Fototipp, Folge 24: Sonnenauf-/untergänge ins Bild setzen.
Sonnenuntergänge ebenso wie Sonnenaufgänge gehören zu den Klassikern in der Fotografie. Neben den Blumenmotiven zählen sie sicher zu den beliebtesten Motiven überhaupt. Allerdings haben die meisten kaum eine konkrete Vorstellung davon, wie man solch ein Motiv einfängt.
Dieses „einfache“ Motiv erfordert doch einige Kenntnisse und Vorplanungen, um verlässliche Bildergebnisse zu erzielen. Daher gibt es dazu nun meinen Fototipp mit dem Titel Sonnenauf-/untergänge ins Bild setzen.
Fototipp, Folge 24
Sonnenaufgänge & Sonnenuntergänge ins Bild setzen.
Wie tolle Fotos von Sonnenuntergängen und Sonnenaufgängen gelingen
Viele Menschen sind romantisch veranlagt und spätestens, wenn die Sonne auf- bzw. untergeht, fühlen sich eine Menge Menschen von diesem Schauspiel mit dem faszinierenden Farbenspiel sehr angesprochen. Automatisch folgt dann der Griff zur Kamera und das Geschehen wird im Foto festgehalten. Und selbst wenn man am Strand oder in den Bergen schon zum wiederholten Mall diese tolle Stimmung fotografiert hat, so wird man bei nächster Gelegenheit wieder auf den Auslöser drücken.
Da jeder dieser Sonnenauf- beziehungsweise Sonnenuntergang ein unterschiedliches Farbenspiel erzeugt, wandelt sich so das Motiv auch immer wieder im Zusammenspiel mit einer anderen Landschaft. Allerdings ist das Einfangen dieser Stimmung gar nicht so trivial, wie man denkt. Denn die Bilder sollen ja die persönliche Stimmung und Geschichte wirkungsvoll transportieren. In der Landschaftsfotografie kann man die Sonnenuntergänge sicherlich zu häufig fotografierten Motiven zählen.
Die schönsten Sonnenuntergänge.
In den Bergen und an der Küste, aber auch bei Landschaften mit Weite erlebt man in der Regel die schönsten Sonnenuntergänge. Man sollte dennoch die Städte nicht ganz außer Acht lassen, denn auch hier geht die Sonne unter, und man hat die Option für Silhouetten. Mein Favorit bleiben allerdings die Berge mit dem erhöhten Standpunkt und der daraus resultierenden Weitsicht.
Den richtigen Moment einfangen!
Faszinierend ist natürlich jeder Moment eines Sonnenuntergangs. Für das entscheidende Foto taugen allerdings nur ganz bestimmte Momente, um das lichtintensive Farbenspiel festzuhalten. Ist man im Besitz eines aktuellen Kameramodells, das 4K oder 6K unterstützt, so kann man damit eine lange Phase eines Sonnenuntergangs z.B. auch in einem Video festhalten.
Die Bildqualität ist hier mittlerweile so gut, dass anschließend Standbilder als Einzelbilder vom Sonnenuntergangs-Video rausgelöst werden können. Eine weitere Option ist ein Zeitraffervideo. Mit den Aufnahmeintervallen muss man zuvor etwas experimentieren. Und zu guter Letzt sei die Serienbildfunktion erwähnt, auch diese erhöht die Wahrscheinlichkeit, die entscheidenden Momente des Sonnenuntergangs in Bildern verewigt zu haben.
Einiges bleibt nicht planbar.
Natürlich ist es für die fotografische Ausbeute sinnvoll, sich zuvor mit der Thematik Sonnenuntergang auseinanderzusetzen. Man muss man sich jedoch darüber bewusst sein, dass gerade bei diesem Motiv nicht alles vorhersehbar ist. Das macht den zusätzlichen fotografischen Reiz aus und ist auch mit ein Grund dafür, warum keine Sonnenuntergangsaufnahme der anderen gleicht. Farbliche Impressionen kommen genauso schnell, wie sie anschließend wieder gehen.
