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Farbmanagement für Anfänger Teil 5, was ist noch zu beachten?

Farbmanagement für Anfänger Teil 5, was ist noch zu beachten?

Im letzten Teil meiner Artikelserie „Farbmanagement für Anfänger“ geht es um die eine oder andere offene Frage, die noch zu klären ist. Sollten weitere unbeantwortete Fragen auftauchen, freue ich mich über eine kurze Mail und werde versuchen, diese kurzfristig zu beantworten!

Insgesamt ist das Gebiet Farbmanagement & Farbräume recht umfangreich und dabei natürlich sehr theoretisch. Daher habe ich bisher versucht, nur das einzubeziehen, was für den Fotografenalltag von Wichtigkeit ist. Nicht immer lassen sich allerdings alle Fachbegriffe vermeiden.

Farbmanagement für Anfänger, Teil 5

Was ist sonst noch zu beachten?

Farbmanagement & Software

Nachdem ich mich anfänglich mit Farbmanagement beschäftigt hatte, ging ich davon aus, dass jede Software diese grundlegende Technik beherrscht. Weit gefehlt! Die Umwandlung der Farben eines Fotos in die verschiedenen Farbräume der beteiligten Geräte & Programme, was man unter Farbmanagement landläufig versteht, ist auch 2024 noch absolut keine Selbstverständlichkeit! Ganz im Gegenteil, erstaunlicherweise sind die wenigsten Programme dazu in der Lage. Selbst Software, wie das allseits beliebte Luminar , kann nicht mit Farbmanagement umgehen. Damit disqualifiziert es sich in meinen Augen nach wie vor für ernsthafte Bildbearbeitung!

Lightroom Capture 1 Dxo Photolab

Lightroom ist in dieser Hinsicht vorbildlich, es beachtet die Farbräume der Bilder, sowie das im Betriebssystem hinterlegte Farbprofil für den Monitor. Für die Fotoausgabe können verschiedene Profile gewählt werden, und selbstverständlich kann Lightroom mit Druckerprofilen umgehen! Das wäre für mich eigentlich Standard, den ich zumindest für sämtliche Bildbearbeitungssoftware erwarten würde! 

Bunt,nahaufnahme,buntstifte,farbig,malkasten

Bei Gimp oder z. B. Photoshop funktioniert dies auch reibungslos, zusätzlich kann man die Grundeinstellungen verändern. Fluch oder Segen zugleich. Wenn man weiß, was man tut, sicherlich OK! Für die Meisten aber eher eine weitere Fehlerquelle, die in der Folge zu einer falschen Farbdarstellung führt. Daher ist es ungemein wichtig, wenn man mit Farbmanagement arbeiten will, dass man sicherstellt, dass alle Komponenten, mit denen man arbeitet, das auch zu 100 % unterstützen!

Die Farbmanagement-„Kette“ ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied!

Hier gilt entweder ganz oder gar nicht! Farbmanagement funktioniert nicht zu 80 %. Nur wenn alle beteiligten in dieser Kette (Kamera, Scanner, Software, Drucker) zu 100 % alles in diesem Bereich relevante beachten, funktioniert der Prozess mit verlässlichem und voraussagbarem Ergebnis. Wenn auch nur ein Element in dieser Kette „schwächelt“, ist der gesamte Aufwand umsonst. Gerade auch im Softwarebereich gibt es heutzutage noch viele halbherzige Lösungen. Hier werden dann z. B. in der Datei hinterlegte Farbprofile beachtet, allerdings das Monitorprofil des kalibrierten Monitors nicht.

So landen immer nur SRGB Daten auf dem Bildschirm welche dann die tatsächlich vorhandenen Farben nicht korrekt anzeigen. Was man nicht „richtig“ sieht, kann man auch nicht „richtig“ bearbeiten. Schlussendlich kann dann auch ein Drucker, der zwar über einen großen Farbraum verfügt, die Fehler in der Bildbearbeitung nicht wieder „gut“ machen! Kann der Drucker überhaupt nicht mit Farbmanagement umgehen, können wir vorher soviel bearbeiten, wie wir wollen, das Ergebnis bleibt dann immer ein Zufallsprodukt! Denn der Drucker wird mit einem eigenen, nicht beeinflussbaren Algorithmus die interne Umrechnung vornehmen.

Drucken /  & Farbmanagement

Der allerwichtigste Grund für mich, um Farbmanagement zu verwenden, sind hochwertige Drucke. Also genau eines meiner Hauptanliegen auf diesem Blog! Wer meinen Blog verfolgt, der weiß, dass hochwertige Drucke, egal ob als Panorama, Fine Art Print, in Schwarzweiss oder einfach nur groß, eine hohe Priorität bei mir haben! Genau in diesem Bereich macht sich dann fehlendes oder fehlerhaftes Farbmanagement am auffälligsten bemerkbar!

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Es ist eine absolute Katastrophe, wenn am Ende nach zeitaufwendiger abschließender Bildbearbeitung der Drucker ein Fine Art Print ausspuckt, wo die Farben nicht passen! Wer einmal ein A2 Print auf Baryt Papier gesehen hat, der weiß, dass diese hochwertigen Papiere nur mit einer wirklich peniblen Ausarbeitung in der Bildbearbeitungssoftware ihren vollen „Glanz“ entfalten.

