Die Sensorgröße, der heilige Gral der Fotografie?
Die ewige Diskussion um die Sensorgröße lässt auch mich nicht in Ruhe. Zu analogen Zeiten gab es nur ein Format, nämlich genau jenes welches Heute als Vollformat bezeichnet wird. Schon zu diesen Zeiten war das heute sogenannte Vollformat nicht das Ende der „Fahnenstange“. Auch damals gab es schon verschiedene Mittelformate. Richtig, auch damals habe ich schon immer neidisch in diese Formatklasse geschielt!
Eine Mamiya, Yashica, Rollei oder gar Hasselblad hatten schon in dieser Zeit eine magische Faszination! Bekam man einmal die Möglichkeit Dias oder großformatige Abzüge von Aufnahmen dieser Kameras zu sehen, stellte sich sofort dieser kaum beschreibbare Eindruck von Überlegenheit ein! Das eigene „Vollformat“ war dann plötzlich nur noch „mickerig“!
Nachgedacht ?
Die Sensorgröße, der heilige Gral der Fotografie?
Schon damals konnte man kaum in Worte fassen was denn nun die Faszination dieses Formates ausmachte. Die Bilder meiner damaligen Canon Eos 1 waren auch scharf und hatten dank Fuji Filmen tolle Farben aber irgendwie fehlte es diesen Bildern / Dias an dem gewissen „Extra“ oder besonderem oder vielleicht sollte ich Look sagen? Ich weiß es bis heute nicht! Es gibt da irgendetwas zwischen den Messwerten und der reinen Technik was sich weder messen noch in Worte fassen lässt, was für mich zu dieser Faszination führte.
Natürlich sind mir die technischen Zusammenhänge klar und ich würde niemals behaupten das Micro Four Thirds- Kameras per se schlechte Bilder machen! Trotzdem ist da irgend etwas, was mich immer wieder zum Grübeln bringt. Ja klar, der Wanderer in mir will auf jeden Fall eine möglichst kleine und kompakte Ausrüstung! Der Fotograf in mir hätte am liebsten eine Mittelformatkamera. Warum ist das so, bestätigen doch alle objektiven Messwerte das auch APS C oder MFT sowohl Bokeh mit den entsprechenden Optiken als auch insgesamt tolle und scharfe Bilder machen können.
Nachdem ich dieses Jahr, Bilder von der Fuji GFX 100 live in Lightroom betrachten durfte war es sofort wieder da! Dieses komische Gefühl! Mehr als Scharf geht doch aber eigentlich nicht! Viele meiner Bilder sind auch scharf und haben auch ein tolles Bokeh, trotzdem scheint im Vergleich zum Mittelformat auch hier wieder etwas zu fehlen! Vielen geht es ähnlich, man kann sich der Faszination dieser hochaufgelösten und enorm detailreichen Bilder kaum entziehen. Eine Mischung aus vielleicht doch messbar mehr „Schärfe“ und das eigene „Wunschdenken“ als Projektion sind vielleicht eine Erklärung.
Am Ende bleibt die Faszination und ein nachhaltiger Bildeindruck, jenseits aller Messwerte und Logik, der einen das erlebte kaum in Worte fassen lässt. So ist das Gesehene dann doch der Beweis für mich, das es da noch mehr geben muss als Bildschärfe, Bokeh und vor allem die „reinen“ Messwerte! Diese Bilder sprechen einen auf eine Art und Weise an, wie schon zu analogen Zeiten! Sensorgröße ist eben durch nichts zu ersetzen als durch noch mehr Sensorgröße! In diesem Sinne einen schönen Sonntag!
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