Makrofotografie, die richtige Technik nutzen und einsetzen.
Makrofotografie, die richtige Technik nutzen und einsetzen. Schon immer haben mich die kleinen Dinge im Alltag magisch angezogen. Makro war dann auch ein fotografisches Schlagwort, was mich bis heute nicht mehr losgelassen hat. Was versteht man eigentlich genau darunter? Braucht man Spezialausrüstung oder besonderes Wissen? Diese Fragen soll mein Artikel klären.

Makrofotografie
Die Technik
Die Makrofotografie ist ein Eldorado, für jeden Foto affinen, der Kleines nicht nur ganz groß herausbringen möchte, sondern dessen Bestreben es ist, Dinge sichtbar zu machen, die dem menschlichen Auge oftmals verborgen sind. Ist von Makrofotografie die Rede, so assoziiert man damit oftmals das Ablichten von Insekten und Blüten – das Motivgebiet ist jedoch sehr viel weitreichender.

Möchte man die Makrofotografie zu seinem Steckenpferd machen, so bedarf es entsprechenden Fotoequipments. Den größten fotografischen Spielraum, der durch entsprechendes Zubehör noch erweitert werden kann, garantieren kompakte System- und Spiegelreflexkameras durch den Einsatz von Makroobjektiven, Zwischenringen, Nahlinsen, Balgengeräte oder Umkehrlinsen. Für welche technische Lösung man sich entscheidet, hängt von den eigenen Ansprüchen, den Einsatzgebieten und vom Budget ab.
Makroobjektive
Makroobjektive garantieren, nah an das Objekt herangehen zu können. Ist von einem echten Makroobjektiv die Rede, so hat es einen Abbildungsmaßstab von 1:1. Als makrofähig wird ein Objektiv bezeichnet, wenn es einen Abbildungsmaßstab von zirka 1:4 hat. Normale Objektive erzielen maximale Abbildungsmaßstäbe im Bereich von 1:7 bis 1:9, unabhängig davon, ob es sich um eine Festbrennweite oder ein Zoomobjektiv handelt.

Die meisten Hersteller bieten universelle Makroobjektive mit Brennweiten zwischen 50 und 100 mm an. Diese Objektive sind recht leicht, klein und in der Regel günstiger als Telemakroobjektive. Sie bieten sich zum Beispiel für das Fotografieren von Blüten und Pilzen an, bei denen man den Aufnahmeabstand ohne Probleme verkürzen kann, um diese formatfüllend abzulichten.

Möchte man hingegen Insekten fotografieren, sollte man sich für ein Telemakroobjektiv mit 180 oder 200 mm Brennweite entscheiden. Diese Objektive gestatten einen größeren Aufnahmeabstand, sind allerdings schwerer, der Einsatz eines Stativs ist hier meist nötig. Wegen des engeren Blickwinkels liegt eine geringere Schärfentiefe vor, weshalb man äußerst präzise scharfstellen muss.

Zwischenringe*
Eine preiswertere Alternative zu Makroobjektiven stellen automatische Zwischenringe dar. Hierbei handelt es sich um einen hohlen Tubus, der zwischen Kamera und Objektiv angebracht wird. Mit Zwischenringen gelingt es, die Nahdistanz zu verringern und den Vergrößerungsgrad zu erhöhen. Die gängigsten Größen von Zwischenringen liegen bei 12, 25 und 36 mm. Zu beachten ist, dass Zwischenringe Lichtschlucker sind. Je höher die Vergrößerung ausfällt, desto mehr Licht geht verloren.

Nahlinsen*
Nahlinsen sind ebenfalls eine preiswerte Alternative zu Makroobjektiven. Sie werden wie Filter auf das Objektiv aufgesetzt. Manche Fotografen erweitern das Spektrum ihres Makroobjektivs durch Nahlinsen. In ihrer Wirkung sind Nahlinsen vergleichbar mit einer Lesebrille. Die Stärke wird wie bei diesen in Dioptrien angegeben. Nahlinsen liefern übrigens einen interessanten Weichzeichner, wenn auf das Abblenden verzichtet und bei der Fokussierung auf den Nahbereich gesetzt wird. So lassen sich Motive durch gewollte Weichzeichnung hervorragend hervorheben.

Nahlinsen werden in zwei Versionen angeboten. Beim preiswerten einlinsigen System sind die Bildergebnisse beim Arbeiten mit offener Blende oftmals nicht zufriedenstellend. Die Schärfe geht merklich zu den Bildecken zurück und zudem treten an kontrastreichen Übergängen Farbsäume – chromatische Aberrationen – auf. Verhindern lässt sich dies durch Abblenden um zwei Stufen. Sogenannte Vorsatzchromate garantieren eine deutlich bessere Bildqualität. Es handelt sich hierbei um zweilinsige Systeme, bei denen die chromatische Aberration korrigiert wurde. Beim Kauf von Nahlinsen ist darauf zu achten, dass diese zum Objektiv passen.

