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Meine Empfehlungen für ein stabiles Stativ.

Meine Empfehlungen für ein stabiles Stativ.

Viele Jahre war ein stabiles Stativ für mich komplett überflüssig. Nach und nach bin ich dann allerdings zur Einsicht gekommen, dass es doch den einen oder anderen Anwendungsfall dafür gibt. Wie immer, wenn man nicht wirklich davon überzeugt ist, dass diese Technik notwendig ist, endet die erste Anschaffung in einem großen Kompromiss.

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Das hat dann leider zur Folge, dass die gekauften Stative mangels Praxistauglichkeit eher unbenutzt zu Hause liegen. Auch ich musste die Erfahrung machen, dass es beim Stativ zu allererst auf das Gewicht, dann auf die Stabilität und leider erst zuletzt auf den Preis ankommt. Keines meiner „günstigen“ und damit „schweren“ Stative habe ich jemals dauerhaft unterwegs mit dabei gehabt. Zu Hause haben sie mir dann allerdings auch nicht genutzt!

Meine Empfehlungen für ein stabiles Stativ.

Allgemein

In meiner ersten Stativ Empfehlung habe ich mich mit Reisestativen beschäftigt. Hier stand im Vordergrund also das Gewicht und Packmaß. Bei der heutigen Empfehlung für ein Alltagsstativ spielen diese beiden Faktoren keine so entscheidende Rolle. Ganz  vernachlässigen sollte man diese allerdings auch nicht. Es sei denn, man benutzt sein Stativ wirklich nur stationär z.B. im Studio. So habe ich die Punkte Gewicht und Packmaß trotzdem berücksichtigt und bewertet. Die Eckdaten für meine Stativauswahl findet ihr hier:

Stabile Stative, Eckdaten:

Gewicht:              1,5 – 2,5 Kg oh. Kopf

Packmaß:            max. ca 45 – 65 cm

Tragkraft:            8 – 15 kg

Arbeitshöhe:      140 – 175 cm 

Beinsegmente:   3 – 4

Ausstattung:       Carbon oder Alu

Preis:                      150 – 450 €    

 

Das Standardstativ in der Fotografie ist das Dreibeinstativ,, das es in zahllosen Variationen bei allen Herstellern gibt. Jedes Stativ ist jeweils ein Kompromiss aus Gewicht, Stabilität und Preis und so muss man immer bei mindestens einem der drei Faktoren Abstriche machen. Ein billiges Stativ ist selten sehr stabil und gleichzeitig leicht, ein sehr leichtes Stativ ist entweder teuer oder wenig stabil und ein sehr stabiles Stativ ist entweder schwer oder reißt ein großes Loch in den Geldbeutel.

Als Materialien für Stative habe ich als Vorauswahl Aluminium und Carbon gewählt. Natürlich gibt es noch Holz ( Berlebach) oder im absoluten Billig Segment Kunststoff. Beide Materialien bilden aber nur eine kleine Nische im Stativmarkt. Grundsätzlich haben die Hersteller für die vielen Stativ-Ausführungen beide Varianten im Angebot. So kann man sich entscheiden, ob man eher etwas Geld sparen möchte oder dem Gewicht und der Stabilität mehr Priorität gibt.

Aluminium

Dies ist das am meisten verwendete Material bei Kamera-Stativen, denn es ist leicht (2,7 g/cm3), preiswert und robust. Der Werkstoff schwingt zwar etwas stärker als Carbon oder Holz, dafür ist es auch um einiges preiswerter. Außerdem ist es pflegeleicht, kann auch mal einen Stoß ab und hält sehr lange. Allerdings kann es im Gegensatz zu anderen Materialien verbiegen. Metallstative haben zudem bei sehr niedrigen Aussentemperaturen den Nachteil, dass man daran festfrieren kann, wenn man keine Handschuhe trägt.