Erst korrekte Farben sowie Lichter und Schatten bringen das Motiv auf diesen Medien voll zur Geltung! Es ist eine wahre Freude, mit Software wie Lightroom alles aus einem Foto an Details herauszuarbeiten, um es dann anschließend fast 1:1 auf einem großformatigen Druck auf entsprechendem Papier zu bewundern.

Druckdienstleister

Mit dem Versuch, das Problem mit der Vergabe des Druckauftrages an einen externen Dienstleister zu lösen, handelt man sich eher neue Probleme ein. Zusätzlich gibt man natürlich einen Teil der Kontrolle in diesem Prozess ab. Druckdienstleister verfügen über hervorragende Drucker modernster Generation. Allerdings scheitert die zufriedenstellende Druckausgabe nicht an mangelhaften Druckern oder schlechtem Papier. Fehlerhaftes Farbmanagement führt auch hier zu enttäuschenden Bildern.

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Es sollte unbedingt im Vorwege geklärt werden, welche Farbräume und Profile unterstützt werden. Ansonsten nutzt man SRGB für einfache Fotoabzüge oder – wenn der Dienstleister damit arbeiten kann – für Fine Art Prints ProPhotoRGB oder zumindest AdobeRGB. Zusätzlich sollte man sich die Papierprofile für die eigene Proof Vorschau vom Dienstleister beschaffen.

Der große Vorteil des eigenen Druckers ist die 100 % Kontrolle des gesamten Ablaufes vom Fotografieren des Fotos bis zum Drucken. Alle Arbeitsschritte sind mit funktionierendem Farbmanagement genau in meinem Sinne beeinflussbar! Wenn der Drucker bestimmte Farben nicht darstellen kann, kann ich im Vorfeld entscheiden, wie ich damit umgehen möchte! Daher gibt es in diesem Prozess in der Regel keine Zufälle oder überraschende Druckergebnisse. Der Druck stimmt genau mit der Proof Vorschau in der Software überein und ist damit verlässlich reproduzierbar!

Natürlich haben Drucker und Monitore unterschiedliche Farbräume. Der Drucker setzt das Bild aus den Basistinten Cyan, Magenta & Gelb zusammen, der Bildschirm verwendet hierfür die Grundfarben Rot, Grün & Blau. So wird es immer Farben geben, die der Drucker nicht darstellen kann. Entscheidend ist nun unter anderem, wie man mit diesen nicht darstellbaren Farben umgeht: Überlässt man es dem Drucker, was er damit macht oder regelt man das selber, mit dem Ergebnis der vollen Kontrolle der Farben im fertigen Ausdruck? Ich jedenfalls überlasse nur ungern etwas undurchschaubaren Algorithmen einer Software, was ich auch gut selber bestimmen und beeinflussen kann.

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Fazit / Empfehlung

Eigentlich könnte alles so einfach sein! Im Jahr 2024 sollte man doch erwarten können, dass das Thema Farbmanagement keine große Hürde mehr in der Bildbearbeitung darstellt! Leider ist das Gegenteil der Fall. Auch externe Druckdienstleister machen den Prozess eher komplizierter. Je mehr Software und Geräte in diesem Bereich nicht vernünftig miteinander kommunizieren, umso mehr muss der Anwender / Nutzer für einen klar strukturierten „farbverbindlichen“ Ablauf untereinander sorgen. Das bedeutet bedauerlicherweise auch, der Fotograf muss sich mit Dingen wie Farbmanagement befassen.

Grafik Farbmanagement SM

Dies gehört weder zu seiner Kernkompetenz, noch macht es besonders viel Spaß, da Farbmanagement ja kein kreativer Prozess ist, sondern eher von administrativer Natur! Software wie Lightroom geht hier den richtigen Weg. Es werden alle erforderlichen Einstellungen beachtet. Wo es nötig ist, hat der Anwender „Mitspracherecht“. Ansonsten läuft das Farbmanagement reibungslos im Hintergrund, ohne störend den kreativen Prozess zu beeinträchtigen. Am Ende steht ein farbverbindliches und jederzeit verlässlich reproduzierbares Ergebnis z. B. in Form eines Fine Art Druckes.

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Über den Autor

Mein Name ist Stefan Mohme, ich bin 56 Jahre alt, verheiratet und habe 3 Kinder. Leider mußte ich aus gesundheitlichen Gründen meinen Beruf vor 10 Jahren aufgeben. Fotografieren hat mich schon immer interessiert. In meiner Galerie und auf meiner Portfolio Seite findet ihr einen Überblick meiner aktuellen Arbeiten. Ich hoffe, Euch gefällt das eine oder andere. Grundsätzlich sind alle Fotos verkäuflich sowohl als Digitaler Download als auch als Print bis A2, direkt über mich verfügbar. Schaut auch gerne in meinem Shop vorbei, vielleicht findet Ihr dort etwas passendes. Bei Interesse oder Sonderwünschen bitte gerne mailen.

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