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Adobe aktualisiert Lightroom CC .

Adobe aktualisiert Lightroom CC .

Endlich ist es soweit. Ich habe fast nicht mehr daran geglaubt. Seit 19.10 stehen die neuesten Versionen von Lightroom, Photoshop und Bridge zum Download bereit. Wie immer bei einem so umfangreichen Update gibt es sofort Aufruhr im Netz. Ja, Lightroom CC heißt jetzt Lightroom Classic CC und daneben gibt es nun paralell Lightroom CC.

Also für das gleiche Geld erst einmal mehr „Software“. Allerdings wird es, wie für mich zu erwarten war, keine Standalone Version mit Lightroom 7 mehr geben. Es wird zwar noch ein Update mit Unterstützung für neue Kameratypen geben, aber das war es dann auch. Aber der Reihe nach.

Was ist neu? 

Lightroom CC

Diese Variante ist der Cloud geschuldet. In der Vergangenheit hat Adobe hier ja schon einige Versuche mit Apps sowohl für Android als auch für iOS gestartet. Alle diese Programme ähneln sich in der Bedienung, sind aber auf die jeweilige Bildschirmgröße angepasst. Auch die Desktop-Version ist für Touchscreens optimiert, lässt sich also beispielsweise optimal auf einem Tablet oder Convertible-PC mit Windows 10 benutzen, allerdings ebenso gut mit der Maus bedienen. Die Desktop-Version kommt zudem mit kleinen wie mit großen Bildschirmen zurecht.

Die Oberfläche unterscheidet sich deutlich von Lightroom Classic und bietet natürlich auch nur einen eingeschränkten Funktionsumfang, was die Übersicht natürlich sehr fördert. Der gravierende Unterschied in der Nutzung ist hier die 100% Ausrichtung für die Cloud. Das bedeutet, dass die Bilddateien nicht mehr lokal auf dem Rechner liegen, sondern zentral in der Adobe Creativ Cloud. Macht natürlich auch Sinn, wenn man von überall darauf zugreifen möchte und seine Bild-Bearbeitung auch in der U-Bahn fortführen will. Wie viele davon und welche auch lokal gespeichert werden, kann der Anwender selber beeinflussen. Je mehr Speicher man zur Verfügung stellt, desto seltener muss Lightroom Daten aus dem Internet laden. Zum anderen kann man jedem Bild (natürlich auch mehreren Bildern auf einmal) sagen, dass diese auf jeden Fall lokal gespeichert werden sollen. So hat man auch darauf Zugriff, wenn man mal keine Internet-Verbindung hat. Hierfür erhält man von Adobe 1TB Online- Speicherplatz dazu.

Adobe Sensei

Mit Lightroom CC erhält der Nutzer nun auch Adobe Sensei. Diese auf künstlicher Intelligenz basierenden Suche/Verschlagwortung aus der Stockfoto Datenbank funktioniert vorerst allerdings nur in Englisch. Letztlich soll dieses Tool die „verhasste“ manuelle Verschlagwortung überflüssig machen. Insgesamt ist Lightroom CC also komplett für die Cloud basierte Bearbeitung entwickelt worden und soll Lightroom Classic CC natürlich nicht ersetzen, sondern nur ergänzen. Wer seine Bilder nach wie vor lieber lokal auf der eigenen Festplatte hat und so weiterarbeiten möchte, braucht Lightroom CC natürlich nicht zu installieren! Die Frage wird sein, wie lange Adobe noch auf beide Wege setzt? Wer in Deutschland unterwegs ist weiß, dass das mit dem Internet so eine Sache ist. In den Großstädten OK, aber selbst in Kreisstädten oft unterirdisch, vom platten Land ganz zu schweigen. Natürlich werden für weiteren Speicherplatz in der Cloud wieder üppige Preise aufgerufen. Für mich bleibt da ein kleiner bitterer Nachgeschmack!

Lightroom Classic CC, endlich den Turbo gezündet?

Seit es Lightroom gibt, gibt es berechtigte Beschwerden über die Performance dieser Software. Ab und an war es OK, aber meistens verschlechterte sich diese nach jedem Update weiter. Auch bei mir gab es Zeiten, wo man mit Lightroom nicht vernünftig arbeiten konnte. Dies nahm umso mehr zu, desto mehr man die Software für den Massenmarkt kompatibel machen wollte. War das Programm anfänglich doch eher für engagierte Fotografen oder Profis gedacht, entwickelte sich die Software über die Jahre weiter in Richtung Massenmarkt. Das Ergebnis waren Funktionen, die kein Mensch braucht, welche das Programm immer weiter aufgebläht und sicherlich Resourcen gekostet haben. Eigentlich ist der Grundgedanke vom neuen Lightroom CC gar nicht verkehrt: Oberfläche aufräumen und Unnützes entfernen. Allerdings hat der engagierte Fotograf oder der Profi hier scheinbar deutlich andere Vorstellungen als Adobe. Anscheinend wird der Weg aber weiter in Richtung Massenmarkt gehen, denn die Geschäftszahlen scheinen Adobe ja Recht zu geben.

Performance

So, nachdem ich nun einige Tage mit der neuen Version gearbeitet habe, kann ich folgendes sagen:

  • Alles läuft stabil und flüssig.
  • Gefühlt und sichtbar gibt es sowohl beim Bilder blättern,
  • als auch beim Wechsel in das Entwickeln Modul mehr Geschwindigkeit.
  • Insgesamt fühlt sich Lightroom derzeit deutlich performanter an.

