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Nikon Abkürzungen, kurz erklärt.

Nikon Abkürzungen, kurz erklärt.

Nikon Abkürzungen, kurz erklärt. Jeder Hersteller benutzt für seine Objektive und Kameras spezielle Abkürzungen, was die Technik angeht. Da tauchen dann Buchstabenfolgen wie USM, VC, ED oder VR auf. Wofür stehen diese Abkürzungen und braucht man das alles? In diesem kurzen Artikel möchte ich etwas Licht in das Dunkel des Abkürzungsdschungels bringen und zwar speziell für die Fa. Nikon.

Nikon,objektivdeckel

Leider leidet unter diesem Namenswirrwarr die Vergleichbarkeit der Technik erheblich; wird für eine technisch identische oder ähnliche Ausführung doch ein vollkommen anderer Begriff verwendet. Womit die Hersteller natürlich auch die Einzigartigkeit dieser Technik z.B. in ihren Objektiven jeweils unterstreichen wollen.

Abkürzungen von Nikon im  Fotobereich

Ohne Anspruch auf Vollständigkeit!

Nikon-Mehrschichtenvergütung „Super Integrated Coating (SIC)“ außergewöhnliche Leistung

Nikon setzt für die Reduzierung von Reflexionen auf Linsenoberflächen eine spezielle Vergütungstechnologie ein. Dadurch wird die Lichtdurchlässigkeit optimiert und Streulichteffekte und Geisterbilder auf ein Minimum reduziert.

Mit der SIC-Mehrschichtenvergütung (Super Integrated Coating) erreicht Nikon eine Reihe von Zielen auf einmal: Eine gleichermaßen effektive Reduzierung der Reflexe über einen großen Bereich des Spektrums, eine hervorragende Farbneutralität und somit eine erstklassige Abbildungsleistung. Insbesondere bei Zoomobjektiven mit vielen Linsen ist die SIC-Vergütung besonders effektiv.

Die Mehrschichtenvergütung jeder einzelnen Linsenoberfläche wird in Abhängigkeit von der Objektivkonstruktion und der Vergütung aller anderen Linsen abgestimmt. Durch eine optimale Auswahl von Typ und Anzahl der Vergütungsschichten auf jeder Oberfläche wird eine insgesamt hocheffektive und farbneutrale Leistung erzielt. Das Ergebnis sind Objektive, deren Qualität ihresgleichen sucht.

 

Asphärische Linsen

1968 hat Nikon das erste Foto-Objektiv mit asphärischen Linsen eingeführt. Wodurch zeichnen sie sich aus? Asphärische Linsen eignen sich besonders gut zur Korrektur des Öffnungsfehlers und anderer Abbildungsfehler, die insbesondere bei offener Blende auftreten. Auch für die Verzeichnungskorrektur bei Weitwinkelobjektiven sind sie nützlich. Darüber hinaus ermöglicht die Verwendung von asphärischen Linsen einen leichteren und kleineren Objektivaufbau.

Bei Nikon finden 3 Arten von asphärischen Linsen Anwendung: Präzisionsgeschliffene asphärische Linsen sind ein Beispiel für die hohe Kunst der Linsenfertigung und stellen besonders hohe Anforderungen an die Produktion. Hybridlinsen werden aus speziellem, auf optisches Glas gegossenen Kunststoff hergestellt. Gegossene asphärische Glaslinsen werden durch Gießen einer besonderen Art von optischem Glas anhand eines speziellen Metallspritzgussverfahrens hergestellt.

 

Nahbereichskorrektur (Close-Range Correction, CRC)

Die Nahbereichskorrektur (Close-Range Correction, CRC) stellt eine der bedeutendsten Fokussierungsinnovationen von Nikon dar, denn sie sorgt für eine hervorragende Bildqualität bei kurzen Fokusabständen und vergrößert den Schärfebereich.

Die Nahbereichskorrektur weist gegeneinander bewegliche Linsengruppen (»floating elements«) auf, d.h. die einzelnen Linsengruppen bewegen sich bei der Scharfstellung unabhängig voneinander. Dadurch ist auch bei Nahaufnahmen eine überragende Objektivleistung gegeben.

Das CRC-System findet in Fisheye-, Weitwinkel- und Micro-NIKKOR-Objektiven sowie einigen NIKKOR-Teleobjektiven mit mittlerer Telebrennweite Anwendung.

