Excire Foto 2022, Standalone Bilddatenbank
Excire Search wird „Erwachsen“. Das bekannte Lightroom Plug-in Excire Search ist mittlerweile in einer Standalone Version veröffentlicht worden. Damit ist die Nutzung dann auch unabhängig von Lightroom möglich.
Excire Search
Das Lightroom Plug-in von Excire Search ist seit 12/2019 als Version 2.0 erhältlich. Die ehemalige Modul – Verkaufsstrategie hat man glücklicherweise aufgegeben und bietet nun nur noch eine Software Variante. Diese entweder als Lightroom Plug-in oder als Standalone Version, namentlich ExcireFoto 2022 an. Ein deutlicher Fortschritt zur bisherigen Verkaufspolitik! Mittlerweile benutze ich die Standalone Version selber.
Excire Foto Alternative zu Excire Search
Excire Search als Lightroom Plug In
Für alle, die Excire Search noch nicht kennen, hier noch einmal ein kurzer Überblick über die Funktionalität des Plug-ins. Excire Search möchte dem Fotografen die mühselige manuelle Verschlagwortung dauerhaft abnehmen. Gerade auch bei großen Bilderbeständen ein sehr zeitaufwendiges Unterfangen, was manch einer gerne vernachlässigt.
Diese Nachlässigkeit holt einen dann spätestens bei der Bildersuche in Katalogen mit mehreren 10.000 Bildern wieder ein. Wann habe ich das Bild noch aufgenommen, wo war das noch einmal und und und? Mit der Bildanalyse von Excire Search werden Bildinhalte automatisch mittels KI erkannt.
Bildanalyse & KI
Somit soll die manuelle Beschreibung der Bildinhalte mit Stichworten weitestgehend überflüssig gemacht werden. Als Bildinhalte werden hierbei einzelne Objekte wie Autos oder Gewässer ebenso erkannt, wie eine primäre Farbe. Hat man ein Beispielfoto und möchte ähnliche Motive finden, leistet das Excire Search ebenso, wie die Suche nach Gesichtern. Ganz neu in der Version 2022 ist die Suche nach Duplikaten.
Die Funktion identifiziert identische Aufnahmen, sehr ähnliche Aufnahmen und Aufnahmen aus Serienbildern. Die Definitionen der Duplikats-Suche lassen sich dabei über verschiedene Kriterien anpassen. Zu den weiteren Neuerungen gehört die Möglichkeit Windows Netzwerkpfade, als Quellen anzugeben sowie die Eigenschaft, dass auch PSD-Dateien analysiert werden können.
Nachdem Excire Search den eigenen Bildbestand einmalig initialisiert hat, stehen einem direkt 500 verschiedene Stichwörter für die direkte Suche zur Verfügung. Noch einmal, die gesamte Bildanalyse findet lokal auf dem Computer statt. Es werden keinerlei Daten auf irgendwelche Server „ausgelagert“. Alles zum Lightroom Plug-in Excire Search 2 Pro habe ich in diesem Artikel beschrieben.
Excire Foto Standalone Version
Funktionalität
Im Gegensatz zum Plug-in Excire Search 2 funktioniert Excire Foto völlig eigenständig, also auch in Kombination mit Capture one oder DxO. Excire Foto erzeugt eine Datenbank sowie Vorschaubilder, die Platz auf der Festplatte benötigen. Bei 100.000 Fotos beträgt der Datenbank-Speicher etwa 250 Megabyte und die Vorschauen belegen etwa 25 Gigabyte Speicher auf der Platte. Letzteres lässt sich durch die Verwendung kleinerer Vorschauen reduzieren.
Excire Foto Arbeitsoberfläche
Die dunkle und modern wirkende Benutzeroberfläche folgt in der Gliederung / Bedienung den bekannten Schemata z. B. von Lightroom & Co. Im linken Bereich kann man durch seine Verzeichnisse navigieren. Der zentrale Mittelbereich stellt die Bildervorschau dar oder eben eine große Detailansicht.