Überzeugende Sonnenuntergangsaufnahmen entstehen oft aus einer gewissen fotografischen Hartnäckigkeit. Oftmals sind viele Anläufe notwendig, wobei natürlich eine gute Planung schon einmal die halbe Miete ist. So sind Informationen über den Stand der Sonne am Standort sehr hilfreich. Mithilfe des Internets und speziellen Foto- beziehungsweise Wetter-Apps kann man das im Handumdrehen in Erfahrungen bringen.
Kamerastandort bedenken und geschickt auswählen.
Sehenswerte Aufnahmen von Sonnenuntergängen setzen auch den richtigen Kamerastandpunkt voraus. Auch, wenn die untergehende Sonne im Mittelpunkt der Betrachtung steht, so sollte man – wo immer möglich – auch andere Objekte wie beispielsweise Felsformationen, Sträucher, Tiere, Bäume etc. in die Aufnahme mit einbeziehen.
Das macht die Aufnahmen um einiges interessanter und damit auch sehenswerter. Gerade, wenn man erstmalig einen potentiellen Kamerastandpunkt besucht, sollte dieser mindestens zwei Stunden vor Sonnenuntergang aufgesucht werden, damit man alle Ruhe hat, sich mit den Gegebenheiten vertraut zu machen.
Am Strand mit Ebbe und Flut muss man natürlich auch an die Gezeiten denken. Nichts ist ärgerlicher, als wenn die Kamera „baden“ geht. Apropos Strand: wenigstens die Optik sollte man mit einem Filter vor Sand und Salzwasser schützen. Im Anschluss wieder zu Hause, sollte eine gründliche Reinigung des Equipments nicht vergessen werden. Nicht nur am Strand, sondern auch in den Bergen lauern mögliche Gefahren.
Mein letzter Ausflug in den Harz hat mir hier wieder eindrücklich gezeigt, dass man auch im Mittelgebirge nie vergessen sollte, wie schnell ein überhasteter Tritt zum Absturz führen kann! Kein Fotomotiv ist es wert, sein eigenes Leben oder die Gesundheit anderer in Gefahr zu bringen, denn von der schönsten Sonnenuntergangsaufnahme hat man nichts, wenn man zu Tode gestürzt ist.
In den Bergen sollte man zudem die Dunkelheit nicht aus dem Auge verlieren. Übernachtet man nicht auf einer Hütte, sondern muss nach dem Erlebnis Sonnenuntergang zurück ins Tal, so ist an entsprechende Ausrüstung zu denken, wie an eine Taschenlampe und Ersatzstrom. Das Smartphone gehört für den Fall eines Unfalls vor der Tour aufgeladen. Zudem sollte man Dritte in seinen Plan einweihen. Meldet man sich nämlich nicht wie vereinbart bei diesen nach der Tour zurück, können diese für Hilfe sorgen.
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DSLR Kameras sind die besseren und geeigneteren Aufnahmegeräte!
Sonnenuntergänge kann man natürlich auch mit Smartphones, die man ja „Immer-Dabei-hat“ , fotografieren. Hat man gerade keine „richtige“ Kamera zur Hand, dann bleibt einem auch nichts anderes übrig. Smartphones sind für den Schnappschuss gut geeignet. Trotz der technischen Weiterentwicklungen darf man jedoch nach wie vor bei manchen Motiven (und dazu würde ich auch Sonnenuntergänge zählen) nicht zu viel erwarten. Spätestens, wenn die Lichtbedingungen kritisch werden, sind diese schnell überfordert und die Aufnahmen haben dann allenfalls noch dokumentarischen Wert! Da nützt auch der tollste Sonnenuntergang nichts mehr.