 

Innenfokussierung (IF)

Bei klassischen Objektivkonstruktionen wird bei der Entfernungseinstellung die gesamte Optik vom Bildsensor weg- oder näher zu ihm hinbewegt. Im Gegensatz hierzu übernimmt eine relativ kleine Linsengruppe im Objektivinneren die Aufgabe der Entfernungseinstellung. Da hierbei eine viel geringere Masse bewegt werden muss, ermöglicht diese Technik eine schnellere, leisere und stromsparende automatische Fokussierung. Darüber hinaus ermöglicht diese Technik einen kompakteren und leichteren Aufbau sowie eine geringere Naheinstellgrenze. Ein weiterer Vorteil – insbesondere bei Makroaufnahmen – ist, dass das Objektiv beim Fokussieren seine Länge nicht verändert. Das IF-System findet in den meisten aktuellen NIKKOR-Objektiven Anwendung.

 

Nanokristallvergütung

Die Nanokristallvergütung ist eine Antireflexbeschichtung, die Nikon ursprünglich für seine hochspezialisierten NSR-Geräte (Step-and –Repeat) entwickelte, die für die Fertigung von Mikrochips eingesetzt werden. Nun können auch Fotografen von dieser fortschrittlichen Technologie profitieren, die Reflexionen an innenliegenden Linsenoberflächen über das gesamte sichtbare Spektrum des Lichts hinweg praktisch unabhängig vom Einfallswinkel des Lichts und nahezu vollständig unterdrückt. Erreicht wird dies durch eine einzige Schicht aus kristallinen Partikeln in Nanogröße (ein Nanometer ist ein Millionstel Millimeter). Als erster Hersteller macht Nikon diese Technologie in einer stetig wachsenden Auswahl von Objektiven verfügbar.

 

Bildstabilisator (VR)

Nikons Bildstabilisatortechnologie VR (Vibration Reduction) erkennt Verwacklungsbewegungen während der Belichtung und kompensiert dies automatisch mithilfe einer beweglichen Linsengruppe im Objektivinneren. Verglichen mit Objektiven ohne Bildstabilisierung werden Freihandaufnahmen ohne Verwacklung mit um bis zu vier Lichtwertstufen längeren Belichtungszeiten* möglich. Das Ergebnis sind verwacklungsfreie Freihandaufnahmen in der Dämmerung oder bei Nacht oder in schlecht beleuchteten Innenräumen. Der VR-Bildstabilisator erkennt automatisch, wenn der Fotograf die Kamera schwenkt – ohne, dass hierfür ein spezieller Modus erforderlich wäre.

*Drei Lichtwertstufen bei VR der ersten Generation; jeweils ermittelt in Nikon-Tests.

 

ED-Glas

Nikon hat ED-Glas (Extra-low Dispersion, besonders niedrige Dispersion) mit dem Ziel entwickelt, die Produktion von Objektiven mit erstklassiger Schärfe und Farbkorrektur durch Minimierung von Farbfehlern zu ermöglichen.Einfach ausgedrückt sind diese Farbfehler eine Folge des vom Prisma bekannten Effekts, dass Licht unterschiedlicher Farbe beim Übergang von Luft in Glas oder umgekehrt unterschiedlich stark gebrochen wird (diesen Effekt nennt man »Dispersion«). Nikon-Ingenieure haben durch die Entwicklung von ED-Glas (Extra-Low Dispersion; besonders geringe Dispersion) einen optischen Werkstoff geschaffen, mit dem Farbfehler besonders effektiv korrigiert werden können, der aber andererseits keinen der Nachteile aufweist, den zuvor hierfür verwendete Materialien hatten (z. B. mechanische Instabilität oder Änderung der optischen Eigenschaften bei Temperaturschwankungen). ED-Glas weist einerseits eine nur geringe Dispersion auf, zum anderen ist diese »anomal«, was bedeutet, dass die Regenbogenfarben in Vergleich zu »normalem« Glas in umgekehrter Reihenfolge auftreten. Durch geschickte Kombination von ED-Glas und herkömmlichen Glastypen wird eine Reduzierung von Farbfehlern auf ein Minimum möglich.