Umkehrringe*
In der Makrofotografie kommen gern auch Umkehrringe – auch als Retroring/Retroadapter – zum Einsatz. Mit Umkehrringen ist es möglich, ein Objektiv umgekehrt an der Kamera zu befestigen. Wird ein Objektiv in der Retrostellung verwendet, so kann man ein Objekt, das nun in der Schärfenebene des Sensors liegt, größer abbilden, da es näher an der jetzigen Frontlinse liegt.

In Bezug auf die Makrofotografie ist vielfach auch von Balgengeräten die Rede. Sie ermöglichen, die Bildweite erheblich zu vergrößern, wodurch die Gegenstandsweite verkleinert und der Abbildungsmaßstab vergrößert werden kann.

Ringleuchte*
Die Ringleuchte ist ein wertvolles Zubehör, wenn man Insekten und Blüten perfekt ausleuchten möchte. Diese wird einfach auf das Objektiv geschraubt und leuchtet das Motiv gleichmäßig aus. Kleinste Blütenblätter können so traumhaft zur Geltung gebracht werden. Zahlreiche Naturfotografen lehnen Ringleuchten ab, da ihnen die Ausleuchtung zu unnatürlich erscheint.

Stative*
Ein Stativ gehört zum grundlegenden Zubehör eines jeden Makrofotografen. Damit man sich als Fotograf alles offen hält, sollte es auch für das Fotografieren in Bodennähe geeignet sein.


Fernauslöser*/Smartphone/Tablet
Als unerlässlich in der Makrofotografie ist der Fernauslöser. Mit ihm lassen sich Erschütterungen durch das Auslösen der Kamera vermeiden. Immer verbreiteter sind inzwischen Infrarot-Fernauslöser. Sofern die Kamera über die Option verfügt, kann sie mit dem Smartphone/Tablet in Verbindung und darüber ausgelöst werden.

Blitzgerate und Reflektoren*
Es gibt spezielle Blitzgeräte für die Makrofotografie, die mit Preisen ab € 500,— nicht ganz kostengünstig sind. Die Investition lohnt sich aber in jedem Fall dann, wenn man der Makrofotografie intensiv nachgehen möchte. Eine schattenfreie Ausleuchtung ist mit einem LED-Ringblitz möglich. Gerade Einsteiger in die Makrofotografie greifen darauf gern zurück, weil dieser ab € 36,— kostengünstiger ist als ein Ringblitz, der ab € 200,— angeboten wird.

Interessant ist auch der Ringblitzadapter für alle, die sich keinen Ringblitz anschaffen möchten. Ihn gibt es ab rund € 100,— und damit lässt sich ein auf den Blitzschuh aufgestecktes Blitzgerät in einen Ringblitz verwandeln. Der Reflektor zur perfekten Ausleuchtung ist vielfach unerlässlich in der Makrofotografie. Diesen gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, wie beispielsweise in Weiß, Silber, Gold. Dadurch kann man auf die Lichtwirkung Einfluss nehmen.

Da Reflektoren nicht die Welt kosten, empfiehlt sich für die perfekte Ausleuchtung von beispielsweise Blüten die Anschaffung dieser drei. Dies bringt auch den Vorteil mit sich, ihre Wirkungsweise testen zu können und dann für jede Situation bestens gewappnet zu sein. Ein Gelenkarm ist nicht sonderlich teuer, dafür aber ein wichtiger Helfer, um beispielsweise den Reflektor in Position zu halten.
Winkelsucher*
Inwieweit ein Winkelsucher für einen wichtig ist, hängt vom Kameraequipment ab. Gestattet die Kamera Live-View und ist sie mit einem stufenlos schwenk- und neigbaren LCD ausgestattet, dann braucht man ihn natürlich nicht.

Für ältere DSLR aber auch heute noch unverzichtbar, wenn man bodennah fotografieren möchte. Erspart einem häufig die Bauchlage in der nassen Wiese.
Makro kleines ganz groß!
Was ist das?
In der Makrofotografie wird ein Objekt so vor der Kamera positioniert, dass es auf der Aufnahme sehr groß und detailliert wiedergegeben wird. Im engeren Sinne spricht man von Makrofotografie, wenn das Bild des Objekts auf dem Kamerasensor genauso groß erscheint wie das Objekt selbst. Der Abbildungsmaßstab ist dann exakt 1, auch als 1:1 dargestellt.

Dies ist auch der bei Makroobjektiven häufig vorzufindende maximale Abbildungsmaßstab. Für diese Art der Fotografie ist zu Anfang nicht unbedingt teure Spezialausrüstung notwendig. Zu Beginn tut es auch ein Standardzoom mit Makrofunktion oder sogar eine Kompaktkamera. Auch mit modernen Smartphones lassen sich zum Teil erstaunliche „Makroaufnahmen“ erstellen! Hier ist der kleine Sensor eher vorteilhaft, da dieser mehr Schärfentiefe bietet.
Motive
Ein großer Vorteil der Makrofotografie ist die riesige Motivvielfalt. Diese finden wir überall, angefangen von der Natur über Architektur, Technik und bei den Alltagsgegenständen. Als Anfänger sollte man in seiner direkten Umgebung auf Motivsuche gehen. Natürlich sind viele Alltagsmotive in der normalen Ansicht relativ unspektakulär. Ihren eigentlichen Reiz entfalten sie erst in der vergrößerten Darstellung.