Höherwertige Kompaktkameras mit ihren zahlreichen Optionen oder Kameras mit Wechseloptik sind hierfür die wesentlich bessere Wahl. Erst die verschiedenen Einstellmöglichkeiten an diesen Kameras, wie beispielsweise die Wahl der Blende für die Gestaltung von Schärfe und Unschärfe, sowie mit der Verschlusszeit, bringen den Sonnenuntergang erst wirkungsvoll zur Geltung. Mit diesem Kameraequipment hat man dann alle Optionen, technischen Einfluss auf die Aufnahme zu nehmen und seinen Bildern somit eine individuelle, persönliche Note zu verleihen.
Egal, ob man mit einer Kompakt- oder einer DSLR Kamera mit Wechseloptik fotografiert, ein Stativ ist eigentlich unerlässlich. Ein Dreibeinstativ würde ich bevorzugen, natürlich geht auch im Notfall ein Einbeinstativ. Benutzt man eine Kamera für Wechseloptiken, so ist ein Objektiv mit kurzer Brennweite von 17 bis 35 mm sicherlich eine gute Wahl. Allerdings bieten Teleobjektive, wie man an den Beispielbildern sieht, hier auch durchaus schöne Perspektiven an.
Kameraeinstellungen, was funktioniert gut?
Als Kameraeinstellung ist die Zeitautomatik optimal, damit hat man die volle Kontrolle über die Schärfentiefe. Ist eine durchgängige Schärfe vom Vorder- bis zum Hintergrund gewünscht, ist eine Blende zwischen f/11 und f/16 eine gute Wahl. Der ISO-Wert sollte natürlich möglichst niedrig gewählt werden, denn das wirkt sich positiv auf die Bildqualität und Rauschfreiheit aus. Empfehlenswert ist auch ein Grauverlaufsfilter von drei Blendenstufen, denn Sonnenuntergänge erzeugen einen Kontrastunterschied zwischen hellem Himmel und dämmrigen Vordergrund der schnell den Dynamikumfang der Kamera übersteigt. Hat man diesen nicht dabei, kann mittels Bildbearbeitung zu Hause nachgearbeitet werden.
Auf den Weissabgleich sollte man je nach Kameramodell achten. In der Regel liefert der automatische schon die gewünschten Bildergebnisse. Manchmal ist es jedoch auch ratsam, die Voreinstellung „bewölkt“ zu wählen. Dadurch wird er in Richtung „warm“ verschoben, und das kommt den natürlichen Farben des Sonnenuntergangs zugute. Die in vielen Kameras integrierten Filter sind auf jeden Fall einen Versuch wert. Häufig liefern sie erstaunliche Ergebnisse. Wer also in JPEG fotografiert, sollte einmal einen Blick auf die unter „Fotografen“ oft verpönten Effektfilter werfen!
Bei vielen Kameras kann die Einstellung so vorgenommen werden, dass das Motiv mit dem einmaligen Auslösen automatisch hintereinander mit allen zur Verfügung stehenden Effektfiltern aufgenommen wird. Genügend Speicherkarten sollten ebenso wie Ersatzakkus dabei sein. Benutzt man eine spiegellose Systemkamerawelche über 4K / 6K Aufzeichnung verfügt, beziehungsweise eine Zeitrafferfunktion bietet, sollte man auf jeden Fall den Energieverbrauch im Blick haben, um nicht im entscheidenden Moment mit leeren Akkus dazustehen!
Fazit / Empfehlung
Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge zu fotografieren ist dann doch nicht so trivial, wie es sich zuerst darstellt. Es gilt einiges zu bedenken und evtl. vorzubereiten oder zu planen, um sehenswerte Ergebnisse mit nach Hause zu bringen! Auch hier gilt wieder: „Übung macht den Meister“! Jeder Sonnenauf-/untergang ist anders und stellt somit andere Anforderungen an Standort, Belichtung und Brennweite. Hier hilft nur beherztes Experimentieren, denn für das perfekte Bild gibt es kein Standardrezept!
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