitenvorschau kann man das Bild im Proofmodus sehen. Mit der Druckvorschau die Papierseite im Softproof.
Der erste Reiter „Seitenvorschau“ ermöglicht es, sich auf das visuelle Ergebnis zu konzentrieren. Es lassen sich hier verschiedene Proof-Ansichten wählen. Die erste ist „Papierweiß simulieren“: Dies ermöglicht es, das Weiß des Papiers zu bewerten.
Eine weitere Anzeigeoption ist die „Gamut Warnung“, welche es erlaubt, über ein graues Overlay auf dem Bild (anpassbar in der Farbe, bei mir rot) zu sehen, welche Farben für das ausgewählte Papier auf dem verwendeten Drucker nicht gedruckt werden können.
Schließlich ermöglicht „Geteilte Ansicht“, das Bild in zwei Bereiche zu teilen und sie mit verschiedenen Einstellungen anzuzeigen. Wir können beispielsweise links das Originalbild sehen, und rechts das Bild mit allen angewandten Einstellungen. Es lassen sich aber auch verschiedene Papierprofile vergleichen.
Reiter Basis
Hier lässt sich das Bild mit der Maus bei Bedarf noch frei verschieben. Die Größe des Fotos ergibt sich automatisch aus den dpi-Werten des Bildes, lässt sich aber unter Bildgröße noch verändern. Mirage gibt dann automatisch eine Warnung aus, wenn die Bildauflösung für die vorgesehene Bildgröße zu niedrig ist.
Mirage Einstellmöglichkeiten Reiter Basis
Im Reiter Ränder 1 lässt sich das Bild mit einem Rand versehen, die Farbe ist frei wählbar und man kann die Bildränder spiegeln. Hilfreich für den Leinwanddruck. Im Reiter Markierungen kann man alle nur denkbaren Schnittmarken, Falzmarken und Passermarken konfigurieren. Auch der Bereich Beschriftung findet sich hier. Schließlich gibt es sogar ein Menüpunkt für den Beschnitt.
Unter Punkt Position 2 lassen sich die Bilder sowohl relativ zur Druckfläche als auch relativ zum Blattrand mit vorgebbaren Abständen platzieren. Sollen mehrere Bilder auf einer Seite ausgegeben werden, so bietet Mirage unter dem Reiter Platzieren eine automatische Positionierung der einzelnen Bilder nach verschiedenen Kriterien an. Hierbei lassen sich zusätzlich die einzelnen Bildabstände vorgeben.
Unter dem Reiter Farbe bietet Mirage im Menü Farbmodus die Modi Farbe, Grau sowie Profilerzeugung. Das letzte dient zur Profilerzeugung, um ein Print-Target unter Mac OS X ohne Zwischenschaltung von Farbmanagement zum Drucker zu schicken, was bei der Profilerzeugung wichtig ist. Bei Grau erfolgt eine implizite Schwarzweißkonvertierung. Unter Farbe findet man dann auch die vier üblichen Renderprioritäten, wobei für Fotos lediglich Perzeptiv und Relativ Farbmetrisch sinnvoll sind.
Druckprofileinstellungen
Anfänglich fällt auf, dass man nirgends im Druckdialog ein dezidiertes Papierprofil angeben muss. Diese Einstellungen erfolgen gesondert und separat unter den Mirage-Einstellungen. Hier findet sich für jeden Drucker eine Liste mit schon vorab installierten Medien.
Mirage Medieninstallation
Hier wird schließlich das Druckerprofil ausgegeben. Nach der Installation von Mirage sind dabei die meisten von Epson für den Drucker vorgesehen Papiere bereits installiert. Weitere Papierprofile z.B. für Tecco lassen sich von der dinax.com -Seite kostenlos herunterladen.
Reiter Extras
Man kann eine Originaldatei direkt in Mirage beschneiden. Als Grundlage für die Maße gilt immer die Größe der Originaldatei. Eine etwaige Skalierung in Mirage spielt keine Rolle. Wenn eine Datei in Mirage beschnitten wird, verhält sich Mirage so, als wäre die Originaldatei entsprechend kleiner.
Mirage bietet die Möglichkeit, eine Logodatei in die zu druckende Datei einzufügen. Zum Auswählen des Logos klicken Sie auf „Auswählen“. Im erscheinenden Dateibrowser wählen Sie die gewünschte Datei aus. Sie können sowohl die Größe des Logos als auch die Position innerhalb der Datei vorgeben. Die Deckkraft des überdruckens kann in fünf vordefinierten Stärken eingestellt werden.
Mirage Reiter Extras weitere Funktionen
Man Kann eine Datei aufgeteilt in mehrere Kacheln drucken. Jede Kachel enthält dabei nur einen Ausschnitt der Datei und je nach Einstellung einen Überlappungsbereich zwischen benachbarten Kacheln. Wenn nach dem Druck alle Kacheln zusammengefügt werden, entsteht wieder das vollständige Motiv. Auf diese Weise ist es möglich, Dateien größer zu drucken als es die maximale Mediengröße erlauben würde.