Ähnlich wie bei Lightroom* lässt sich die Vorschaugröße bequem mittels Schieberegler variieren. Oben finden wir Bewertungs- und Markierungsmöglichkeiten. In der rechten Seitenleiste finden wir dann alles Wesentliche. Nach einem ersten Bildimport mit einer umfassenden Bildanalyse, die rein lokal erfolgt, vergibt Excire Search automatisiert schon diverse Stichworte.
Nach diesen kann dann auch sofort gesucht werden. Excire Search wird somit zur perfekten Ergänzung für Software wie DxO Photo Labs oder Capture One, welche selber nur über eine eingeschränkte Bibliotheksfunktion verfügen. Eine darüber hinaus weitergehende Funktionalität, wie RAW Entwicklung ist für die Standalone Version von Excire Search nicht geplant.
Da Lightroom selber eine ausgefeilte Bilderbibliothek mit bringt, wäre die Kombination hier sicherlich suboptimal, aber es gibt Excire Search für diesen Fall ja nach wie vor als Lightroom Plug-in. Da ich mittlerweile meine gesamten Bilder in Capture 1 entwickle, nutze ich Excire Foto als programmübergreifende Bilderdatenbank, um meinen gesamten Bilderbestand im Blick zu behalten. In Capture 1 nutze ich zur Bildentwicklung lediglich einzelne abgeschlossenen Sitzungen und keinen Katalog.
Installation & Voreinstellungen
Bevor man jedoch den Analysevorgang startet, sollte man einen Blick in die Grundeinstellungen werfen. Hier lassen sich beispielsweise die Komprimierung der Vorschaubilder und das Anzeigeverhalten einstellen. Zudem kann gewählt werden, ob Excire Foto die CPU unter maximaler Last nutzen soll, um die Indexierung zu beschleunigen.
Voreinstellungen Excire Foto
Nach erfolgreicher Installation und Registrierung (entfällt in der Testphase) sowie angepasster Voreinstellungen kann man nun mit der Organisation der Fotos beginnen. Ähnlich wie bei Adobe Lightroom Classic und anderen Apps zur Fotoverwaltung muss man zunächst einen Foto-Ordner zu Excire Foto hinzufügen.
Dazu klickt man in der linken Spalte der Galerieansicht einfach auf den „Hinzufügen“ Knopf. In dem erscheinenden Dialog kann man schließlich verschiedene Einstellungen vornehmen.
Um die KI Funktionen von Excire Foto nutzen zu können, müssen die Fotos der hinzugefügten Ordner analysiert werden. Dies geschieht entweder während des Hinzufügens oder nachträglich. Dafür klickt man mit der rechten Maustaste auf einen hinzugefügten Ordner und dann auf „Analysieren“.
Bedienung
Auf der linken Seite des Arbeitsbereichs ist die Organisationsstruktur mit der Datenbank-Übersicht inklusive der Ordneransicht zu finden. In diesem Bereich finden sich auch die Optionen zur Erstellung von Sammlungen und Gruppen. Während Sammlungen einzelne Fotos enthalten, die über die Suchfunktionen gefunden wurden, enthalten Gruppen verschiedene Sammlungen.
Möchte man zum Beispiel alle Auto-Bilder haben, die in allen Urlauben gemacht wurden, dann kann man sich dazu eine Gruppe „Auto“ anlegen und darin dann Sammlungen, die die unterschiedlichen Fabrikate enthalten. So spart man sich einen erneuten Suchvorgang.
Zudem lassen sich Sammlungen aus den Gruppen heraus exportieren, inklusive Bildgrößenänderung. Zusätzlich steht die Option des Teilens via Dropbox oder Google Drive zur Verfügung. Benutzerdefinierte Sammlungen lassen sich außerdem noch in Capture One oder Lightroom importieren.