Carbon

Carbon-Stative gelten mittlerweile als das Nonplusultra, wenn es um möglichst geringes Gewicht bei gleichzeitig hoher Stabilität geht. Carbon ist eines der leichtesten Materialien  (1,8 g/cm3) im Stativbau, allerdings ist es auch sehr teuer und empfindlich gegen Schläge an harten Kanten. Carbon ist sehr schwingungsarm, verbiegt nicht und hat eine hohe Tragkraft. Gitzo war der erste Hersteller, der Carbon für den Bau von Stativen verwendet hat, heute haben fast alle Stativhersteller Modelle aus Carbon im Programm. Für ein Reisestativ ist Carbon für mich die erste Wahl!

Meine Kandidaten für eine Empfehlung als stabiles Stativ:

Benro FGP28C Go Plus*

Dank eines Gewichts von nur 1,5 Kilogramm ist das Benro FGP28C Go Plus* eines der leichtesten Dreibeiner in der Mittelklasse, allerdings mit vergleichbar großem Packmaß. Die Handhabung ist gut gelungen. Auch in der Verarbeitung punktet das Benro. Die Einstellelemente sind hochwertig verarbeitet, ebenso die Drehverschlüsse der Stativbeine. Im Bezug auf Stabilität befindet sich das Carbon-Stativ auf der Höhe des Modells von Manfrotto. Die maximale Traglast hat der Hersteller mit 14 Kilogramm angegeben.

Die Mittelsäule ist nicht nur umkehr-, sondern auch schwenkbar. Ein Beschwerungshaken und Spikes liegen dem Stativ bei. Außerdem verfügt das Stativkreuz über eine Öse sowie über einen Gewindeanschluss, an dem weiteres Equipment angeschlossen werden kann. Auf Wunsch dient eines der Stativbeine auch als Einbeinstativ. Das Benro FGP28C Go Plus verwende ich mittlerweile selbst und bin sehr zufrieden damit. Die umlegbare Mittelsäule ist super für bodennahes Fotografieren, sowohl in der Makro – als auch in der Landschaftsfotografie. Das Benro ist mein derzeitiges Allround Stativ, wenn ich nicht auf Reisen bin. Meinen Erfahrungsbericht zum Benro findet ihr hier. Zusammen mit meinem Feisol CB D 50 Kugelkopf ein absolut stabiles Gespann. Den Erfahrungsbericht zum Feisol Kugelkopf gibt es hier.

 

  • Carbonstativ
  • 4 Beinsegmente, mit Drehverschluss
  • Beinspreizung in drei Stufen
  • Überklappung der Beine um 180°
  • Robuste Gummifüße, inkl Spikes z. wechseln
  • Ein Kältegriff
  • Teil-, dreh- und  waagerecht schwenkbare Mittelsäule
  • gefederter Stabilisierungshaken
  • Max. Arbeitshöhe : 167 cm, ohne Mittelsäule 123cm
  • Min.  Arbeitshöhe: 36 cm
  • Packmaß: 49,5cm
  • Gewicht: ca. 1,6kg
  • Max. Tragelast: 14kg
  • Einbein – Stativ integriert
  • Preis ca.350€

 

 

SIRUI ET-2004X*

Für mich hat das Sirui ET2004* alles, was ein noch kompaktes Stativ benötigt: Gerade noch geringes Gewicht, kompakte Packmaße bei vernünftiger Auszugshöhe und die Stabilität steht hier natürlich im Vordergrund. Die sog. Flip – Lock Klemmverschlüsse machen den Umgang mit dem Stativ sehr angenehm. Bei Bedarf können diese mit dem beiliegenden Imbusschlüssel nachjustiert werden. Die Stativbeine lassen sich um 180° überschlagen. Dies ermöglicht nicht nur ein kleines Packmaß, sondern auch den schnellen Umbau in eine bodennahe Position. Auch hier gibt es eine entsprechend teurere Carbon Variante, das Sirui ET 2204für ca. 400€

Nachdem ich mir schon den Kugelkopf Sirui K20x* gekauft habe und positiv überrascht von der Qualität war, viel meine Wahl für mein Reisestativ wieder auf Sirui. Auch hier gibt es keinerlei Anlass zu Kritik, weder bei der Verarbeitung noch bei der Benutzung. Alles ist solide und leichtgängig ausgeführt. Es stellt sich ein absolut robuster und langlebiger Eindruck ein. Nichts wackelt oder hat unnötig Spiel. Mechanisch perfekt. Betrachtet man noch den Preis, kann man eigentlich nur eine Empfehlung aussprechen. Ich habe es selbst einige Zeit zusammen mit einem sirui KX 20 Kugelkopf verwendet und war sehr zufrieden. Den Erfahrungsbericht zum Sirui K20x Kugelkopf findet ihr hier.

