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Vorstellung, Nikon AF-S Fisheye Nikkor 8–15mm 1:3.5–4.5E ED.

Vorstellung, Nikon AF-S Fisheye Nikkor 8–15mm 1:3.5–4.5E ED.

Um das noch relativ neue Nikon AF-S Fisheye Nikkor 8–15 mm 1:3.5–4.5E ED geht es heute in meiner Reihe Vorstellung von Nikon Objektiven. Sicherlich kein Objektiv für jeden. Allerdings sind es ja häufig die „Spezialisten“ im Objektivportfolio eines Herstellers, die ein gewisses Alleinstellungsmerkmal ausmachen. Wer genau so etwas sucht – angesprochen sind hier sicherlich alle Panoramafotografen – hat hier bestimmt nicht eine große Auswahl  an verschiedenen Alternativen.

Vorstellung Nikon AF-S FISHEYE NIKKOR 8–15mm 1:3.5–4.5E ED.

Eckdaten

  • Brennweite:      8-15 mm
  • Lichtstärke:       f/3,5 – 4,5
  • Nahgrenze:        0,16 m
  • Stabilisator:       nein
  • Filter:                  Filterfach (29 x 27 mm) für zuschneidbare Filterfolien auf der Rückseite des Objektivs
  • Kl. Blende:         22
  • Gewicht:             485 g
  • Abmessung:      77,5 x 83 mm
  • Preis:                   ca. 750 €

 

Mit dem Nikon AF-S 8-15 mm 1:3.5-4.5E ED* Fisheye bietet Nikon erstmals ein Fisheye-Zoom für seine DSLRs an. Es eignet sich für den Vollformat-Bildkreis und ist damit quasi ein zirkulares und ein diagonales Fisheye-Objektiv in einem. Bei 8 mm wird ein kreisrundes Bild mit 180 Grad Bildwinkel erzeugt, auf 15 mm gezoomt beträgt der Bildwinkel zwar diagonal immer noch 180 Grad, horizontal und vertikal hingegen nicht mehr. Die moderne Nano-Kristall-Vergütung soll zudem für die Gegenlichtunempfindlichkeit sorgen.

 

Verarbeitung / Ausstattung

Das Nikon AF-S 8-15 mm 1:3.5-4.5E ED Fisheye besitzt ein Kunststoffgehäuse, das sich allerdings robust anfühlt und sogar gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet ist. Eine entsprechende Gummilippe befindet sich am Metallbajonett. Das Objektiv wirkt kompakt und stabil, es bringt immerhin knapp 500 Gramm auf die Waage. Das liegt vor allem am vielen Glas. Der optische Aufbau besteht aus 15 Linsen in 13 Gruppen, wobei asphärische und ED-Glaselemente optische Fehler auszukorrigieren sollen.

Die über sechs Zentimeter große Frontlinse wölbt sich deutlich nach außen, ein Filtergewinde fehlt dementsprechend. Dafür lassen sich jedoch Bajonett-seitig Filterfolien von Drittanbietern einschieben, Nikon bietet hier keine eigenen an. Der Bildqualität dürfte eine solche parallel zum Sensor angebrachte, unvergütete Folie aber bestimmt nicht sehr zuträglich sein. Zum Lieferumfang gehört eine tulpenförmige Streulichtblende, die jedoch bei den meisten Bildwinkeln ins Sichtfeld hineinragt.

Sie ist an einer Vollformatkamera erst bei der Endbrennweite von 15 Millimetern verwendbar, an APS-C ab etwa 11 Millimeter Brennweite. Um den großen Überstülp-Objektivdeckel aufzusetzen, ist jedoch die Streulichtblende Pflicht. Der Deckel hakt sich fest in der Blende ein, die wiederum im Frontbajonett des Objektivs verriegelt ist. Drückt man den Entriegelungsknopf an der Blende, lässt sie sich mitsamt Deckel abnehmen. Dieser kann also an der Blende verbleiben, was einen Arbeitsschritt zum Fotografieren erspart.

Bedienung

Der Zoomring sitzt ganz vorne am Objektiv und durchfährt den Zoombereich in weniger als einer viertel Umdrehung. Brennweitenmarkierungen gibt es bei 8, 10, 12, 14 und 15 Millimeter, wobei man aufgrund des geringen Brennweitenbereichs problemlos auch die Zwischenbrennweiten gezielt anfahren kann. Bei etwa 11 Millimetern Brennweite befindet sich eine Markierung auf dem Zoomring, diese zeigt an, dass bei dieser Brennweite bei der Verwendung einer APS-C-Kamera der diagonale Bildwinkel 180 Grad beträgt.

Die Fokussierung erfolgt wahlweise automatisch oder manuell, wobei sich die automatische Fokussierung durch den Dreh am Fokusring, der hinter dem Zoomring dichter an der Kamera sitzt, jederzeit manuell korrigieren lässt. Die minimale Fokusdistanz liegt bei 16 Zentimetern ab Sensorebene, der Arbeitsabstand beträgt lediglich 3,5 Zentimeter ab Frontlinse bei 15 Millimetern Brennweite, hier ist die Frontlinse am weitesten ausgefahren. Sie zieht sich beim Auszoomen bis etwa elf Millimeter leicht zurück und fährt dann bei kürzerer Brennweite wieder aus, bewegt sich insgesamt jedoch nur um wenige Millimeter.