Bildanalyse & Verschlagwortung
Die herausstechende Funktion von Excire Foto ist die inhaltliche Analyse der Fotos kombiniert mit der automatischen Verschlagwortung. So erkennt Excire Foto eine Vielzahl von Motiven automatisch und kann sogar fotografische Eigenschaften wie Bokeh, kontrastreich, hell, unscharf und vieles mehr erkennen.
Es lassen sich problemlos Stichwörter importieren. Beispielsweise aus Lightroom, diese stehen dann genauso zur weiteren Nutzung in Excire Foto zur Verfügung. Im Stichwortfeld hinterlegt Excire die eignen durch KI vergebenen Stichworte dunkel während die schon vorhandenen hell hinterlegt sind. Diese werden auch in getrennten Stichwortsätzen aufgeführt.
Passen die vergebenen Schlagworte einmal nicht, können die ganz einfach geändert werden. Dazu klickt man die unpassenden Schlagworte einfach weg. Das funktioniert auch bei mehreren Fotos auf einmal. Fehlende Schlagworte lassen sich dank Eingabefeld schnell hinzufügen. Wenn Excire Foto dabei eine automatische Vervollständigung anbietet, dann ist das Schlagwort im Fundus von Excire Foto bereits enthalten.
Geodaten importiert Excire Foto ebenfalls aus den Metadaten des Fotos und kann die Location des Fotos auch auf Google Maps anzeigen. Eine automatische Verschlagwortung mit dem Land, in dem das Foto aufgenommen wurde, gibt es leider nicht. Dafür lassen sich dann eigene Schlagwörter ohne viel Aufwand in ein oder mehrere Fotos eintragen.
Sonstiges
Manchmal möchte man als Fotograf nach einem ähnlichen Foto in seiner Sammlung suchen. Die Suchfunktionen „Ähnliche Fotos finden und „Personen finden“ decken genau diese Aufgabenstellung ab. Während „Ähnliche Fotos finden“ die Analysedaten des ausgewählten Fotos zurate zieht, setzt „Personen finden“ auf die ermittelten Gesichtsdaten.
Mächtiges Werkzeug, Gesichtersuche
Die Gesichtssuche ist ein weiteres mächtiges Werkzeug von Excire Foto. Dafür bietet die Suche verschiedene Parameter an. Dazu gehören das Geschlecht, ein Lächeln und ein Lebensabschnittsfilter (Baby, Senior, Erwachsener etc.). Die Ergebnisse der Suche sind schon sehr genau, von Perfektion allerdings doch noch ein Stück entfernt.
Excire Foto Metadaten Editor
Neben der mächtigen Suchfunktionen kann Excire Foto zusätzlich noch Metadaten und IPTC-Daten bearbeiten. Für letztere lassen sich verschiedene Profile anlegen, die dann in ein oder eine Vielzahl von Bildern eingetragen werden können. Zudem lassen sich Sterne und Farblabels vergeben.
Verfügbarkeit
Excire Foto ist für Windows 10 (64 Bit) und MacOS X (Version 10.14 oder neuer) im Excire Onlineshop zu einem Preis von 99 € verfügbar. Eine 30 Tage funktionsfähige Testversion steht ab 3.6. ebenfalls zum Download bereit.
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Fazit / Empfehlung
Excire Foto ist eine hervorragende Fotodatenbank! Mittlerweile sind die Ergebnisse der Foto-Analyse beim Ordnerimport mit anschließender automatisierter Stichwortvergabe beeindruckend! Dazu kommt dann noch die wirklich gute Gesichtserkennung! Die automatische Stichwortvergabe mittels KI hat in den letzten zwei Jahren enorme Fortschritte gemacht.
Für ca. 100 € bekommt man hier eine Software, die wirklich hält, was die Entwickler versprechen! Schaut man sich die Entwicklung vom Lightroom Plug-in Excire Search an, kann man durchaus optimistisch für die Zukunft mit weiteren elementaren Verbesserungen rechnen. Vor zwei Jahren hätte ich kaum geglaubt, was heute möglich ist!
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