Capture One, das Farbbalance Werkzeug
Capture One, das Farbbalance Werkzeug. Das Farbbalance-Werkzeug von Capture One ist ein überaus mächtiges Tool. Man kann Bilder hier nicht nur grundlegend andere Farbstimmungen verleihen, auch ein eigener persönlicher Look lässt sich damit erzeugen.
Das Farbbalance Werkzeug
Das ermöglicht uns auch ohne externe Software wie beispielsweise die NiK Collection ganz spezielle und ausgefallenen Looks zu erstellen. Alles, was wir dafür benötigen, hat Capture One bereits on Board. Die Stil-Pinsel erlauben lokale Anpassungen direkt auf de die richtige Ebene automatisch aufgerufen, was absolut genial ist. Capture One das Farbbalance-Werkzeug
Capture One, das Farbbalance-Werkzeug
Um einen eigenen Farblook in Capture On zu erstellen, bietet Capture One verschiedene Möglichkeiten an. Zum einen bietet sich dafür die Gradationskurve an oder eben das Farbbalance-Werkzeug. Alles, was sich mit dem Farbbalance-Werkzeug machen lässt, kann man zum großen Teil auch über die Gradationskurve und den einzelnen Farbkanälen machen.
Allerdings ist das Arbeiten mit der Gradationskurve wesentlich komplexer, wenn man beispielsweise eine exakte Farbtönung in einem bestimmten Helligkeitsbereich erzeugen möchte. Die Gradationskurve ist also das Profi-Tool, wohingegen das Farbbalance-Werkzeug relativ selbsterklärend ist und somit auch für den weniger versierten Anwender geeignet.
Das Farbbalance-Tool finden wir im Apassen-Register. Hier haben wir dann die Möglichkeit, Farbe, Farbton und Sättigung abhängig von der Helligkeit im Bild anzupassen. Damit bietet das Farbbalance-Werkzeug auch alles, um z.B. Schwarzweißbildern eine entsprechende Tonung zu verleihen.
Funktion Farbbalance Werkzeug
Farblooks eignen sich sehr gut für den letzten Schliff, also wenn das Foto bereits fertig angepasst ist. Es sollten also erst einmal alle Korrekturen und Anpassungen wie Weißabgleich, Belichtung, Schärfe, Beschnitt usw. durchgeführt werden.
Verschiedene Register
Master
In der unteren Abbildung ist der Reiter Master ausgewählt, mit dem das gesamte Foto farblich und in der Sättigung verändert werden kann. Ansonsten können Tiefen, Mitteltöne und Lichter auch getrennt behandelt werden, was später noch erläutert wird.
Wie man sieht, steht hier ein Farbkreis zur Verfügung, in dessen Mitte sich ein weiterer kleiner Kreis befindet. Dieser kann mit der Maus bzw. mit einem Tablet-Stift beliebig verschoben werden. Ganz fein lässt sich dieser kleine Kreis auch mit den Pfeiltasten der Tastatur bewegen, sofern er vorab markiert wurde, was dann am roten Rand (hier nicht zu sehen) erkennbar ist.
Die Einstellung können mit einem Doppelklick auf den kleinen Kreis jederzeit zurückgesetzt werden. Alternativ kann wie bei jedem Werkzeug in Capture One natürlich auch der geschwungene Links-Pfeil rechts oben im Werkzeug verwendet werden, um die Einstellungen dauerhaft oder bei zusätzlich gedrückter ALT-Taste temporär für einen schnellen Vergleich zurückzunehmen.
Dreiwege
Mit der »Dreiwege-Farbbalance« stimmt man die Tiefen, Mitteltöne und Lichter unabhängig voneinander ab. Für jeden dieser Bereiche findet man ein eigenes Steuerrad. Verschiebt man dessen Mittelpunkt 2 nach außen, erhöht man in einem Zug die Sättigung, während die Richtung den Farbton bestimmt.
So kann man schnell verschiedene Tonungen ausprobieren. Den vertikalen Regler für Sättigung 4 und den kreisförmigen für Farbton 1 nutzt man für eine präzisere Abstimmung. Für jeden der drei Bereiche lässt sich mit dem Schieberegler jeweils rechts des Farbkreises 3 die »Helligkeit« verändern.
Über den Reiter »Dreiwege« im Werkzeug Farbbalance erhält man separate Farbkreise für Tiefen, Mitteltöne und Lichter und kann damit Farben im Bild noch weitaus genauer steuern. Die Regler sind die Gleichen, wie schon im Master-Reiter, allerdings kann jetzt auch ein weiterer Regler rechts vom großen Farbkreis bewegt werden. Dieser ist für die Helligkeit zuständig, welche nicht mit dem kleinen Kreis innerhalb des Farbkreises verändert werden kann.
