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DxO PhotoLab 2.1, eine Alternative zu Lightroom?

DxO PhotoLab 2.1, eine Alternative zu Lightroom?

DxO PhotoLab hat zum Ende letzten Jahres – ähnlich wie Luminar – noch eine großen Versionssprung vollzogen. Ist es damit nun konkurrenzfähig zu Lightroom oder eben Luminar geworden? In meinem Artikel werde ich versuchen, das zu klären und auf die Neuerungen einzugehen.

Hat die Weiterentwicklung von DxO die Software zu einem „Allrounder“ gemacht, wie es z. B. Lightroom längst ist? Nach der Übernahme der U-Point Technologie von Nik und deren Integration in die neue Software DxOLab scheint man auch bei DxO die Ausrichtung als Konkurrenz zu Luminar und Lightroom stetig voranzutreiben.

DxO PhotoLab 2.1, eine Alternative zu Lightroom?

Das DxO PhotoLab geht in die zweite Programmversion und bringt einige neue und verbesserte Funktionen mit. Ganz vorne mit dabei ist das Digital Asset Management oder „Fotothek“ genannt. Ähnlich wie bei Luminar war die bisher fehlende Fotoverwaltung ein großes Manko für ein „Allround“-Programm, was sich als Konkurrenz zu Lightroom versteht. Dies ist nun also mit Version 2.1 Geschichte.

Die Basisfunktionen von PhotoLab 2 unterscheiden sich nicht von denen des Vorgängers. Der Nutzer kann weiterhin automatisch Objektivkorrekturen auf seine Bilder anwenden. Die umfangreichen Einstellungsmöglichkeiten auf globaler und lokaler Ebene sind ebenfalls vorhanden, wie Werkzeuge für das Schärfen, Entrauschen und Korrigieren von Farben.

Neue Bildverwaltung / Fotothek

Lange gab es bei DxO Optics Pro und PhotoLab keine Bildverwaltungsfunktion. Das hat mit dem Digital Asset Management bzw. der Fotothek in PhotoLab 2 nun ein Ende. Die in der deutschen Version Fotothek getaufte Datenbank unterscheidet sich in  ihrer Funktionalität allerdings deutlich von Lightroom. Es müssen z.B. keine Bilder importiert werden. Es indexiert nämlich nur die Bilder ganz automatisch, sobald der Nutzer einen Ordner in der Fotothek öffnet.

Anders als Lightroom arbeitet PhotoLab also nicht auf Basis einer Datenbank, in die die Bilder zu importieren sind. DxOPhotoLab arbeitet direkt in den Ordnern, in denen sich die Bilder befinden (Capture One bietet beide Möglichkeiten). Die Entwicklungseinstellungen werden schlicht als Textdateien zu den Bildern gelegt, ähnlich wie es Adobe Camera Raw mit XMP-Dateien macht. Hierbei analysiert PhotoLab 2 die Datei, liest die Metadaten des Fotos aus und schreibt diese in eine kleine „Sidecar“-Datei.

In dieser werden allerdings nicht nur Informationen zu den Metadaten gespeichert, sondern primär werden hier Bildbearbeitungseinstellungen automatisch gespeichert, so dass diese jederzeit abrufbar sind. Die Größe einer solchen Datei liegt zwischen 6 und 10 Kilobyte, ist also vernachlässigbar klein. Vorteil ist eine leichte Austauschbarkeit von Daten von einem Computer zum anderen. Nachteil ist, dass die Bildverwaltung nicht ganz die Möglichkeiten einer datenbankgestützten Bibliothek bieten dürfte.

DxO PhotoLab Fotothek

DxO zufolge sollen auch große Bildbestände die Fotothek nicht verlangsamen. Die Suche funktioniert anscheinend enorm schnell. Das liegt allerdings auch an den wenigen bisher zur Verfügung stehenden Suchbegriffen. Zur Zeit lässt sich lediglich nach Brennweite, Bewertung, Belichtungszeit und Dateinamen suchen. Die wenigen Suchbegriffe lassen sich glücklicherweise kombinieren, um so feinere Ergebnisse zu erhalten.

Suchbegriffe, die im Bild in den IPTC Daten gespeichert sind, können nicht genutzt werden. Zwar lassen sich Autor und Copyright im Bearbeiten-Menü eintragen, aber das Eintragen von Stichworten ist nicht vorgesehen. Der Nutzer sollte also recht genau wissen, nach welchen Aufnahmeparametern er suchen will. DxO hat angekündigt, dass bis Anfang 2019 weitere Suchbegriffe kostenlos nachgereicht werden.

DxO PhotoLab DCP Farbprofile

Bei den neuen Farbprofilen handelt es sich um DCP-Farbprofile. Bei diesen geht es nicht um Ausgabeprofile für Monitore oder Drucker, sondern um Kameraprofile. Allerdings kann PhotoLab 2 selbst keine solchen Profile erstellen. Dazu muss der Fotograf zunächst einen Xrite Color Checker*oder einen Spyder ColorCheckr besitzen und mit der mitgelieferten Software das Profil erstellen. Danach kann das Profil in PhotoLab 2 im Bearbeitungemodus ausgewählt und angewendet werden. Durch eine Kalibrierung der Kamera wird die Farbsicherheit zwischen verschiedenen Anwendungen deutlich verbessert.