Proofen, in diesem Feld kann man das zu simulierende Profil auswählen. Ausgewählt werden können alle auf dem System installierten CYMK Profile. Auch die Papierfarbe lässt sich simulieren. Man kann hier wählen wählen, ob für den Proof-Druck auch die Papierfarbe des Proof-Farbraums simuliert werden soll. Dies kann dazu führen, dass selbst weiße Stellen im Proofdruck leicht grau „überdruckt“ werden. Im Regelfall sollte man die Standardeinstellung „Ja“ benutzen.
Proof-Ampel, neben den Einstellungsfeldern befindet sich ein Ampelsymbol, das entweder Rot oder Grün anzeigt. Diese Anzeige versucht rein rechnerisch aus dem eingestelltenMedien-Profil und den Proof-Einstellungen vorherzusagen, ob ein korrektes Proof-
Ergebnis wahrscheinlich ist. Zeigt die Ampel rot, benutzen Sie vermutlich ein Medien-Profil das den nötigen Proof-Farbraum nicht abdeckt und ein Proof wird sehr wahrscheinlich nicht gelingen. Zeigt die Ampel grün, kann es trotzdem noch zu einem fehlgeschlagenen Proof führen, z.B. weil sich die Umgebungsbedingungen seit der Profilerzeugung stark geändert haben. Diese physikalischen Einflüsse kann Mirage nicht vorhersehen.
Reiter Foto
In Mirage hat man die Möglichkeit Photoshop-Filter-Plug-Ins (z. B. Google® NikFilter) einzubinden. Es lassen sich gezielt die Tonwerte anpassen, sowie Helligkeit/Kontrast und die Belichtung. Natürlich ist auch die Anpassung von Sättigung/ Farbton und Weißabgleich möglich. Desweiteren lässt sich das Bild schärfen und weichzeichnen.
Mirage Reiter Foto weitere Funktionen
Der Vorteil der Mirage Lösung besteht darin, das bei späteren Drucken kaum noch etwas schieflaufen kann wenn die Zuordnung der Papiere/ Profile in dem Konfigurationsmenü einmal korrekt erfolgt ist. Um Farbprofile braucht man sich dann beim eigentlichen Druckvorgang nicht mehr zu kümmern. Lediglich die Medien und Qualitätswahl verbleibt einem noch. Hat man die Papiere korrekt ausgewählt, sind diese dann automatisch im Hintergrund mit dem passenden und korrekten Druckprofil verknüpft!
Weitere Artikel
Bilderpräsentation im Rahmen, Bilderglas aber welches?
Bildrepräsentation im Rahmen, Bilderglas, aber welches? Nachdem ich mir im Frühjahr endlich Bilderrahmen von der Fa. Halbe bestellt habe, musste ich mir im Vorfeld nicht nur Gedanken zu den Rahmen und Passepartouts machen. Ein wichtiges Element bei der Konfiguration der Rahmen ist das Bilderglas. Nur die wenigsten denken darüber nach,…
Günstige Fotopapiere, meine Empfehlungen.
Nach längerer Zeit habe ich wieder einmal einige neue Fotopapiere ausprobiert. Dabei handelt es sich sowohl um einfache und günstige Papiere, als auch um hochwertige und hochpreisige Fine Art Papiere. Ende Januar habe ich ja schon einen Artikel mit meinen Empfehlungen für Fine Art Papiere veröffentlicht. In diesem zweiten Artikel…
Tolle Fotos verdienen einen Rahmen!
Tolle Fotos verdienen einen Bilderrahmen! Der gute alte Bilderrahmen scheint heute schon fast ausgestorben zu sein! Leider muss man dazu sagen! Trägt dieses Element doch entscheidend dazu bei, dass unsere Fotos ihre ganze Wirkung auf den Betrachter entfalten können. Jedes Bild / Foto profitiert von einem passend ausgesuchten Rahmen, welcher…
Fazit / Zusammenfassung
Durch die übersichtliche Zusammenfassung aller druckrelevanten Einstellungen in einem Fenster und der sehr flexiblen Seitenanpassung empfiehlt sich Dinax Mirage für professionelle Anwender. Die aktuelle Version hat speziell bei der Handhabung mit mehreren Bildern auf einer Druckfläche oder auch dem Rollendruck dazu gewonnen.
Kaum eine andere Anwendung bereitet den eigentlich komplexen Druckprozess so übersichtlich auf! Das hat allerdings auch seinen Preis! Wer jedoch viel druckt, für den bedeutet das Mirage Druck Plug-In eine ungemeine Entlastung und Beschleunigung des Workflows! So lässt sich auch die Quote von kosten- und zeitintensiven Fehldrucken erheblich minimieren!
Meine Artikelserien findet ihr hier.
Zu den Wissen Artikeln geht es hier lang.
* Mit einem Stern gekennzeichnete Links sind externe Partner-Links (Affiliate Links). Ihr unterstützt mich, wenn ihr darüber bestellt. Für Euch entstehen keine zusätzlichen Kosten! Vielen Dank!
Letzte Kommentare