 

  • Aluminiumstativ
  • 4 Beinsegmente mit Flip Locks
  • Beinspreizung in drei Stufen
  • Überklappbare Stativbeine,  um 180°
  • Robuste Gummifüße, inkl. herausdrehbare Spikes
  • Zwei Kältegriffe, kurze Mittelsäule
  • Umkehrbarer Anschluss für Stativköpfe oder Kameras: 1/4“ + 3/8“
  • gefederter Stabilisierungshaken, und kurze Mittelsäule
  • Max. Arbeitshöhe: 144cm, ohne Mittelsäule 117cm
  • Min.21cm,
  • Packmaß: 43cm
  • Gewicht: 1,7kg
  • Max. Traglast lt. Hersteller: 12kg
  • Einbein – Stativ integriert
  • Preis ca. 170€

 

 

 

 

 

Rollei Rock solid Beta 180*

Das Stativ von Rollei zeichnet sich im Vergleich zu allen anderen Modellen  mit einer Y-förmigen, statt runden Mittelsäule aus. So ist ein deutlich kompakteres Packmaß bei einer Länge von 57 cm möglich. Dementsprechend gut lässt sich das Rollei transportieren. Im Alltag überzeugt der Dreibeinerauf in der Handhabung. Die Einstellelemente sind mit guter Griffigkeit ausgeführt. Zudem sind die Schnellspannverschlüsse einstellbar, was ebenfalls gut ist.

Mit Blick auf die Verarbeitung begeistert das Rollei mit Carbonverarbeitung. Im Stabilitätstest schneidet das Rollei gut, aber schlechter als die anderen Mittelklasse-Stative ab. Bis auf eine Einbeinstativfunktion ist das Modell von Rollei *reichlich ausgestattet. Die Mittelsäule ist umkehr- und schwenkbar. Dank eines Beschwerungshakens lässt sich der rund 1,9-Kilogramm-Dreibeiner noch besser stabilisieren. Spikes sind inklusive. Allerdings liegt es mit einem Eigengewicht von knapp 2 kg und einer Traglast von nur 10 Kg eher im unteren Bereich.

 

  • Carbon Dreibeinstativ
  • 4 Beinsegmente mit Drehverschlüssen
  • Beinspreizung in drei Winkelpositionen
  • überklappbare Stativbeine,  um 180°
  • Robuste Gummifüße
  • Zwei Kältegriffe
  • Teil-, dreh- und  waagerecht schwenkbare Mittelsäule
  • gefederter Stabilisierungshaken
  • Umkehrbarer Anschluss für Stativköpfe oder Kameras: 1/4“ + 3/8“
  • Max. Arbeitshöhe: cm 171, ohne Mittelsäule 117cm
  • Min. 18 cm
  • Gewicht: 1,9 kg inkl.
  • Packmaß: 57 cm
  • Max. Traglast lt. Hersteller: 10kg
  • Preis ca. 400€

 

 

 

Manfrotto MK055XPRO3 055  Stativ*

Der Manfrotto Klassiker ist der große Bruder vom 190er, mit dem Dreiwegeneiger ist es mit 3,5 kg nicht gerade leicht, aber 9 kg Tragkraft, sehr hohe Stabilität, eine um 90º kippbare Mittelsäule und viele weitere Konstruktionsdetails machen das 055er zum Allround Stativ sowohl im Studio als auch on Location. Wahlweise natürlich auch in Carbon oder als etwas kompaktere Version mit 4 Beinsegmenten erhältlich als Manfrotto MT055CXPRO4 055 Carbon Stativ.