Also geht es anfangs darum, das Auge für diese in „Normalgröße“ oft unspektakulär wirkenden Motive zu schulen, um diese dann auch als solche zu erkennen. Wenn einen diese kleinen Dinge dann begeistert haben, lassen sie einen so schnell nicht mehr los. Also startet mit Detailaufnahmen, dicht ran ist hier die Devise. Keinen Zentimeter verschenken, den Mindestabstand der Objektive / Kameras voll ausreizen.
Verschiedene Makroobjektive
Makroobjektive für Nikon Z Bajonett
Nikon Z MC 105 mm F/2,8 VR S
Die beiden Makroobjektive haben die übliche Lichtstärke von F/2,8 und schaffen einen maximalen Abbildungsmaßstab von 1:1. Das einfacher konstruierte MC 50 mm als Normalbrennweite mit einem Arbeitsabstand von nur 5,6 cm sowie einem Fokussierbereichsbegrenzer (0,16-0,30 cm) lässt sich auch gut an der DX-Kamera Z 50 mit dem Bildwinkel eines 75-mm-Objektivs verwenden. Das MC 105 mm hat Nikon dagegen deutlich aufwendiger konstruiert und ihm folgerichtig auch den s-Line Zusatz verpasst!

Nikkor Z 105 mm F/2,8 S
Mit seinem Abbildungsmaßstab von 1:1, der präzisen Fokussierung und der hervorragenden Abbildungsleistung ermöglicht das professionelle NIKKOR Z MC 105 F/2,8 VR S Aufnahmen in Lebensgröße. Mit seinem mittleren Telewinkel ist dieses Makro-Objektiv aber auch für detailreiche Porträtaufnahmen prädestiniert: Schärfe und Kontrast sollen ebenso wie das Bokeh auf herausragendem Niveau sein. Die Steuerung ist präzise und flexibel und Fotografen können die Drehrichtung zur Fokussierung des Objektivs bei Bedarf umkehren.

Makroobjektive Nikkor Z 50 mm F/2,8 & Nikon z 105 mm F/2,8 s
Das 105 mm ist innenfokussiert und fährt somit beim Scharfstellen nicht aus. Die Konstruktion aus 16 Linsen in elf Gruppen besitzt eine interne Bildstabilisierung, die laut Nikon mit der Sensorstabilisierung der Z-Kameras zusammenarbeitet. Des Weiteren stattet der Hersteller die Linsen mit einer Nanokristall und der eigenen ARNEO-Vergütung (Antireflexbeschichtung) aus. Damit will er vor allem Reflexionen, Streulicht und Geisterbilder reduzieren.
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Nikon Z MC 50 mm F/2,8
Das neue Objektiv NIKKOR Z MC 50 mm 1:2,8 ist ein kompakter Allrounder. Der Fotograf kann das Objektiv mit der natürlichen Perspektive für Porträts ebenso wie für die Street-Fotografie nutzen. Die Fokussierung arbeitet schnell und zuverlässig auch noch bei einem Abstand des Makroobjektivs zum Motiv von nur 5,6 cm!

Nikon z 50 mm F/2,8 Makro
Das NIKKOR Z MC 50 F/2,8 ist ein kompaktes, leichtes und vielseitiges Objektiv, mit dem auch Einsteigern in die Makrofotografie faszinierende Nahaufnahmen gelingen. Auch an einer Nikon Z-Systemkamera mit DX Sensor ist das 50 mm MC-Objektiv eine kompakte Lösung für den Nahbereich.

Nikon z5 & z 50 mm FF2,8 Makro
Der Bildausschnitt entspricht dann jenem eines 75 mm Objektives auf einer Nikon FX-Kamera. Für alle die eher auf leichte und kompakte Ausrüstung wert legen ist das 50 mm sicherlich eine absolute Empfehlung! Stabilisiert ist die Konstruktion aus 10 Linsen in 7 Gruppen nicht und auch auf eine Antireflex-Vergütung verzichtet der Hersteller hier.
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Fazit / Empfehlung
Wer mehr wissen möchte, findet hier auf dem Blog meine kostenlose Artikelserie Makrofotografie, was ist das, wie gehtdas? In sieben kurzen Artikeln beschäftige ich mich mit der Technik und den Motiven für die Makrofotografie. Es gibt eine kurze Einführung und ein Ausflug in die digitale Dunkelkammer.

Wer sich also etwas tiefergehend informieren möchte, kann hier gerne einmal hereinschauen. Insgesamt ist die Makrofotografie ein extrem weites Feld und benötigt gerade für Einsteiger wichtig, kaum teure Spezialtechnik.
Weitere Technik Erfahrungsberichte findet ihr hier

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