Wenn dies so bliebe, wäre das ein deutlicher Fortschritt. Allerdings muss man auch sagen, dies ist jetzt nichts, was man bei einer anderen Software besonders hervorheben würde, sondern absolut nur Standard und zeigt, wie schlecht es über die Jahre bei Lightroom lief. Eigentlich ist dies der „Normalzustand“ und müsste nicht extra erwähnt werden. Das letzte Wort ist hier sicherlich noch nicht gesprochen!

 Funktionsumfang

Was tatsächlich deutlich schneller funktioniert, ist der Import von Fotos mit der neuen Einstellung „Vorschauen erstellen -> Eingebettet und Filialdateien“. Damit sind die Bilder sehr viel schneller in der Bibliothek und lassen sich auch schneller zur Bearbeitung aufrufen als bisher. Lightroom verwendet für diese Vorschauen die eingebetteten Kameravorschauen für die erste Darstellung.

 

Die 1:1 Vorschauen werden dann wie gehabt erst auf Anforderung erstellt oder Lightroom lässt sich in den Voreinstellungen dazu anweisen, diese eingebetteten Vorschauen immer bei Leerlauf durch 1:1 Vorschauen zu ersetzen. Eigentlich ganz clever.

Neu hinzugekommen ist eine Bereichsmaske für den Korrekturpinsel sowie den Radial- und Verlaufsfilter, welche eine Einschränkung auf einen bestimmten Farb- oder Helligkeitsbereich erlaubt. Durchaus praktisch im täglichen Gebrauch.

Preise

Alle, die bereits ein Creative Cloud Abo haben, bekommen Lightroom CC kostenlos oben drauf. Allerdings nur mit den bisherigen 20 GB Speicherplatz – so gesehen ist es wohl kaum ein Anreiz. Legt man jedoch weitere 10 Dollar auf das bisherige Abo drauf, bekommt man 1 TB Speicherplatz. Bestandskunden erhalten 50% Rabatt im ersten Jahr.

Fazit / Einschätzung

Wohin geht nun die Reise? Ich muss sagen, ich bin mir noch nicht so sicher. Viele leiten ja allein schon von der Namensgebung Lightroom CC Classic ab , dass die Zeiten herkömmlicher „Desktopsoftware“ zu Ende geht. Damit würde die Antwort auf meine Eingangsfrage lauten: in die Cloud. Also nicht nur die Daten würden dann dort liegen, sondern auch die Software wird in letzter Konsequenz cloud-basiert ausgeführt. Das mag alles viele Vorteile haben, meiner Wunschvorstellung entspricht dies absolut nicht! Mit der Einstellung von Lightroom 6 als letzte Standalone Version von Lightroom scheint sich aber auch hier die Cloud Lösung für alles anzubahnen.

Über das Abo-Modell ist ja auch bereits viel geschrieben worden. Ich stehe dem grundsätzlich positiv gegenüber. Seit ich diese Variante benutze, habe ich noch keinerlei Probleme, weder mit der Aktivierung über das Internet, noch mit der täglichen Nutzung der Software. Solange man die Wahlmöglichkeit hat zwischen Abo-Modell oder Kaufsoftware, sehe ich da keine Probleme. Problematisch ist mittlerweile leider, dass der Markt kaum noch eine Wahlmöglichkeit bietet. Hier wird es für mich dann kritisch. Die wenigen Mitbewerber, die ähnliche Software anbieten, werden sich wahrscheinlich auch mehr und mehr diesem Abomodell anschließen. Der Verbraucher hat dann letztendlich keine wirkliche Alternative mehr und dann wird es gefährlich! Ohne Vielfalt gibt es keinen Fortschritt und keine wirkliche Weiterentwicklung.

Google macht es vor, wie es nicht laufen sollte. Egal, ob Google oder Adobe, egal wie gut die angebotenen Lösungen auch sind, eine Abhängigkeit von einer Firma hat immer negative Folgen. Für mich wäre es wünschenswert, wenn beide Lösungen nebeneinander her existieren könnten. Allerdings wundert es mich schon, dass bei der großen Kritik an Adobe`s Abomodell es angeblich nur noch so wenige Käufer der Standalone Software gibt. Sodass man diese nun auch endgültig einstellt. Da beginnen dann doch alle Alarmglocken zu klingeln. Für die Zukunft werde ich mich auf jeden Fall nach möglichen Alternativen umsehen. Gegebenenfalls muss man in den sauren Apfel beißen und den Anbieter wechseln. Auf keinen Fall finden meine Daten den Weg in die kommerzielle Cloud.

eine Artikel zu Lightroom findet ihr hier.

Weiteres Fotowissen findet ihr hier.

Alles zu Lightroom Updates gibt es hier.

Alle Lightroom Wissen Artikel findet ihr hier.

 

 

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Über den Autor

Mein Name ist Stefan Mohme, ich bin 56 Jahre alt, verheiratet und habe 3 Kinder. Leider mußte ich aus gesundheitlichen Gründen meinen Beruf vor 10 Jahren aufgeben. Fotografieren hat mich schon immer interessiert. In meiner Galerie und auf meiner Portfolio Seite findet ihr einen Überblick meiner aktuellen Arbeiten. Ich hoffe, Euch gefällt das eine oder andere. Grundsätzlich sind alle Fotos verkäuflich sowohl als Digitaler Download als auch als Print bis A2, direkt über mich verfügbar. Schaut auch gerne in meinem Shop vorbei, vielleicht findet Ihr dort etwas passendes. Bei Interesse oder Sonderwünschen bitte gerne mailen.

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