Eigene Farblooks kreieren
Mit dem Farbbalance-Werkzeug lässt sich durch eine sogenannte Teiltonung schnell ein sehr individueller Farblook, beispielsweise kalt, warm oder alt erstellen. Vorab sollte allerdings unbedingt der Weißabgleich eingestellt sein. Man sollte hier seiner Kreativität freien Lauf lassen. Richtig oder falsch ist hier kein Maßstab!
Oft werden bei der Farbbalance für Tiefen, Lichter und Mitteltöne die Komplementärfarben, also gegenüberliegende Farben im Farbkreis verwendet. Das ist aber nur eine Möglichkeit von vielen. Man könnte zum Beispiel auch nur die Helligkeit in den Lichtern verändern, ohne den Farbton zu verschieben.
Einfachere Farblooks
Für einfache Farblooks reicht es häufig im Anpassen-Register den Master Regler zu verwenden. Mit dem mittleren Punkt 2 lässt sich im Farbkreis jede beliebige Farbe anwählen. Je weiter man den Punkt 2 nach außen zieht, desto kräftiger wirkt die Farbe.
Über den Regler 4 kann man die Sättigung der Tonung feinsteuern. Der Master Regler eignet sich besonders gut dafür, das Bild wärmer oder kälter wirken zu lassen.
Komplexe Farblooks
Soll die Tonung gezielter auf die verschiedenen Helligkeitsbereiche abgestimmt werden, sollte man zum Register Dreiwege wechseln. Hier lässt sich nun über die Farbkreise und den darin befindlichen Punkt der Farbton jeweils für Tiefen, Lichter und die Mitteltöne separat ändern.
Mit dem Regler links 4, stellt man wie gehabt die Sättigung ein und mit dem Regler rechts 3 die Helligkeit der Farbe. Wenn einem die Dreiwege-Ansicht zu klein erscheint, kann man das Werkzeug mit gedrückter Maustaste auf die Arbeitsfläche heraus. So wird es zum schwebenden Werkzeug und lässt sich größer skalieren.
Farblooks Voreinstellungen
Rechts neben dem Pfeil befindet sich das Menü für die Voreinstellungen, welches bereits diverse Vorgaben enthält. Oft lohnt es sich, diese auszuprobieren, was besonders leicht fällt, weil man einfach nur mit der Maus über die Vorgaben fahren muss, um die Wirkung zu sehen.
Gefällt eine Voreinstellung, kann sie mit einem Klick zugewiesen und zum Beispiel als Basis für die weitere Feineinstellung genutzt werden.
Voreinstellungen lassen sich über das Vorgabenmenü auch stapeln und praktisch übereinander legen, was zu sehr kreativen Ergebnissen führen kann. Dazu wird der Menüeintrag »Voreinstellungen stapeln« einmal angeklickt, worauf er ein Häkchen erhält. Nun können weitere Voreinstellungen ausgewählt werden.
Farblooks speichern
Und natürlich kann eine eigene Voreinstellung auch gespeichert und dann immer wieder für andere Bilder verwendet werden. Flexibilität, wie man sie von Capture One an allen Stellen kennt. Natürlich geht das im Voreinstellungen-Menü mit Klick auf den Menüeintrag Benutzervoreinstellungen sichern, worauf sich der Dateimanager des Betriebssystems gleich mit dem richtigen Verzeichnis öffnet.
Ein weiterer riesiger Vorteil von Capture One ist, dass auch das Farbbalance-Werkzeug auf einer oder mehreren Ebenen verwendet werden kann. Diese kann man entweder mit dem Pinsel, dem linearen oder radialen Verlauf oder auch über eine Luminanzmaske oder einen im Farbeditor erstellten Farbbereich maskieren.
Damit lässt sich jeder Farblook problemlos auch auf Teilbereiche eines Bildes anwenden. Insgesamt lässt sich mit dem Farbbalance-Werkzeug der Bildlook recht schnell und einfach entweder in Nuancen oder aber grundlegend anpassen. Nicht umsonst finden wir dieses geniale Werkzeug mitlerweile auch in Lightroom.
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Fazit / Empfehlung
Genau diese Werkzeuge begeistern mich! Sehr mächtig und doch feinfühlig zu steuern. Für mich ist die Farbbearbeitung bei Capture One weiterhin ein großes Highlight. Lightroom mag universeller sein und in den letzten Jahren viele neue Funktionen bekommen haben, was die native RAW-Entwicklung angeht bleibt Capture One mein Favorit.
Viele dieser kleinen und praktischen Werkzeuge machen Capture one für mich mittlerweile zum bevorzugten RAW Konverter. Auch nachdem Lightroom in Version 11 die neuen Maskentools vorgestellt hat, bleibt Capture one für mich in der Bildbearbeitung Favorit. Zumal mir auch nach wie vor die Farbumsetzung bei Capture one mehr gefällt!
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