DxO PhotoLab ClearView

Eine der beliebtesten Funktionen aus PhotoLab wurde gründlich überarbeitet. Namentlich die ClearView-Funktion, die dann auch gleich umbenannt wurde in ClearView Plus. Die Wirkung kann man sich in etwa wie ein nachträglich aufgesetzter Polfilter vorstellen. Ein Polfilter sorgt dafür, dass komplementär polarisiertes Licht absorbiert wird. Dadurch können Spiegelungen auf Objekten reduziert werden, außer bei Metall.

Außerdem lässt sich Dunst und Nebel zum Teil aus Bildern entfernen. Der Nachteil ist, dass solche Filter Licht absorbieren und dass nur aus einem bestimmten Winkel zum Objekt fotografiert werden kann. Bislang produzierte die ClearView-Funktion in einigen Fällen einige hellere Koma um filigrane Objekte, wenn die Funktion auf Anschlag gedreht wurde.

Dies gehört dank der ClearView-Plus-Funktion der Vergangenheit an, und auch extreme Einstellungen sind ohne hellen Rand möglich. Allerdings können starke Einstellungen bei der ClearView-Funktion in bestimmten Farbbereichen das Bildrauschen verstärken. Da Bildrauschen dank PRIME Entrauschung aber kein Problem mehr ist, ist die Kombination beider Funktionen perfekt.

DxO PhotoLab, was gibt es noch?

Nach wie vor fehlt eine Perspektivenkorrektur, die allerdings über das Zusatzprodukt ViewPoint für 41€ nachgerüstet werden kann. Weitere Kaufoptionen sind ein Film Pack, welches z.B. analoge Filme simuliert und einen durchaus reizvollen anologen Look generieren kann. Der Preis von 83 EUR ist jedoch auch recht heftig! Die Preise sind dann auch schon ein weiteres Argument für DxO PhotoLab. Ab 130 EUR geht es los für die Essential Versin. 200 EUR sind dann für die Elite Edition fällig. Alles ganz Old School ohne Abo oder Cloud Anbindung!

Insgesamt macht DxO PhotoLab 2.1 mittlerweile einen sehr guten Eindruck auf mich. Funktionen wurden beschleunigt und weiter verbessert. Klassiker wie die Korrekturmodule sind leistungsstark, und über die Leistung des PRIME-Entrauschers muss man nicht mehr viel sagen. Die verbesserte ClearView Plus Funktion ist noch differenzierter zu steuern und produziert kaum noch ungewollte Effekte bei extremen Einstellungen.

Ähnlich wie der Dunst Regler 2.0 in Lightroom. Also alles perfekt? Natürlich nicht! Auch Lightroom hat Jahre bis zu seiner jetzigen Funktionalität und Stabilität gebraucht! Die Weiterentwicklung geht jetzt bei der erstarkten Konkurrenz in Form von Luminar, DxO &  Capture One hoffentlich wieder zügig voran!

Fazit / Empfehlung

Meiner Ansicht nach hat PhotoLab mit diesem Update eine großen Sprung gemacht. Auch hier zielt man mit der Einführung einer Bilderdatenbank deutlich auf die Konkurrenz wie Lightroom & Luminar. Allerdings ist es auch gerade die Fotothek getaufte Bilderdatenbank, die einen noch etwas zwiespältigen Eindruck hinterlässt! Einerseits schnell, andererseits eingeschränkt über die möglichen Suchoptionen. Hier ist der Abstand zu Lightroom nach wie vor riesig. Ein erster Anfang ja, aber noch viel Luft für Verbesserungen, ähnlich wie bei Luminar! Damit scheint man aber auch hier die Software vom Spezialisten zum Allrounder entwickeln zu wollen!

Für die meisten Nutzer ist das genau der richtige Weg. DxO ist ein leistungsfähiger RAW Konverter mit hervorragenden Ergebnissen auf einem Niveau mit Lightroom und Capture One. Mittlerweile gibt es viele Möglichkeiten zur lokalen Korrektur, dank der alten NIK U-Point Technologie. Bei der Objektivkorrektur oder der Rauschminderung ist DxO schon jetzt ganz weit vorne. Verbesserungsfähig ist meiner Meinung die Übersichtlichkeit der Oberfläche und z.T. die Benennung einzelner Funktionen.

Dagegen steht der noch relativ günstige Preis und das einfache Kaufmodell, was für viele sicher im positiven Sinne  schwer wiegen wird! Also, es tut sich etwas bei der Bildbearbeitungssoftware! Adobe verliert seine Monopolstellung, und es gibt mittlerweile wieder unterschiedliche Alternativen!! Ich halte DxO schon jetzt für eine ernst zunehmende Alternative zu Lightroom und auf bestem Weg zu einem super Allrounder im Bereich Bildbearbeitungssoftware!!

Hier findet ihr alles zu Lightroom.

Weitere Artikel zu Fotowissen gibt es hier.

Alles zu Nikon Technik hier.

Meine Fototipps findet ihr hier.

 

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Über den Autor

Mein Name ist Stefan Mohme, ich bin 56 Jahre alt, verheiratet und habe 3 Kinder. Leider mußte ich aus gesundheitlichen Gründen meinen Beruf vor 10 Jahren aufgeben. Fotografieren hat mich schon immer interessiert. In meiner Galerie und auf meiner Portfolio Seite findet ihr einen Überblick meiner aktuellen Arbeiten. Ich hoffe, Euch gefällt das eine oder andere. Grundsätzlich sind alle Fotos verkäuflich sowohl als Digitaler Download als auch als Print bis A2, direkt über mich verfügbar. Schaut auch gerne in meinem Shop vorbei, vielleicht findet Ihr dort etwas passendes. Bei Interesse oder Sonderwünschen bitte gerne mailen.

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