Die einstellbaren Schnellverschlüsse sind wertig und solide ausgeführt. Leider bietet das Manfrotto weder Spikes noch die Möglichkeit eines separat zu nutzenden Einbeinstatives. Die variable Mittelsäule inkl. waagerechter Position ist allerdings  ein Pluspunkt. Stabilität und Auszugshöhe von bis zu 170cm überzeugen ebenfalls. In der 3-Segmentigen Alu Ausführung mit ca. 175€ recht günstig. Für die 4- Segmentige Carbon Variante sind allerdings schon ca. 335€ hinzulegen.

 

                                                    

  • Aluminium Dreibeinstativ
  • 3 Beinsegmente mit Flip Locks
  • Beinspreizung in vier Winkelpositionen
  • überklappbare Stativbeine,  um 180°
  • Robuste Gummifüße
  • Ein Kältegriffe
  • Teil-, dreh- und  waagerecht schwenkbare Mittelsäule
  • gefederter Stabilisierungshaken
  • Umkehrbarer Anschluss für Stativköpfe
  • Max. Arbeitshöhe: cm 170, ohne Mittelsäule 140cm
  • Min. 27 cm
  • Gewicht: 2,5 kg inkl.
  • Packmaß: 61 cm
  • Max. Traglast lt. Hersteller: 9kg
  • Preis ca. 175 €

 

 

Fazit / Empfehlung

Wie oben schon erwähnt, ist Stativkauf immer ein Kompromiss. Das super stabile und leichte Carbonstativ mit einer Höhe von 160cm für 150€ gibt es nicht. Jeder sollte also zu allererst genau überlegen, wofür er das Stativ hauptsächlich verwenden möchte. Danach sollten die Prioritäten gesetzt werden und diese anschließend beim Kauf Berücksichtigung finden. Ich habe mittlerweile zwei verschiedene Stative in Verwendung: Das eine ist ein leichtes und kompaktes Reisestativ, das Sirui ET 1204 aus Carbon und für den Alltag das oben vorgestellte Benro FGP28C Go Plus..

Beide sind in ihrem „Einsatzgebiet“ hervorragend und erfüllen alle meine Anforderungen, die ich für den jeweiligen Einsatzzweck an das Stativ stelle. Zum Sirui 1204 habe ich hier einen Artikel geschrieben. Meine Empfehlungen für ein Reisestativ findet ihr hier. Als Stativkopf für das Sirui verwende ich ein Sirui K20x, hier geht es zu meinem Erfahrungsbericht. Für das Benro benutze ich einen Feisol Cb 50d*, hier findet ihr meinen Erfahrungsbericht zum Feisol.

Natürlich sind nach oben keine Grenzen gesetzt; wer 1000 € ausgeben möchte und kann, wird bei Gitzo oder Novoflex sicherlich fündig. Notwendig sind solche Ausgaben für ein vernünftiges stabiles Stativ meiner Ansicht jedoch nicht. Ich denke, zwischen 150- 350 € sollte man je nach Ausführung allerdings für ein solches Produkt einkalkulieren.

Weitere Technik Erfahrungsberichte hier

Meine Buchempfehlungen findet ihr hier.

Mein Fotozubehör hier.

Alles zu Nikon Technik gibt es hier.

 

* Mit einem Stern gekennzeichnete Links sind externe Partner-Links (Affiliate Links). Ihr unterstützt mich, wenn ihr darüber bestellt. Für euch entstehen keine zusätzlichen Kosten!  Vielen Dank!

Letzte Aktualisierung am 18.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Über den Autor

Mein Name ist Stefan Mohme, ich bin 56 Jahre alt, verheiratet und habe 3 Kinder. Leider mußte ich aus gesundheitlichen Gründen meinen Beruf vor 10 Jahren aufgeben. Fotografieren hat mich schon immer interessiert. In meiner Galerie und auf meiner Portfolio Seite findet ihr einen Überblick meiner aktuellen Arbeiten. Ich hoffe, Euch gefällt das eine oder andere. Grundsätzlich sind alle Fotos verkäuflich sowohl als Digitaler Download als auch als Print bis A2, direkt über mich verfügbar. Schaut auch gerne in meinem Shop vorbei, vielleicht findet Ihr dort etwas passendes. Bei Interesse oder Sonderwünschen bitte gerne mailen.

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