 

Hintergruppenfokussierung

Ähnlich wie bei der Innenfokussierung muss bei der Hintergruppenfokussierung für die Entfernungseinstellung nur eine kleine Linsengruppe bewegt werden. Bei dieser Technik handelt es sich aber um die letzte, dem Bajonett zugewandte Linsengruppe. Die Vorteile sind dieselben wie bei der Innenfokussierung.

 

Gorilla-Schutzglas

Die Schutzscheibe vor der Frontlinse größerer Teleobjektive ist konvex-konkav gefertigt, damit Reflexionen zwischen ihren Oberflächen und dem Bildsensor nicht zu Geisterbildern führen können. Auch der negative Einfluss von Streulicht wird verringert, sodass diese Technik zu gestochen scharfen Bildern beiträgt.

 

Silent-Wave-Motor

Die AF-S-Technologie von Nikon ist ein weiterer Grund dafür, dass so viele professionelle Fotografen auf NIKKOR-Teleobjektive vertrauen. AF-S-NIKKOR- Objektive nutzen den SWM (Silent-Wave-Motor) von Nikon, der »wandernde Wellen« zur optischen Fokussierung in Rotationsenergie umwandelt. Dies ermöglicht ein schnelles und dabei äußerst präzises und leises Scharfstellen.

 

 

M/A-Modus

AF-S-NIKKOR-Objektive weisen den Nikon-exklusiven M/A-Modus auf, mit dem praktisch verzögerungsfrei zwischen automatischem und manuellem Scharfstellen gewechselt werden kann – selbst im Autofokusbetrieb und unabhängig vom verwendeten AF-Modus.

 

A/M-Modus (Autofokus mit Priorität der manuellen Scharfeinstellung)

Wie beim M/A-Modus ermöglicht auch dieser Modus, jederzeit manuell in die automatische Fokussierung einzugreifen. Die Umschaltung erfolgt aber mit reduzierter Empfindlichkeit, sodass eine versehentliche Deaktivierung des AF verhindert wird.

 

A-M-Umschalter

Dank eines in das Objektivgehäuse integrierten Mechanismus wird bei der manuellen Fokussierung eine ähnlich geschmeidige Bedienbarkeit gewährleistet, wie man sie von herkömmlichen Objektiven mit manueller Scharfstellung gewohnt ist.

 

Abgerundete Blendenlamellen

Die Charakteristik unscharf abgebildeter Bildteile in Vorder- oder Hintergrund (»Bokeh«; jap. »unscharf«) ist für einen natürlichen Bildeindruck von entscheidender Wichtigkeit. Dank der abgerundeten Blendenlamellen von NIKKOR-Objektiven ist deren Blendenöffnung auch beim Abblenden annähernd kreisförmig. Das Ergebnis: ein schönes, natürliches Bokeh.

 

NIKKOR-Objektiv vom Typ D

NIKKOR-Objektive vom Typ D und G übermitteln Informationen über die Entfernungseinstellung an das Kameragehäuse. Diese Information erhöht die Präzision der 3D-Color-Matrixmessung II und der i-TTL-Blitzbelichtungssteuerung. D-NIKKOR-Objektive verfügen über einen Blendenring und somit über eine erweiterte Kompatibilität mit alten Kameragehäusen. Sie unterstützen aber ebenso die moderne und präzise Blendensteuerung mit kameraseitiger Blendeneinstellung.

 

NIKKOR-Objektiv vom Typ G

G-NIKKORE haben keinen Blendenring. Die Blendeneinstellung erfolgt am Kameragehäuse.

 

AF DC-NIKKOR-Objektive – einzigartige NIKKOR-Objektive für einzigartige Porträts

DC-NIKKOR-Objektive (Defocus Image Control; Steuerung der Bildunschärfe) gestattet die gezielt kontrollierte Weichzeichnung des Vorder- oder Hintergrunds einer Aufnahme durch Einflussnahme auf die sphärische Aberration.

 

HRI-Glas

HRI-Glas weist besonders hohe Brechzahlen (High Refractive Index) von 2,0 oder mehr auf, sodass eine einzige Linse aus diesem Werkstoff so effektiv ist wie mehrere Linsen aus herkömmlichen optischen Glastypen. Zudem eignen sich HRI-Glas-Linsen hervorragend zur Korrektur von Bildfeldwölbung und Öffnungsfehler. Mit HRI-Glas können daher hervorragende optische Leistungen in einem noch kompakteren Gehäuse erzielt werden.