Die Fokussierung erfolgt jedoch innerhalb des Objektivs, die Frontlinse bewegt sich nicht. Der maximale Abbildungsmaßstab liegt bei immerhin 1:3. Der Fokusbereich von 16 Zentimeter bis unendlich wird mit etwa einer viertel Umdrehung des Fokusrings durchfahren, wobei die Entfernung in einem Fenster hinter dem Fokusring abgelesen werden kann. Die Enden des Fokusbereichs sind am deutlich spürbaren Anschlag zu fühlen, wobei sich der Ring dank der Rutschkupplung durchaus, wenn auch schwerer, weiterdrehen lässt. Der Autofokus selbst arbeitet klaglos und leise.

Abbildungsleistung

Obwohl man die Streulichtblende erst ab 180 Grad diagonalen Bildwinkels einsetzen kann, vermisst man sie praktisch nicht. Das Objektiv ist dank der Nanokristallvergütung völlig unempfindlich bei Gegenlicht, auch Blendenreflexe treten nicht auf, obwohl man aufgrund des enormen Bildwinkels die Sonne häufig direkt im Bild hat. Etwas aufpassen muss man bei der Belichtungsmessung, denn je nach Bildwinkel sind große Teile des Bildes schwarz, sodass der Inhalt des Bildkreises zu hell wird.

Je nach Motiv sind -1 EV und mehr nicht selten erforderlich. Farbsäume treten zum Teil deutlich auf, sie werden Richtung Bildrand immer heftiger und sind dort sehr deutlich sichtbar. Die Abbildungsleistung bezüglich Bildschärfe ist bei allen Brennweiten bis an den Bildrand recht gleichmäßig, wobei das Nikon AF-S 8-15 mm 1:3.5-4.5E ED Fisheye keine Ausgeburt an Bildschärfe ist.

Die Auflösung ist in Ordnung, aber mehr auch nicht. Trotz der geringen Brennweite sollte man auch durchaus auf F8 bis F11 abblenden, um bei Landschaftsaufnahmen den Schärfebereich auszudehnen. Übrigens besitzt das Objektiv eine elektromagnetische Blendensteuerung, funktioniert also nur an neueren Kameras von Nikon. Man sollte sich vor dem Kauf also über die Kompatibilität informieren, wenn man eine der älteren DSLRs von Nikon besitzt.

Fazit / Empfehlung

Das Nikon AF-S 8-15 mm 1:3.5-4.5E ED Fisheye ist ein kompaktes, robustes, gut verarbeitetes Objektiv. Aufgrund seiner Doppelfunktion, sowohl als diagonales als auch als zirkulares Fisheye-Objektiv, erweitert es zudem das Einsatzspektrum. Dafür ist es jedoch mit knapp 1.500 Euro nicht gerade preisgünstig. Der Autofokus funktioniert tadellos, die kurze Minimalfokusdistanz von 16 Zentimetern sorgt für einen Abbildungsmaßstab von 1:3, was der Universalität ebenfalls zugutekommt.

Praktisch ist auch, dass Nikon sowohl eine Verwendung an Vollformat- als auch an APS-C-DSLRs vorsieht und eine entsprechende Markierung am Zoomring angebracht hat. Abbildungstechnisch überzeugt vor allem die Nanovergütung, die für die nötige Gegenlichtunempfindlichkeit sorgt. Vor Farbsäumen ist das Objektiv jedoch nicht gefeit.

Trotz aufwändiger Konstruktion mit 15 Linsen in 13 Gruppen inklusive ED- und asphärischen Linsen werden die chromatischen Aberrationen vor allem am Bildrand deutlich sichtbar. Die Auflösung ist visuell von der Bildmitte bis zum Bildrand gut, auch wenn wir schon knackigere Bildergebnisse gesehen haben. Für den reinen Spaß ist das Objektiv zu teuer. Aber wer gezielt ein universelles und gegenlichtfestes Fisheye-Objektiv sucht, sollte sich das Nikon AF-S 8-15 mm 1:3.5-4.5E ED Fisheye näher anschauen.

Inhaltsverzeichnis Vorstellung Nikon Objektive.

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Über den Autor

Mein Name ist Stefan Mohme, ich bin 56 Jahre alt, verheiratet und habe 3 Kinder. Leider mußte ich aus gesundheitlichen Gründen meinen Beruf vor 10 Jahren aufgeben. Fotografieren hat mich schon immer interessiert. In meiner Galerie und auf meiner Portfolio Seite findet ihr einen Überblick meiner aktuellen Arbeiten. Ich hoffe, Euch gefällt das eine oder andere. Grundsätzlich sind alle Fotos verkäuflich sowohl als Digitaler Download als auch als Print bis A2, direkt über mich verfügbar. Schaut auch gerne in meinem Shop vorbei, vielleicht findet Ihr dort etwas passendes. Bei Interesse oder Sonderwünschen bitte gerne mailen.

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