Kroatien Pag, Wanderung durch den Park der Olivenbäume in Lun.
Kroatien Pag, Wanderung durch den Park der Olivenbäume in Lun. Auf den ersten Blick scheint Pag nicht wirklich zum Wandern gemacht. Wenn man allerdings genauer schaut, finden sich auch auf der spröden und überwiegend kargen Insel interessante Ecken und Gebiete, die durchaus lohnenswert erscheinen, wandernd erkundet zu werden.
Pag, Olivengarten Lun
Dazu zählt auf jeden Fall die nördliche Inselspitze in der Nähe von Lun. Der gleichnamige und sehr weitläufige „wilde“ Olivengarten von Lun ist absolut sehenswert und erfordert eine Menge Ausdauer, um sich alle versteckten Bereiche anzusehen.
Insel Pag, Olivengarten Lun.
Die kroatische Insel Pag (deutsch veraltet auch Baag, italienisch Pago) liegt in der Adria nördlich von Zadar in Norddalmatien. Pag hat eine Länge von 58,25 Kilometern und ist mit 284,18 Quadratkilometern der Fläche nach die fünftgrößte Insel der Adria.
Insgesamt hat die zwei bis zehn Kilometer breite Insel ungefähr 8.400 Einwohner. Die größten Orte der Insel sind die traditionelle Inselhauptstadt Pag sowie Novalja. (Quelle Wikipedia)
Wanderung Olivengarten von Lun
Faszinierender Meerblick zur Insel Cres
Die Parkfläche, ist knapp 25 Hektar groß und auf der ganzen Welt gibt es nur drei vergleichbare Standorte. Alle Bäume stehen aktuell unter besonderem Naturschutz, das ganze Gebiet lässt sich hervorragend beim Wandern erkunden. Die verzweigten Wege im Park sind sicherlich zwischen 3 und 5 km lang und erfordern schon etwas Ausdauer, wenn man wirklich bis in die letzten Winkel vordringen möchte.
Roter Hauptweg mit blauen Verzweigungen
Lun Olivenbäume
Am unscheinbaren Parkeingang ist ein kleiner Eintritt zu entrichten und direkt hinter der ersten Kuppe bieten sich auch schon fantastische Aussichten. Zusätzlich zu den vielen knorrigen und teils faszinierend gewachsenen Bäumen bietet sich hinter jeder Kurve oder Kuppe ein toller Weitblick auf das dunkelblau schimmernde Meer mit Blick auf die vorgelagerte Insel Cres.
Selbst in der Hochsaison hat man in dieser weitläufigen Anlage in der Regel seine Ruhe! Ab und an begegnet einem der eine oder andere „Baumliebhaber“ aber die meiste Zeit kann man die Ruhe, den Wildwuchs der tausendjährigen Olivenbäume und die fantastischen Ausblicke für sich alleine genießen.
Olivengarten von Lun weitläufig und direkt am Meer
Steingarten
Als Fotograf findet man hier Motive in Hülle und Fülle! Egal ob Landschaft, Bäume, Aussicht, man weiß gar nicht, was man zuerst fotografieren soll. Ungefähr 80.000 Olivenbäume stehen auf diesem ca. 25 Ha großen Gelände.
Davon sind die ca. 1500 wilden Olivenbäume, welche geschätzt zwischen 5 und 8 m hoch sind echte Methusalem. Deren Alter soll durchschnittlich um die 1600 Jahre betragen!
Egal aus welcher Perspektive man die Bäume auch betrachtet, es ergeben sich immer wieder neue Fotomotive. Trotz des extrem hohen Alters stehen die Bäume noch in voller Blüte und haben zum Teil ein erstaunliches Wachstum gerade auch in die „Breite“ hingelegt!
Uralte Olivenbäume mit bizarrem Stammwachstum
Knorrige Baumriesen
Einige davon werden auf weit über 2000 Jahre datiert. Steht man direkt vor diesen, kann man das Lebensalter förmlich spüren und anhand der vielfach knorrigen und einzigartigen Form unmittelbar sehen! Auf Sardinien gibt es auch ein Gebiet mit ähnlich alten Olivenbaumriesen, die unbeeindruckt jeden menschlichen Eingriffs die Zeit unbeschadet überdauert haben. Absolut beeindruckend, wenn man direkt vor einem 2000 Jahre alten Baum steht!
Zurecht ist dieser „Olivengarten“ seit 1963 unter Schutz gestellt und weitgehend in seiner wilden Natürlichkeit bewahrt worden! Ein absolut empfehlenswerter Ausflug! Wer Ruhe, tolle Ausblicke und botanische Kuriositäten Sucht ist hier genau richtig.
Traumhafter Ausblick über das Meer mit Cres am Horizont
Olivenbäume & Meer
Glücklicherweise ist das Areal touristisch kaum erschlossen. Bis auf einen kleinen Kiosk am Eingang und am Ausgang gibt es hier keinerlei touristische Highlights in Form von nervigem Souvenir – und Andenken Läden. Das bedeutet allerdings auch, dass man am besten seine Verpflegung, wichtig im Sommer Getränke! Selbst mitbringt. Der Rundgang ist gerade in der Sommerhitze durchaus eine Herausforderung und es sind einige Steigungen zu bewältigen.
Also Rucksack, Fotoausrüstung und reichlich Wasser und Obst zur Erfrischung einpacken. Entlang der Wege finden sich hin und wieder schattige Plätzchen, an denen sich eine Rast mit grandioser Aussicht verbinden lässt! Immer wieder faszinieren die unterschiedlich kuriosen Stammformen vieler Bäume. Man mag kaum glauben, dass noch Leben in ihnen innewohnt, so bizarr sind einige Wuchsformen!
Obwohl Olivenbäume sicherlich zu den kleineren Baumgewächsen zählen, ist man mitunter überrascht, wie ausufernd sich manche Bäume über die Jahrtausende verzweigt haben und so doch zu einem erheblichen Ausmaß gelangt sind. Mein 15 mm Supertweitwinkel hatte des Öfteren Probleme, die Baumgestalten in ihrer Gesamtheit festzuhalten! Hier findet ihr alle Bilder aus Pag.
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Fazit / Empfehlungen
Ein wirklich toller und sehr lohnenswerter Ausflug. Wenn man alle Verzweigungen des Parks erkunden möchte, sollte man für genügend Wasser und etwas Obst für unterwegs sorgen. Festes Schuhwerk schadet bei dem steinigen Boden sicherlich auch nicht! Ansonsten bieten sich hier faszinierende Einblicke in die Botanik und zusätzlich imposante Ausblicke auf das Meer. Einen halben Tag würde ich als Fotograf schon für die Erkundung veranschlagen.
Wer auf der Suche nach Ausflugszielen in der Natur in Deutschland ist, dem empfehle ich das Buch“, Deutschlands letzte Paradiese*“. Wer die Nationalparks in Deutschland besuchen möchte, findet mit „Deutschlands Landschaften fotografieren*“ einen Tipp von mir. Alle meine Buchempfehlungen findet ihr hier.
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Welchen Fotokram habe ich beim Wandern dabei?
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