 

Elektromagnetischer Blendenmechanismus

Ein elektromagnetischer Blendenmechanismus im Objektiv steuert die Blendenlamellen direkt mit einem Servo an. Dies sorgt für eine besonders hohe Präzision und Konsistenz der Belichtung, was sich vor allem bei schnellen Serienaufnahmen bezahlt macht. Bei herkömmlichen Objektiven inklusive Typ G und D erfolgt die Ansteuerung der Blendenlamellen vom Kameragehäuse aus über eine mechanische Kupplung.

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Fluoritlinse

Fluorit ist ein monokristallines optisches Material, das über einen hohen Transmissionsgrad sowohl im infraroten als auch im ultravioletten Bereich des Lichtspektrums verfügt. Mit seinen hervorragenden anomalen Dispersionseigenschaften sorgt Fluorit dafür, dass das sekundäre Spektrum und die Farbfehler innerhalb des sichtbaren Lichtspektrums effektiv kompensiert werden, was bei längeren Brennweiten schwieriger ist. Es ist auch erheblich leichter als optisches Glas, was die Konstruktion leistungsstarker Objektive bei verhältnismäßig geringem Gewicht ermöglicht.

 

Fluorvergütung

Nikons Fluorvergütung ist staub-, wassertropfen-, fett- und schmutzabweisend, sodass sich entsprechende Partikel problemlos von der Objektivoberfläche entfernen lassen. Dank der original Nikon-Technologie ist eine höhere Stabilität und Abblätterungsfestigkeit gewährleistet. Verglichen mit ähnlichen Vergütungen anderer Hersteller verhindert die Fluorvergütung effizienter ein Verkratzen der Objektivoberfläche bei häufigem Reinigen und bleibt langfristig intakt. Die Antireflexeigenschaft trägt zudem zur Aufnahme brillanter Bilder bei.

 

Fazit / Empfehlung

Wie so oft: viel Wind um nichts. Natürlich könnte man manches auch einfacher abkürzen / beschreiben. Vermutlich stehen einer Vereinheitlichung dieser Bezeichnungen natürlich Marketing und Patentrechtliche Interessen im Weg. Für den Verbraucher verbirgt sich oftmals ähnliche oder sogar identische Technik unter einer Vielzahl verschiedener oder aber fast gleicher Abkürzungen. Nicht sehr nutzerfreundlich. Meine Artikel mit allgemeinen Abkürzungen in der Objektivtechnik findet ihr hier.

Meine Reihe Fototipps findest du hier.

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Zu meinen Wissen Artikel hier lang.

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Über den Autor

Mein Name ist Stefan Mohme, ich bin 56 Jahre alt, verheiratet und habe 3 Kinder. Leider mußte ich aus gesundheitlichen Gründen meinen Beruf vor 10 Jahren aufgeben. Fotografieren hat mich schon immer interessiert. In meiner Galerie und auf meiner Portfolio Seite findet ihr einen Überblick meiner aktuellen Arbeiten. Ich hoffe, Euch gefällt das eine oder andere. Grundsätzlich sind alle Fotos verkäuflich sowohl als Digitaler Download als auch als Print bis A2, direkt über mich verfügbar. Schaut auch gerne in meinem Shop vorbei, vielleicht findet Ihr dort etwas passendes. Bei Interesse oder Sonderwünschen bitte gerne mailen.

2 Kommentare

  1. Vielen Dank für die hilfreichen und hintegründigen Erklärungen – eigentlich Pflichtlektüre für jeden, der in die technische Nikon-Fotowelt eintauchen möchte. Leider sind die verschiedenen Marken-Hersteller wirklich nicht an einer „Normung“ der Begrifflichkeiten interessiert. Sie stiften stattdessen lieber Verwirrung bei den Endverbrauchern, damit Vergleiche schwerfallen – sehr schade eigentlich und wenig vertrauenswürdig.
    Gruß, Stefan von lumos-66

    • Hallo Stefan,
      vielen Dank für Deinen netten Kommentar!
      Sehe ich im Prinzip genauso. Zusätzlich verstecken sich hinter vielen dieser
      kompliziert klingenden Abkürzungen häufig nur relativ einfache Sachverhalte.
      Aber warum einfach wenn es auch kompliziert geht!
      Gruß, Stefan

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