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Das Wort zum Sonntag, Folge 22: KI ersetzt den Fotografen?

Das Wort zum Sonntag, Folge 22: KI ersetzt den Fotografen?

Das Wort künstliche Intelligenz, kurz KI genannt, ist ja zurzeit in aller Munde. Egal, ob Smartphone, PC oder Gadget: überall ist von KI die Rede. Da fragt man sich, wann der Fotoapparat dran ist? Wobei das Wortteil künstlich sicherlich nichts mit „Kunst“ im Sinne der Fotografie zu tun hat. Erst selbstfahrende Autos und jetzt selbst fotografierende Kameras???  Kann künstliche Intelligenz den Fotografen überflüssig machen?

Aus heutiger Sicht fast unmöglich. Zumindest denke ich, ist es noch ein weiter Weg, bis es keinen mehr braucht, der den Auslöser manuell betätigt. Auch Google’s neue  Kamera Clips nutzt KI, um aus einer Vielzahl von möglichen Bildern das „richtige“ zu filtern. Tatsächlich ist vieles von dem, was im Bereich der Fotografie als „künstliche Intelligenz“ anzutreffen ist, nichts anderes als ein Abfragen / Abgleichen von zuvor schon abgespeicherten Möglichkeiten.

 

Das Softwareprogramm analysiert beispielsweise ein Bild, erkennt Augen und Mundpartie, kann die Helligkeit bestimmen und dann mit dem vergleichen, was ihm der Programmierer mit auf den Weg gegeben und in den Speicher gelegt hat. Man könnte es mit Auswendiglernen gleichsetzen. Mit Intelligenz im eigentlichen Sinne hat das für mich allerdings wenig zu tun. Das Ganze ist dann eher ein Abgleich mit einer vorhandenen Datenbank. Hierbei ist die Kamera immer nur so „intelligent“, wie der Programmierer die Archive der Datenbank gefüllt hat. Auch eigenständige Entscheidungen kann eine solche Kamera nicht treffen.

Was Software heute schon kann, ist dazulernen und ein bestehendes „Archiv“ um weitere neue Information ergänzen. Dies ist sicherlich ein erster kleiner Schritt auf dem Weg zur „Intelligenz“! Das, was wir zurzeit in Kameramodellen wie Google’s Clip finden, ist eine Art planlose Massenarchivierung, bei der man sich hinterher evtl. dann noch das entscheidende Bild aussuchen und sichern kann. Mithilfe der heutzutage schon recht fortgeschrittenen Gesichtserkennung kann solch eine Kamera dann tatsächlich im Ansatz selbständig die Aufnahme starten, wenn diese ein Gesicht „erkennt“. Soll heißen, eine im Archiv als Gesicht hinterlegte Struktur passt zu der realen Struktur.

Auch das ist weniger Intelligenz als Verwaltung. Der entscheidende Punkt ist nun, dass ja bei weitem nicht jedes Gesicht für den Nutzer von Interesse ist und somit aufgenommen werden muss. Dann kommen wir zur Stufe zwei, nämlich der Entscheidung, wann denn etwas von Relevanz ist. Genau hier tritt nun der „echte“ Fotograf auf den Plan und trifft in Millisekunden zielsicher seine Entscheidung und drückt den Auslöser. Das ist dann zwar keine KI, künstliche Intelligenz, aber das müsste diese meiner Meinung dafür leisten, um sich so nennen zu dürfen. Schlussendlich kommen dann auch noch die Wörter Kunst und Ästhetik in das Spiel.

Hier sprechen wir ebenfalls über Bereiche, die zurzeit weder messbar noch anderweitig beschreibbar für die Maschinenintelligenz sind. Genauso wie Gefühle und Emotionen. Beides gehört aber zwingend und untrennbar zu einer „Intelligenten Entscheidung“ dazu. Eine Entscheidung ohne Empathie lässt sich sicherlich berechnen, entspricht aber bei weitem nicht den Möglichkeiten menschlicher Intelligenz! Die dafür voraussichtlich notwendige Rechenkapazität, um solche Entscheidungsprozesse zeitnah zu realisieren,  ist bei weitem unendlich höher, als alles, was man zurzeit auch nur ansatzweise in eine Kamera oder ein Smartphone integrieren könnte.

In diesem Sinne schönen Sonntag!

Hier findet ihr meine Kolumne „Nachgedacht“

Meine Rubrik Wort zum Sonntag hier.

 

Stefan Mohme

Über den Autor

Mein Name ist Stefan Mohme, ich bin 56 Jahre alt, verheiratet und habe 3 Kinder. Leider mußte ich aus gesundheitlichen Gründen meinen Beruf vor 10 Jahren aufgeben. Fotografieren hat mich schon immer interessiert. In meiner Galerie und auf meiner Portfolio Seite findet ihr einen Überblick meiner aktuellen Arbeiten. Ich hoffe, Euch gefällt das eine oder andere. Grundsätzlich sind alle Fotos verkäuflich sowohl als Digitaler Download als auch als Print bis A2, direkt über mich verfügbar. Schaut auch gerne in meinem Shop vorbei, vielleicht findet Ihr dort etwas passendes. Bei Interesse oder Sonderwünschen bitte gerne mailen.

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